Gibt es ein Podcast "Dark Web"? - oder: Wo sind eigentlich die Nazi-Podcasts da draußen?

Es ist kein neues Phänomen, dass politische Extreme Verlage und Druckerzeugnisse betreiben.
Die Ursprungsfrage war: Wo ist der Podcast Untergrund? Ich bin mir sicher, den muss es eigentlich geben. All die Themen, die rechtlich oder gesellschaftlich geächtet sind werden ja trotzdem irgendwo verhandelt und Podcasts sind derart offen, dass es mich sehr wunderte wenn die nicht auch als Medium genutzt würden. Wo wird so etwas veröffentlicht? Im Ausland? Im Onion Network? In geschlossenen Communities?

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Also wenn es strafbare Inhalte hat wird es sicherlich nicht in Deutschland angeboten werden das haben die ganzen Erfahrungen mit den Mailboxen und den ersten netzwerken gezeigt das geht alles ins Ausland und da gerne die USA dort ist das Recht auf freie rede sehr hoch und rechten Gedankengut ist man sehr liberal eingestellt.

Die Verteilung wird sicherlich über Empfehlungen laufen und diese Seiten auf no index zustellen ist wohl das kleinere übel.

Die Gruppen sind ja recht scheu und gewieft. Ich kann mir auch vorstellen, dass sie das Risiko Podcast nicht eingehen. Wenn dann wird es wohl aber eher hinter einem Passwortgeschützten Feed stattfinden. Da sie aber ihre Chatrooms haben und die besser kontrollierbar sind, kann ich mir gut vorstellen, dass es keine Podcasts gibt. Außerdem ist die Community der extrem Rechten relativ klein und man ist auf verdeckte Kommunikation aus.

Einmal kann man ja auch aus dem Ausland senden und dann wären da ja noch die vielen anderen möglichen Themen, die ich weiter oben ja auch schon angerissen hatte. Zum Beispiel könnte man ja mit Russlanddeutschen einen LGBTQA Podcast auf Russisch für russisches Publikum produzieren oder wie wäre es mit einem Podcast, der sich kritisch mit China auseinandersetzt aber außerhalb deren Reichweite ist… etc.

Davon abgesehen habe ich nicht das Gefühl, dass Nazis speziell scheu wären… Im Gegenteil, die Szene wird eigentlich immer forscher.

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Und professioneller da sind viele dabei die wirklich was auf den Kasten haben.

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Habe mir jetzt nicht alles durchgelesen.

Punkt 1.: Dark Web? “Zwinker Smiley” - Also wir haben fast jeden Podcast auch als Hidden Service betrieben. Leider gibt es die Aufzeichnungen von 2013 bei der PodUnion nicht mehr. Dort haben wir gemeinsam über die Vor- und Nachteile gesprochen.

Punkt 2.: Das hat nichts mit Nazi zu tun. Denn das Problem ist, die haben auch keinen Client zum abonnieren :wink: Ich kenne übrigens keinen Podcast und ich habe auch keinen in gewissen Foren entdeckt.

Punkt 3.: Wie heißt es so schön in der Logik: “Verstecken etwas da, wo alle es sehen könnten, dann ist es kaum auffindbar”. Ich glaube also streng der Norm, dass sich die wirklich krassen Nazi-Podcasts eher mit Login und so weiter direkt unter uns tarnen. Die brauchen also kein “Dark-Net” und Tor dazu um irgend welche perfiden Themen zu propagandisieren.

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Es geht nur sekundär um das onion Netzwerk o.ä.
Mir geht es um den medialen Untergrund den es eigentlich geben muss, der aber im Podcast Bereich erstaunlich schwer zu finden ist. Jedes Medium hat seine Untergrundpublikationen. Es gibt Piratensender, “verbotene” Magazine, Untergrundcomics im Eigenverlag etc. Wo sind die entsprechenden Podcasts?

Solche Medien wären sehr wahrscheinlich mit Inhalten beschäftigt, die im Land der Zielgruppe verboten oder zumindest umstritten sind. In Deutschland vermute ich deswegen, dass z.b. deutlich rechte Inhalte da rein fallen…

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Verstehe deine Ideen und Punkte. Ich habe damals Hannes vom BKA gefragt. Wie oben beschrieben, sind die als Login über Schleusern in Chats unterwegs und die geben dir dann einen Zugang zu irgend welchen Foren. Die laufen aber meist nicht im onion direkt.

Podcasts gibt es so, eher nicht - meinte er. Ihm ist nichts bekannt gewesen.

Sein Grund war auch, dass solche Medien eher einzeln versendet werden - mit einer Haltung darauf - die als Werbung dienen sollen. Es ist zu aufwendig (so Hannes) Podcasts zu betreiben und online zu halten. Die Dateien werden wohl eher auf unterschiedlichen File-Hostern verteilt und in Foren herumgezeigt.

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Ist jetzt weniger belegt und eher eine anekdotische Beobachtung, aber: YouTube. Ich komme aus der Gaming-Ecke und da gab’s mit GamerGate vor einigen Jahren eine eigene rechte „Bubble“ (die ganz eng mit anderen neo-rechtsextremen Bewegungen verknüpft ist, aber das führt zu weit).

Davon findet viel von dem, was man durchaus Podcast nennen könnte, einfach auf YouTube statt. Teilweise mit Videostreams über Hangout, teilweise nur Ton und oft nah am klassischen Klischee des „Laberpodcasts“ in etwas, das man aber besser noch als stundenlang mäandernde Rants beschreiben kann. Und das oft auch ganz offen rechts.

Wenn die letzten fünf Jahre eins wiederlegt haben, dann das. Aber tatsächlich scheint das mehr auf den großen Plattformen wie YouTube und Facebook stattgefunden zu haben… durchaus mit Erfolg?

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Passt ganz gut zum Thema…

Die andere Frage, die ich mir öfter stelle: wie sichtbar sind solche Aktionen für die Hörer:innen?

Also ich bin jetzt tatsächlich mal über einen Podcast gestolpert, der denke ins Profil passt. Da die erste Folge offenbar von 2016 ist, also im Jahr bevor dieses Thema eröffnet wurde, könnte ich mir vorstellen, dass es vielleicht doch eher ein discovery-Problem ist. Es mag für die rechte Podcasts auch irgendwo einen Untergrund geben, aber eine Notwendigkeit dafür eher nicht.

Wenn es erwünscht ist, kann ich den Podcast verlinken.

Ne lass mal :wink:
Geht ja um die discovery… was zu der Frage führt wie du über den gestolpert bist?

Beim Suchen nach Meldungen der vergangenen Woche zu Podcasts. Muss auf irgendein Stichwort angeschlagen haben wie zum Beispiel „Podcastökosystem“ oder „Podcastindustrie“. Sie hatten sich irgendwie auf Podcasts allgemein bezogen und sind darüber in mein Raster geraten, also wirklich ein Zufall.

Käme auf den Versuch an, ob man beim Suchen nach Podcasts durch ein rechtes framing der Themen eher etwas findet. Wenn man dem politischen Spektrum nicht angehört, wird man vielleicht einfach dadurch ausgeschlossen, dass man nicht die zielführenden Sprachreglungen verwendet. Es kann aber gut sein, dass sich die rechte Szene im Allgemeinen durch den Ausschluss von Suchmaschinenbots abschirmt. Damit wären sie ja schonmal im deep web. Bei diesem Beispiel war es offenkundig nicht so.

Bei ca. 1:09:00 wird es angesprochen.
https://wrint.de/2019/10/01/wr996-opferkathole/

Hier in einem Artikel von saechsische.de wird nebenbei ein rechter Podcast erwähnt, “Leuchtfeuer”, Podcast der Identitären Bewegung https://www.saechsische.de/plus/geheimnisvolle-wissenschaftlerin-afd-chrupalla-bueroleiterin-identitaere-hoecke-sezession-lore-waldvogel-recht-5151818.html

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Ich bin gerade über den Podcast “Von rechts gelesen” (von Burschenschafter und Publizist P. Stein) gestolpert, den ich bemerkenswert finde, ist er doch der erste rechte Podcast den ich gefunden habe, der mit Wordpress und Podlove veröffentlicht wird.

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Wollen wir die Podcasts wirklich hier öffentlich nennen? Ernsthafte Frage…

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Hier in einem Artikel von RND geht es um einen rechtsextremen Podcast der “Ein Prozent”-Bewegung, unterstützt von Elsässer und Kubitschek https://www.rnd.de/medien/rechtsextreme-podcasten-ungestort-bei-spotify-Z2L2FKVEZ5FSFBTKF7SO27VW44.html

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Dazu passend auch dieser Text über Rechte Podcasts bei Spotify.
https://berlingegenrechts.de/2020/04/28/entwickelt-sich-spotify-zu-einer-plattform-fuer-rechte-podcasts/