Ausführliches Interview (edit: von 2015), indem erklärt wird, welche Komponenten es alles braucht, um diesen typischen NPR-Sound hinzukriegen. Überraschung: der Bass-Roll-off am Mikro ist eingeschaltet …
Die nutzen ein „simple“ Neumann U87 mit eingeschaltetem LowCut (3dB pro Oktave unter 1kHz), schräg seitlich (gegen Popp-Laute) aus einer Entfernung von ~15cm Abstand in sehr „trockenen“ (schallgedämmten) Aufnahmeräumen besprochen. Und auch bei der „Budget“ Variante in Form eines EV RE20 (nur 1/5 des U87-Preises, aber immer noch > 500€) die sie gerade überlegen bestehen sie auf dem Bassfilter (2,25 dB/Oktave unter 400 Hz).
Processing läuft in Studer-Rundfunk Mixern (auch in der „teure Rundfunktechnik“-Klasse). Weitere Infos dazu gibt es nicht.
Sie nähmen (angeblich) keine Komprimierung vor, sondern gäben das Material so „roh“ heraus. Was da ein wenig verschwiegen wird: im (Funk) Radio läuft das Signal, bevor das in den Äther geht, immer durch einen ziemlich elaborierten AGC/Multiband-Kompressor/Limiter (bei NPR vmtl. von Orban, die beginnen bei mittleren Tausendern).
Obacht, der Artikel ist von 2015. Fraglich, wie aktuell das alles noch ist.
Danke für den Hinweis, habe das mal ergänzt.
Teure, gute Ausrüstung und teure, ausgebildete Engineers die damit umgehen können. Vielleicht hat sich da in der Technik etwas geändert - aber wenn man bedenkt, wie lange Neumann und Studer schon im Einsatz sind und wie deren aktueller Leumund ist: vermutlich nicht allzu viel. Und wenn, dann bewegen die sich vermutlich weiterhin in ähnlichen Preis- und Leistungsklassen.
Wenn sie ihre Studios 2013 eingerichtet haben dürfte die große Technik noch die gleiche sein.
Wie sich Studer nach dem gerade erfolgten Verkauf entwickelt ist aber wohl noch völlig offen, da würde ich keine Prognosen machen wollen.
298€ bei Thomann… kostet so viel wie das allgegenwärtige DT 297 incl. Kabel.
https://www.thomann.de/de/ev_re20_microphone.htm sagt 549,- (ok, 538,- in schwarz)
Aaaaah… ich habe eine „3“ mit reingelesen, also das EV RE320… Mein Fehler.
Ebend.
Die VORHANDENE Oberklasse-Ausrüstung ist davon erst mal unabhängig. Und um deutlich besser als mit den 2013er Neumann/Studer zu werden - da müsste noch viel im Markt passieren.
Zu der nicht Komprimierung sollte man auch noch erwähnen, dass dort professionelle Radiomenschen sprechen, die ihre Dynamik von sich aus schon gut im Griff haben.
Und natürlich dein genanntes Processing auf dem Master. Wobei dass doch dann bei reinen Podcastformaten nicht greifen dürfte oder?
Die Mikrofone sind mit Sicherheit die selben, alles Klassiker. Vermutlich haben sie mittlerweile nur noch ein paar mehr.
Was ich halt überraschend fand, war, dass die den Bassanteil absenken. Das fand ich erstmal kontraintuitiv, weil man bei US-radiostimmen ja gemeinhin an diese eher bassigen, warmen Radiostimmen denkt, (liegt vielleicht aber auch an meiner Unkenntnis, dass ich das überraschend finde.)
Ich hab in einem anderen Forum von einem ehem. BBC Mitarbeiter gelesen, dass sie auch bei der Aufnahme den Bass Roll-off machen, um in der Post-Pro den Bass dann wieder anzuheben, aber eben mit mehr Kontrolle. Fand ich auch interessant.