2 Podcaster - 1 Mikrofon (?)

Wenn die Einzelspuren bevorzugt werden, rate auch ich vom Mischpult ab. Es gäbe lediglich einen workaround für maximal zwei Spuren, der allerdings nicht komfortabel ist.

  • Spur 1 / Sprecher 1 wird mittels panning auf links gestellt.
  • Mit Spur 2 / Sprecher 2 ebenso verfahren, nur auf rechts.

Ist aber auch nur improvisiert.
Alles andere würde ich professionellen Mischpulten mit FireWire überlassen, da klappt das mit der Mehrkanaligkeit.

Das ist mir zu pauschal. Mit Super- oder Hypernieren holt man sich u.U. zusätzliche Probleme ins Haus.
Was spricht gegen eine breite Niere? Vielleicht sogar gegen eine Kugel?

Wenn ich jemand ein Mikrofon unter die Nase halte, muss ich jede leichte Kopfbewegung abfangen. Da bin ich mit einer Super- oder gar Hyperniere auf der Verliererseite.
Meine Erfahrungen aus dem „Straßenkampf“ sind diesbezüglich eindeutig.

Momentan spiele ich mit dem Gedanken, ein professionelles Kugelmikrofon zu testen. Mal sehen, was 2017 so an Überraschungen bereit hält.

Meiner Erfahrung nach machen Kugeln nur Hall, zumindest in normalen Räumen.

Im Reporter-Bereich werden Omni-Mikros bewusst verwendet, damit man beim Interview nicht so stark hin und her wedeln muss. Oft mit langem Griffstück.
Ich hatte mal ein Rode Reporter und war recht zufrieden damit.
Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!

Okay, vielleicht so:
Für einfache Interviewsituationen (nur die Interviewpartner im Zimmer, o.ä.) kann man Aufnahmen direkt mit dem Recorder machen. Dann ist der Zoom H2 ideal - egal ob auf dem Tisch stehend oder in der Hand zwischen die Interviewpartner gehalten (beim H2 kann man vorne/hinten einschalten und bei der Aufnahme dann die Pegel sehen). Auch andere Recorder (sogar Handys) kann man so ohne Zusatzgerät nutzen.

In lauten Umgebungen (auf Messen o.ä.) habe ich die besten Erfahrungen mit Superrniere-Mikros gemacht, die die Stimme sehr gut aus dem Umgebunslärm lösen - wenn man den Mund „trifft“. Ich habe dabei immer so ~20cm Abstand, um den Interviewpartner nicht zu sehr zu bedrängen. „Profi-Reporter“ hauen einem das (Kugel-)Mikro direkt ins Maul und arbeiten mir dem sehr kurzen Abstand um die Umgebung wegzudrücken, was ich ein wenig übergriffig finde. Blöd ist halt nur, wenn der Interviewpartner Profis kennt und sich dann zur Superniere beugt. Dann muss man auf Pegel und sehr auf die Ausrichtung achten. Bei ~20cm Abstand ist die Ausrichtung eben etwas einfacher.

ich wollte in diesem Bereich eigentlich auf etwas anderes eingehen, dann fiel mir auf, dass ich diese Bemerkung offenbar überlesen habe:

Entschuldigung, aber diese Bemerkung kann man so per se nicht stehen lassen; sie führt zu Verwirrung.
Deine Erfahrung will ich gar nicht angreifen - Du hast sie eben gemacht -, aber die Schlussfolgerung ist missverständlich.

Eine solche Pauschalisierung ist gefährlich, zumal schon der Begriff des „normalen Raumes“ stark variieren kann (wo ich schon überall Menschen in „normalen Räumen“ angetroffen habe, die mich akustisch stark gefordert haben!).
Bei Deiner Einschätzung berücksichtigst Du z.B. nicht die Empfindlichkeit, das Wandlerprinzip etc. pp. So einfach ist es also nicht.

Genauso könnte man auch sagen, dass alle Großmembran-Mikrofone grundsätzlich besser klingen (leider nicht, wäre ja zu schön) oder besonders empfindlich seien (stimmt schon gar nicht).
Also bitte nicht per se eine bestimmte Charakteristik als problematisch kennzeichnen.

Ach ja: Nicht das Mikrofon macht den Hall, sondern der Raum / die Aufnahmeumgebung. Und was da normal ist? Siehe oben.

Hallo, ich habe dieses Gespräch verfolgt und habe dadurch einen Überblick bekommen zum Podcasten!
Meine Frage dazu ist nochmal: Wir sind 2 Podcaster und wollen in einem Raum aufnehmen. Am besten ist da, dass jeder einen Laptop und Mikro hat und seine Tonspur aufnimmt. Dazu braucht dann jeder ein Programm auf seinem Laptop. Diese Tonspuren muss man dann mit welchem Programm aufeinanderlegen?
Ich danke schonmal für die Antworten!
Schöne Grüße
Christof

Schau dir mal Ultraschall an. Das ist eine Erweiterung für Reaper und hilft sowohl bei der Aufnahme als auch dem Schneiden und Produzieren der finalen Datei.

Zwei Mikros braucht ihr dann, aber es tut auch ein Laptop, wenn beide Mikros dort angeschlossen werden können. Ist auch einfacher, wenn beide Mikros in dasselbe Laptop gehen, dann musst du die Tonspuren nicht mühselig synchronisieren. Wenn man eh relativ nah beieinander sitzt, dürfte das machbar sein.

Möglicherweise auch spannend ist das Rode Connect, welches mit einigen Mikros des Herstellers funktioniert (falls ihr noch USB-Mikros sucht).

Danke für die Antwort! Würdest du USB Mikrofone empfehlen?

Oh, das Fass wollte ich eigentlich gar nicht aufmachen :open_mouth:
Das kommt ganz darauf an, manchmal machen USB-Mikrofone mehr und mal weniger Sinn.

Wenn du an einem Rechner zwei Mikros anschließen willst, sparst du dir mit den zwei USB-Mikros ein Mischpult oder USB-Audio Interface. Professioneller und flexibler kommen XLR-Mikros daher, keine Frage. Aber wenn es darum geht, die Zahl der notwendigen Gerätschaften klein zu halten, dann ist 1 Laptop + 2 USB-Mikros für mich persönlich immer noch besser als 1 Laptop + 2 Mikros + 1 Interface (und dann kommen womöglich auch so langsam Kopfhörer dazu, etc.)

Aber ich fürchte, dass dies das Schicksal eines (Hobby-)Podcasters ist. Man fängt mit minimalem Equipment an und irgendwann sammelt sich ein ganzer Fuhrpark Technik an :wink:
Wichtig finde ich, dass die Technik nur bis zu einem gewissen Punkt relevant ist (in diesem Sinne, die richtigen USB Mikros sind absolut fein, wissen, wie man sie im Raum aufstellt schadet auch nicht und wird mit teuren Kondensatormikros bisweilen nur noch schwieriger), der Inhalt ist bei ausreichender Tonqualität in jedem Fall wichtiger. Mein Tip wäre, starte mit einer Minimalausstattung und schone dein Budget.

Vorsicht bei mehreren USB-Mikros am selben PC! Mit Ausnahme der Rode NT-Mini bei Verwendung der Rode-Connect Software tritt man sich da Timing-Probleme ein, die in Knacksern münden. Jedes USB-Mikrofon hat einen eigenen internen Taktgeber. Die Timer sind zwar ziemlich genau, aber halt auch nur ziemlich - weichen also mit Sicherheit voneinander ab, d.h. bei 48kHz liefert das eine Mikro 47.998 Samples ab, das andere 48.001. Dann ist es alle paar Sekunden soweit, dass einer der beiden Soundbuffer (1 je Mikrofon) dann leer- bzw. überläuft. +knacks+
Rode-Connect kann anscheinend bei bis zu 4 der hauseigenen NT-Mini die Timer miteinander synchronisieren, so dass das bei diesen UND GENAU NUR BEI DIESEN nicht knackst.

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Klugscheißerergänzung: und bei den Rode Wireless Go II. Die werden seit kurzem auch unterstützt. Sonst aber KEINE anderen und vor allem keine anderen Hersteller.

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Danke für die Ergänzung, sollte mal meine Rode-Scheuklappen abnehmen. Wieder was gelernt :slight_smile:

Klugscheißergänzung 2: :wink:
die Rode Wireless Go II funktionieren auch als ganz normales Stereo-Interface, weil mit 2 Lavalier-Mikros am selben Interface. Da braucht es die Rode-Magie gar nicht. Erst bei mehreren Go II oder einem Go II / NT-USB-Mini Mix.

Abgesehen davon: wenn ihr mal und mal nicht zusammen arbeitet, dann sind evtl. die NT-USB-Mini eine gar nichtso schlechte Idee, da ihr dann sowohl zusammen arbeiten könnt - und dasselbe Gerät dann jeder für sich bei sich im HomeOffice nutzen kann.

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Ich halte die Lösung für wenig flexibel, weil man immer auf ein Laptop angewiesen ist.
Warum nicht ein Recorder holen und einigermaßen okay Mikros dort anschließen? Wegen mir auch die HMCs. Dann braucht man erstmal garkein Laptop, hält die Kosten gering und ist flexibel, was die Erweiterungen angeht und mobiler.

Also sowas wie ein H5 (das sollte doch die Phantomspeisung auf 12V reduzieren können?), die HMCs oder Handmikros wie die e835, die man sogar noch in Umgebungen einsetzen kann, die etwas lauter sind (Veranstaltungen, etc.).

Das kommt jetzt natürlich extrem auf euren Geldbeutel an, Vorlieben (Headset vs. Mikrofon) und der notwendigen Mobilität. Wenn ihr sagt, kein Problem, Mikrofon an den laptop und los gehts, dann ist es das richtige für euch. Aber wenn ihr euch weiterentwickelt, werdet ihr eventuell an Grenzen kommen. Wenn ihr nur remote aufnehmt, kann euer Setup wunderbar funktionieren, dann ignoriert, was oben steht.

Es hängt am Ende auch vom Format des Podcasts ab.

Wenn ihr auch mal unterwegs aufnehmen wollt (Interview oder Outdoor-Aufnahme), bietet sich ein Rekorder wie der Zoom H5 super an. Gerade der ist ein guter Kandidat, weil er sehr flexibel einsetzbar ist, bspw. auch als USB-Interface für Livestreams etc.

Wenn ihr immer nur im selben Raum aufnehmen wollt, sind alle Varianten (Rekorder, „normales“ Interface oder NT USB Mini) eine Option. Da ist es dann tatsächlich Geschmacksache und abhängig von euren Bedürfnissen und eurer Preisvorstellung.

Vielen Dank für die ganzen Informationen. Da bin ich doch schon schlauer geworden. Da ich eh schon einen Laptop habe wird es wahrscheinlich auf zwei Rode NT mini herauslaufen und dann werden wir sehen wo es uns hinführt. Die Software bekommt man wahrscheinlich von der Rode Website?

Genau:

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