Wer kann das Brummen entfernen?

Ihr Lieben,

wir brauchen Hilfe. Wir haben 2 Podcastfolgen mit Netzbrummen und bekommen es einfach nicht raus. Ist hier jemand, der sich 15 Minuten anhören würde und das Brummen wegzaubern kann?

Wir würden uns riesig freuen.

Viele Grüße

Anna

Hilft ein enger Notchfilter auf 50Hz bzw. 100Hz?
Oder ist das kein Sinusbrummen sondern eine 50Hz-Rechteck-Fräse? Sowas wäre viel unangenehmer.

Lieben Dank für deine Antwort. Ich habe versucht, den Kerbfilter einzusetzen: Frequenz bei 50, 60,70,80,90,100 ausprobiert mit verschiedenen Qs - keine Verbesserung. Kann ich hier was falsch gemacht haben?

Welche Einstellungen würdest du bei Q vornehmen?

Kannst Du einen Schnipsel posten, bei dem man das gut hört?

Hast du irgendeine DAW für den Schnitt im Einsatz? Da gibt es eigentlich immer dezidierte Störfilter, die man „anlernen“ kann. Ist aber pro DAW sehr unterschiedlich.

Hier ein Ausschnitt:

Du meinst das Tool mit dem ich arbeite? Sorry… ich bin einer dieser schrecklichen Laien, die keiner mag ;)… arbeite mit Reaper und Audacity

Weil das hier unter „Auphonic“ steht:
Hast du bereits eine Production auf Auphonic gemacht und versucht das zu entfernen?
Falls ja, bitte sende mir mal den Link zur Production auf auphonic.com (als PM), dann können wir uns das ansehen …

Ist das schon irgendwie bearbeitet? Weil das Brummen mit der Gesamtlautstärke schwankt…
Ansonsten hört sich das eher nach einem Anschnitt denn Sinus an - also eher die eklige Variante…

Ok, ist ein Phasenanschnitt bzw. evtl. auch angeschnittenes Netzteil - hier mal eine Vergrößerung des Brummens in visuell. Da reicht kein einfacher Notch-/Kerbfilter.
50hz_anschnitt

Lieben Dank für die Antwort. Das dachte ich mir bereits. wir werden die Aufnahme wiederholen. Lieben Dank für all eure Hilfe. das ist sehr, sehr ehrbar!

Analyse => Spektrum zeichnen
spektrum

Für den gröbsten Müll müsste ab 50Hz bis mindesten 650Hz, besser 1450Hz alle 100 Hz ein Notchfilter 'drauf.

Um das zu vermeiden: schaut mal, wo Schaltnetzteile oder insbesondere Dimmer in der Nähe sind und einstreuen können. Hängt da irgendwas an einem (billigen) USB-Netzteil oder wird ein Lenovo-Laptop am Strom verwendet? Dann bitte mal für den neuen Versuch aussöpseln.

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Was auch sinnvoll ist zu schauen, auf wessen Seite das Brummen entsteht.

Wenn das Schnipselchen unbearbeitet ist und das Brummen daher sich verändert, deutet es darauf hin, dass bei der Gegenseite irgendwelche Automatismen versuchen den Sound zu „verbessern“ und dadurch die Bearbeitung schlechter machen.

Wie nehmt Ihr denn auf? Studiolink oder was Anderes?
Welche Technik benutzt Ihr jeweils, also Mikrofone, Laptops, Interfaces, etc.

Vielleicht gibt das noch Hinweise auf Störprobleme und wo Ihr die am Besten beheben könnt.

Vielen Dank für all eure Hilfe! Wow! es liegt wohl wirklich am Netzteil. Hatten diese Probleme noch nie. Die Technik war trotz unseres Anfängerwissens immer top, die Qualität - zumindest für unsere Laienohren - sehr gut. Eben gerade versucht: Brummen verschwindet sofort bei einem anderen Netzteil. DANKE FÜR EUCH!

Natürlich kann man Sachen wegfiltern - nur: die filtern alles andere auch weg.
Hier mal zum Vergleich die Notchfilter 50-850Hz alle 100Hz mit Q=5

Damit ist das Brummen ziemlich weg - aber die Stimmen sind ganz schön verändert.

Eine Sache die man deutlich hört: die MP3-Codierung bzw. Kompressor / NoiseGate. Denn damit filtert das ungleichmäßig, maskiert sogar Klangelemente hinter dem Brummen weg. Daher: immer erst Frequenzen und Störungen 'rausfiltern, erst DANACH Dynamik.

Und grundsätzlich gilt bei Audio das GIGO-Prinzip: Garbage In - Garbage Out.
Man kann zwar einiges retten - aber immer zu einem klanglichen Preis (vom Aufwand mal abgesehen).
Daher immer so sauber wie möglich aufnehmen.

Was mir dabei auffiel: ihr nutzt feststehende Mikrofone? Die lautere Stimme hört sich so an, als ob sie den Kopf immer mal wieder vom/zum Mikro dreht. Und dadurch ändern sich Klang und Lautstärke massiv. Da solltet ihr mal 'drauf achten und auf gleichbleibenden Abstand und Richtung üben („Mikrofondisziplin“). Dann sind auch Bearbeitungen viel einfacher.

Das hat man irgendwann 'drin wenn man das mal realisiert hat und gelegentlich 'drauf achtet - aber, der Haken dabei: man bemerkt das dann bei anderen. Immer. Überall. Argh!
(und wieder eine unschuldige Seele verdorben… :stuck_out_tongue_winking_eye: )

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Danke für deinen Link zur Production!

Du kannst den Parameter „Noise Reudction Amount“ bei uns auf 100dB (full) stellen, dann ist eigentlich der größte Teil weg:
https://auphonic.com/help/web/production.html#audio-algorithms

Wenn du noch mehr weg haben willst kannst du unsere „Advanced Parameters“ verwenden:
https://auphonic.com/help/web/production.html#noise-and-hum-reduction-parameters
Hier kann man die Hum Reduction extra nochmal stärker setzen (z.B. auf full), dann ist quasi wirklich alles weg (hat aber leichte Auswirkungen auf die Sprache).

Generell sollte das schon klappen ohne neu aufzunehmen. Vom Brumm hört man eigentlich nichts mehr, die Frage ist wieviel du weglöschen willst (alles muss eh nicht weg sein)…

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Hallo,
welche Tools nimmst Du zum filtern?

Grüße

Gero

Das waren einfach nur die Notch-Filter von Audacity, gefiltert auf 50Hz, 150Hz, 250Hz, …, 850Hz mit jeweils Q=5 (also 8x nacheinander Filtern).

Die Frequenzen sind im Spektrum gut zu sehen - noch besser, wenn man eine „stille“ Stelle nimmt, bei der nicht gesprochen wird.

Das Q habe ich einfach durch Herumprobieren ausgetestet. Kleines Q = breiter, großes Q = schmaler.
Bei anderen Programmen/Filtern kann man sich den resultierenden Filter auch graphisch anschauen - bei den in Audacity von Debian eingebauten leider nicht.

Normalerweise nehme ich Ardour und dann gerne die Calf-Plugins. Aber da @ineedhelp Audacity nutzte, habe ich das mal auf ihrem Software-Stack nachgestellt.

Das erste Bild ist eine „stille“ Stelle und dann zeitlich sehr tief reingezoomt. Da sieht man dann die Wellenform. Ein Sinus o.ä. lässt sich noch gut mit sehr wenigen Notch-Filtern ausfiltern. Andere sind da viel ekeliger. Auch kann man da sehen, was das wohl so sein könnte. In diesem Fall sind die typischen Zacken zu sehen, die eine Induktivität hinter einem Schalter oder Gleichrichter erzeugt. Aber halt symmetrisch, also nicht wirklich ein Gleichrichter. Vermutlich eher ein besch…lecht gedämpfter Spannungsregler/Anschnittschalter o.ä. - und daher dann mein Verdacht Richtung Netzteil.

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