FAQ: Systemsounds (Youtube,...) in Ultraschall Spur einfügen unter Windows

Hallo,

ich frage mich gerade, ob es eine Möglichkeit unter Windows gibt, Systemsounds, bzw. Browsersounds, in eine eigene Spur in Ultraschall/Reaper zu leiten? Ralf hat da ein Video zu für Mac OS, das steht mir aber leider nicht ohne weiteres zur Verfügung (und eins von den neuen MBP werde ich mir bestimmt nicht kaufen).

Weiß jemand, wie ich unter Windows Systemaudio nach Ultraschall bekomme?
Ich hoffe, da gibt es eine Lösung für, sonst muss mich mal auf dem Gebrauchtmacmarkt mal umsehen.

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Theoretisch geht es über Audio Jack als Alternative zu Soundflower unter Windows, aber produktiv hat das hier noch niemand zum Laufen bekommen (im Sinne von: produktionsstabil). Der beste Ansatz dürfte sein: über ein Audiokabel vom Ausgang des PC hinein in das Soundinterface und dann dort als “normale” Spur mit aufnehmen.

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Zu dem Schluss bin ich nach einer ganzen Weile googlen und ausprobieren auch gekommen. Windows und Audioverarbeitung sind nicht wirklich beste Freunde.

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Gibt es da eigentlich neue Erkenntnisse?

Ich habe hier ein Mischpult im Einsatz an dessen Ausgänge ich alle Systemsounds schicke. Unter Hindenburg kann ich diese Spur(en) auch gleich wieder als Input konfigurieren und so habe ich das bisher auch immer gehandhabt. Jetzt will ich dasselbe Setup gerne mit Reaper realisieren, aber sobald Reaper die Treiber (egal welchen) initialisiert sind die Kanäle nur noch Out und nicht gleichzeitig für Input zu gebrauchen. Damit geht dieses Software Return natürlich so nicht mehr…

Am Mischpult Kabel vom Ausgang auf einen der Eingänge stecken fühlt sich… nun ja… echt falsch an :wink:

Davon abgesehen kann ja Hindenburg einwandfrei was ich will (so hatte ich das übrigens auch schon mit meinem alten Sapphire gemacht, auch auf dem Mac. Deswegen wusste ich bis vor kurzem nicht mal was Aggregated Devices am Mac sind, denn die brauchte ich bisher einfach nie).

Hat irgendjemand einen Tipp?
//D

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Ich forsche da gerade an was.

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ich bin gespannt! :wink:
Ich kann schon mal vermelden, dass Asio4All zumindest bei mir eher nicht stabil zu sein scheint.

Ich habe eine Erfolgsmeldung! :slight_smile:

Mein Szenario: Ich habe hier verschiedene Geräte mit denen ich in den verschiedensten Szenarien aufnehmen will. Unter anderem einen Mac Laptop und eine Windows Workstation. Auf allen ist sowohl Hindenburg als auch Reaper installiert und alle müssen mit verschiedenen Geräten (etwa einem Digitalmischpult von Behringer oder einem H6) klarkommen. Meine herausforderung war nun zu verstehen wie ich Systemsounds richtig aufnehme. Mit Hindenburg ist das aus der Box kein Problem weil dort die verschiedensten Geräte gemischt als Inputs konfiguriert werden können (etwa das Micro via Soundinterface als eine Spur und das Loopback Audio Device von Rogue Amoeba in einer weiteren). Mit Reaper bekam ich das dann nachdem ich mich durch Ralfs großartiges Video “Der Weg des Schalls” geschaut hatte via Aggregated device hin.

Blieb noch mein Windows Gerät. Dort gibt es kein Aggregated Device. Das Problem ist also wie bekommt man die verschiedenen Tonquellen, etwa Systemsound + das Mikro, das ich an meinem USB Mischpult betreibe gleichermaßen in die DAW. Hindenburg bekommt hier den Trick hin den Stereomix-Treiber als Input parallel zu betreiben und außerdem kann ich bei den meisten Geräten hier den Output Channel des Geräts auch gleichzeitig als Input nutzen. So schicke ich hier mein Systemaudio meist an mein Mischpult und definiere den Kanal auf dem ich das tue eben auch als Input.
Leider geht das bei Reaper so nicht. Da sind Input-/ und Output scheinbar streng getrennt. Eine Alternative zu Aggregated Devices musste also her.

Meine Lösung:
Voicemeeter von VB Audio Software. Das ist ein Software-Mixer und installiert gleichzeitig einen virtuellen ASIO Treiber im System. Die Software ist Donationware und bietet vollumfängliches Audiorouting innerhalb von Windows.
Ich bin jetzt also wie folgt vorgegangen:

  1. unter Voicemeeter:
  • Mein Hauptmikro (am Mischpult) als Input 1 konfiguriert. Input 2 ist hier der Kanal an den ich mein komplettes Systemaudio schicke, hier Kanal 11/12 meines Mischpults.
  • Für jedes Gerät wählt man aus wohin der Ton gehen soll. Es gibt die Wahl zwischen physikalischen Geräten aus dem System (“A”) und einem virtuellen ASIO Device “B”. Im Beispiel route ich alle Inputs an den virtuellen Treiber, den ich dann ja in Reaper sehen will.
  • Das virtuelle Device ist als Composite Device konfiguriert, dadurch wird nicht alles auf einen Kanal geschickt sondern es werden bis zu 8 Aushabekanäle gemappt. Das ist notwendig damit mein Mikro und der Systemsound auf verschiedenen Kanälen landet.

Im Ganzen sieht das dann so aus:
image

Der Systemton geht also zum Output meines Mischpults (Kanal 11/12), wird dann an das als Composite konfigurierte Output B in Voicemeeter geschickt (das virtuelle Device). Sobald ich in Reaper einen Output-Kanal auswähle landet das im Virtual Input Device. Das route ich auf “A”, also den Ausgabedevices und dort habe ich im Beispiel meine Hauptlautsprecher am LG Monitor konfiguriert.

Also weiter mit der DAW:

  1. Reaper
  • ASIO als Audio System und Voicemeeter Virtual ASIO als Treiber auswählen.
    image

Die Matrix sieht dann vorhersehbar aus:
image

Weil ich Spur 1 auch monitore wird der Ton wie oben bereits erwähnt ordentlich an Voice Meeter weitergeschickt.

Wie geht es ab hier weiter?
Eigentlich ist das ab jetzt kein Problem mehr.
Voicemeeter kann auf Wunsch beim Systemstart mitstarten. Wenn ich aufnehmen will, starte ich voicemeeter, starte Reaper und konfiguriere wie gehabt mein Mischpult als Ausgabegerät im Windows System (Lautsprechersymbol, dropdown, Input auswählen).

Gibt es Nachteile?
Ich vermute mal es ergibt sich ein Delay angersichts der Layer durch die ich meinen Ton schleuse. Allerdings komme ich hier bisher ganz gut klar und habe bei meinen ersten Experimenten noch kein Problem bemerkt. Ich werde weiter berichten…

Nachtrag: Ja, wenn ich mich selbst monitoren will ist der Delay wirklich nervig. In meinem Szenario mache ich aber Skype/Hangout/Wasauchimmer Calls oder ich nehme im Monolog mit Aufnahmen von YouTube auf. Da monitore ich dann einfach lokal am Mischpult meine eigene Stimme und schicke den Ton nicht durch die VoiceMeeter Schleife zurück. Dabei ist dann alles gut soweit. Wer will kann einfach in die nächsten 2debate oder Anerzählt Folgen reinhören die ich dann wahrscheinlich mit der beschriebenen Konfiguration gebaut habe.

//D

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Das hört sich in der Tat gut an, das Problem mit der Latenz auf der eigenen Stimme hat man ja generell immer wenn man nicht lokales Monitoring hat - oder sehr weit runtergetunte Audioeinstellungen.

Kann das mal wer anders unter Windows nachstellen? Vielleicht @Joram der ja gefragt hatte… Dann würde ich das mal in unseren Empfehlungs-Kanon mit aufnehmen.

Ich probiere derweil noch einen anderen Weg ganz ohne Erweiterungen und Installation, aber das kann noch dauern und die Chancen stehen auch nicht rosig.

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Ja, ich spiele hier gerade weiter rum und bin von VoiceMeeter zunehmend begeistert.
In der Tat ist die Verwendung ohne Monitoring über das Device wirklich komplett stressfrei. Vom selben Entwickler gibt es auch noch zwei interessante Erweiterungen: Einmal Virtual Audio Cable. Das sind Audiokanäle, die man verwenden kann um einzelne Appsounds separat zu routen und eine Audiostreaming Lösung bei der man Audiokanäle kreuz und quer durchs Netzwerk streamen kann. Super interessant.

@Joram: Rühr Dich falls Fragen auftauchen. Ich komme langsam ganz gut mit dem Ding zurecht :wink:

//D

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Danke danke!
Die Lösung sieht auf jeden Fall super aus. Ich bin inzwischen voll auf dem Mac bei meiner Produktion, d.h. im Moment habe ich eingebaute Lösungen, die funktionieren. Auf Arbeit muss ich aber Windows nutzen und vermutlich kommt da demnächst mehr Audiokram auf mich zu, und dann werde ich sehr sehr gerne auf Deine Lösung zurückgreifen.

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Ich habe ein kleines Video Tutorial dazu aufgenommen. Hoffe, das hilft ggf. weiter:

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Vielen Dank dafür, genau nach so einer Möglichkeit habe ich für eine (oder mehrere) Podcast-Folgen aktuell gesucht, Systemsound in Ultraschall aufzunehmen, während ich parallel über mein Mikro meine Stimme aufnehme - werde ich bald mal testen und hoffen, dass das bei mir auch so klappt. Da ich aber auch Windows 10 habe, hoffe ich, dass es genau so funktioniert wie beschrieben.

Liebe Grüße,

Hendrik

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Hallo zusammen,
ich knabbere gerade ebenfalls an einem ähnlichen Problem mit Windows und Reaper.

Ich möchte meine nächste Folge über das H4N Pro als Audiointerface meine Stimme in Reaper einspielen. Soweit so gut. Allerdings finde ich keine Soundsystem-Einstellung in der ich die Spur in Reaper reinbekomme und hören kann.

Er bietet mir unter anderem WASAPI, WDM Kernal Streaming, DirectSound, WaveOut, ASIO, DummyAudio an und mit keinem will es klappen. Bei AISO bekomme kann ich das Interface nicht einmal auswählen. Bei WASAPI bekomme ich im exclusive Mode wenigstens die Spur ins Programm.

Habt ihr eine Idee, woran das liegen kann?

Vielen Dank schon mal für eure Ideen

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Gaaaanz doof gefragt, aber ich will erst mal das offensichtliche ausschließen: Den Windows Treiber von Zoom hast Du installiert?
Der sollte eigentlich dazu führen, dass Du dann beim Anschließen das Gerät auswählen kannst.

Ja der Treiber ist installiert. Und wie gesagt bei WASAPI kann ich das Gerät auch auswählen. :slight_smile: Bei AISO habe ich gerade mit Hilfe auch schon eine Möglichkeit gefunden, das Device auszuwählen, jedoch bekomme ich nach wie vor die Spur nicht rein

was meinst du genau mit “spur nicht rein”? Wenn du eine leere Spur anlegst, kannst du dann unten links im Mixer den Input-Kanal auswählen. Da sollten alle zur Auswahl stehen die das H4N so anbietet. Kanal 1 und 2 sind das Stereo-Mikro, der erste XLR-Eingang liegt also auf Input 3.

Ich kann das H4 zwar auswählen für die Audio device settings, allerdings kann ich unten links keine Input channels auswählen. Ich versuche gerade deinem Video für Ultraschall für Einsteiger zu folgen, aber da geht es nicht weiter. Inzwischen kommt das Signal nicht mal mehr beim Rechner an. :confused: