Gute [kostenlose] Equalizer für Windows gesucht

Hallo Freunde,
ich bin auf der Suche nach einem guten kostenlosen Equalizer für Windows. Anders formuliert: Ich suche gute kostenlose Equalizer (im Plural) für Windows.

Ich bin angehender Podcaster und habe schon viel über die Macht des Equalizers gehört / gelesen. Derzeit bin ich noch ziemlicher Laie in allen Bereichen, deshalb kenne ich mich kaum (bis gar nicht) mit Audiosoftware und Equalizern aus. Für mich ist das Ganze noch ziemlich verwirrend. Normalisierungen, Equalizer, Kompressoren (usw.). Ein ziemliches Wirrwar für einen Audio-Laien. Egal, zurück zum Thema. Bei meinem Yamaha AG03 lag ein Equalizer bei. Der AG-DSP-Controller. Trotzdem möchte ich noch einige weitere Testen. Einfach, um den Besten “für mich” zu finden.

Selbstverständlich werde ich mich die Tage in die Thematik einarbeiten. Der beste Equalizer nützt nichts, wenn ich die Drehregler nicht verstehe und nicht die Auswirkungen der verschiedenen Modi kenne (schon klar).

Generell bin ich über alle Tipps bezgl. kostenloser Audio-Software dankbar. Beim Stöbern habe ich mitbekommen, dass häufiger kostenpflichtige Programme beworben werden. Aus meiner Sicht absolut in Ordnung, trotzdem möchte ich vorerst die kostenlose Schiene fahren.

Also wie bereits gesagt. Über jegliche Tipps zu kostenlosen Equalizern, kostenloser Audiosoftware a la Audacity & Co bin ich sehr dankbar.

Liebe Grüße aus dem Rhein/Main Gebiet
Marcel

Ich mache EQ in der DAW. Ich mag den:

Compatibility: VST, AAX

Ich wiederhole nochmals: Ich bin Audiolaie. Ich erinnere mich waage, dass VST ein Plugin ist. Muss dieser EQ in eine gewisse Software eingebunden werden? Oder steht dieser als alleinstehende Software für sich selbst…

Das ist ein Plugin, ja.
Das wird in deine Audiosoftware eingebunden.

Werde ich mir anschauen, danke!

Momentan präferiere ich noch keine Bearbeitungssoftware, deshalb kann ich nicht wissen, ob meine Software letztlich VST-Plugins unterstützen wird. Durch mein Yamaha AG03 bekam ich einen Code für eine Vollversion von CubaseAI. Keine Ahnung, ob sich das für die Produktion eignet, aber ich werde es mir anschauen.

Leider steht dort: […] zum einmaligen Download einer Cubase AI Vollversion

Was das nun heißen mag? Ob das bedeutet, dass ich es nur 1x installieren kann? Und wenn ich den Computer irgendwann formatierte verfällt mein Nutzungsrecht? In dem Fall würde ich mich ungerne in eine Software einarbeiten, die dann ggf. verpufft. Da muss ich mich definitiv noch genauer einlesen.

Letztlich benötige ich für deinen EQ ja eine VST-fähige Software.

Da kommst Du nicht drum rum. Die anständigen können Plugins.

Für Podcaster gibt’s grad nur 2 Optionen:

  • Hindenburg
  • Reaper mit Ultraschall

Ich wage jetzt mal, mich auf zwei zu beschränken. Kritik nehme ich in Kauf.

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Weshalb eigentlich, wenn es erlaubt ist so dumm zu fragen? Programme wie Adobe Audition (oder dergleichen) fallen hier quasi nie. Bin aber auch erst mega kurz dabei!

Adobe Audition ist unnötig komplexer, geht aber auch.
Audition kann aber kein .m4a und keine Kapitelmarken und wohl auch keine Cover. Hindenburg kann das. Entsprechend braucht man mit Audition da Auphonic und/oder Zusatzsoftware. Audition ist auch nicht ganz günstig.
Hindenburg ist auch nicht günstig. Die normale Version kostet am 13. Februar zwar nur 1.90$. Reaper ist auch nicht teuer.

Viele wege führen nach Rom. Die angenehmsten Wege sind wohl Hindenburg & Ultraschall.

Bei begrenztem Budget taugt auch Audacity. Das kann zwar afaik auch keine Kapitelmarken, aber das können ausserhalb der deutschsprachigen Podcasts eh nur die allerwenigsten Podcasts (persönlich kenn ich keinen).

Überhaupt sind die Ansprüche hier im Sendegate und eventuell in der deutschsprachigen Podcastwelt deutlich höher als anderswo.
Deckt sich aber nicht mit meiner informellen Umfrage unter meinem Test-Publikum, die alle keine Kapitelmarken nutzen und sich nur eine Person über die Tonqualität beschwert hat. Die Person sagt aber von sich selber, dass sie eine speziell niedrige Toleranz für Echo u.ä. hat.

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Wie viele Umfrageteilnehmer gab es denn?

Exakt 10, zufälligerweise ^^

Ich persönlich weiß für meinen Teil auch nicht, ob sich das lohnt. Also natürlich, wenn Reaper & Co extra für Podcaster optimiert sind, dann lohnt sich das.

Nur meine Podcasts werden Solo sein, in einer Länge von 10 bis maixmal 20 Minuten. Brauch ich da Kapitel? Weiß nicht, ob das wirklich Not tut. Ein Hörbuch ist ja auch nicht alle 2min. gesplittet. Finde eine durchgehende Audio von 10 bis 20 Minuten voll legitim.

Die Kapitelmarken sollten das Audio ja nicht splitten, sondern nur erlauben zu bestimmten Zeitpunkten zu springen.

Die Frage, die du dir stellen musst, ist halt, welche Features du brauchst.
Bei mir siehts so aus, als ob ich noch ziemlich lange mit Audacity weiterarbeiten können werde, weil das nächste Upgrade bei mir Hardware ist. Software-technisch brauch ich genau Normalizer, im Moment noch Noise Reduction (nach dem Upgrade hoffentlich nicht mehr) und Schnitt / Einspielen von Into/Outro.

Das kann Audacity alles locker. Ich werde aber auch nicht am PC aufnehmen.

Hindenburg und Ultraschall werden deshalb hier so oft genannt, weil es die beiden einzigen Lösungen sind, die sich explizit an PodcasterInnen ausrichten (früher auch noch: GarageBand).

Alle anderen sind eher für Musiker gedacht, und man muss viel “Umdenken” was für den Einstieg nicht so optimal ist.

Zum EQ: für den Einstieg würde ich raten: nimm den, der am einfachsten zu bediehnen ist - das ist dann der, der in der Aufnahmesoftware angeboten wird. Qualitätsunterschiede mag es geben, sind aber bei Podcasts wirklich nicht relevant.

Noch besser: nimm gar keinen EQ, sondern wähle ein Mikrofon, dass deine Stimme gut zum Ausdruck bringt. Die Headsets DT297 und HMC660 etwa brauchen keinen EQ, die klingen auch so schon prima.

Ich will ja einen Lerneffekt haben und mich in die Materie einarbeiten. Zwar nur auf oberflächlichem Niveau, ich will kein Experte werden, aber wenn ich Dinge wie den EQ / Kompressor etc. einfach vernachlässige und nicht beachte, dann werde ich darin nie Erfolgserlebnisse verbuchen.

Diese Aussage unterschreibe ich voll und ganz. Ich wusste schon zu Beginn des Threads gar nicht, was das mit der EQ-Fummelei überhaupt soll.

Im Beschallungsbereich sehe ich das ja noch ein, aber bei reinen Sprachaufnahmen in einer Heimstudio / Sprecherecke-Umgebung? Sorry, nein. Eure Stimme ist das beste Instrument, das es gibt, und wenn ihr die nachverbiegen müsst, ist im Aufnahmeprozess irgendwas aber ganz gewaltig nicht in Ordnung,
Wenn ihr mit jemandem im Café zusammen sitzt und redet, nutzt ihr ja auch keinen EQ, oder?

Entschuldigung, aber da verrennst Du Dich. Zumal Du Deiner zuerst zitierten Aussage gleich noch widersprichst:
„… wähle ein Mikrofon, dass deine Stimme gut zum Ausdruck bringt.“
= nicht Deine, sondern seine. Diese Universal-Empfehlungen treiben mich ein ums andere Mal wieder auf die Palme.

Es gibt einfach kein Mikrofon, das bei allen und für alle gleich gut klingt. An Headsets klinge ich zum Beispiel ekelhaft nasal-bassig (Nahbesprechung, wenn Niere) oder hohl, wenn Kugel. An Gesangsmikrofonen wie einem Shure Beta 87 fehlt mir Volumen, während mich ½-Zoll Kleinmembraner zwar extrem sauber wiedergeben, was aber gerade über längere Sprachstrecken = Podcast sehr schnell zur Ermüdung des Hörers führen kann (oder geht es hier etwa gar nicht um den Hörer?).
Das Shure SM 7 B hat bei mir mal sensationell gute Ergebnisse geliefert, braucht aber einen Vorverstärker, der mindestens ebenso teuer wie das Mikrofon ist. Bei anderen Sprechern könnte es genau andersrum sein.

Und die Sache mit dem Headset?
Ich habe hier in Podcasts reingehört, da habe ich vor Entsetzen über die Qualität gleich wieder das rote X gedrückt. War aber das empfohlene Headset. Na sowas!
Wenn es nun mal nicht passt, passt es nicht, und jetzt kommt doch endlich mal von dieser pauschalen „das Mikrofon klingt immer prima“-Nummer runter! :rage:

Sind Hobbyköche anwesend?
Serviert ihr euren Freunden schwarz angebrannte Bratkartoffeln, auch wenn sie aus der vom Profi empfohlenen Superduper-Bratpfanne mit dem extraspeziellen Olivenöl kommen, das es übrigens auch beim Discounter gibt, das ebenso gut schmeckt, wenn man es allerdings einmal vorher eingefroren hat?
Nein?

Komisch, aber hörbar grenzwertige Podcasts haut ihr raus.
Weil das mit dem Mikrofon, naja, das ist eben genau das wie empfohlen, und dann habe ich da noch das Erdungsproblem, und dann noch den Equalizer, und bloß nicht die andere Software, weil sonst Auphonic nicht und … ach, habt mich doch gern.

  • Es gibt nicht das ideale Mikrofon.
  • Es gibt auch nicht den optimalen Pocketrecorder / das Interface / das Mischpult.
  • Die Wahl der perfekten Software, so es sie gibt, muss zu den Vorkenntnissen und Fähigkeiten des Anwenders passen.
  • Jeder hat einen anderen Workflow, und das ist zu respektieren.

Manchmal herrscht hier eine Verbohrtheit, die schlimmer ist als die der Webradioten™, und eigentlich hatte ich gehofft, Podcasts seien ein für mich besser geeigneter Bereich unter den Webcastern. Habe ich mich getäuscht?

An den Fragesteller:

quote=„em2k, post:15, topic:4865“ aber wenn ich Dinge wie den EQ / Kompressor etc. einfach vernachlässige und nicht beachte, dann werde ich darin nie Erfolgserlebnisse verbuchen.
[/quote]
Du wirst, meiner Meinung nach, erst einmal lernen müssen, wie gut Deine Stimme ohne Kompressor und sonstige Sauereien klingen kann. Das ist Erfolg!
Alles andere ist einfach nur verschlimmbessern. Du musst auch kein Experte werden. Du solltest einfach nur das richtige Gefühl dafür entwickeln, ob etwas gut klingt und wann es das nicht mehr tut. An den nicht gut klingenden Stellen kann man arbeiten, aber dazu muss man sie erst erkennen. Das ist der erste Schritt.

Ist Deine Aufnahme von vornherein Mist, stürze Dich nicht auf Reparaturwerkzeuge, sondern arbeite daran, ein gutes Ausgangsprodukt vor dem Processing zu erzeugen. Dann brauchst Du die ganzen Tools auch nicht mehr.

Kulinarik als Beispiel:
Wer gute Gewürze in seiner Pastasauce hat, braucht keine Geschmacksverstärker (von Parmesan als natürlicher Quelle mal abgesehen).
Esser hingegen, die nichts anderes als Geschmacksverstärker gewohnt sind, werden von Anfang an zu ihnen greifen, weil sie nichts besseres kennen.

Geschmacksverstärker übertünchen die natürlichen Aromen, Kompressoren rauben die Dir gegebene Dynamik.
Soweit klar?

Auf Wunsch erzeuge ich diesen Beitrag auch in einer Audio-Version. Als hörbares Beispiel, wie es fast ohne Aufwand geht.

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Hm. Also ich verstehe schon deinen Punkt, aber vielleicht muss man hier auch etwas Milde walten lassen beim Publikum des Sendegate: ja, hier wirst du ein paar MitstreiterInnen finden, die auch noch das letzte Quentchen „Qualität“ aus ihren Stimmen kitzeln wollen.

Akzeptiere aber auch, wenn sehr viele diesen Aufwand nicht betreiben wollen, und einfach nach einer Standard-Empfehlung suchen. Es hat schlicht nicht jeder den Nerv und die Motivation, zig Mikros zu testen, zurückzuschicken, im laden zu testen etc. Und das sind die Klassiker DT297 und HMC660 eben sehr solide Lösungen.

Mal ein Vergleich: Ja, als Gitarrist kannst du 1.000 Kombinationen von Gitarre, Effekte und AMP probieren und auf den eigenen Stil anpassen. Aber: wenn du auf der Bühne stehst, und eine Fender Stratocaster oder Gibson Les Pauls in der Hand hast, und die an einen mittelguten Marshall-Amp anschließt: wirst du einen hinreichend guten Sound haben. Wenn du von der Bühne gebuht wirst, lag es nicht an der Technik. Wenn du Sänger bist: nimm ein SM58, und es wird schon in Ordnung gehen. Ja es gibt bessere, aber erschütternd viele Weltklasse-Bands die sich sonst was leisten könnten, nehmen dennoch nur dieses 100,- Klassik-Mic.

Und genau so verhält es sich beim Podcasten: nimm ein H6 und ein DT297 (oder bei wenig Budget und etwas Experimentierfreude das MMC660), und das wird schon ok gehen. Konzentriere dich dann lieber auf den Inhalt, Konzept etc. anstatt im G.A.S. zu versinken.

Nehmen wir doch mal die Produktionen der Meta-Ebene:
Hier https://cre.fm/archiv
oder hier https://forschergeist.de/archiv/

Hast du über 300 Sendungen, die alle mit DT297 aufgenommen wurden. Mit ca. 250 verschiedenen SprecherInnen, von denen der überwiegende Teil noch nie in ein Headset gesprochen haben. Ich finde hier keine einzige Folge, bei der ich sagen kann: das ist so mies im Klang, das kann ich mir nicht anhören. Das meiste hört sich hingegen besser an als Radio-Produktionen. Tim setzt btw. auch keinen EQ ein.

Sorry, aber das nenne ich: faktische Evidenz.

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Lieber Ralf,

ich weiß Dein Engagement für die Community wirklich zu schätzen und auch ich habe mir den ein oder anderen Tipp hier abgeholt, der zumindest zum nachdenken anregte (nein, umgesetzt habe ich sie dann, bis auf eine Ausnahme, doch nicht, weil sie für mich keine Verbesserung darstellten). Aber man schaut immer wieder mal gern in andere Bereiche hinein.

Nun sind wir hier in einem Thread, in dem ein Beginner gleich nach EQ und Kompressor sucht. Davon hast Du ihm primär abgeraten, was ich ja auch begrüße. Da sind wir auf einer Wellenlänge.

Nur kommt dann eben so eine Standard-Empfehlung hinterher, die mit der Begründung einfach nicht hinhauen kann: Dieses und jenes Mikrofon braucht keinen EQ, weil es ohnehin prima klingt. Und spätestens da verdrehe ich die Augen und stelle Dich vorschnell in die „mit ideologischen Scheuklappen durch die Gegend rennend“-Ecke, auch wenn das - ob Deines vielfältigen Wissens - generell vermutlich nicht gerechtfertigt wäre.
Es entsteht einfach nur der Eindruck, dass alle anderen Optionen, die hier bei Sendegate vielfältig vertreten sind (wenn man sich mal tiefer einliest) für Dich einfach nicht existent sind und sie auch nicht akzeptiert werden bzw. ihnen einfach keine Chance eingeräumt wird.

Du bist hier Podcastpate, Dein Wort hat Gewicht, und genau dem wird gefolgt - auch wenn es Alternativen gibt, die man aufzeigen könnte.
Nochmals: Dein Engagement in allen Ehren, aber da hängt nun mal auch Verantwortung mit dran.

Aus einem anderen Thread:

[quote=„rstockm, post:1, topic:3076“]
Man liest immer mal wieder den Vorwurf:

„Wenn man kein Zoom H6 mit Beyerdynamics DT297 Headset und Ultraschall und Podlove und Auphonic einsetzt, wird man hier im Sendegate nicht ernst genommen.“

Da ist im Kern sicher was dran, und ich selbst bin vermutlich nicht unschuldig. Ich glaube auch ernsthaft, dass es Sinn macht, so etwas wie best practice vorzustellen, ein Benchmark, an dem sich andere Lösungen messen können.[/quote](Hervorhebung von mir)

In der Tat liest sich das wie eine ultima ratio, und aus meiner bisherigen Erfahrung heraus folge ich eher der Philosophie des „neue Entwicklungen verfolgen, prüfen und bewerten“ statt Vergleichsmaßstäbe und Benchmarks zu setzen.
Zugleich entsteht der Eindruck, dass andere Podcaster keine guten oder gar optimale Ergebnisse erzielen würden, wenn sie das Equipment nicht hätten und bestimmte Bearbeitungsschritte nicht einhalten. Doch das Gegenteil ist … zumindest möglich, so meine Wahrnehmung. Allein für den Neu- oder Quereinsteiger ist das halt nur schwer auszudifferenzieren.

So ein wenig fühle ich mich an die Werbung der 1970er und 1980er Jahre erinnert, wo speziell an das schlechte Gewissen der Hausfrauen appelliert wurde, frei nach „hättest du besser mal xy genommen“.
Einziger Unterschied: Während die Wäsche seit über 30 Jahren immer reiner, weißer und farbechter wird (ja, damals™ bereits!), versauen unsere Hörgewohnheiten zunehmend. Woran im übrigen das Radio, das Du irgendwo auch als Referenz aufgeführt hast, nicht ganz unschuldig ist. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es kein Hexenwerk mehr ist, Webradio und auch Podcasts qualitativ besser als die herkömmliche, plattkomprimierte Soße im terrestrischen Funk zu produzieren. Man muss es nur wollen, und das hat nun wirklich nichts mehr mit dem „letzten Quäntchen“ zu tun.

Apropos:

Es geht gar nicht um das „letzte Quäntchen“, sondern um grundsätzlich gute - hörbare! - Qualität. Und die kann man nun mal auf eine sehr vielfältige Art und Weise erreichen.
Du hingegen scheinst nur ein einziges Pferd in einem ganzen Gestüt reiten zu wollen, und so lesen sich dann auch Deine Empfehlungen.

[quote=„rstockm, post:17, topic:4865“]Akzeptiere aber auch, wenn sehr viele diesen Aufwand nicht betreiben wollen, und einfach nach einer Standard-Empfehlung suchen.
(…)
Und das sind die Klassiker DT297 und HMC660 eben sehr solide Lösungen.[/quote]
Beide hatte ich noch nicht in der Mache (weil es in meinem Fall unnötig ist), aber ich würde vielleicht schon mal das HMC660 „vorführen“, ob es bei mir wirklich so toll ist. Ich fürchte: Nein, aber das lasse ich euch vielleicht noch hören (schade nur um die Logistik; bei mir in Frankfurt gibt es das nämlich gar nicht).

Nur: Ich stoße mich ja vor allem an der Aussage, dass das Mikrofon „auch so schon prima“ klingt.
Aus meiner Erfahrung heraus kann ich Dir sagen, dass keines (!) meiner Mikrofone diesem Anspruch gerecht wird - und ich glaube kaum, dass Du ein schlechtes Gehör oder bescheidene Ansprüche hast.
Nicht umsonst habe ich viele Mikrofone geliehen oder gebraucht gekauft, getestet und auch wieder verkauft, weil sie einfach nicht das abgeliefert haben, was ich hören wollte. Das schließt im übrigen auch teure Modelle mit ein.

Schön wäre es, wenn wir sagen könnten: Dieses und jenes Modell / diese Bauart hat folgende Vor- und Nachteile, als Alternative gäbe es da noch… usw. usf.
Das wäre, aus meiner Sicht, eine echte Hilfestellung. Alles andere wäre die Sozialisierung der Podcast-Szene, aber ich glaube, dass verschiedene Podcaster mit unterschiedlichen Inhalten und Aufnahmetechniken höchst verschiedene Inhalte transportieren möchten. Da gibt es kein Universalrezept.

- Was ist „G.A.S.“? -
Du verfällst schon wieder in Deine Standardschiene.
Was spricht gegen ein H2, H4, H5, ggf. ein zusätzliches Mikrofon (Überraschung: Es geht auch ohne Headset!), warum kein USB-Mikrofon, warum kein Interface von Steinberg oder Focusrite mit Mikrofon und Tischstativ?

Das Problem ist: Wenn die nachfolgenden Schritte, die hier empfohlen und beworben werden (Reaper, Ultraschall, Auphonic), mir hinterher ein sensationelles Endprodukt abliefern - warum brauche ich dann vorneweg eben genau diese Hardware?

Ich höre hier zeitgleich einen Podcast, der auf all’ das verzichtet und ich finde ihn qualitativ einfach nur gut (inhaltlich bringt er mir nichts, da es nicht mein Thema ist).
Genau das aber ist mein Punkt: Gute Kuchen gehen auch ohne das Zeuchs von den Oetkers, nur dass hier suggeriert wird, es ginge nicht ohne! Oder täusche ich mich da? Hat sich Deine stark vertretene Meinung schon so in mein Hirn gebohrt, dass ich Sendegate mit Deinem Universalrezept gleichsetze?

Deine faktische Evidenz ist das eine, die Welt jenseits dieses tiefen Suppentellers ist etwas anderes.
Im Bereich des Webcastings habe ich die Nummer schon mehrfach durch. Urhüpflich hatte ich es ja mit der Webradioszene, und da geht es - hardwaretechnisch - ähnlich zu. Im Bereich der Livestreams kommt Video hinzu (vorher waren es die Gamer bei YT im Bereich der Nachbearbeitung), wobei da auf die Audioqualität leider nicht so viel Wert gelegt wird.

Abschließend: Natürlich ist gute Qualität ohne Inhalt nichts. Aber wenn ich das beste Konzept habe und einen Inhalt, der aktuell hip ist sowie eine oder mehrere Stimmen, die das transportieren können, kann ich mir das alles mit einer besch…eidenen Qualität zerschießen. Keiner hört mir gerne zu, wenn es zu anstrengend wird, weil die Qualität mein Ohr beleidigt (Hall, Pops, Frequenzverbiegungen). Ergo: Wenn es unserem natürlichem Hörempfinden nicht mehr entspricht, sinkt die Aufmerksamkeit.

Es gibt sehr viele mögliche Standardempfehlungen aus verschiedenen Perspektiven. Nicht jeder muss sie ausprobieren, aber man sollte sie ihm vorstellen und ihm die Möglichkeiten zum abwägen geben.

In technischer Hinsicht bin ich inzwischen stärker bei @vtanger und @Joey als bei Dir, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Nicht dass Du nicht kompetent wärst - es kommen ja gute technische Tipps von Dir -, aber die beiden (und sicher noch andere, wenn sie sich stärker zu Wort melden würden) scheinen mehr Weitblick zu haben, der mich und meinen Erfahrungshorizont insgesamt weiter bringt.
Vielleicht täusche ich mich ja, aber so hat sich Dein Bild, Deine Außendarstellung eben bei mir verfestigt.

Von einem weiten Erfahrungshorizont, der sich stärker an den Bedürfnissen eines jeden einzelnen Podcasters orientiert, profitieren letztlich auch Anfänger, Neu- und Quereinsteiger.

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Selbst wenn ich Ersteller dieses Threads gewesen wäre, als Laie hätte ich schon lange aufgehört zu lesen und mich hilflos an Dr. Google gewandt.

Meiner Meinung nach das stärkste Argument dafür, eine Empfehlung für ein technisches Setup zu geben, die nicht überall wo man relativieren kann auch relativiert und für 95% der Anwender passend ist.

Ich hab in meinem kurzen Podcasterleben bereits zehn bis zwölf Neulingen die immer gleichen drei Fragen beantwortet:

  • Welche Software soll ich verwenden?
  • Welches Headset empfiehlst du mir?
  • Womit kriege ich den Podcast veröffentlicht?

Ich finde, es kommt einem Idealfall recht nahe, wenn ich mit Reaper+Ultraschall, Studiolink, Auphonic und der HMC+Behringer-Kombination (alternativ H6 und Beyerdynamic) plus Podlove oder Squarespace ein Setup empfehlen kann, bei dem ich weiß, dass jede Frage dazu, die ich nicht beantworten könnte, hier beantwortet werden würde und das für wirklich viele Podcaster passt.

Dass die manchmal trotzdem Murks produzieren: Ist leider so. Aber es wäre ihnen auch nicht damit geholfen gewesen, wenn ich ihnen erstmal 4000 Zeichen über die Grundlagen guten Klangs formuliert hätte.

Um in deinen kulinarischen Beispielen zu bleiben: Natürlich kannst du jemandem alle 13 verschiedenen Wege zeigen, seine Suppe schmackhaft zu machen. Du kannst aber auch sagen: Mit Pfeffer und Salz schmeckt sie den meisten Leuten sehr gut.

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Nimm’ Glutamat. Ist einfacher und muss man nicht kompliziert abschmecken.
Außerdem sind die meisten Leute daran gewöhnt = darauf konditioniert.

Nein, das ist nicht ironisch gemeint, sondern die traurige Wahrheit.

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