Der Grund ist, dass Podcasts einerseits ein anderes Publikum haben und dass andererseits von Anfang an auf ein überzeugendes technisches Modell gesetzt wurde, was die Distribution jedermann ermöglichte. Dass das z.B. mit Video nicht so ohne weiteres möglich war (2006) hat Plattformen wie YouTube früh in die Hände gespielt.
Ich muss zugeben, dass ich die komplette Prämisse dieses Posts nicht verstehe, denn es unterstellt irgendwie, dass so etwas wie ein „YouTube für Podcasts“ irgendein Segen oder Vorteil für die Podcastszene wäre.
Dem stimme ich nicht zu. Wir können froh sein, dass die Podcasts immer noch davon geprägt sind, dass jeder gleichwertigen Zugang zum Markt hat, dass es viele Clients, Dienstleister und in einem eingeschränkten Maße auch offenen Wettbewerb der Konzepte gibt. Kaum ein Medium im Internet ist noch so netzig wie Podcasts und das ist auch gut so.
Ich weiß nicht, was so erstrebenswert daran sein soll, dass es einen dominanten Player geben soll, der Hosting, Zugang, Verdienstwege, User Interface und Regeln als Monopolist regeln kann. Wem ist damit geholfen? Podcasts kann man auch so hosten, niemanden kümmert es, wo sie sind.
Wie es aussieht, wenn Plattformen hier Grund gewinnen, kann man sich z.B. bei SoundClound anschauen, wo 0 Innovation im Bereich Podcasts stattfindet. Stürzt dann mal das Subsystem ab, wo die Feeds aller Kunden rausfällt, kümmert sich ein ganzes Wochenende niemand drum.
Über kurz oder lang werden auch Facebook und Amazon (letztere sind auch schon dabei) versuchen, sich den Podcast-Kuchen einzuerleiben und man kann froh sein, wenn wir dann noch Apple an unserer Seite haben, die als einzige ein offenes, feedbasiertes Verzeichnis mit offener API am Start haben (was im übrigen den Podcast-Boom überhaupt erst ausgelöst hat).
Für eine Monetarisierung sind diese Plattformen nicht erforderlich. Das sind im besten Fall Gruppen, die kräftig mitverdienen, aber am Ende nicht viel Mehrwert bieten. Zumindest habe ich bisher wenig Überzeugendes gesehen in dieser Hinsicht.