Bastelecke: Erdungskabel gegen 50Hz Netzbrummen

Mal leicht off-topic:
Ich höre fast jede Episode deines/eures Podcasts. Der ist nicht nur inhaltlich gut, der klingt auch super. Was genau versuchst Du mit all der Plagerei zu gewinnen? So viel Aufwand, um am Ende gleich gut zu klingen?

1 „Gefällt mir“

Hahaha, vielen Dank für das tolle Kompliment zu unserem Podcast. Aber nein, so ist das nicht gedacht. Wer macht sich schon gerne Arbeit für nichts!?

Was Du und die Hörer bisher zu hören bekommen haben, war überwiegend ein fest installiertes Großmembranmikrofon bei mir im Heimstudio + einen ähnlichen Aufbau bei meinem Partner Frank in seinem Heimstudio, verbunden per Studiolink. Das klappt auch alles super und klingt toll. Falls wir uns mal pesönlich im Studio in Hamburg zur Aufzeichnung treffen, dann schleppen wir bisher immer das ganze Gerödel mit. Also zwei Mikrofonarme + Großmembranen + XLR-Kabel + Kopfhörer + Laptop usw.

Nun möchten wir aber die Interviews mit externen Teilnehmern ausbauen, die als Besucher im Studio in Hamburg oder als Gesprächspartner wenn wir mit dem ganzen Geraffel auf Reisen sind dazukommen sollen. Dazu brauchen wir natürlich ein anderes Mikrofon-Setup, das aber bitte möglichst gut klingen soll. Wir wollen uns ja nicht eins unserer Markenzeichen mutwillig kaputt machen. :wink:

Und da sind wir halt auf die typischen Headsets gekommen, von denen wir dann mindestens 4 Stück brauchen. eigentloich sogar 5, denn eins sollte man auf Reserve haben.

Die Beyerdynamic DT-297 schienen uns am Anfang einfach zu teuer. Also haben wir mit den billigeren Varianten Proben gemacht. Die Superlux HMC-660X sind leider sofort rausgeflogen. Mikrofonkapseln klapperten ab Werk in der Halterung und das Brummen war höllisch. Dazu noch die Beschränkung auf Phantomspannungsquellen mit max. 24 V, die schwer zu finden sind. Oder wir hätten Bastelarbeiten am Bein, auf die wir nicht so richtig Bock haben. Wir wollen Podcasten und nicht löten. :wink: Gut dass wir das Zoom H6 haben. Aber trotzdem taugen die HMC-660X nicht als zuverlässige Bank. Die Materialqualität liess mich sehr zweifeln.

Dann haben wir uns gedacht wir bauen die t-bone HC-95 Bügelmikrofone auseinander und befestigen sie einfach an kostengünstigen Kopfhöreren. Damit könnten wir 4 oder 5 Headsets zu einem preislich vertretbaren Aufwand mitnehmen.
Tja, aber im Moment sieht es so aus, dass wir wohl auf den nicht so billigen, aber vermutlich dann doch preiswerten Branchenstandard DT-297 zurückgreifen müssen. Das reisst allerdings wieder ein großes Loch in unsere Podcast-Kasse und die für Interviewreisen zurückgelegten Amazon-Groschen sind erstmal wieder futsch. Aber von nichts kommt halt nichts. Jetzt hoffe ich inständig, dass die Profiteile auch meine hohen Erwartungen erfüllen. :slight_smile:

Ja, wenn der Rest probiert wurde und sich hartnäckig ein Brummen hält, ist das der sinnvollere Weg.
Wobei. Dein Soundbeispiel finde ich ziemlich gut, das ist schon der richtige Spirit: systematisch testen. Und wenn du das Notebook anfasst, ist das Brummen eben praktisch komplett weg (oder zumindest viel leiser als andere Störgeräusche). Mit einer zusätzlichen Erdung - wo auch immer - würde es also theoretisch schon auch gehen. Das H6 sollte man neben den XLR-Ports auch über den XY-Anschluss (Miniklinke) oder einen der Oitputs (Line, Headphones) erden können.

Das ist also das Geheimnis. Dann kann ich ja noch lange erfolglos versuchen, mich mit euch zu messen. :wink:

1 „Gefällt mir“

Hmmm … Line-Out hatte ich übersehen. Stimmt. Das könnte ich mal probieren. Aber wie gesagt: Hier bei mir scheint die Erdung der Heizung und der Elektroverkabelung eh nicht so vorbildlich zu sein.

Auf der anderen Seite denke ich mir: Wenn ich mit dem Geraffel auf Reisen bin, dann werde ich eben wahrscheinlich leider auch nicht immer ideale Erdungszustände vorfinden. Wenn ich also eine Lösung gefunden habe, die in meinem Heimstudio brummfrei läuft, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie auch in den meisten anderen Situationen bestehen kann. Und darauf kommt es mir an. Es gibt ja nichts ärgerlicheres als Termine mit Gesprächspartnern vor Ort zu machen, nochmal viel Geld für die Anreisen auszugeben, nur um dann festzustellen, dass man nicht in der Soundqualität aufzeichnen kann, die man den Höreren gerne präsentieren möchte.

Jetzt schmierst Du mir aber Honig um den Bart. Aber egal, geht runter wie Öl. :slight_smile:
Ein bisschen gesunder Wettbewerb hat zur Motivation doch noch nie geschadet …

Aber ich glaube es liegt hauptsächlich an Franks sehr schöner Sprechstimme.

Hm. Meine HMC (mittlerweile drei Stück) halten sich immer noch prima, und auf meinem ersten habe ich mittlerweile ca. 100 Betriebsstunden drauf (ich nehme den für alles, Skype, Ultraschall_Entwicklung etc. um zu schauen wo die Materialqualität zuerst aufgibt).

Ich glaube mittlerweile, die Teile sind ziemlich robust, im Rahmen der bekannten Einschränkungen (keine 48V, störanfällig). Eine klappernde Mikrokapsel hatte ich auch, aber nachdem ich die versucht hatte zu öffnen. Das lässt sich in 2 Minuten mit Heißkleber nachhaltig beheben.

BTW, ich erzähle das nicht so oft rum: ich habe vier DT297. Davon war bei einem das Mikrophon dead on arrival. Ein weiteres gab nach 5 Monaten den Geist auf, wurde natürlich beides auf Garantie getauscht und das zweite Gerät war jeweils ok. Aber die Qualitätskontrolle bei Beyerdynamics scheint mir dem Preis gegenüber sooo berauschend dann auch nicht zu sein.

Oder mal in empirischer Evidenz ausgedrückt: die HMC660 waren alle drei ok, Ausfall Beyerdynamics: 50%.
Montagsgeräte gibt es scheinbar überall.

Ohh, ohh. DAS lässt mich jetzt nicht gerade viel ruhiger schlafen … :-/

Aber danke für Deine Offenheit! Da kann ich mich dann ja mental schon mal wappnen.

Ich habe für einen Miniklinkenstecker für das Erdungskabel verwendet und ihn an den Klinkenanschluss des Doppelmikrofonaufsatzes gesteckt (der Kugelaufsatz hat bei mir keine Klinke oder ich habe sie übersehen). Das Brummen ist weg. Ich nutze ein MacBook Pro und ein Zoom H6. Herzlichen Dank, dass ihr das rausgearbeitet habt, es wäre schon sehr ärgerlich die Aufnahme nach dem Akku richten zu müssen.

1 „Gefällt mir“

Danke, stimmt es ist am XY. Habe das oben korrigiert und noch ein Bild dazu gepackt.

Ich habe mich jetzt auf alle (Anschluß-)Fälle vorbereitet :slight_smile:

In allen Steckern ist jeweils nur der Massekontakt beschaltet.
Diese 3 Anschlußvarianten sollten im Podcastumfeld reichen.

8 „Gefällt mir“

Erdungs-Dreizack, hat doch was. :wink:

2 „Gefällt mir“

Ja sehr krass. Aber. Führen nicht die vielen offen rumliegenden Anschlüsse dann wieder zu mehr Störungen?
(und ein Bild wo man auch noch den Stecker oben sieht wäre hübsch)

Sollte nicht - denn die Anschlüsse werden ja nicht wirklich 'rausgeführt (oder nur minimal - der Stecker selber). Das was “offen” in der Gegend liegt ist ja nur “Erde”. Die Signalpins dürfen latürnich nicht mit irgendeinem Kabel verbunden sein - dann wäre das Risiko da. So lange da nur Erde herumgekabelt ist, sollte alles in Butter sein.

3 „Gefällt mir“

Ich habe inzwischen eine Aufnahme mit dem Erdungskabel gemacht. Das Netzteilbrummen war dann zu hören, wenn der Gain über 5 auf dem Zoom H6 eingestellt wurde. Erlaubt mir bitte die Rookiefrage, ob man überhaupt einen höheren Gain einstellen sollte.

Den höheren Gain brauchst du nur bei dynamischen Mikros, die im Gegensatz zu Kondensator-Mikros ohne Phantomspeisung auskommen müssen und daher deutlich mehr Verstärkung brauchen.
Bei Kondensator ist ein niedriger Gain (um 5 am Zoom H6) immer ein guter Startpunkt.

3 „Gefällt mir“

Hallo zusammen,

wir wollten so etwas daheim auch basteln, leider habe ich offenbar einen ganz dummen Schuko gekauft :cold_sweat:
Ich kann bei dem Modell die Stecker nicht entnehmen - oder weiß nicht wie (auch der Hammer hat die Teile kein Stück bewegt). Kennt sich jemand aus, ob das doch irgendwie - mit einem Trick - geht oder habe ich da jetzt grad wirklich Pech gehabt? Woran sehe ich von außen, dass ich die Teile entnehmen kann? Ringsherum ist ja mal die schwarze Hülle, da kann ich nicht festellen, ob ich die Stecker dann entfernen kann…:sweat:
Hoffentlich kann mir jemand weiterhelfen, kenn mich da so gar nicht weiter aus und entschuldige mich schon mal im Vornherein für etwaige blöde Fragen von mir :smirk:
Danke schon mal!! :blush:

PS: Hat vielleicht jemand einen Amazon-Link für mich für einen “richtigen” Stecker?


1 „Gefällt mir“

Die können da aber im Prinzip nur im Plastik festgeklemmt oder -geklebt sein (oder das Plastik wurde um die Stifte herumgegossen). “Aus einem Stück” geht ja nicht, sonst hätte man einen Kurzschluss.

Was du mal probieren könntest: In die Löcher an der Seite der Stifte einen Schraubendreher oder was anderes Stabiles stecken und vorsichtig hin und her drehen.

Bei mir hat rausdrücken auf harter Unterfläche geholfen. Ansonsten: die Stifte können auch zur Not drin bleiben - einfach nichts dranschrauben.

Ja ich hab schon versucht, mit einem Schraubendreher reinzugehen und das “rauszuhebeln”. Dafür bin ich zu schwach oder es ist wirklich hammerhart eingeklebt ^^
Dann hab ich eben noch versucht, es umzudrehen und von vorn mit einem Hammer draufgeschlagen (da ist ja nach unten dann noch Spiel, wenn es “auf dem Rücken” liegt) - da hat sich leider auch nichts bewegt.
Okay, dann danke mal für die Antwort und ich versuche es mit den Stiften :grinning: