Tipp für Hallreduzierung am Tisch

Ich hatte das Problem, hinter meinem Mikro und Bildschirm gegen eine blanke Wand zu sprechen, der Hall war recht deutlich hörbar in der Aufnahme. Ich habe nach verschiedenen Lösungen für eine Dämpfung an der Wand gesucht.

Was ich nicht wollte:

  • MicScreen direkt hinter dem Mikro, weil ich den Bildschirm dann nicht mehr sehe.
  • Elemente an der Wand, weil ich weder kleben noch bohren wollte.

Durch Zufall bin ich auf eine Fertiglösung bei Ikea gestoßen:

Gibt es in verschiedenen Größen und ist für den Schreibtisch entworfen, den ich eh schon habe. Aufgrund der Befestigungsart kann man das aber an vielen Tischplatten montieren.

Zum Effekt: für meine Ohren gab es einen hörbaren Nutzen. Besonders praktisch für höhenverstellbare Schreibtische, dass sich die Dämpfung mit verschiebt, da ich immer im Stehen aufnehme.

Wer wenig Aufwand für ein hörbares Ergebnis betreiben will, dem kann ich das empfehlen.

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Vielleicht hilft das: https://www.aixfoam.de/tischabsorber-home

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Yep, hatte ich auch angeschaut. Ist halt viel wuchtiger und doppelt so teuer.

Die Idee an sich ist auf den ersten Blick gar nicht mal so schlecht, aber mit der Höhe von 48 cm tue ich mich dann doch schwer.
Da ist nämlich mein Bildschirm (inkl. Monitor Stand, der Ergonomie wegen) höher - und dann geht viel davon verloren.

Die Beispielbilder zielen alle auf Laptops ab, da mag das gerade so hinhauen, aber insgesamt halte ich das doch für zu wenig.

Damit es bei mir (!) einen wirklichen Effekt erzielen müsste, bräuchte ich eine Höhe von ca. 80 cm ab Tischoberkante.
Und bitte niemals die Tischoberfläche selbst vergessen - sie ist ein enormer Reflektor! Einfacher Molton in B1-Qualität reicht da meist schon und ist recht günstig.

Dachte ich auch erst, ist aber höher als vermutet (siehe Bild). Der Monitor steht sogar noch erhöht, rechts noch zum Vergleich ein Laptop.

Zumal es ja auch darauf ankommt, denke ich, in welcher Höhe sich das Mikro befindet, nicht der Bildschirm. Ansonsten kann man sich ja auch die Trennwand hinter den Schreibtisch stellen. Nochmal: das Ding zaubert dir sicher keine Aufnahmestudio-Qualität, hat aber einen Effekt, ohne dafür viel Aufwand betreiben zu müssen. Und mehr unbezahlte Werbung will ich jetzt auch gar nicht mehr machen :smiley:

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Jein. :sunglasses:
Zunächst einmal nehme ich an, dass dein Mikrofon vermutlich Nierencharakteristik hat. Es wäre damit auf 180°, dem Standort der Wand, ziemlich taub. Ziel muss es sein, aus der Einsprechrichtung (0°) sowie Nebenbereichen mögichst wenig Hall zu haben.
Die Höhe des Mikrofons ist dabei zwar nicht unwichtig, aber zweitrangig. Es sollte jedenfalls näher an deinem Mund als der nächstgelegenen Reflexionsfläche sein. Das gilt insbesondere für breite Nieren.

Konkret: Der Schall muss also auf dem Weg zum Mikrofon möglichst oft - und unregelmäßig! - gebrochen werden.
Wie viel dieser Reflexion diese Konstruktion jetzt wegnimmt, bevor sich der Rest des Schalls im Raum verteilt? Interessante Frage. :thinking:

Hall ist nichts anderes als eine gleichmäßige Reflexion an großen Flächen. Leider sehe ich auf diesem - aufschlussreichen! - Foto immer noch mehr als genug dieser Reflexionsflächen. Die jedoch halte ich für primär.

Unbestritten, diese Fläche ist ein Beitrag zur Reduzierung, das stimmt schon. Allerdings sind mehrere - und vor allem: ungleichmäßige - Ecken, (ungleichmäßig bestückte) Regale, Kanten, aufgehängte Stoffe der beste Weg dazu, den Schall ungleichmäßig zu brechen. Dann wird er diffus, und du bist auf der richtigen Spur.

Der Schall hält sich wunderbar an diese lustige Physik (das war die Nummer mit Ausfallswinkel gleich Einfallswinkel). Bildlich: Stell’ dir einen Billardtisch vor. Da läuft die Kugel perfekt wie die Reflexion des Schalls an großen, ebenen Flächen. Wäre der Tisch nun aber defekt (ungerade Banden mit unterschiedlicher Dichte des Materials, nicht einheitlicher Stoff auf dem Tisch etc.), wird der Lauf der Kugel praktisch unberechenbar.
Genau das aber haben wir mit unserer Sprache, die ins Mikrofon soll, vor: Direkt - alles andere darf sich verlaufen.

Ich glaube dir, dass du einen Nutzen hören konntest. Mir persönlich wäre das immer noch zu „nackt“ und akustisch viel zu empfindlich. :wink:

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Die Billigvariante könnte sein, Bücher hochkant und leicht aufgeblättert mit den Buchseiten zu dir auf den Tisch zu stapeln.