ich bin über eine Websuche auf diese Community aufmerksam geworden und wage es mal, meine erste Frage zu stellen. Das ganze hat nicht 100%ig was mit Podcasting zu tun (ich hoffe das ist ok), aber die vielen kompetenten Beiträge in diesem Forum lassen mich hoffen, dass es hier die richtigen Experten gibt
Ich verwende für Videokonferenzen (also live) derzeit ein Setup mit einem Atem Mini Pro und einem Richtmikrofon. Das Mikrofon ist direkt an der Kamera (Sony a6300) angeschlossen, welche wiederum über HDMI am Atem Mini Pro hängt.
Da ich mit der Audioqualität nicht ganz zufrieden bin (zu viel Raumklang, da mein Büro nicht akustisch optimiert ist) überlege ich, auf ein gutes Headset umzusteigen (z.B. das Beyerdynamic MMX300). Was mich abschreckt ist aber, dass ich mich mit einem solch stark dämpfenden Headset schlecht selbst höre. Daher würde ich gerne latenzfreies Direct Monitoring haben.
Mir ist klar, dass ich dies mit einem zusätzlichen Audiointerface erreichen könnte. Allerdings würde ich eigentlich gerne das Atem Mini Pro in der (Eingabe-)Audiokette behalten - es bietet eine Reihe von Vorteilen:
Audio und Video sind perfekt in Sync
nur ein Gerät
fortgeschrittene Signalprozessierung in Hardware möglich (Equalizer, Expander, Kompressor, Gate) → für mich der Hauptaspekt
Was das Atem aber nicht leistet ist eine Soundausgabe und somit insbesondere auch kein Direct Monitoring. Ich suche nun nach einer halbwegs einfachen Möglichkeit, dies hinzuzufügen. Hat jemand eine Idee, wie man hier am besten vorgehen sollte? Gibt es z.B. irgendwelche Zwischenbausteine, mit denen man das Mikrofonsignal des Headsets dem Ausgabesignal auf dem Kopfhörer beimischen kann? Es wäre für mich auch ok, wenn es das unbearbeitete Signal vor weiterer Prozessierung wäre.
Die mir bisher bekannten Lösungen laufen darauf hinaus, statt dem Atem ein anderes Audiointerface zu verwenden, welches selbst Equalizer, Kompressor, … bietet. Das geht natürlich aber wäre ein bisschen schade, da alles das ja bereits vorhanden ist.
Über ein paar gute Tipps würde ich mich sehr freuen!
Hallo Sven,
ich bin mir nicht ganz sicher on ich Dich richtig verstanden habe.
Du möchtest ein Sound-Device, dass Latenz freies Monitoring ermöglicht aber das eigentliche Audiosignal soll an Dein Atem Mini Pro weitergeleitet werden.
Du benötigst also Deine Tonspur ( regelbar) und einen Audiosignal mit der Gegenseite und Dir.
Du scheinst mit dem Problem nicht alleine zu sein. In diesem Video [1] wird erklärt wie man das Problem mit einem H6 [2] und einem PROZOR HDMI Audio Extractor [3] lösen kannst.
Es geht natürlich auch mit vielen anderen Geräten die nicht so teuer sind wie das H6.
Mal sehen welche Ideen die anderen hier noch haben.
besten Dank für Deine Antwort! Ich glaube Du hast mein Problem genau richtig verstanden.
Wenn ich das Video richtig interpretiere, dann löst das zumindest den ersten Teil: Mit dem HDMI-Audio-Extraktor kann ich zumindest auf mein (sogar prozessiertes) Audiosignal zugreifen, welches auch meine Gegenseite hört. Was mir aber nun noch nicht klar ist: Wie kann ich dieses und das Audiosignal der Gegenseite gemischt auf meinen Kopfhörer bringen? Ich vermute dafür brauche ich dann noch ein weiteres Gerät, oder?
Soweit ich sehe spielt der H6 hier „nur“ die Rolle eines besseren Preamps als derjenige im Atem, aber übernimmt nicht die Rolle des Mischers für die Ausgabesignale, richtig?
Hatte gerade eine längere Antwort geschrieben, wie das doch sicher easy möglich sei, wenn man einfach (zB) einen Zoom H-Recorder zwischenschaltet und dann den Output vom Recorder in den Input der Kamera speist. Das scheint per der A6300 aber nicht so einfach zu sein, weil man, soweit ich das kurz ergoogelt habe, den Input nicht von Mic zu Line-Level ändern kann. Das heißt dein Line-Level Audio aus dem Interface/Mischpult/Recorder würde sehr schnell übersteuern, weil der Input an der Kamera für Plug-in-Power Geräte vorgesehen ist, und selbst in der niedrigsten Gain-Stellung wahrscheinlich zu „heiß“ ist.
Was stört dich so sehr an einem separaten Audio-Interface? Prinzipiell ist das auf lange Sicht sicher die professionellere Lösung; der Atem Mini ist schließlich im Kern ein BILDmischer. Auf andere HDMI-Quellen umzuschalten, ohne deinen Mikrofon Ton zu verlieren ist doch eigentlich recht wünschenswert. In den meisten Programmen kann man für das Sync-Problem ein Delay einrichten, das dann die Audiosamples ein wenig zeitversetzt eingelegt.
Annmerkung: In Zoom scheint das tatsächlich nicht so arg einfach zu gehen, auf dem Mac lässt sich das aber beispielsweise mit Loopback einrichten.
Ja, das mit dem nicht-Linelevel-Eingang an der a6300 habe ich bereits gemerkt - das ist in der Tat ein Problem. Würde ansonsten der Zoom H-Recorder als Audiointerface funktionieren und die Ausgabe der Gegenseite mit dem Mikrofonsignal mischen können?
In Bezug auf das separate Audiointerface: Klar, ist schon eine Option, wobei ich zur Synchronisation zwischen Bild und Ton dann noch irgendeine extra Software bräuchte (in MS Teams z.B. kenne ich da keine native Möglichkeit), welche ich auf meinem Firmenlaptop nicht installieren kann. Und man hätte halt ein weiteres Gerät inkl. Strom- und Platzbedarf.
Hättet Ihr eine Empfehlung für ein Audiointerface, welches ähnliche DSP-Funktionen wie das Atem hat und diese in Hardware realisiert (ohne extra Software installieren zu müssen)? Das Yamaha AG03 würde in diese Richtung gehen, oder?
Hallo,
so wie ich das verstanden habe, benutzt er das H6 nur, weil er ein Headset mit Phantomspannug benutzt. Wenn Dein Headset mit dem Eingang des Atem Mini Pro klar kommt, brauchst Du nur noch das richtige Splitterkabel für das Headset. ( Mikrofon des Headset in das Atem Mini Pro und output des PROZOR HDMI Audio Extractor in Deinen Kopfhörer)
jetzt ist mir erst klar geworden, an welcher Stelle wir ein unterschiedliches Bild haben:
Ich bin bei dem ganzen ja in einer Videokonferenz. Daher möchte ich natürlich nicht nur mich selbst hören (per direct monitoring), sondern auch die Gegenseite. Ich muss also das direct monitoring Signal aus dem Atem noch mit dem normalen Ausgabesignal meines Rechners (also genauer gesagt der Videokonferenzsoftware) mischen. Dies scheint abermals eine weitere Komponente zu erfordern, oder?
Hallo,
ja, das Audiosignal musst Du aus dem HDMI out Port des Atem Mini Pro ( dort liegen alle Audiosignale vor) mit dem PROZOR HDMI Audio Extractor extrahieren und dann in Deinen Kopfhörer einspielen.
Das Boom Pro bietet Dir die Möglichkeit das Mikrofon Signal in Dein Atem Mini Pro und Dein Audiosinal in Deinen Kopfhörer einzuspeisen. ( Du brauchst natürlich noch einen Kopfhörer mit 3,5mm Klinke. Das ist aber alles ausführlich im letzten Link beschrieben.)
PS:
Das geht natürlich auch mit jedem anderen Headset, dann musst Du Dir das richtige ein Splitterkabel besorgen, um das Mikrofonsignal und das Audiosignal zu trennen.
Hm, das Audiosignal der Gegenseite liegt ja nicht am Atem Mini an, sondern kommt vom Rechner. Mir ist nicht klar, wie ich das nun mit dem Ausgangssignal des Atem gemischt bekomme?
Hallo Sven,
ich habe das Gefühl, dass wir nah dran sind. Vielleicht kannst Du mal Dein derzeitiges Setup aufmalen. ( vorallen wo Dein Audiosignal derzeit herkommt) Dann ist es bestimmt nur noch ein kleiner Schritt.
Der Punkt ist, dass das Atem überhaupt nicht für die Tonausgabe (der Gegenseite in MS Teams) verantwortlich ist. Daher ist mir nicht klar, wie ich den Monitorausgang des Atem (nach HDMI-Audio-Extraktor) mit dem Ton der Gegenseite mischen und auf dem Kopfhörer ausgeben kann. Hilft das?
Hallo,
ich gehe davon aus, dass das Signal aus dem PC nicht syncron ist, sonst könntest Du es ja einfach auf den Kopfhörer legen. ( Y -Kabel Splitter Mic. und Kopfhörer => einfache Lösung).
Bei Deiner Zeichnung fehlen Deine anderen HDMI Kameras zwischen denen Du hin und her schaltest, oder?
Meine Idee funktioniert nur, wenn Dein Monitor HDMI Kabel durch den Atem Mini geschleift wird und über den Audioextactor läuft, dann kannst Du die Funktionen des Atem Mini nutzen für das Audiosignal. ( Audio muss dann natürlich über HDMI laufen)
Nochmal mein Ziel: ich möchte gleichzeitig latenzfrei mich selbst (direct monitoring) und die Gegenseite der Videokonferenz im Kopfhörer hören. Diese beiden Signale müssen also gemischt werden. Wo geschieht dies bei Deiner Idee?
Monitoring über Windows („listen to device“) hat zu große Latenz, das ist richtig. Daher suche ich nach einer Hardwarelösung.
Und ja, die anderen Kameras habe ich nicht eingezeichnet, aber sie spielen denke ich für dieses Problem keine Rolle.