Bastelecke: Erdungskabel gegen 50Hz Netzbrummen

Nächste dumme Frage :disappointed_relieved:
Mein Kabelinnenleben sieht ganz anders aus. Ich hätte jetzt vermutet, dass bei mir nur die einzelnen silbernen Drähte da in eine Aderendhülse gehören und dann an den Schutzkontakt da in der Mitte des Steckers?
Was mache ich am besten mit den 2 anderen separat ummantelten Teilen?
Danke :slight_smile:

An einen Erdungsstecker gehören eigentlich GAR KEINE mehradrigen Kabel. Nur eine einzige, einadrige Litze (min. 0,75mm² so dass im Falle katastrophaler Mehrfachprobleme dann eher die Sicherung 'rausfliegt als dass es zu einem Kabelbrand kommen kann). Und die geht im 230V-Stecker ausschließlich an die Schutzerde.

Du hast ein fertiges XLR/Klinke-Kabel genommen? Das ist eigentlich zu dünn (s.o.). Aber wenn, dann wird für den Erdungseffekt der nichtisolierte Mantel verwendet. Wenn beide Signalkabel ummantelt sind, dann werden beide Schirme/Mäntel zusammengedreht. Die beiden Signalkabel sollte man dann die deutlich kürzen, dass die keinesfalls auch versehentlich an andere Pole reichen können. Und dann sollten diese trotzdem noch mal isoliert werden, so dass auch eine Spitze keinen Kontakt mit den Signalkabel erlangen kann.

Allerdings sind die beiden Signalkabel mit losen Enden hervorragende Antennen, um Störsignale aufzufangen.
Ich würde daher eher ein ordentliches Erdungskabel nehmen: eine einadrige, 230V-taugliche Litze (s.o.) und die dann in einem Klinke-/XLR-Stecker an den Schirm gelötet wird.

Im 230V-Stecker nimmt man die Pole üblicherweise 'raus, um selbst bei einem losgewackelten Kabel im Stecker sicher zu verhindern, dass die Schutz-/Schirm-Erde versehentlich an die Phase kommt und Gehäuse oder Personen unter Strom setzt.

Wenn die Polstifte wirklich nicht herausgenommen werden können (manchmal fallen die erst 'raus, wenn die Schrauben komplett 'draußen sind), dann sollten die so und sicher verdengelt sein, dass ein Kontakt im Stecker unmöglich ist, beispielsweise dass man im Inneren der Stecker sämtliches Metall der Polstifte und deren Anschlüsse komplett, lückenlos und dick unter reichlich Heißkleber versenkt. Zusätzlich! (und grundsätzlich) sollte das Erdungskabel sicher zugentlastet sein, so dass es erst gar nicht zu einem losen Kabel kommen kann.

(Paranoid? Bei potentiell lebensgefährlichen Spannungen lieber drei “überflüssige” Failsafes zu viel als ein mal einen zu wenig wenn mal was schief geht…)

Ui ui ui, das klingt ja jetzt doch wieder ganz schön kompliziert (für mich elektronischen Laien) :sweat:

Bei den Polstiften hatte ich die Schrauben schon komplett draußen - sind ja lediglich die zum Einklemmen oben drauf.
Ich frage mich auch, wie das geht, dass die sich keinen Millimeter bewegen.
Gibt es denn irgendetwas, worsn ich bei so einem Stecker von außen erkennen kann, ob ich die Stifte enternen kann?
Leider sind Mitarbeiter in Märkten auch oftmals nicht so fachkundig. :unamused:

Und ja, es handelt sich um ein fertiges Klinke Kabel.
Es geht darum, das neue Macbook Pro zu erden, da das bei Aufnahmen ganz schön brummt - und da da der Klinke Eingang frei ist,…tja, daher der Gedanke ein solches zu nehmen. :relieved:
https://sendegate.de/t/macbook-pro-2016-netzbrummen-magische-hand-und-interface/4732

Ich glaube, ich kaufe mir einfach das weiter oben verlinkte Erdungsarmband. Da muss ich nichts basteln und es scheint ja ganz gut zu klappen. :wink:

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Um da jetzt noch mal so ganz blöd (wieder ^^) nachzufragen:
Mit dem Kabel, das ich da habe, sollte ich das Ganze besser gar nicht machen, habe ich jetzt mal so anhand der letzten Antwort herausgelesen, aufgrund der mehreren Adern?!
Wenn ich den Mac am Klinke-Eingang erden will, sollte ich also besser ein anderes Kabel nehmen - ist es da egal, was auf der anderen Seite ist? Was wäre da gut? Kenn mich halt leider wirklich nicht aus und habe daher auch keine Ahnung, was da jetzt z.B. einadrig wäre (oder ob irgendwas mit Klinge dran überhaupt einadrig ist dann?)

Und wegen dem Schuko-Stecker nochmal: Gibt es irgendwas, woran ich von außen sehen kann, ob man die Polstifte entfernen kann? Mitarbeiter in Märkten stecken leider meist auch nicht so ganz da in der Materie drinnen. Hab mich schon 3x zu Aderendhülsen durchfragen müssen, allein wo ich die finde,… :flushed:

Danke schon mal, vor allem für die Geduld mit mir. :no_mouth:

Aufschraubbare Stecker aus Hartplastik sollten es tun. Ist allerdings bei den üblichen Blisterverpackungen u.U. schwer zu erkennen :frowning:

Sowas https://www.conrad.de/de/schutzkontaktstecker-pvc-230-v-weiss-ip20-611603-611603.html sollte gehen.

Ja genau, da sieht man kaum was.
Ich habe den hier genommen gehabt:
https://www.conrad.at/de/schutzkontaktstecker-kunststoff-schwarz-620259.html

War so naiv zu glauben, dass das schon überall gehen wird, da man nichts weiter sieht / liest :confounded:

Hm. Also ich würde doch noch mal probieren, den mit den Kontakten nach unten auf Stein zu legen und dann mit aller Kraft bzw. mit Füßen draufstehend zu belasten. Ich dachte auch erst meine würden nicht los gehen, aber das hat geholfen. Nicht auf Holztisch probieren: dort drückt es sich durch.

Ich habe die Befürchtung, dass dann eher der Stecker als solches kaputt geht, aber ich versuche es auf jeden Fall. Danke. :slight_smile:

Wegen dem Kabel: Wäre so eines dann das richtige für unsere Zwecke? Da sehe ich ja zumindest mal, dass es im Inneren so ausschaut wie das Cinch Kabel oben im Bild. Ist das dann auch nicht zu dünn hier?

https://www.conrad.at/de/klinken-steckverbinder-35-mm-stecker-gerade-polzahl-3-stereo-schwarz-voltcraft-xl-ac35sg-1-st-491761.html

Da ich die “einfache” Variante bevorzugen würde, mir das Kabel zu basteln: Kann mir jemand sagen, ob das vorher verlinkte Kabel ein geeignetes wäre? Gibt wohl auch lauter solcher Kabel die - für mich als Laien - alle gleich ausschauen. Im Beschreibungstext sehe ich nur ab und an, dass eine unterschiedliche Anzahl an Polen angegeben wird,… :confused:

Beim verlinkten Artikel laufen Bild und Beschreibung auseinander. Das ist ein Stereo-Kabel und hat somit genau dasselbe Problem. Optimal wäre einfach eine einadrige Litze ganz ohne Stecker. Dort kannst du dann einen Klinkenstecker anlöten.

Beim gekauften Fertigkabel musst Du die passenden Unterkabel aus der gemeinsamen Hülle herausfutzeln, aufpassen, dabei keinen Kurzschluss zu produzieren, das kleine Käbelchen abisolieren, ohne es abzureißen oder andere zu beschädigen (s.o. - Kurzschluss, dann zurück auf Start), anlöten ohne es abzubrechen (s.o. zurück auf Start), alles zusammen zugentlasten ohne etwas zu brechen oder abzureißen (s.o. zurück auf Start ) etc.

Finde ich schwieriger, als ein “normales”, makroskopische Einzelkabel einfach grob abzuisolieren, im Stromstecker (mit den genannten Vorsichtsmaßnahmen) an Schutzerde schrauben, den Klinkenstecker aufschrauben, Kabel durch die Hülle ziehen, grob abisolieren, großzügig an die Massefahne (s.u.) löten, zuschrauben.

So, ich hab mir auch das HMC 660 & Co geholt und bin sehr zufrieden. Leider hab ich auch das Netzgebrumme. Ich hab mir einfach mal ein Cinch Kabel genommen, ein Ende ans Interface gesteckt und das andere losgemacht und mir um den Finger gewickelt. Das funktioniert auch — es ist ja im Prinzip das selbe, wie das Erdungsarmband. Oder sollte ich das lieber lassen?
Hat alternativ vielleicht jemand ein USB-Kabel für das Behringer 302 gefunden, dass wie beim H6 schon ausreicht? Wäre natürlich praktisch :slight_smile:

Liebe Community,

Entweder sind wir zu blöd, haben die falschen Geschäfte hier in Österreich oder was auch immer. Leider gibts ja keine Amazon Links mit Lieferung nach Österreich für das passende Kabel und den Schuko, und wie haben im lokalen Handel jetzt echt schon viel falschen Mist durch.

Um viele blöde Fragen zu ersparen nur eine ganz blöde - kann mir ein freundlicher Bastler sowas bauen und zu senden? Natürlich zahle ich die Teile und die Arbeitszeit einfach per Überweisung damit es keine Gebühren gibt :wink:

Soll das HMC 660 und Xenyx Rausch Problem lösen. Also 3,5 Klinke auf Schuko am Besten. So ein Armband funktioniert nur Semi. Sobald ich das Mischpult oder das Notebook angreife ist alles Top, ohne geht garnix.

O__o
Ich dachte immer die Audio Kabel Freaks beschränken sich auf Audio Kabel.

Das geht aber auch für USB und teurer als Apple.

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Danke, danke, danke @rstockm,

Das Kabel hat mich echt gerettet. Hatte mein Setup so vorbereitet, dass ich nur mit H6 und dem Kopfhörer-Verstärker arbeiten wollte. Setup einen Tag vor der Aufnahme getestet, Brummen ohne Ende.
Im Sendegate vorbei geschaut und diesen Thread hier gefunden.

Am nächsten Tag dann im Elektrofachgeschäft vorbei geschaut. Die waren etwas skeptisch als ich geprüft habe ob man den L1 und N Kontakt ausbauen kann.

Habe der Einfachheit das Kabel einfach an einen Ausgang des Kopfhörer-Verstärker gesteckt. Funktioniert wurderbar.
Hier der Versuchsaufbau

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Der Wahnsinn! Endlich klingt das ganze so, wie ich es mir vorgestellt habe. Nachdem die Lötversuche, zuerst (dummerweise) direkt am Kopfhörer und anschließend an einem Patchkabel nicht zum Erfolg geführt haben, habe ich nochmal 30 Euro in 12V Phantomspeisung investiert. Danach tauchte dann das Brummen auf. Ich war kurz davor alles zu retournieren. Das Erdungskabel war jetzt das letzte Element um das Projekt zu vollenden. Vielen Dank für die Anleitung. Jetzt kann es endlich losgehen!

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Hallo zusammen,
vielen Dank für eure hilfreichen Tipps. Habe mir auch die Schukovariante gebastelt, da ich ein Netzbrummen mit dem HMC 660 und den Xenyx 302 USB habe.

Wenn ich das Kabel in den Chinchanschluss des Interface stecke und auf der anderen Seite den gezwirbelten Teil mit dem Finger festhalte, ist das Brummen weg, ebenso wenn ich später zusammengebaut das Metall des Schukosteckers berühre. Wenn ich allerdings den Stecker in die Steckdose stecke, ist das Brummen weiterhin genauso laut , wie vorher. ebenso, wenn ich das aufgezwirbelte Kabel ohne Schukostecker z.B. an die Heizung halte.

Kann es sein, dass ich keine Erde in unserer Altbauwohnung habe oder habt ihr einen anderen Tipp, wo das Probelm liegt?

Danke für eure Hilfe und viele Grüße
Malte

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Hallo zusammen,

ich habe auch ein leichtes Brummen beim hier häufig genannten Setup HMC 660 + Xenyx 302 USB.

Ich kann das Brummen verschwinden lassen wenn ich

  1. einen Massekontakt am Xenyx berühre, z. B. eine Cinch-Buchse oder
  2. das iMac-Aluminium-Gehäuse berühre (iMac + Xenyx sind per USB verbunden)

Erden mit der Bastellösung über den Schutzkontakt einer Steckdose funktioniert dagegen nicht, vgl. den vorherigen Post von @jipido.

Ich habe etwas hin- und herprobiert und habe verschiedene Schuko-Steckdosen mit aufgesetztem Headset durchgetestet und dabei festgestellt, dass sich abhängig von meiner Position im Raum die Intensität des Brummens veränderte ohne dass das Erdungskabel überhaupt im Spiel war.

Dabei kam mir der Gedanke, dass das Spiralkabel des HMC 660 die eigentliche Ursache ist. Durch die Bauform stellt es elektrisch eine Spule dar in der durch EM-Felder eine Spannung induziert werden kann. Gestützt wird die These dadurch, dass ich das Brummen abschwächen kann, indem ich das Kabel vor mir auf den Tisch lege und es mit meinen Unterarmen abdecke.

Jetzt würde mich interessieren, ob sich von euch schon mal jemand an einen Tausch des Kabels durch eines mit besserer Schirmung und/oder ohne Spiralwicklung gemacht hat? Ich vermute, dass man dadurch das Brummen auf ein absolut erträgliches Maß bzw. auf nahezu Null reduzieren kann. Lässt sich das HMC 660 überhaupt sauber öffnen um das Kabel tauschen zu können?

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Glückauf!

Nach diversen Aufnahmen mit einem H6 und 2 HMC660 und Behringer HA40 mit Hilfe des “Erdungssteckers” kommt nun der erste Einsatz draussen. Da wirds leider mit der Erdung etwas problematisch. Hat jemand eine Idee wie das zu lösen ist?
Wobei ich mich immer noch frage woher das Netzbrummen im reinen Akkubetrieb kommt …

Hat jemand schon mal in der Konstellation aufgenommen?

Bin für jeden Tip dankbar - der Aufnahmetermin rückt näher

Christian