BASOTECT IST MENSCHENFLEISCH!12
Eine etwas kritischere Sicht von aussen
Ich konnte dieses Jahr nicht live vor Ort sein, hab aber diverse Podcasts von der Buehne am Videostream mitverfolgt.
Man merkt den Podcastern schon an, dass sie es nicht gewohnt sind, auf einer Buehne, vor Publikum und mit laufender Kamera ihr Ding zu machen. Die zusaetzlichen Moeglichkeiten des Mediums Video beschraenkten sich in weiten Teilen darauf, Youtube-Clips einzuspielen. Ansonsten sah man halt einfach ein paar Leute an einem Tisch respektive auf einem Sofa sitzen, mit Headsets auf, aber das Bild lieferte keinen wirklichen Mehrwert. Selbst “alte Hasen” wie Tim Pritlove und Holger Klein machten einfach nur das, was sie immer machen: Audio. Jetzt einfach mit Bild.
Und auch die Interaktion mit dem Live-Publikum war ziemlich duerftig. Ausser dass ab und zu Bonbons oder anderes Zeug ins Publikum geworfen wurden, war da relativ wenig los. Ist natuerlich schwierig, mit dem Publikum zu kommunizieren, wenn man einen Kopfhoerer vom Schlag eines DT-297 auf hat. Zugegeben, ich habe noch nicht alle Podcasts “gesehen”. Bisher habbich NSFW, die Freakshow, den Lila Podcast und die Show von Anyca.st gesehen. Letztere war von der Idee her ganz okee, immerhin wurde da versucht, die zusaetzlichen Moeglichkeiten auszunutzen! Da wurde wenigstens was probiert. Dass schlussendlich ein ungeplantes Durcheinander dabei rauskam, was den Zuschauer etwas ratlos am heimischen Bildschirm zurueckliess, ist dann halt schade. Lag eventuell auch am zu hohen Alkoholpegel bei den Machern oder am zu niedrigen bei mir…
Die restlichen Podcasts werde ich mir auch noch anschauen, ebenso wie diverse Vortraege vom Kongress. Methodisch Inkorrekt habe ich nur etwa die erste halbe Stunde live gesehen, musste dann aber ins Bett, weil ich am anderen Tag arbeiten musste. Die Aufzeichnung habe ich mir bereits heruntergeladen, behalte sie mir aber fuer einen verregneten Sonntagnachmittag auf.
Und fuer den 33C3 bin ich auf Holger Kleins angekuendigtes Podcast-Quiz gespannt! Die Infrastruktur dafuer waere ja vorhanden, hoffentlich wird da was Gutes draus.
Selber werde ich hoffentlich am 33C3 auch kommen koennen. Eine erste Idee fuer eine Live-Show habe ich bereits, aber so ganz rund erscheint mir das noch nicht. Mal sehn, wie ich da was mit dem meinem Podcast, dem Hackerfunk, machen kann. Und ob ihr uns auf die grosse Showbuehne laesst!
So, dies meine Gedanken zum Sendezentrum und den ausgestrahlten Podcasts.
Also zum einem muss ich sagen dass ich etliche Podcasts in ihrer normalen Konstelation auch gerne mal mit Bild sehen wollen würde und bei z.B. BitsUndSo scheint das ja zu funktionieren.
Zum anderen:
Bei den meisten Podcasts wäre es doch ein erheblicher Mehraufwand durch Video mehr rauszuholen, zumal dann der klassische Hörer das nachsehen (haha) hat wenn er die Folge ganz normal hört. Da muss man also einen guten Spagatt machen.
Das selbe gilt dann für die Interaktion mit dem Publikum. Da gehört auch was dazu sich entsprechend was gutes auszudenken.
Ich finde man sollte da schon etwas besonderes machen aber nicht so sehr dass es im normalen Podcastkonsum verloren geht bzw dem Hörer die ganze Zeit sagt: “tja Pech gehabt, warst nicht da”
Das kann ich nur unterschreiben. Auphonic im Multitrack Modus hat zwar echt ne ganze Menge rausgeholt, sodass man sich die Folge gut anhören kann, aber die Aufnahme war doch schon ein wenig „nervig“. Man hatte auf den Kopfhörerern am Tisch extreeeem viel von der Bühne gehört, sodass ich mir ab und an mal eine Muschel abziehen musste. Da konnten die wirklich extrem guten Helfer vom Tisch (Danke an @RikschaAndi im besonderen nochmal hier), auch leider nix rausreißen. Das war einfach der Positionierung des Tisches geschuldet.
Aber abseits von dem fand ich es auch extrem cool. Viele Leute getroffen, und man hatte immer eine Anlaufstelle, wo man mal hingucken konnte um Leute zu treffen.
Danke ! ich weis nicht genau , das könnte aber auch an der menge der offenen Mikros ( bei euch 7-8 ) gelegen haben . Jedes Mikro nimmt auch die Hintergrund Geräusche mit auf auch wenn ihr gerade nicht gesprochen habt und das dann bei 8 Personen im Prinzip 8X auf dem Kopfhörer könnte ein Grund sein . Wie man das ändern kann ? Vielleicht hat @rstockm eine Lösung ?
Klar, bei einem der Rudelpodcasts habe ich mal auf alle Einzelspuren ein weiches Gate gelegt als Effekt (Dynamic Processor) und den etwas aggressiver eingestellt als bei unserer Standard-Auslieferung. Das klang dann schon ganz akzeptabel.
Für den 33c3 überlegen wir auch eine noch andere Plazierung.
Aber: der Podcasttisch sendet aus dem Herzen des Komgresses, und er trägt den Kongress auch in seiner Audio-DNA mit sich! \o/
Ich persönlich stehe auf Admo und finde das garnicht schlimm wenn im Hintergrund etwas zu hören ist .
Wie gesagt, im Podcast hörte sich das auch vollkommen OK an Nur während der Aufnahme fand ich das persönlich recht unangenehm. Wäre schön, wenn man das nächstes Jahr einfließen lassen könnte. Aber wie gesagt, Jammern auf absolut höchstem Niveau
OK , haben wir Notiert und schauen mal was geht .
Stimme hier voll zu. Mir hat das beim Hören gefallen, wenn die Umgebung „reingeschwappt“ ist. Bin eher überrascht, wie wenig im Durchschnitt davon zu hören ist
Eine besondere Produktion an einem besonderen Ort. Die darf doch auch ein „Audio-Wasserzeichen“ haben
TL;DR: es fehlt ein Live Auphonic Plugin für Reaper
Wäre es eine Option in Zukunft Bühne und restliche Assembly zu trennen? Ich denke Entwickler- und Podcasttisch machen sich am bisherigen Ort gut, die Bühne sorgt aber regelmäßig für Menschenauflauf (und enormen Aufwand auf Engelseite um die Mengen im Zaum zu halten). Und durch Verlegung der Bühne wären die weiter oben angesprochenen Audioprobleme gleich mit erledigt.
Das große Faß mach ich auch noch auf: Braucht es die Bühne denn überhaupt? Zum Egostreicheln der Auftretenden ist sie viel wert, zum Star-Anhimmelgelegenheiten erzeugen für die Zuschauer taugt sie auch. Aber was bringt sie der Veranstaltung, dem Kongress?
Ich weiß, provokativ formuliert, aber ernst gemeinte Frage.
Ich war dieses mal auf dem Kongress als Sendezentrums-Engel, und möchte (jetzt mit etwas abstand) meinen Eindruck auch noch schildern.
Allgemeiner Eindruck
Das Sendezentrum war fast immer gut besucht, alle Shows waren gut besucht, viele sogar ein bisschen zu sehr. Der hintere Bereich zum stehen war gut, um mal reinzuhören.
Mit dem Standort im Garderobenfoyer 2 soll ja vor allem Laufkundschaft erreicht werden, ich glaube allerdings, dass die meisten Zuhörer schon eine Stunde vor beginn eintreffen, um einen Sitzplatz zu ergattern. Ich würde dieses Ziel deshalb in Frage stellen.
Auch die Assemblies um das Sendezentrum waren sehr gedrängt, mehr Platz wäre da sicherlich gut, damit die Zuhörenden denen nicht zu nah auf die Pelle rücken.
Recording und Audio-Situation
Die Podcasts, die ich live gehört habe, haben einen anderen Eindruck bei mir hinterlassen, als die nachgehörten. Ein Podcast mit Zuschauern (und deren Reaktionen) ist anders, als einer aus dem Studio, oder ein regulärer Vortrag in einem Saal. Um das Feedback aus dem Publikum besser aufzunehmen, würde ich vorschlagen, zwei Mikros in das Publikum richten, statt zu versuchen, die Nebengeräusche möglichst gut zu filtern. Diese Audiospur gehört dann aber vor allem in die Aufzeichnung.
Interaktion mit dem Publikum
Auch wenn sie störende Nebengeräusche erzeugt hat, war die Seidenstraße gut für die Interaktion mit dem Congress. In der Freakshow und dem Realitätsabgleich ging da jedenfalls einiges. Die störenden Geräusche waren die Kehrseite der Medaille, aber grundsätzlich empfand ich das als positiv.
Für den 33c3 wäre vielleicht ein quantifizierbares Feedback gut. Ich stelle mir eine App in der man etwas abstimmen kann, oder ein Applaus-O-Meter vor. Man könnte auch den Twitter-Stream zum #33c3sz anzeigen, wichtig dabei ist, dass die Podcaster auch einen einfachen Blick darauf haben. Bestimmte Tweets können dann herausgenommen und kommentiert werden, ohne das sie extra verlesen werden müssen.
Unnerum aka. Fazit
Das Sendezentrum war ganz großartig, viele verschiedene Podcasts haben die Platform genutzt und auch kleinere / jüngere Podcasts haben eine gute Chance für den Auftritt bekommen. @svenl: ein “Egostreicheln” ist glaube ich von Zeit zu Zeit total wichtig und das konnte dort stattfinden.
Themen für das nächste Jahr könnten aus meiner Perspektive sein: Platz, Bühnen-Audio, Interaktion mit dem Publikum und “Workload” der zentralen Personen.
Vielen Dank an @rstockm und @wortkomplex und die vielen ungenannten Helfer für die Organisation.
Frage mich, wohin du die Bühne verlegen wollen würdest? Mir fielen da so recht keine Alternativen ein. An der Stelle ist das Sendezentrum weitgehend unter sich und von den zwei anderen Bereichen im Saal (Chaospatinnen und 3D-Drucker-Bastelzone) recht gut getrennt.
Wohin die Bühne allerdings auch ziehen würde: die „Assembly“ würde mitziehen, denn genau genommen ist das das gleiche. Die 3D-Drucker würden ja auch nicht ohne ihre Assembly weiterziehen und für uns ist die Bühne eben unser 3D-Drucker.
Da kommt es sicherlich auf die persönliche Perspektive an. Aber aus unserer Sicht ist die Bühne eine Menge Dinge auf einmal.
- sie ist ein technisches Experimentierfeld: wir proben hier komplexe AV-Setups und hatten dieses Mal auch den neuesten Software-Mixer-Kram des VOC im Betabetrieb. Damit dient die Bühne auch als Prototyp für kommende Setups auf dem Congress und anderen Events.
- sie ist eines von zwei Instrumenten (dazu kommt noch der separate Podcastertisch) wo sich Leute aus unserem Umfeld in Live-Situationen üben können und einen Anreiz haben, ihre Formate entsprechend zu entwickeln. Wenn man sich da die Entwicklung der letzten zwei Jahre anschaut ist da eine Menge passiert.
- die Bühne ist natürlich auch unter dem Aspekt Podcasting ein technisches Forschungsfeld. Zahlreiche Entwicklungen unserer Open Source Projekte (Podlove, Auphonic, Studio Link) kommen hier aktiv zum Einsatz und wir wollen natürlich auch das Bühnenbackstage selbst zu einem coolen Control Center ausbauen, mit dem man das erratische Live-Geschehen optimal mit Präsentation, Recording und Streaming versorgen kann. Das kann man eben nur unter realen Bedingungen testen und entwickeln.
- sie ist ein Beitrag zum Unterhaltungsprogramm des Congresses. So wie diese Rolle von Hacker Jeopardy, der Lounge und anderen Bereichen mit angegangen wird. Denn der Congress ist ja nun wahrlich keine todernste Veranstaltung. Was den Aspekt angeht wird das ja auch gut angenommen, die Leute stehen ja nicht da, um ihrer Mißgunst Ausdruck zu verleihen.
Was jetzt so schlecht dran sein soll, dass das Ego der aktiven Leute keinen Schaden nimmt, kann ich nicht nachvollziehen. Wir brauchen ja alle unsere Streicheleinheiten. Und die echten Stars exportieren wir ja dann ohnehin ins Hauptprogramm: die beste Show lief ja in Halle G und nicht im Garderobenfoyer 1. Das fand letztes Jahr noch im Sendezentrum statt.
Von daher sehe ich da eine Vielzahl von positiven Effekten für den Event, auch wenn ich mich ehrlich gesagt ein wenig über die Frage wundere. Stellst Du die auch bei den Coffeenerds, den Teezelten oder Seidenstraßeninstallationen?
GROSSARTIG!!
Und ich wiederhole für’s Zählwerk gerne: GROSSARTIG!!
Hallo Tim,
danke für deine Antwort.
Eine Lösung habe ich dafür noch nicht, der Auslöser war der Gedanke, dass beim aktuellen Andrang bei Bühnenshows der aktuelle Ort nicht sehr geeignet ist.
Nun funktionieren die 3D-Drucker auch ohne Zuschauer, die Bühne ist auf größere Zuschauerzahlen ausgelegt. Daher sind die Anforderungen und Auswirkungen auf die Umgebung auch andere.
Meine Aussage war nicht abwertend gemeint. Das Egostreicheln macht die Bühne ja sehr gut.
Ja, mache ich. Warum stellst du die Frage? Möchtest du diese Themen hier im sendegate besprechen?
edit: Meine Frage ist auch nicht als „Was soll das, das muss weg“ gemeint, sondern als eine Art Evaluation. Sich diese Gedanken zu machen hilft meiner Erfahrung nach das eigene Profil zu schärfen.
Ich hab mir auch schon etwas überlegt wie man das Sendezentrum etwas umstrukturieren könnte um mehr für alle rauszuholen. Das ginge für mich mit einer Verschiebung der Bereiche einher.
1. Bühnenpublikum
Auch dieses Jahr hatten wir ja wieder das Problem, dass oft zu wenige Plätze an Stühlen war, da könnte man noch etwas rausholen. Meine Idee wäre die Bühnenbestuhlung in die Breite zu ziehen, bis rüber zur Wand.
2. Assemblytische
Die müssten dann natürlich von ihrem bisherigen Platz umziehen. Ich hab auch schon mehrmals jetzt gehört, dass es in der aktuellen Konstellation mit der Nähe zur Bühne doch etwas schwierig war, bei Shows konzentriert zu arbeiten/ programmieren oder auch was zu bequatschen.
Vielleicht können die Assemblytische (Podlove, Ultraschall etc) hinter das Bühnenpublikum, das würde den Lautstärkepegel vielleicht schon etwas abmildern.
Von der Bühne aus gesehen hätte man dann 2 Bereiche über die ganze Breite, zuerst die Stuhlreihen für die Bühne und dann die Tische mit Shownotes, Podcastpatinnen, Podlove, Ultraschall, Studiolink (?) etc
Und für die denen es da immer noch zu laut ist könnte man Platz anbieten im
Backstage
Da könnte man ein zwei Tische hinstellen für die, die akut konzentriert arbeiten müssen, ich denke hinter dem Mollton herrscht dann doch noch die größte Ruhe, zumal die Lautsprecher in die andere Richtung zeigen. Hier könnte auch der Podcasttisch hin, der vielleicht auch noch etwas mehr hinter das Mollton rücken kann
dahinter würden wir wahrscheinlich im Weg zur Toilette sitzen =/
vor allem, wenn beim 33C3 Die Bühne noch tiefer ist
Da gibt es aber einen Logikfehler. Wenn du die Stühle auf die ganze Breite ziehst und die Tische hinters Publikum, dann hast du ja nicht mehr Sitzplätze.