Empfehlungen für ein Podcaster-Set

Hallo ihr Lieben!

Mir ist diese Community empfohlen worden, um mir Experten-Infos zu meiner Podcaster-Hardware einzuholen. Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen :smiley: - ich wäre meeega dankbar!

Mich überfordert die Fülle an Möglichkeiten, Marken und Optionen, die es da draußen (und bei Thomann.de) gibt. Ich möchte mein Podcasting gerne auf das nächste Level heben und mir dafür entsprechendes Equipment zulegen (jetzt auch mit Pop-Filter :D!)
Ich verwende zum Schneiden Garageband und mein Apple Notebook. Damit bin ich sehr zufrieden.

Meine Wünsche:

  • Ich möchte ein Stativ haben, bei dem ich sowohl sitzen, als auch stehen kann.
  • Das Mikro soll eine sehr gute Qualität haben (bei meinem jetzigen gibt es immer wieder ein störendes Summen im Hintergrund)
  • Popfilter
  • ev. auch ein Absorber?!

Meine Anwendung:

  • Die Podcastfolgen sind zum teil Solo-Episoden, die ich bei mir Zuhause aufnehmen.
  • Einige Folgen werden Interviews sein. Diese werde ich online machen, entweder mit zoom oder einer anderen Software, damit ich 2 Tonspuren hab (wer für eine solche software einen Tipp hat, bitte auch gerne abgeben :pray:)

Habt ihr Tipps bzw. könnt ihr mir ein zusammenpassendes Set empfehlen?
Ich freue mich auf eure Nachrichten!!

Alles Liebe,
Lisa aus Wien

Du willst Dir https://studio-link.de ansehen, antesten, begeistert sein und nie mehr was anderes für Audio benutzen wollen. Und falls Du Video für’s remote Interview haben willst (Studio-Link bietet nur exzellentes Audio), dann lass nebenher ein Jitzi- oder BigBlueButton ohne Audio laufen. Ich empfehle dafür https://senfcall.de.

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Danke für diesen super Tipp! Hab bereits reingeschaut und es sieht preiswert und toll aus! Merci!!!

Ich habe gute Erfahrungen mit folg. Mikrofon gemacht:


Dazu ein Stativ (auch neben dem Schreibtisch passend).

und ein Popkiller:
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Alternativ könnte auch dieses „Schreibtischlampen“-Stativ interessant sein:

Zumindest arbeite ich damit, wie mit einem höhenverstellbaren Tisch :yum:

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Das EINE Mikrofon zu empfehlen ist etwa so, wie das EINE Paar Wanderschuhe zu empfehlen. Bei Letzterem geht’s auch darum welche Fussform man hat, ob man zwei Stunden um einen See spaziert oder drei Tage im Hochgebirge klettert usw. Ich finde das mit Mikrofonen gar nicht unähnlich.

Meine Kriterien wären zum Beispiel diese hier:

  1. Wie klingt der Raum in dem ich Aufnehme? (Das beeinflusst tatsächlich ganz viel). Was will ich an dem Raum ändern?
  2. Wie klingt meine Stimme und wie soll sie klingen?
  3. Möchte ich viel Mikrofondisziplin mitbringen?
  4. Mache ich danach viel Nachbearbeitung? (EQ, De-Esser)
  5. Reicht mir USB oder will ich XLR?
  6. Was kann und möchte ich ausgeben?
  7. Soll meine Lösung mobil sein?

Bei mir wäre das zum Beispiel so:

  1. Ganz normales Wohnzimmer, Rauhfasertapete und recht viele Bücher, Hall hält sich in Grenzen. Kleines Kind daheim, also wäre ganz gut da etwas Nebengeräusche ausblenden zu können. Meine Frau fänd es eher weniger cool wenn ich noch ein paar Absorber installiere, hinterm Mikro würde es mich stören wegen Bildschirm und Webcam
  2. Ich habe eine dunkle Stimme die sehr schnell sehr dumpf klingt. Ein dunkles Mikro mit starkem Nahbesprechungseffekt ist nix für mich. Ich liebe es aber trocken und ohne Raumhall. Ich klinge lieber natürlich, mit etwas reduziertem Bass und etwas mehr Brillanz in den Höhen
  3. Ich nehme teils 3 Stunden auf und bewege mich daher natürlich schon vor dem Mikro. Headsets mag ich nicht so
  4. Ich mache da durchaus was, arbeite viel mit EQ
  5. Unbedingt XLR, gerne ordentlich Technikspielzeug
  6. Ich gebe gerne ein bisschen was aus
  7. Ich bin oft in Malta und nehme viel im Freien auf (oft mit mehreren Teilnehmern), je mobiler desto besser

Ich habe z.B. ein dynamisches XLR Handmikro, das Shure KSM8 (ist auch das Mikro das Jennifer Lopez nutzt auf Konzerten und das Mikro bei America‘s got Talent). Das kann ich gut nah besprechen da es kaum Nahbesprechungseffekt hat, es klingt sehr natürlich auch wenn ich mich etwas davor bewege (breiter Sweet Spot) und Sibilanz und Poppgeräusche sind nicht allzu ausgeprägt. Ein bisschen Schaumstoffnase reicht als Poppschutz wenn gewünscht. Da es dynamisch ist und da ich es nah bespreche ist es sehr trocken. Für ein dynamisches Mikro klingt es eher natürlich und wenig mumpfig. Weil ich mobil sein möchte, ist es als Handmikrofon natürlich ideal. Das Ding ist gebaut wie ein Panzer, das hält wohl ewig. Im Zweifel brauche ich für einen Einsprecher nicht mal ein Stativ. Ich muss trotzdem was mit EQ machen, ohne klingt es mir etwas zu fad und nicht präsent genug (liegt aber auch wieder etwas an meiner Stimme). Kostet natürlich aber 379 Euro derzeit ( plus Interface). Als Budgetalternative hätte ich ein Sennheiser E835 (85 Euro) gewählt.

Lustigerweise ist das KSM8 dann doch so ein bisschen so „Ein Mikro für Alle“ (Preis mal abgesehen), ich klinge garantiert nicht wie Jennifer Lopez und bei America‘s Got Talent wurde das Ding einfach für alle Sänger, Rapper und Comedians herangezogen.

Vielleicht kann ich dir unter den genannten Gesichtspunkten einen Tipp geben, hab genug Zeugs ausgetestet :slightly_smiling_face:

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Ich kann alles obige teilen.
Studio-Link nutze ich seit Jahren sehr erfolgreich für remote Aufnahmen.
Hier findest Du einen tollen Mikrofone Test von Ralf: Aktion auf dem #35c3: der große RØDE Mikrotest

Bezüglich Deiner Aufnahmesoftware: Vielleicht schaust du Dir mal Reaper in Verbindung mit Ultraschall an. Reaper ist eine kostenpflichtige Audio-Software für 69,- Euro die aber sehr lange kostenlos getestet werden kann. Dafür gibt es den Podcastaufsatz Ultraschall. ein extra für Podcastende erstellter „Aufsatz“ zu Reaper. Dies kostet nichts und ist unschlagbar gut. Das o.g. Studio-Link ist zum Beispiel schon eingbaut. Das findest Du hier: https://ultraschall.fm/ . Dort ist auch das Reaper verlinkt.
Zu Stativen und PopSchutz steht obern schon alles, was ich auch bei tragen könnte. Vielleicht nur soviel als Ergänzung. Ein Popschutz aus Metal ist leichter zu reinigen als einer aus Gaze.
So, das waren meine 2Cent .
Viel Spaß und happy podcasting…

P.S. Ich podcaste mit einem Zoom H6 als Audio Interface, dem Superlux HMC-660 Headset, dem DT-297, mit demRode NT - USB oder AKG C1000S .

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Danke Björn! Ultraschall.fm - richtig guter Tipp! Habs mir bereits angeschaut und überlege wirklich umzusteigen. sehr wertvoll.

LG, Lisa

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Wow! Das ist umfassend… und ja, kann ich nachvollziehen.

Bei mir wäre es

  1. ganz normales Wohnzimmer. Farbe an der Wand. Hall hält sich ebenfalls in Grenzen. Nebengeräusche kaum vorhanden - ich achte darauf, alleine zu sein. Absorber hinter dem Mikro wären ok - ich arbeite ohne Bild/Video
  2. Ich finde, ich habe eher eine helle Stimme… ich mags natürlich, soll aber nicht zu hoch klingen.
  3. Ich bleibe nah am Mikro. Die Möglichkeit zu stehen wäre toll. Bewegen muss ich mich dabei nicht
  4. Am liebsten keine Nachbearbeitung.
  5. USB :slight_smile:
  6. egal - darf auch mehr sein
  7. mobil - unbedingt. Hab schon öfter das jetzige Mikrofon mitgenommen

Zurzeit arbeite ich mit dem AKG Perception 120USB.
Mein Problem: Es hat immer wieder ein leises, hohes Pfeifen im Hintergrund. Sehr störend.
Manche Leute würden es glaub ich, gar nicht wahrnehmen, aber mich nervt es sehr.

Hast du da noch einen Tipp für mich?
LG, Lisa

Hallo Lisa,

mein Setup, das sowohl auf Mobilität, als auch auf guten Klang ausgelegt ist, da kannst du sogar mit stehen :grinning::

Beyerdynamic DT-797 (Hör-Sprech-Kombi)
Optionale Ohrpolster dazu
Scarlet Solo (USB-Interface zwischen Mikrofon und Computer)

Aufgenommen und nachbearbeitet wird in Ultraschall.

Bei Fragen, melde dich gerne
Thomas

Vielleicht hast du am Wochenende ein wenig Zeit, dann empfehle ich dir

https://www.youtube.com/c/Podcastage/playlists?view=50&sort=dd&shelf_id=2

Für Nerds wie mich ist Bandrew Scott mit seinem YouTube-Channel sehr unterhaltsam. Für Leute, die einen Überblick über bestimmte Mikrofon-Typen haben wollen (z.B. USB-Mikros oder bestimmte Preissegmente) sind seine standardisierten und damit durchaus vergleichbaren Tests bestimmt eine gute Quelle. Ich habe dir mal die Playlist zu den unterschiedlichen Preisniveaus verlinkt.

Meine Empfehlung wäre ein gutes dynamisches Mikrofon, falls du Zuhause keine Studio-Dämmung im Wohnzimmer an die Wand bringen willst und wie ich an einer Hauptstraße wohnst. Da kommt nicht so viel (Sc)hall neben deiner Stimme vom Hintergrund in die Aufnahme, wie mit einem Kondensator-Mikro. Braucht aber ein wenig mehr Eingangs-Verstärkung am Mischpult - wobei ich nicht weiß, ob das bei USB-Mikros von Relevanz ist, da es ja direkt in den Computer geht und aufgezeichnet wird.

Ich nutze ein Shure SM7B. Der „USB-Bruder“ wäre in diesem Fall das Shure MV7, was ich allerdings NICHT besitze, und daher keine Aussage selber dazu machen kann!

100 Euro solltest du aber mindestens einplanen, wenn man nicht in kürzester Zeit zweimal kaufen will. Darunter ist Qualität und Klang und Verarbeitung eher grenzwertig und macht keinen Spaß.

Nachtrag: Hier der Link zu den USB-Mikrofon-Tests von Podcastage (habe nur „USB“ in der Channel-Suche eingegeben, da ist noch eine Menge mehr Kram dabei, nicht nur Mic-Tests):

https://www.youtube.com/c/Podcastage/search?query=USB

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Hmm, Pfeifen ist schon blöd. Wenn es immer zuhören ist, könntest Du es filtern.
Im Reaper gibt es dafür z. B. reaFir als Effekt.
Ich würde aber versuchen die Quelle zu finden.
Kühlschrank o. ä, sind da Kandidaten.
Du kannst auch Dein Audio zu Auphonic hochladen. Das tue ich, um das Audio hübsch zu machen. Kostet etwas, aber lohnt sich imho.
Bei mir filtert Auphonic z. B. die bösen Straßengeräusche ganz gut weg.
Hoffe es hilft…

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Hm also wegen dem Pfeifen hätte ich zwei Mögliche Gründe:

  1. Wenn das Mikro direkt an einem Mac USB 3.0 Anschluss hängt (Also so alles, was Apple von 2012 bis 2015 produziert hat), dann gibt es manchmal so ein Pfeifen (hatte ich auch bei einem MacBook Air 2012 mit meinem USB Mikro damals). Lösung: Ein USB 2.0 Hub dazwischen stecken, die Dinger kosten kaum was, 5 Euro rum).
  1. Ein anderes Problem: Ist dein Netzteil mit dem kurzen Eurostecker am Strom oder mit dem langen Kabel? Das Kabel hat einen 3-Pin Stecker mit Erdung. Bei mir brummt die „kurze“ Stecker-Lösung. Gerade wenn Du ein neueres MacBook mit USB-C Anschluss hast, kann das der Grund sein (die haben alle nur den Stecker, nicht das Kabel).

Letzteres kannst Du natürlich leicht probieren, indem Du mal nur über den Akku aufnimmst.

Ansonsten: Das ist ja ein gutes Mittelklasse-Kondensator-Mikro das Du hast. Wenn Du da aufwerten bzw. mal was anderes probieren möchtest, dann wäre das von Kiezbiografien empfohlene MV7 auch in meiner Tipp-Auswahl, auch weil Du per Software schon Kompressor und EQ zuschalten kannst und dich dann um nichts mehr gross kümmern musst (Du kannst auch automatisch einpegeln wenn Du willst). Hall ist mit dem Ding kein großes Thema, mobil ist es auch. Preis mit 249 ist auch ok.

Das empfohlende Headset von ThomasDeghan ist auch was, halt nicht USB. Da wird der Ton auch trockener weil Du nah dran bist.

Das super, duper, klingt klar besser USB Mikro ist wohl das Earthworks Icon. Aber das ist natürlich sehr teuer:

Ich teste am Wochenende mal die XLR Variante aus, das soll halt quasi klingen als würdest Du im selben Raum sitzen. Direkt, natürlich und dank Kleinmembran und bisschen extra Optimierung nicht allzu hallig. Aber ja, ist wirklich gehoben im Preis.

Wenn Du mit deinem Mikro eigentlich zufrieden bist, kannst Du mal meine Tipps probieren. Sonst wohl eher das MV7 um was anderes zu haben. Um die 100 Euro rum würde ich das NT Mini USB empfehlen, das ist etwas weniger höhenbetont (wie es andere Kondensator Mikros oft sind) und die Kapsel ist etwas kleiner und daher etwas weniger raumempfindlich. Es ist auch etwas gutmütiger bzgl. Popplauten.

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Vielen Dank! Ich werde auphonic mal testen. Ich weiß „leider“ dass es nicht an Nebengeräuschen liegt…

super wertvoll! ich danke dir! hab ein MacBook mit USB-C - vll liegt es wirklich daran :o darauf hab ich noch nie geachtet! DANKE!!!

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Ein Klassiker: Netzteile. Mal ausprobieren nur auf Akku zu fahren. Dabei auch auf Netzteile anderer am USB hängenden Dinge achten. Die Dinger sind gerne mal einstreuend bzw. liefern eine kaputte Spannung (weil mit Obertönen)
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