Audiointerfaces am iPad anschließen

Y-Kabel gibt es im USB-Standard nicht, das ist also auch eine Bastellösung.

Der Lightning-USB-Adapter A1440, den ich im verlinkten damals benutzte, ist ein anderer, als den du da nimmst. Aber in meinem Artikel hatte ich ja auch sowieso genau die Lösung von @svenl beschrieben, dass ein USB-Hub mit Stromversorgung erforderlich ist.

Alternativ geht es auch wunderbar mit einem Audio-Interface, das für die Benutzung mit iPad oder iPhone vorgesehen ist, wie z.B. das Zoom H6: Da kann man im Menü erst einstellen, dass z.B. ein iPad angeschlossen wird, und das funktioniert dann auch sofort ohne Powered-USB-Hub. Das habe ich gerade als Stereo-Mix mit einem iPhone Xs über Lightning und den Adapter oben und dann über ein iPad Air 4. Generation mit dem USB-C zu USB Adapter A1632 ausprobiert und das klappte gerade auch.

Ich hoffe, dass ich bald mal probieren kann, ob Multitrack mit H6 oder H8 klappt, und was man damit alles anstellen kann. Aber wie schon damals ziehe ich bisher für echte Aufnahmen noch die direkte Aufzeichnungen auf dem Zoom vor, um die Ausfallmöglichkeiten zu reduzieren.

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Super – Danke.

Ich denke, ich kenne jetzt alle meine Möglichkeiten.

Enttäuschend ist eben, dass der Adapter den ich verwende gegenüber dem A1440 genau das verspricht, was er nicht leistet, nämlich, dass die Stromversorgung abgesichert ist, wenn man an den Lightning-Eingang am Adapter noch ein Netzteil anschließt. Wahrscheinlich hakt es aber daran, dass von eher günstigen Interfaces wie dem Behringer irgendwelche USB Spezifikationen nicht eingehalten werden. Dass das H6 so eingestellt werden kann, dass es keinen Strom über USB nimmt, deutet ja auch darauf hin, dass da Spielraum ist.

Meine Anwendung ist Screencast vom iPad mit Audio-Aufnahme über das Interface. Im Prinzip käme auch eine separate Aufnahme von Screencast und Audio über 2 Geräte in Frage, aber dann muss man das auch wieder zusammenpuzzeln. Und so lange es kein „Ultraschall für Video“ gibt, ist mir das zu mühsam.

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Ja, ich hatte auch ein paar andere Sachen probiert, und nur die (einfachste) funktionierende Version gepostet.

Für die Vorlesungen (und selten Screencasts) verwendet ich das iPad mit GoodNotes oder als Schreib- und Zeigetablet (teilweise auch Browser oder andere Apps), übertrage per Letsview und Airplay auf den Rechner und mische dort per OBS mit unterschiedlichen Szenen die Laptop-Kamera, das iPad, Dokumenten-Kamera für Aufschriebe oder Schaltungen oder weitere Programme auf dem Rechner in einen virtuellen Stream für Chrome in Online-Vorlesungen oder direkten Aufnahmen. Das Audio-Interface hängt auch am Rechner und wird dort entweder per Chrome oder OBS in die Aufnahme oder in den Stream gemischt. Der Intel-MacPro kommt dabei aber sehr ins Lüften, das aber dank Headset kaum zu hören ist, denke mit den M1-Macs wird es deutlich besser sein, wenn alle Software gut läuft.

Eine häufige Szene ist Folie oder Schrift mit meinem Kamerabild in einer Ecke, oder Kamera groß und neben mit die Folie oder Aufschrieb. In anderer Szene schreibe ich kleinere Sachen virtuell auf meine weiße Wand im Hintergrund. Auch eine virtuelle Milchglasscheibe geht gut, aber das verwende ich wegen der schlechteren Lesbarkeit weniger als ich zunächst dachte. Dank verschiedenem Keying im OBS gehen da alle möglichen interessanten Sachen sehr einfach zu machen. Zusätzlich gibt es die Theorie-Inhalte der Vorlesungen von früheren Semestern noch als Podcast im Browser mit synchronisierter RevealJS-Präsentation zum Nach- oder Vorhören. (Aus Zeitgründen leider noch nichts publiziert davon…) Zusätzlich haben die Studierenden dann noch Übungsaufgaben im Moodle nach jeder Veranstaltung.

In diesem Setup macht das Online- statt Präsenz-Unterrichten langsam wieder richtig Spaß. =D

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Sehr interessant! Letsview kannte ich noch nicht, aber das könnte wirklich noch ein sinnvoller Baustein sein. Das ist schon alles wackelig am iPad und es erscheint sinnvoll alle Quellen (Audio + Video) in OBS zusammenzuführen. Diese Screencasts am iPad sind schon sehr riskant, da man nichts kontrollieren oder konfigurieren kann. Wenn der Ton nicht mit aufgenommen wird, merkt man es im Zweifelsfall erst beim Ansehen des Videos usw.

Noch eine letzte Bemerkung zu meinem ursprünglichen Thread: Während das Behringer UMC4040HD mit zwischengeschaltetem Powered Hub ans iPad angeschlossen werden kann, funktioniert es aber gar nicht. Ich hatte das nicht gleich getestet. Der USB-Hub ist etwas älter, aber 2.0 und powered von D-Link. Wenn man nun mit angeschlossenem Behringer Töne auf dem iPad abspielt kommt nur ein kurzes „KnackKnack“ im Kopfhörer an. Aufnahmen vom Mikro funktionieren einfach gar nicht. Screencasts mit eingeschaltetem Mikro können nicht gespeichert werden (Fehler -5228 !). Aber was soll man bei dem Preis sagen. Ich debugge das jetzt nicht weiter sondern nutze das Focusrite oder gleich OBS.

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Hm das wäre mir neu. Werde das Beizeiten mal mit meinem gegentesten.

OK, spar dir den Test Ralf.

Weiteres Probieren bringt folgendes zu Tage: Das Behringer kann nicht hinter dem USB-Hub betrieben werden, den ich hier habe. Es ist ein D-Link H7 aber in einer älteren Revision. Meins sieht leicht anders aus als die Fotos dort.

Es liegt nicht am iPad, am Laptop läuft es auch nicht. Anschließen geht. Interface wird von CoreAudio erkannt und kann für I/O ausgewählt werden, aber bei Tonausgabe kommt nur Knack-Knack. Schließt man das Behringer direkt an geht es.

Der HUB läuft aber. Eine Kamera oder Tastatur konnte ich damit ohne Probleme anschließen.

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M1 Mac mini hier. Läuft alles flüssig und ohne hörbare Lüftergeräusche. OBS läuft dabei sogar noch unter Rosetta. Streamen habe ich aber nicht probiert. Nur Aufzeichnung.

Ein bisl Bauchschmerzen habe ich noch mir mit „LetsView“ einfach irgendeine Software aus dem Netz auf den Rechner zu holen, die dann alles mitschneiden darf. Haben die Leute credentials?

Ich habe ja gehofft, dass du es probieren würdest. =) Das ist ausgezeichnet!

Ja, ich fühle diesen Schmerz ebenso, und ich habe leider außer Online-Empfehlungen keine weiteren Informationen zur Entwicklergruppe. Aber es tut den Job genau in der Sache, die ich brauche, gut, und ich wünschte, dass das genau mit Hausmitteln gehen würde.

Mal so Interesse halber: Welche Aufgabe übernimmt LetsView in deinem Setup, die OBS bzw. QuickTime nicht übernehmen kann?

Danke @Moras, ich habe nochmal darüber nachgedacht.

Also die erste Antwort ist: LetsView macht den Mac zu einem AirPlay2 Display. D.h. man kann auf dem iPad einfach per Bildschirmfreigabe den Screen an den Mac streamen. Dort taucht er als ein normales Fenster auf, was man dann in OBS in seine Szenen einbauen kann.

@Sebastian Als ich so darüber nachgedacht habe, kam ich dann aber noch auf Sidecar. Da GoodNotes ja auch auf dem Mac läuft kann man Goodnotes dort laufen lassen, das iPad per Sidecar zu einem Screen machen, der den Apple Pencil unterstützt und spart sich so LetsView.

Gern. :slight_smile:
Wenn es wirklich nur darum geht das iPad in eigenem Fenster anzuzeigen und man vielleicht nicht auf die „Fluppdizität“ der iPad Apps verzichten möchte (ich stelle mir die Bedienung der GoodNotes Mac App mit dem iPad als Sidecar gruselig vor) würde ich gern noch QuickTime in den Ring werfen.

Mit QuickTime lässt sich seit Urzeiten der iPad Bildschirm auf den Mac holen und sogar aufnehmen. Dazu einfach iPad via USB mit dem Mac verbinden, QuickTime starten, Ablage -> Neue Filmaufnahme und dann an dem kleinen Pfeil neben dem großen roten Record-Button das iPad als „Kamera“ auswählen. Der Bildschirminhalt des iPad wird dann in das QuickTime-Fenster gestreamt.

Das obige Setup deutet bereits eine wertvolle Funktion an: Ich kann den Bildschirminhalt des iPad gewissermaßen als „USB-Webcam“ am Mac weiterverarbeiten. In OBS lässt sich das iPad dadurch übrigens auch direkt als „Kamera“ auswählen, wenn dieses per USB verbunden ist. „+“-Quelle -> Videoaufnahmegerät -> Neu erstellen -> Okay -> Gerät: iPad

Für meine Zwecke habe ich also einfach eine OBS-Szene mit dem iPad als Videoaufnahmegerät erstellt. Ich „mische“ FaceTime-Kamera und iPad ganz ähnlich wie @Sebastian für Online-Vorlesungen. Wie beschrieben allerdings ganz ohne „externe“ Software und ohne den Zwischenschritt in ein separates Fenster zu streamen, dass ich dann erst via Bildschirmfreigabe an OBS weiterreiche. Einschränkung: Das iPad ist verkabelt.

Vielleicht ist bei meinen Ausführungen ja auch für euch was interessantes / geeignetes dabei…

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Fantastisch! :partying_face: :heart:

Sidecar ist nicht so ganz fluppig, aber es geht. Die meisten Problem hat man mit dem Fokus und Multitoucherkennung, wenn die Finger nicht weit genug auseinander sind. Das funktioniert schlechter als auf dem iPad pur. GoodNotes auf dem Mac hat auch keinen „Zurück“ Button, weil man CMD-Z drücken soll. Das ist ein Interfaceproblem.

Mit „USB-iPad-Kamera“ geht es sehr gut. Es ist immer noch eine Verzögerung von ca. zwischen 500ms zwischen Bild auf dem Mac und dem Bild auf dem iPad, d.h. auch zwischen Sprachaufnahme und Bild, aber das ist beim Sidecar genauso oder schlimmer.

Also vielen vielen Dank, dass du mir/uns diese Bordmittel gezeigt hast.

Vielen lieben Dank an @Moras für die Erinnerung: Ich hatte wegen der erforderlichen Kabelverbindung überhaupt nicht mehr an Quicktime gedacht (*), da ich über AirPlay so viel mehr „Freiheit“ in meinem Vortrag auch in der Kamera genoss. Gut, das Problem lässt sich ja mit einem längeren Kabel eigentlich problemlos lösen, daher habe ich das jetzt nochmal probiert. (Hint: QuickTime erst nach Kabelverbindung und Vertrauensgabe starten…)

Das QuickTime-Mirroring ist (erwartungsgemäß) flüssiger und stabiler (Airplay kann mal kurz hängen), aber es ist „nur“ ein reines Mirroring, und damit fallen die Features von GoodNotes weg, dass sich mein Bildschirm und die Darstellung für die Studierenden unterscheiden können. So bekommen die Studies sowohl das UI von GoodNotes gezeigt als auch parallel geöffnete Dokumente und meine Schreibhilfen. Für die Darstellung von Browsern etc., wo eh 1:1 gespiegelt wird, ist es damit besser, für GoodNotes aber leider etwas schlechter.

@tomkalei : Statt LetsView kann man wohl auch den renommierteren Reflector nehmen, der auch noch mehr Standards und damit Tablets unterstützt, dafür aber etwas kostet. Die Alternative über SideCar ist zwar auch drahtlos, unterstützt aber dann auch nicht die Präsentationsfeatures von GoodNotes und verliert zusätzlich die ganzen Touch-Eigenschaften, d.h. ich kann z.B. nicht mehr mit dem Finger das Dokument verschieben und der Andruck wird auch nicht mehr in die Stiftdicke aufgenommen, d.h. die Schrift wird weniger lesbar und Indices sind nicht „dünner“ schreibbar.

Wo ich aber nun so vom Präsentationsmodus von GoodNotes schwärme, so hat er auch einen deutlichen Nachteil: AirPlay ist fest 16:9, und das ist halt schlechter für Vorlesungen als 16:10, 3:2 oder 4:3. Okay, ist in LaTeX fast nur ein Austausch von aspectratio=1610 zu aspectratio=169, aber trotzdem fehlt mir da Platz in den Folien und beim Schreiben. <seufz>

(*) Eigentlich interessant, dass Xcode inzwischen Debugging über wlan statt nur über Kabel ermöglicht…

Danke für den Hint, das hatte ich überhaupt nicht berücksichtigt.
Ich habe aber auch noch einen Hint. :wink:
Wenn du das iPad mit GoodNotes erfolgreich über QuickTime angezeigt bekommst: Einmal Kabel trennen und neu einstecken. Dann erkennt das iPad die Verbindung als AirPlay-Anologon und du kannst oben links wie gewohnt die Präsentationsfeatures für deine Studis einstellen (Werkzeugleiste ausblenden / ganze Seite darstellen). Geht bei Verbindung mit OBS statt QuickTime ebenso. :slight_smile:

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Wow! Das wäre ja großartig, @Moras, aber leider kriege ich das bei mir (noch) nicht zuverlässig reproduziert, sondern laufe wohl in Bugs hinein: Das Kabel-Ziehen alleine hat bei mir nicht den Effekt, aber wenn in in OBS die iPadAir-„Kamera“ aktiviere und die Auflösung verändere, so springt die Darstellung teilweise zwischen den Modi Mirroring und Präsentation hin- und her, Yeah! Im Präsentationsmodus habe ich dann aber leider ein Hochkant-Bild im 16:9-Mirror, das ich zwar in OBS schneiden kann, aber das sieht wirklich nicht richtig aus und verliert halt einiges an Auflösung.

Das längere USB-C-Kabel bestelle ich mir aber auch jeden Fall, und hoffe, dass die bei mir auftretenden Bugs da bald behoben sind. Das wäre wirklich ausgezeichnet, wenn das so noch stabiler als über AirPlay laufen kann. Wie @tomkalei gerade auf Twitter schrieb, ist der Austausch großartig! Danke für die Tipps!

Ich nutze hier ein ZOOM U-22, das (wie die größeren Ausgaben) für den Betrieb an einem Tablet ausgelegt ist und deswegen auch mit Batterie betrieben werden kann…

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Wenn ich Morgen wieder am Schreibtisch sitze werde ich mir mal Gedanken machen, ob sich das stabil reproduzierbar machen lässt. Ggf. gibt es ja auch ein Stück (inoffizieller) Doku dazu, warum das „ab und dran“ bzw. „Auflösung ändern“ überhaupt nötig ist… Auch wenn dieser Thread damit wohl endgültig vom Ursprungsthema abgekommen wäre… :sweat_smile:

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Können wir hier noch weiter diskutieren:

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Blockzitat
Y-Kabel gibt es im USB-Standard nicht, das ist also auch eine Bastellösung.

Hi, späte Antwort:
Basteln heißt für mich selbermachen. Es gibt Hersteller, die legen das standardmäßig bei. Welche Argbumte sprechen dagegen? Gibt es technische Probleme?