TheologiePodcast Hilfe bei Konzeption

Hallo
Ich bin Praktischer Theologe, beschäftige mich also mit allem, was Menschen vor Ort in ihren Kirchengemeinden tun, aber auch welche politischen Auswirkungen das hat. Vor allem interessiert mich, wie sich Kirche(n) und Religion in einer modernen Gesellschaft weiterentwickeln. Mein Zugang ist die Architektur. Generell interessieren mich die kleinen Dinge unseres Alltags.

Idee

Ich möchte innovative Menschen und Orte vorstellen, die Kirche und Gesellschaft verändert haben. Das möchte ich sozial- und kulturwissenschaftlich einordnen.

Beispiele:

  • Walter Klasz ist ein Architekt und baut dialogisch Kirchen. Er sagt, dass sich die Form erst im Prozess findet.
  • Leo Penta war Community Organizer und hat die Bronx vom Glasscherbenviertel zum lebenswerten Ort gemacht. Das versuchen heute auch die Menschen der NorthWestBronxCommunityAndClergyCoalition mit denen ich gesprochen habe.
  • Mary Kenneth Keller war nicht nur Ordensschwester, sondern auch Computerpionierin (BASIC) und hat jungen Frauen den Weg in die computer science geebnet.

…hier merkt ihr schon, dass es mir analoge und virtuelle Architekturen angetan haben.

Vorbilder

Lesen: https://www.feinschwarz.net Feinschwarz nennt sich „theologisches Feuilleton“. Kommt meiner Idee bei manchen Artikeln schon nahe. Ist mir bei anderen Texten ein bisschen zu viel Kirchenpolitik und Theologiesprech.

Hören: 99 percent invisible finde ich sowohl von der Idee (an kleinen Dingen Großes zeigen), als auch vom Sound her super.

Technik

Habe ich noch nicht, käme bei mir aber an zweiter Stelle nach dem Konzept. Mit gefällt der Ansatz: dt297 Headset + Ultraschall mit Plugins. Es sollte halt nach amerikanischem Radiomoderator klingen ;) Ich möchte Atmo zu jeder Folge aufnehmen oder Soundarchive nutzen. Ein eigenes Musikbett und ein Sounddesign wären mir wichtig.

Eure Hilfe

…brauche ich vor allem bei der Konzeption. Welche Idee könnten auch für ein größeres Publikum funktionieren? Wie entwickle ich eine eigenständige Marke und platziere den Podcast? Wie bekomme ich einen eigenen Sound, der die Hörer\*innen auf ihrer Bahnfahrt, beim Kochen, …. in den Podcast zieht?

Austausch gern direkt hier oder - bei der Ideengenerierung - auch per Zoom. Ich würde mich sehr über eine Patin/ einen Paten freuen.
Bei meinem Thema geht es um Innovation im Alltag. Das könnte also auch für Menschen interessant sein, die mit Religion und Theologie wenig Berührungspunkte haben.

Danke euch schon einmal!
Christian

3 „Gefällt mir“

Hi,
ich glaube konzeptionell bist du da doch schon sehr weit. Die Idee finde ich spannend und dein Ansatzpunkt auch sehr „Massentauglich“. Religion beschäftigt generell viele und grade Kirchen haben nach außen ein eher angestaubtes Image. Hier aufzeigen wieviel Innovation passiert ist spannend.

Auf dem Level kann man schonmal anfangen aufzunehmen bzw. Folgen zu konzipieren. So ein Format kann sich ja ruhig entwickeln.

Technisch kann ich das DT297 wärmstens empfehlen. Grade wenn man wenig Mikrofonerfahrung hat ist ein Headset ein wahrer Segen.

Der eigene Sound ist deine Stimme.

1 „Gefällt mir“

Ich verstehe noch nicht ganz, was bis jetzt schon dein Plan ist bzw was noch offen ist. Wofür zum Beispiel die Atmo? Sollen das Solos oder Gespräche werden?

Danke für eure Rückmeldungen!

Mein Gedanke war, es mehr Hörspiel- bzw. Feature-mäßig zu produzieren. D.h. ich würde selbst Texte einsprechen, Gesprächsausschnitte verwenden und das alles atmosphärisch einbetten.
Ich habe noch nichts produziert. Ich frage mich: muss ich erst den Kern des Podcasts definieren, damit ich mich bei den Themen nicht verzettele und ein klarer Faden sich durch die jeweiligen Folgen zieht.
Wie macht ihr sowas? Habt ihr einen Brainstorming und Rechercheprozess? Wie schreibt ihr für solche Podcasts? Ich bin leider kein ausgebildeter Journalist, der Schreiben fürs Radio gelernt hat.

1 „Gefällt mir“

Was @ElPiet schon sagte: Du bist schon sehr weit was das Konzept angeht, das ist super. Und auch @Phil16 hat Recht: Ein Podcast darf sich über die Zeit auch entwickeln, häufig stellt sich heraus, dass das Konzept sich nicht immer so einfach auf die Praxis übertragen lässt oder du merkst, dass für dich irgendwas nicht passt.

Zum Entstehungsprozess einer Folge:

  • Schreiben für’s Hören ist gar nicht so schwer: Kurze Sätze, wenig bis keine Nebensätze. Für den Start ist das schwierig genug umzusetzen. Von da aus kannst du deinen Schreibstil finden. Was für Manche gut funktioniert: Diktiere den Text dir selbst, also sprich einen Satz vor dem Schreiben laut aus und achte darauf, wie er klingt. Das ist sehr aufwändig, führt aber dazu, dass du früher oder später ein Gefühl dafür bekommst. Und oft genug wirst du bei der Aufnahme selber merken, dass du noch irgendwo nachschärfen kannst.
  • In deinen Episoden kannst du so gut wie nichts voraussetzen. Egal wie wenig du recherchiert hast, du wirst immer mehr wissen, als der Großteil deines Publikums. Das wirkt sich direkt auf deinen Text und den Aufbau der Episode aus. Der Einstieg sollte also so breit gefasst und allgemeinverständlich wie möglich sein, Basisinformationen vermitteln und gleichzeitig niemanden langweilen. Schwierig, aber machbar.
  • Hilfreich könnte sein, Radiofeatures anzuhören und dabei Gemeinsamkeiten im Aufbau zu suchen, die du für den Aufbau deiner Episoden übernehmen kannst. Der Feed des WDR-Featuredepots ist dafür sehr nützlich.
  • Dramaturgisch kannst du dich an der klassischen Heldenreise orientieren. Der Architekt, steht an Punkt A: Er hat die Aufgabe, eine Kirche zu entwerfen, aber er weiß noch nichts über die Gemeinde, die Gegebenheiten vor Ort usw usf. Am Ende steht er aber an Punkt B mit einem Plan für die Kirche, die demnächst gebaut werden kann. Deine Episode könnte nun den Weg von A nach B beschreiben: mit Tönen und Atmo von einer Gesprächsrunde und von ihm, wie er seine Arbeitsweise beschreibt und/oder mit jemandem aus der Gemeinde, dem Kirchenkreis, dem Architektenverband oder oder oder, der erklärt, warum seine Arbeitsweise so ungewöhnlich ist.

Am Anfang ist das alles sehr viel und das kann ziemlich frustrierend sein. Ich habe immer zu viel Material, zu wenig Atmo und merke im Schnitt, dass ich wesentliche Fragen nicht gestellt habe. Der Klassiker ist eine Situation im Gespräch an der ich nachhaken, aber meinen Gesprächspartner nicht unterbrechen möchte. Bis er fertig ist, habe ich entweder vergessen, weshalb ich nachhaken wollte, oder wir sind thematisch schon so viel weiter, dass es den Gesprächsfluss zerstören würde. Trotzdem ist am Ende bisher immer etwas herausgekommen, mit dem ich zufrieden war, auch wenn das manchmal mehrere Arbeitstage in Anspruch nimmt.

Für die Fledermaus-Episode von Natürlich.SH habe ich gut vier Monate gebraucht, bis ich den Schnitt und den Text so weit hatte, dass wir damit in die eigentliche Produktion gehen konnten. (Das musste neben dem Brotjob passieren.)

6 „Gefällt mir“

Anstatt sich zu sehr in Details zu verzetteln, würde ich einfach mal anfangen und die erste Folge zu schreiben/konzipieren (Script, Interviews etc.)
Dann siehst du wie der Aufbau funktioniert, was dir gefällt und was nicht.

Den Kern hast du ja schon definiert. Die Details können sich ja verändern. So ein Format darf ruhig wachsen und sich entwicklen.

1 „Gefällt mir“

Voice to Text kann hier massiv helfen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Google Docs hier sehr cool ist.

1 „Gefällt mir“