Wie komme ich darauf?
Wie ich im Vorstellungsthread geschrieben habe, habe ich ursprünglich GarageBand zum Podcasten verwendet. Das tat soweit, aber irgendwann fehlen einfach die Features (MIDI, Automation, Routing etc.). Daher kommen mir REAPER und Ultraschall gerade recht, weil ich dann nicht nur eine großartige Podcast-DAW, sondern auch gleich eine allgemein großartige DAW auf einmal habe. Ich muss also weder zwei DAWs kaufen, noch mich in zwei DAWs auskennen.
Momentan kann ich damit aber nicht viel anfangen: Ultraschall ersetzt meine anderen Themes, fügt eigene Extensions hinzu etc. Das ist natürlich notwendig, damit Ultraschall läuft, aber es macht leider meine “REAPER auch für andere Recording- und Schnitttasks nutzen”-Pläne zunichte. Da ist Ultraschall eher im Weg, weil sich diese Tasks nicht im Podcaster-Workflow abbilden lassen.
Worum geht’s?
Deshalb hier meine Feature-Idee: Ein Launcher (also praktisch Ultraschall.app), der ein komplett eigenes REAPER-Profil verwendet und somit komplett separat verwendbar ist.
Wie implementieren?
Jetzt ist natürlich die große Frage, wie man das umsetzt.
Dafür habe ich spontan zwei Ideen:
-
Der “So-sollte-es-eigentlich-sein”-Plan
Angenommen, man könnteMan kann REAPER beim Start eine Kommandozeilenoption mitgeben, die ihm sagt, welchen Ordner er verwenden soll (also praktisch~/Library/Application Support/Ultraschall
statt~/Library/Application Support/REAPER
.
Edit: Diese Kommandozeilenoption heißt-cfgfile
, was aber momentan nicht ganz mit Ultraschall (oder überhaupt) funktioniert. Sollte jemand eine andere Option kennen, die genau das macht, was wir hier wollen, immer her damit!Der Launcher würde dann REAPER mit genau dieser Option starten und sich selbst beenden. Done.
Der Installationsprozess würde sich dabei radikal vereinfachen: Einfach den Profilordner mit allem drin (alle Extensions, Theme-Dateien etc.) nach
~/Library/Application Support/Ultraschall
werfen, einen Launcher nach/Applications/Ultraschall.app
schreiben und die Kernel-Extension Ultraschall-Hub und das Soundboard installieren. That’s about it. Man müsste weder entscheiden, welche Extensions man überhaupt haben will (da das ja dann alles im Profil gekapselt ist und man die eigentlich gar nicht mehr abwählen können will), noch müsste man das ConfigZip auf REAPER ziehen. Das wäre ja alles schon im Profil drin. -
Die “Holzhammer-Hauptsache-es-geht”-Methode
Da ich nicht weiß, ob es diese Option tatsächlich gibt,hier noch die Alternative, die auf jeden Fall klappt, aber nicht genauso schön ist.Gleiches Prinzip: Der Installer erstellt
~/Library/Application Support/Ultraschall
, allerdings macht er außerdem folgendes: Er benennt den vorhandenenREAPER
-Ordner inREAPER.plain
um und erstellt einen Symlink vonREAPER
nachREAPER.plain
. REAPER stört das (so weit ich es getestet habe) nicht. Der Launcher würde dann beim Start den Symlink auf Ultraschall umbiegen und REAPER starten. Nachdem REAPER beendet wird, würde er den Symlink wieder zurückbiegen, damit man dann wieder REAPER normal nutzen kann.Funktioniert, ist aber nicht effizient und man weiß nicht so recht, ob ganz REAPER das verträgt und mit diesem Symlink wirklich problemlos umgehen kann.
Tatsächliche Implementierung
Siehe den ersten Entwurf von mir.
Vorteile
- Man hätte dann Ultraschall.app. Wie cool ist das denn?
- Der Launcher könnte nebenbei auch nach Updates suchen und eventuell direkt anbieten, sie beim Programmstart zu installieren. Ist ja dann alles automatisch, da das Profil komplett Ultraschall gehört und kein manuelles Setup mehr nötig ist.
- Ultraschall wäre (bis auf die Kernel-Extension und das Soundboard, das ja auch in anderen Anwendungen genutzt werden kann) komplett gekapselt und man müsste sich nicht mehr fragen, wo denn überhaupt überall was hininstalliert wird.
- Wie oben erwähnt: Der Installer wäre um einiges simpler. Es gäbe nur noch “Ultraschall-Profil für REAPER”, “Ultraschall-Launcher”, “Soundflower entfernen”, den Ultraschall-Hub und das VST-Plugin vom Soundboard. Die Interna (also bspw. SWS) wären dann komplett ausgeblendet, da die einfach dazugehören und den User nicht zu interessieren brauchen. Damit bleiben nur noch Komponenten übrig, deren Zweck man auf Anhieb verstehen kann und die auch einzeln jeweils Sinn ergeben (also die “Features” von Ultraschall).
- Da Ultraschall das Profil komplett besitzt, kann man nach einem Update auch wirklich sicher sein, dass nicht irgendeine manuelle Einstellung mit der neuen Ultraschall-Version kollidiert. Natürlich würden die dann im Gegenzug komplett verloren gehen, aber das will man ja im Zweifel auch. Lieber “alles weg” als “nur manches weg und man weiß nicht was”.
- Und, zu guter Letzt, das Argument, das mich auf die Idee brachte: Man kann REAPER auch vanilla nutzen, ohne Ultraschall aktiviert zu haben.
Eventuelle Schwierigkeiten
Momentan werden die ganzen REAPER-Extensions und -Plugins ja in die globale Library (also /Library
) geworfen. Ich weiß jetzt nicht, wieso ihr das so macht. Wenn das nur so ist, damit ihr nichts im User-Profil von REAPER kaputt macht, wäre das alles kein Problem (dann könnte man das spätestens jetzt so machen). Sollte es einen speziellen Grund dafür geben, ginge die ganze Idee mit dem Launcher natürlich nicht.
Edit: Siehe Erklärung von Heiko, somit wäre das kein Problem mehr.
So, langer Text und hoffentlich genug Info, damit ihr versteht, worum es bei der Sache überhaupt geht. Ich hoffe, ich habe euch mit der Idee auch angesteckt.