Wer verwendet hier ein Behringer X18 oder XR12 oder X32 als Podcast und Recording einheit

wer verwendet hier ein Behringer X18 oder XR12 oder X32 als Podcast und Recording einheit

Praktische Erfahrung habe ich nur mit dem X32 bei mehreren Live-Konzerten als Mischpult und Recording-Interface.

Im X32 kann man die Zuordnung was auf welchem USB-Kanal völlig flexibel setzen: von jedem Kanal pre-gain, post-gain, post-eq, post-fade, alle jeweils mit/ohne Mute-Berücksichtigung, von jedem Bus, jeder Subgruppe, an jedem Kontaktpunkt. Einfach genial. Sollte man allerdings gemacht haben, bevor die Hektik losbricht - und als Snapshot gespeichert haben. Wer die Routing-Matrix aus Reaper/Ultraschall oder Ardour kennt: so eine haben alle Behringer X®xy Mixer - mit dem zusätzlichen Feature, dass sich die Abgriffe “beliebig” setzen lassen.

Denn man kann sich mit so flexiblem Routing auch ganz schön mit in den Fuß schießen, wenn man so Sachen vergisst, dass beispielsweise nur in Snapshot 5 der XLR-Input #2 auf Fader 11 und USB-out#3 umgeroutet wurde - pre/post-fader#2 hat dadurch kein Signal mehr (oder dasselbe wie #11, abhängig von der Umsetzung), und Input #3 und #11 werden gar nicht mehr aufgenommen. So Knoten kann man zwar machen - sollte man aber besser sein lassen.

Da alle X32 (bis auf die rein digitale “Core”-Variante) vollwertige Mischpulte sind, kann man die dollsten und praktisch latenzfreien Mixe basteln. Und in den Konsolen-Varianten hat man recht brauchbare und automatisierbare Motorfader. Das Mixen von Monitor-Mixes ist besonder hübsch: wenn der Sänger nach einer Änderung im Monitormix fragt, dann tippe ich auf Snd=>Fader, wähle seinen Bus aus (Aux1 beispielsweise), und kann dann an den “großen” Fadern dessen Mix einstellen - genau wie für den Hauptmix, nur dass das halt nur seinen privaten Monitormix betrifft. So etwas geht natürlich nur sauber bei Motorfadern (oder virtuellen Fadern auf dem Tablet).

Das dollste ist aber das USB-Interface: 32 (beim X32) bzw. 18 (beim X®18) in/out per USB in Class-Compliant 24bit @ 48/44.1kHz. Unter Linux einfach anstöpseln, und schon hat man ein erstklassiges 32- bzw 18-kanaliges Audiointerface (Windows/Mac habe ich nicht ausprobiert, sollte aber ähnlich sein).

Die X32-Varianten unterscheiden sich im Wesentlichen nur vom physischen Nutzerinterface (Faderzahl, programmierbare Label) aber nicht intern.

Das X18 und XR18 unterscheiden sich eigentlich nur durch Bauform/Größe, Steckertyp des Stereo/Tape/Aux-Inputs und den Preis.

Die XR16 und XR12 haben - und das ist die wesentliche Kröte - statt eines Multikanal-Interfaces “nur” einen Stereo-USB-Recorder/Player. Damit kann man zwei beliebige Abgriffpunkte (siehe oben - meist dann vermutlich Main L/R) direkt auf USB aufnehmen oder Jingles oder Tracks vom Stick abspielen. Aber live geht halt nichts vom/zum Computer. Als Podcaster kann man dann auch gleich beim klassischen kleinen Analogmixer, Tablet/Smartphone als Jinglebox und angeknüppertem H2 / H5 bleiben…

TL;DR: X32 für große Anforderungen und kniffligen Live-Mix, das X®18 für deutlich billiger und kompakt (dafür nur mit virtuellen Fadern auf einem ggfs. noch zu kaufenden Tablet).
XR16 und XR12 lohnen nicht.

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Wie läuft es beim X18 mit dem Mix für die Kopfhörer? Kopfhörerverstärker oder kann man das über die Main-Outs machen?
Kommt auf dem Computer eine neutrale Spur an oder kann man auch direkt die Effekte mit aufnehmen?
Wie ist die Latenz über USB?

Bei allen kann man natürlich als Trivialvariante den MainMix nehmen und per Y-Kabel in einen Kopfhörerverstärker umleiten. Oder man nimmt direkt den Phones-Out (geht auch in der App am Tablet), verbaut sich damit aber die Möglichkeit, per PFL zum Debuggen in die Einzelkanäle zu hören. Beim X18 wie auch X32 (die anderen kenne ich nicht gut genug) kann man sich zudem individuell die Aux-Kanäle pre/post-Fade/FX zusammenmischen. Beim X32 wilder konfigurierbar, bei den kleineren etwas eingeschränkter, aber bei allen Größenordnungen flexibler als bei den meisten analogen Mixern.

Einfach mal die App auf’s Tablet oder Smartphone 'runterladen. Da kann man dann auch ohne Gerät mal “trocken” antesten, wie sich das so bedient und ob es für einen passt.

Beim X18 wie X32 kann man die Abgriffpunkte für das Audiointerface “beliebig” auf pre/post-Fade/EQ/FX/… setzen. Beim X18 jeweils nur einen Abgriff je Kanal, beim X32 könnte es auch so routbar sein, dass man sowohl Post-Gain als auch Post-FX/Fade aufnimmt. Da müsste ich aber erst noch mal das Handbuch studieren.

Die Latenz beim Umweg über den PC ist nicht ganz ohne, da doch so einige Kanäle übertragen sein wollen, bevor der Buffer durchrotiert. Allerdings kann man ja die Audiokanäle so gut wie latenzfrei direkt im Mixer mischen, denn das ist ja (+ta+daaa+) ein Hardware-Mixer.

Du hast Left/Right Main + 6 AUX-Mixe die Du unabhängig nutzen kannst, diese kannst Du auf die 8 XLR-Outs (AUX+Main L/R) routen (das ist auch der default). Der eingebaute Kopfhörerausgang ist leider fest auf L/R oder Monitor (oder einem USB-Return-Paar).

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Wenn Du Effekte mit aufnehmen möchtest, dann kannst Du auch z.B. den Main-Out aufzeichnen, z.B. auf Kanal 17/18.