Ja, aber in Audioform. Ich will nicht umständlich auf dem Smartphone irgendwelche Buchstaben tippen sondern direkt reinreden. Diese Kommentare lassen sich dann ggf. auch wieder in der nächsten Podcastfolge verwenden - es gibt eh noch zu wenig Audiokommentare.
Zuerst sollte man sich die Frage stellen: Warum sollte jemand Podcasts hören? Zu welchem Zweck?
90% der Podcasts in Deutschland sind m.E. reine Unterhaltungs-Formate, also ideal für Bahnfahrten oder zum Einschlafen. Aber eben auch nicht für sehr viel mehr.
Daneben gibt es die Technologie/Forschungs-Kategorie. Da gibt es unterschiedliche Formate und Episoden-Dauern und oftmals einen sehr leichten aber doch umfänglichen Einstieg in einen Themenbereich. Das, wofür man früher Haber, Sielmann und Bublath gesehen hat - und heute vielleicht noch Lesch.
Es kommt also vermutlich darauf an, was für einen Mehrwert ein ganz bestimmter Podcast bietet und die Konsumform ansich (Reise-/Wartezeit überbrücken). Wer daran dann gefallen gefunden hat und regelmäßig hört, der sucht auch aktiv nach anderen Formaten, die gefallen könnten.
Themenpodcasts leben vom Inhalt, alle anderen vom Unterhaltungswert und der aufgebauten Prominenz bzw des Netzwerkes der Produzenten.
Persönlich habe ich leider oft die Erfahrung gemacht, dass auch Digital Natives keine Lust haben, sich 2 Stunden Laberei anzuhören wegen einer sehr kurzen Stelle mit interessanten/relevanten Inhalten. In der Kürze liegt die Würze (und für eine 30-Minuten-Episode braucht es mE auch keine Kapitelmarken).
TL;DR
- kurze aber inhaltsstarke Formate zum Anfixen
Ich schalte nicht mal ein, wenn ein Podcast < 40 Minuten lang ist… das lohnt sich für mich überhaupt nicht. Ich höre tatsächlich vorrangig Podcasts, die Themen behandeln, die mich interessieren… und dann gibt es Situationen, in denen ich einfach nur nette Stimmen hören will. Beispiel: Logbuch Netzpolitik überholt auf meiner Podcast-Hör-Warteliste immer alle anderen, weil ich die Infos frisch brauche. Laberproduktionen wie Realitätsabgleich mit Toby und Holgi habe ich dann so in der langen Queue, wenn ich einfach mal nettes Miteinander brauche - aber die haben keine Dringlichkeit.
Von daher: Ja klar, es gibt unterschiedliche Zielgruppen. Weil einige Formate leichter und andere aufwändiger zu produzieren sind, gibt es eben eine unterschiedliche Mengenverteilung in der Gesamtmasse der Podcasts.
Wahrscheinlich sind fast alle hier „Hardcore-Nutzer“, aber Nicht-Hörer sind es eben nicht. Deswegen der Hinweis auf eine möglichst „leichte Einstiegsdroge“
Ein Beispiel, für ein kurzes US-Newsformat mit klarem Mehrwert (Maximal 5 Minuten das neueste aus einem Gebiet):
http://ruby5.envylabs.com/
Ich bin mir nicht sicher ob es dadurch eine „Einstiegsdroge“ wird das es nur „kurz“ genug ist. Ja klar, erst mal klingen 3 Stunden lange Podcast Folge unhörbar. WENN es aber genau das Thema ist was Dich grade brennend interessiert, dann WILLST Du Dich doch stundenlang damit beschäftigen und freust Dich über jede einzelne Stunde.
Die Frage ist also wie machst Du dem Otto-Normalhörer klar, was der wesentliche Unterschied zwischen Radio und Podcast ist: Nämlich dass das Radioprogramm massenkompatibel (und damit nicht differenziert auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist) während der für Dich angepasste Podcatcher das an Deine Interessen angepasste Programm zu 100% bieten kann.
Als weiterer Unterschied zum Radio ist sicher die bereits erwähnten Möglichkeiten als Hörer zu partizipieren (Kommentare, Hörertreffen,…) zu nennen. Die Community zu Deinem Hobby bzw. Interessen eben.
Wie man das Bewusstsein allerdings in die technikfernere Bevölkerungsschichten transportiert ist mir aber auch nicht ganz klar. ITunes und co waren damit jedenfalls nicht ausreichend erfolgreich.
Die präferierte Dauer von Podcasts ist doch genauso ein Vorlieben-Ding, wie die Themen und der Grad zu welchem die Sprecher_innen ihre Persönlichkeiten einfließen lassen. Man darf hier nicht das Promoten einzelner Formate mit dem Verbreiten des Mediums als solchem verwechseln. Manche mögen kurze Formate mit informativem Charakter solchen vorziehen, die lang und voller Meinungen und Injokes stecken, andere ziehen dagegen stundenlange Interviews mit Fachleuten vor und wieder andere Hörer_innen mischen da nochmal kräftig durch. Ziel sollte es sein zu vermitteln, dass für jeden Hörtyp etwas dabei ist.
Persönlich würde ich mal behaupten, dass kurze Formate als Lockmittel besser taugen, als lange. Das liegt einfach daran, dass man weniger Zeit benötigt, um es zu testen. Um etwas neues, vielleicht ungewohntes (für Podcasts braucht es schon eine spezielle Konsumsituation) zu testen, braucht man erstmal einen Anreiz und auch etwas Ausdauer. Je länger das Format, desto unwahrscheinlicher ist es, dass es zu ende gehört wird. Das variiert natürlich mit der Zielgruppe, aber wie schon gesagt: Es ist für das Medium insgesamt hilfreich, wenn es möglichst viele verschiedene Längenformate gibt. Die Diskussion darüber, was jetzt besser sei und was nicht, erübrigt sich damit für mich.
bei mir ist das etwas schwierig weil mein Podcatcher in ständiger Entwicklung ist und heute anders aussieht als sagen wir mal vor einem Jahr. Da waren Podcasts noch nicht drin aufgrund von verpeilung oder weil ich es einfach nicht auf dem Zettel hatte. Dazu gehört unter anderem der @Explikator oder relativ neu ist in meinem Podcatcher und auch euch habe ich erst vor 2 Folgen aboniert.
Da ist nichts mit „perfektem Podcatcher“
ich versuche natürlich die Füllung zu optimieren, aber es gibt bestimmt noch Zig Podcasts die mir gefallen könnten die aber einfach bisher an mir vorbeigehen.
Da hast Du recht, mit „perfekt“ meinte ich auch nicht „statisch perfekt“ sondern „dynamisch perfekt“. Das ist auch wieder eine Stärke des Mediums: Dein Podcatcher kann sich an Deine aktuellen Interessen anpassen, das Radioprogramm bleibt im wesentlichen immer gleich (schlecht).
Ich liebe beispielsweise die diversen Apple-Podcasts. Allerdings hauptsächlich wenn neue Produkte rauskommen. Dazwischen fristen die eher ein trauriges Dasein in meinen Podcatcher und ich höre Podcasts zu meinen anderen Interessen.
Ich bin verwirrt. Ist das der thread, in dem wir diskutieren, welche Formate uns gefallen?
Ach so, darum “Aufmeksamkeit” statt “Aufmerksamkeit” - ich krieg’ die Insiderjokes immer nicht mit!
Ich habe in den letzten 4 Wochen einige Menschen dazu bringen können, einen Podcatcher zu installieren. Menschen, die sonst nix mit Technik am Hut haben und vorher keine Podcasts gehört haben.
Geholfen hat mir dabei Serial. Dieser Podcast eignet sich super als Einstiegsdroge. Wenn man die erste Folge gehört hat, will man unbedingt wissen, wie es weiter geht. Das Format erzählt die Recherche an einem Mordfall, und in jeder Folge gibt es mehr Informationen. Und dazu noch in einer sehr guten Folgenlänge, die einen nicht denken lässt: “4 stunden? Ich weiß ja nich mal, ob mir das Medium gefällt.”
Mein erster Schritt war: den Menschen die Webseite zeigen. Dann hören die sich die erste Folge an und dann sage ich denen: du kannst das auch auf dem Weg zur Arbeit hören und bekommst sogar eine Nachricht, wenn die nächste Folge raus ist, wenn du eine App installierst.
Und schwups haben die Overcast (eine App mit wenig Featuren, die aber super gemacht, also sehr Einsteigerfreundlich) installiert. Und dann auch lust weitere Podcasts zu hören.
Ich denke, wir brauchen solche Format auch in Deutschland. Diese massentauglichen Podcasts kann man natürlich auch abtun mit “Mainstream ist mist!”. Aber das fände ich zu kurz gedacht. Wir brauchen Mainstream-Podcast Nutzer. Umso mehr Mainstream da ist, umso mehr Randgruppe gibt es . Weil wer erstmal einen Podcatcher installiert hat, schaut sich viel eher mal die Liste der möglichen Sachen an, die sie/er noch hören kann.
Wenn ich mir so ansehe, in welchen Medien zum Beispiel der Systemfehler Podcast so alles besprochen wurde, zeigt das schon, dass sowas in die richtige Richtung geht.
genau das hatte ich oben schon geschrieben
Kurzes Format = Geringe Einstiegshürde für Hörer und für Produzenzen
Man braucht keine Kapitelmarken - kein Wordpress - kein DT297 etc
„Lean Startup“-Methologie gilt IMHO auch für Podcasts
Vielleicht sollte man bei der Generierung von Aufmerksamkeit nicht nur an Hörer_innen denken. Wenn man weniger technikaffine Leute mit interessanten Themen dazu bekommen kann, selbst einen Podcast zu produzieren, erweitert sich das Spektrum der Themen natürlich und damit auch die potentielle Hörerschaft.
Dabei ist es wichtig, dass nicht das erste, was man Interessierten erzählt, der Preis für ein DT297 ist. Im Zweifel reicht ja heute schon ein Handy-Mikrofon und die Auphonic-App um einen passablen Klang zu erzeugen. Das senkt die Einstiegshürden und das sollte Teil der Vermittlung des Themas Podcasting sein.
Trotzdem braucht man erstmal ein Blog mit Wordpress wo Podlove reinwill und einen Hoster und und und.
Ich bin wirklich froh dass der Vanilla sich um die Technik kümmert
Naja - man kann auch einen Podcast-Hosting-Service in Anspruch nehmen zb libsyn (ab 5$/monat), http://www.podhost.de/, http://www.podbean.com - ggf auch Soundcloud etc
Oft verliert man ja dann doch wieder recht schnell die Lust am Produzieren und so ein hosted services ist ein guter Weg um das mal auszuprobieren und sich auf Podcast-Format und Inhalte zu konzentrieren und nicht auf irgendwelche Wordpress-K*cke (damit meine ich WP an sich, nicht Podlove)
Firtz, Wordpress und Co. sind Dinge, die man ein mal einrichtet und dann sollte das Ding erstmal laufen. @Die_Horsuppe bietet ja z.B. an, einen Firtz für Neulinge einzurichten und ein bisschen Hilfestellung für ein ordentliches Auphonic-Preset mit automatischem Upload sollte sich auch finden. Dann gibt’s ja noch Podigee, wo einem auch viel Arbeit abgenommen wird. Durch Podlove und Auphonic hat sich auch die Gesamtsituation für Beginnende in den letzten Jahren verbessert.
Ich denke, wenn man klar kommuniziert, dass man bereit dazu ist, Neulingen zu helfen, müsste die Bereitschaft steigen, diese Hilfe auch anzunehmen und ins kalte Wasser zu springen. Natürlich bleibt die Schwelle hoch, aber jede Kleinigkeit, die sie senkt, hilft dabei interessante Leute ins Podcasting zu bekommen.
Ich sehe keine Schwelle - es gibt ja schon seit Jahre fertige SaaS-Anbieter die einem alles abnehmen ausser das regelmäßíge Recording
Teure Hardware/Teure Software/handgeklöppelte Wordpress-Themes etc bringen einem keine Hörer und keine neuen Episoden
5 Minuten zum Podcast:
- Tumblr-Blog einrichten.
- Ins Smartphone reden, hochladen.
Fertig. Blog. RSS-Feed. Alles da.
Dazu ein ruhiger Raum und ein Smartphone-Headset (was man oft mitgeliefert bekommt)
Was zählt ist => Content & Personen & Hartnäckigkeit die angesprochene Zielgruppe auf das Produkt aufmerksam zu machen und bis zu diesem Zeitpunkt durchzuhalten
Nicht einmal das.
Der “Haste-mal-Feuer-Podcast”: iPhone in der Brusttasche. Jeden Tag jemand anquatschen mit “Haste mal Feuer?”.
Daily Podcast. Eine Minute. Würde mich interessieren.
Also da machst du glaub ich den zweiten schritt vor dem ersten, oder? Die Person muss ja erstmal wissen, was ein Podcast ist, bevor man selber mal ans aufnehmen denkt.