Dann komme ich nochmal auf die Frage zurück.
Ich verstehe nämlich Influencer eigentlich als Marketing-Begriff für eine bestimmte Funktion. Der Begriff beschreibt nicht einfach nur Personen, die ein großes Publikum erreichen (was dabei als groß gilt, würde ich übrigens nur innerhalb des Mediums bewerten). Meines Erachtens meint Influencer, dass diese Personen bereit sind über klassisches Sponsoring oder das Bereitstellen von Werbeflächen hinaus, ihre Inhalte um eine Marke oder ein Produkt herum zu gestalten oder sich sogar mir ihr / damit zu identifizieren. Eben ihren Einfluss auf ihr Publikum für Marketingzwecke auf eine Art und Weise zu nutzen, die die Grenzen zwischen ihren Inhalten und/oder ihrer Person und dem Beworbenen verwischt.
Die Identifikation gab es früher auch schon, insbesondere Sportler, die sich an eine bestimmte Marke gebunden haben. Aber bei Influencern kommt hinzu, dass sie gleichzeitig selbst über Reichweite verfügen und nicht einfach nur in einem Reichweitenmedium Aufmerksamkeit auf sich ziehen. (Ich würde sogar sagen, es ist typisch, dass die Aufmerksamkeit, die Influencer außerhalb ihres eigentlichen Mediums oder sogar einzelner Kanäle erzeugen, deutlich abfällt.)
Und nun würde ich mich fragen, ob Podcaster in Deutschland in diesem Sinne Influencer sind.
Zum Beispiel, wenn man eine Werbebotschaft in einem Podcast selbst vorliest, vielleicht noch ein bisschen anpasst, ist man der Schwelle vielleicht schon drüber. Das gibt es hier gelegentlich auch. Und wenn zum Beispiel an Tim und Raumzeit denke, als der Podcast noch im Auftrag von DLR und ESA betrieben würde, da passt meine Definition eines Influencers vielleicht schon ganz gut zu.