Viele Podcasts verlosen Dinge. Einige finden Sponsoren, die Sachpreise zur Verfügung stellen. Andere kaufen Preise gar aus eigener Tasche, um sie zu verlosen.
Kennt sich jemand mit den rechtlichen Beschränkungen und Vorgaben aus?
Wie wäre es zum Beispiel, wenn man Geld sammelt, um Preise für eine Verlosung zu kaufen?
Ich verlose aber auch Sachpreise, die ich aus eigener Tasche finanziert habe und sehe das so: So lange ich mit dem Verlosen keine Einnahmen habe (durch den Kauf von Losen oder so), sondern aus eigener Tasche finanziere kann mir eigentlich niemand was haben. Das Finanzamt würde nur meckern, wenn ihnen dadurch Steuern entgehen (die ich aber durch den Kauf der Sachpreise ja bezahlt habe).
Wenn du Geld sammelst (zB in Form von Losen) müsstest du das Geld halt 1:1 wieder ausgeben und darfst keinen Gewinn machen, ansonsten müsstest du diesen wieder versteuern.
Der Verkauf von Losen ist ein wichtiger Punkt: Sollte man grundsätzlich Spende/Beitrag und die anschließende Verlosung trennen? So weit ich das verstanden habe, wäre es sonst eine Lotterie oder ein Glücksspiel und die darf nur der Staat mit eng definierten Regeln veranstalten.
Also. Ist das ganze Privat und nicht kommerziell, kannst du verlosen, was du willst.
Selbst der Rahmen ist egal.
Wird das ganze aber kommerziell, wird das auch aufwändiger. Dann musst du ein Standardformular bereitstellen, einen Verantwortlichen, angeben, evtl. geltendes Recht des Urhebers des Gewinns beachten, etc.
Wichtig ist die Frage: Wer verlost? Hast du Sachpreise gekauft und verschenkst die oder haben dir Sponsoren Kram nachhause geschickt, verlost du die Preise. Dann bist du verantwortlich. Wenn du wen findest, der dir Kram zur Verlosung zur Verfügung stellt und die dann auch selbst an die Gewinner versendet (und du dies kenntlich machst), hat der andere Heini den schwarzen Peter.
Ebenfalls wichtig ist, dass du klare Teilnahmebedingungen angibst. Wer darf mitmachen? Wann ist Einsendeschluss? Wie verhält es sich mit dem Datenschutz? Hier steht noch ein Haufen anderer Kram: Rechtsweg nicht ausgeschlossen und IHK Stuttgart
Ausserdem spielt wohl die Höhe des Wertes der Preise eine Rolle. Als ich damals mein erstes Gewinnspiel veranstaltet habe, recherchierte ich was von maximal 100€ als Nicht-Unternehmen heraus, aber ich finde dazu im Augenblick keine seriöse Quelle mehr. Ich denke aber es macht eh Sinn, dass das Risiko bei kleinen Gewinnspielen geringer ist, einen auf den Deckel zu bekommen, als bei der Verlosung von drei Autos und einem Swimmingpool mit Vibrationsalarm und Bluetooth.
Wichtig ist sicher auch die Frage: Handelt es sich um eine Einzelaktion oder ist die Verlsoung fester Bestandteil der Sendung? Letzteres ist geplant. Darum auch die Wichtigkeit der Frage…
Also ich hab nun 3 Monate in Folge den “Hörer des Monats” veranstaltet, in dem es etwas zu gewinnen gab. Die Teilnahmebedingungen gibt es hier: http://ronair.fm/roa/show/page/Hoerer%20des%20Monats
Damit habe ich mich so gut es geht abgesichert und da ich nirgends erwähnt habe, was es zu gewinnen gibt, kann man mich da auch auf nix festnageln.
In einer Folge habe ich mal eine DVD und eine BluRay verlost von einem Animationsfilm, da hat mir aber der Macher dieses Films auch die beiden Sachen gesponsored.
Ich hatte nun auch 1 Jahr lang die Talker-Lounge moderiert, in der wir in fast jeder Folge Hörspiel-CDs verlost haben, die uns die Labels extra für diesen Zweck gesponsored haben (denke dann ist das auch ok).
Der @glanzwurst und ich spinnen gemeinsam an der Idee herum, deshalb mische ich mich mal ein
Es geht nicht um Sponsoring, sondern um die Finanzierung der “Preise” durch freiwillige Spenden (z.B. Flattr). Das ist Teil des Konzeptes. Je mehr gespendet wird, desto höher der Gewinn. Mitmachen dürfte jeder, auch Nicht-Spender, da sonst Geld gegen Gewinnchance gemessen würde, und das ist vermutlich verboten. Preise wären immer unterschiedlich, abhängig von der Spendenhöhe, ggf. von den Mitmachern gewählt.
Ah! Jetzt verstehe ich. Ich glaube, als Kern des Konzeptes ist das nochmal was anderes, aber solange ihr die Gewinnmöglichkeit nicht an die Spenden koppelt, dürfte das in Ordnung gehen.
Klar, das Koppeln (wer spendet, macht automatisch mit), war der Grundgedanke. Von dem sind wir dann aber immer weiter abgekommen, eben wegen der Nähe zu Lotterien. Es ist natürlich nicht gewiss, ob auch Spenden reinkommen, wenn JEDER mitmachen darf. Ich denke aber, das System könnte selbstverstärkend sein. In Kombination mit einer Teilausschüttung des Spendentopfes an einen guten Zweck wäre vielleicht auch die Motivation da, selbst zu spenden, auch wenn die Gewinnchancen niedrig sind. Jetzt bräuchten wir nur einen Juristen, der auch sagt, dass das Konzept rechtlich tragbar wäre. Wir können das Konzept auch gern mal im Skype vertiefen, wenn du magst. Wir sind schon ziemlcih weit, wollen aber noch nicht alles öffentlich machen.
Eine Anmerkung aus meiner Zeit beim Campusradio: Dort wurden nach einem Hinweis der Landesmedienanstalt Sachen nicht mehr verlost sondern verschenkt. Dadurch sei man abgesichert hieß es.
Vielleicht kann das ja ein Rechtsanwalt bestätigen.