Unterschiede der deutschen zur amerikanischen Szene?

Ich habe schon mehreren Leuten mit Studio Link und Ultraschall geholfen, mache das aber nicht mehr weil ich jedes mal sofort zum Support Center geworden bin.

Da sehe ich das inzwischen ähnlich wie Ralf: lieber haben wir hier eine wirklich coole Lösung in Deutschland statt Energie auf einen riesigen, komplexen und potentiell undankbaren US Markt zu konzentrieren.

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Very well put in both form and function.

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Da muss ich Dirk ausnahmsweise mal widersprechen, zumindest was das „undankbar“ angeht. Ich sehe da im Hobbybereich durchaus ein kleines Potenzial. Die Gimlets und Pinapple Medias dieser Welt werden uns sicher nicht die Bude einrennen.

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Ich glaube hier sind ein paar Sendegate-artige (von der Plattform abgesehen) dabei:

https://www.weeditpodcasts.com/16-active-podcasting-communities/

Die Frage, die ich mir stelle: Gibt es irgendwo in Deutschland ein Sendegate-Äquivalent, das wir nicht kennen? :wink:

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Du wirst sehr schnell sehr viel Support leisten müssen und alles nur um “unsere” Software zu promoten. Meine eigene Erfahrung war, dass die Leute erwartungsgemäß begeistert sind aber dann eben doch sehr oft Bedarf an Problemhilfestellung ist. Kann man alles organisieren, aber abgesehen von der potentiellen Verbreitung stellt sich sofort die Frage “warum?”. Es ist ja nicht so, dass nur wir das Licht gesehen haben. Die US Kollegen produzieren ja auch ohne uns schon erfolgreich :slight_smile:

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Ich muss übrigens mal nachreichen, dass ich da früher im “Ralf, mach doch auch mal Englisch” Camp war bis ich selbst mal ein kleines Tutorial aufgenommen habe und sofort meine Inbox volllief. Das hat mich dann deutlich vorsichtiger werden lassen, denn im Grunde bräuchtest Du eine regelrechte Firma um Ultraschall herum wenn Du das nicht versauen möchtest.

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Für den Support könnte man doch eine Englischsprachige Kategorie hier im Forum einrichten, oder?

  1. und immer wenn wir den nicht hinbekommen bleibt das dann an Ralf & Team hängen?
  2. wollen wir unser Forum wirklich internationalisieren? Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass das nur ohne Schmerzen geht wenn es von Anfang an so war. Jetzt im vollen Flug umsatteln wird schnell zum Community Killer weil eine Menge Leute sich dann nicht mehr “zu hause” fühlen.
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Ich höre seit 2007 rum US Podcasts. Konnte mich da schon an technisch relativ gut aufgenommene Sendungen errinern, über die die Betreiber auch leben konnten. Keith an the Girl wäre da ein Beispiel. Im Gegenzug höre ich ja erst seit ein paar Jahren erst deutsprachige Podcasts.

Ich finde es ganz interressant, dass in den USA generell weit mehr dynamische Mikrofone genutzt werden (zumindest sobald der Sprung von USB auf XLR gemacht wurde). Hier wurde ja schon auf den Radiosprechersound hingewiesen, den die Amis gerne mögen.

Für den Anfang wird gerne das Audio Technica ATR2100 empfohlen, ein dynamisches Handmikro das über USB als auch über XLR betreibbar ist. Die Empfehlungen für den Podcaster später sind fast immer dynamische Großmembraner. Das von Ralf erwähnte SM7b z.B. oder auch das Heil PR40. Letzteres scheint in Deutschland ein totaler Exot zu sein, auf US seiten liest von ständig von dem Ding. Es gibt zumindest ein Headset dass die Amis wohl auch hier und da nutzen: Das Audio Technica BPHS1 scheint Verbreitung zu finden (auch das hat ein dynamisches Mikrofon).

Der Unterschied ist wohl auch, dass Amis gerne das Geld für Besseres ausgeben. Ein gutes Mikro ist ein Investment für die, und weil es ja kommerziell “viable” ist, rentiert sich das ggf. auch das Geld auszugeben. Auch die Webseiten auf denen man Hilfe findet, sind ja weit mehr auf Kohle ausgelegt (The Audacity to Podcast wäre ein Beispiel). Da will jemand nicht nur helfen, sondern auch seinen Lebensunterhalt mit verdienen.

Ich bin auch der Ansicht, dass es in den USA generell leichter fällt, Geld mit Content zu machen. In Deutschland haben wir schon ewig die Öffentlich-Rechtlichen, Free TV und Co. Hier ist es der Zuhörer/Zuschauer ja gewohnt kostenlos (bzw. per GEZ-Zwang) mit Content zugeballert zu werden. In den USA musste man sich schon immer eher mit Cable TV, Bezahlsendern etc. befassen um was Brauchbares zu kriegen. Ursprünglich haben ja Analysten bezweifelt ob Netflix in Deutschland Fuss fassen kann. Wir galten als schwerer Markt, da wir eben weniger bereit waren für Entertainment etwas zu bezahlen (Selbst bei Fussball, FUSSBALL!, geben wir Deutschen für ein Abo nicht mal im Ansatz das aus was in anderen Ländern für Sportprogramme gezahlt wird!). Und wenn mal jemand Geld verdient, dann ist das irgendwie" böse" und wird missgönnt. In den USA könnte ich frei darüber reden wie ich mein Geld verdiene und mir klopft man dafür auf die Schulter! Und das ist bei Podcasts nicht anders: Da wird dann eben der Cast regelmäßig mit Paypal (gibt ja genug die das hier nicht nutzen) supportet oder gleich über Patreon etc. Von den mögichen Sponsoren ganz zu schweigen.

Die Tatsache, dass wir eine Kultur der Öffentlich-Rechtlichen haben, ändert natürlich auch einiges. NPR und PBS hin oder her: In Großbritannien gibt’s die BBC, hier unzählige Dritte als Radiosender die einen mit massig Content versorgen. In den USA gab es eine Lücke, die sich mit Podcasts wunderbar hat füllen lassen. Hier ist es inzwischen ja so, dass ARD und Co alles aber auch als inzwischen auch im Podcastformat rausballern. Im Film+TV Bereich sind die Sendung mit der Maus und Quarks inzwischen an die Stelle von den kleinen Filmpodcasts gerutscht, die man noch vor zwei Jahren dort finden konnte. Das gibt’s in den USA nicht und da gibt’s genug Podcastlabels (Earwolf, Radiotopia) die sich dagegen behaupten können.

Kapitelmarken in den USA: Am Ende hört ein noch größerer Zuhöreranteil mit Apple Devices und die Kapitelmarken in MP3s werden ja erst seit kurzem vom iOS Podcatcher unterstützt (iOS11?). Allein deswegen hätte sich der Spaß noch etwas weniger rentiert (Overcast auf iOS hat das auch erst später eingeführt (2016?), bei Castro ist das immer noch ein Premium Feature). Ist bestimmt nicht der einzige Grund, aber wäre für mich schon Grund genug :slight_smile:

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Rein auf Ultraschall bezogen. Gibt es eigentlich Kontakte zwischen Cockos und den Ultraschall-Entwicklern? In einem Thread wird von ca. 2000 Ultraschall Installationen ausgegangen, das sollte sich auch bei den Verkäufen von Reaper bemerkbar machen. Wenn diese. Theoretisch müsste Cockos extreme Interesse daran haben Reaper/Ultraschall auch in den USA den Stellenwert zu geben wie im Deutschsprachigen Bereich.

Allerdings ist auch Cockos nur eine 2-Mann Bude (laut Wikipedia), dazu Vermischung von Open-Source “Privatprojekt” und Kommerziellen Interessen.


Ist die grenze ab welcher Hörerzahl ein Podcast für Werbeträger interessant ist eigentlich in den USA und Deutschland ähnlich hoch?

Sind doch alles sinnvolle Vorhersagen?

Im Sendegate würde ich das eigentlich auch nicht machen wollen. Haste Recht, Dirk!

Es gibt einseitige Kontakte (Ultraschall -> REAPER) und die Zahl von 2000 Ultraschall-Installationen ist durch nichts belegt.

Ach schön. Haben wir im Sender. Mein Lieblingsschnittprogramm. Für den schnellen dreckigen Audioschnitt gibts nix besseres als den SingleTrack. Im Multitrack fliegen dank Tastatur-Shortcuts die digitalen Fetzen. Und die Schnitt-Vorhören-Funktion ist ein Feature, dass ich in anderen Programmen zu Hause sehr vermisse.

Sind das eigentlich explizit Podcasts, die nicht im Radio liefen, sondern nur gestreamt wurden, oder nicht doch eigentlich erst fürs Radio produziert und dann auch auf Webseite mit Feed angeboten usw. „This American Life“ oder „Invisibilia“ etc. Das erklärt dann das hohe Produktionsniveau, finde ich, von dem wir uns hier gern blenden lassen … oder bin ich da auf dem falschen Dampfer.

Ja, da lassen wir uns gerne blenden. Spot on.
Aber Deine Frage ist trotzdem schwer zu beantworten. Die Übergänge sind fließend. Es gibt sowohl Podcasts, die dann im Radio ausgestrahlt werden als auch umgekehrt. Ich denke mal 99% Invisible ist ein Beispiel für ein Format, das zuerst als Podcast gedacht ist. TAL war sicherlich lange Zeit zuerst eine Radiosendung…