Tascam dr-40x vs zoom h4n pro Hilfe für newbie

Hallo, ich plane schon ewig mit nem Podcast anzufangen. Jetzt hab ich endlich den passenden Partner und schon seit Ewigkeiten hab ich nen usb Trust gut 232 mantis zuhause(war mal nen Schnäppchen als ich das erste mal den Gedanken hegte).
Hab mich hier auch schon stundenlang mit reaper/Ultraschall beschäftigt - was für nen newbie zwar Mega mit den Features ist, aber die Anzahl an Funktionen schafft mich. Allein nen Intro basteln macht mich fertig😭.
Aber die eigentliche Frage: wir sind zu zweit und wollen regelmäßig im selben Raum, aufzeichnen. 2 usb Mikros wird nix das habe ich hier schon gelesen und klappt auch via voicemeeter was irgendwo als Idee galt auch nicht. Gegenüber sitzen und beide vorm pc via Studio Link ist jetzt auch nicht so prall oder? Zumal wie sieht das bei der Aufnahme aus, hört man das nicht das es via Schall im Hintergrund doppelt ist?
Denke nen Fieldtecorder ist das sinnvollste hier.
tascam dr-40x vs zoom h4n pro Ist hier die Frage. Der tascam kostet aber auch 70€ weniger und kommt meinem Budget da näher. Ist der viel schlechter, bei Tests schließt der gefühlt immer besser ab als der zoom aber hier wird fast immer der zoom genommen?!
Generell würdet ihr dann damit in der Mitte von uns 2 Podcastern aufnehmen und das danach in Ultraschall bearbeiten oder trotzdem am pc anschließen?
Spätestens wenn wir dann noch nen Studio Link Teilnehmer zuschalten müssen wir es ja eh oder?

Hoffe ihr versteht meine komplizierten Gedankengänge :blush:

Vorweg: ich bin nicht der Überchecker. Ich besitze weder das Zoom H4n, noch das Tascam DR-40X. Ich besitze u. a. ein Zoom H2n und ein Zoom H5.

Auf den ersten Eindruck spielen die beiden Geräte tatsächlich in der gleichen Liga. Beim Specs-Vergleich fallen mir folgende Dinge auf:

  • Das Tascam benötigt eine Batterie mehr
  • Das Tascam kann wesentlich größere Speicherkarten händeln
  • Beide haben verriegelbare XLR-Eingänge, damit nicht ausversehen das Kabel beim Herumtragen rausgezogen werden kann (haben z. B. das Zoom H5 und H6 nicht!)
  • Das Tascam kann die eingebauten Mikrofone in zwei unterschiedlicheren Positionen positionieren (x/y und A/B) als das H4n (x/y mit 90 und 120°)

Soweit ich weiß, kann man grob sagen: x/y fokussiert die Mitte im Stereofeld, A/B greift mehr das Spektrum des Stereofeldes ab.

Wenn du stereo bzw. zwei Kanäle mit den internen Mikrofonen aufnehmen willst, dann ist die Speicherkartenfrage nicht so relevant. Selbst 32 GB reichen für mehrere Stunden unkomprimiertes .wav-Format, dass du nach der Aufnahme in den Rechner zum Schneiden ziehen kannst.

Wenn du nicht mobil aufnimmst, kannst du beide Geräte mittels USB mit Strom versorgen. Die Batteriefrage ist also auch relativ zu sehen.

Wenn du zwei Leute nur mit dem Gerät aufnehmen willst, könnte die AB-Mikrofonierung eventuell zu einer etwas differenzierteren Stereo-Auflösung führen. Das kann das H4n nicht. Allerdings wirst du wohl immer beide Stimmen auf beiden Spuren wiederfinden (wenn auch jeweils etwas leiser). Das Abmischen der einzelnen Stimmen wird also nicht so komfortabel sein, als wenn jeder Sprecher sein eigenes Mikro vor sich stehen hätte. Bei den beiden Geräten, die du in Erwägung ziehst, wirst du Umgebungsgeräusche mit auf der Aufnahme haben, wenn du die internen Mikros benutzt.

Wenn du einen warmen, sauberen Klang bei beiden Gesprächspartnern haben willst, dann wirst du mit externen Mikrofonen aufnehmen müssen. Phantomspeisung haben beide, um Kondensatormikros benutzen zu können. Allerdings konnte ich keine Information über das Grundrauschen bzw. das Rauschen der Mikrofonvorverstärker („EIN - Equivalent Input Noise“) finden. Das Zoom ist beim Grundrauschen etwa genauso gut wie das Zoom H5 und das H6, also Mittelklasse. Tascam verbaut in seinen teureren Mobilgeräten auf jeden Fall bessere Vorverstärker als Zoom, wie gut die im DR-40X sind, weiß ich nicht.

Für Gespräche sind beide vollkommen okay. Nur wenn du sehr leise Klangquellen aufnehmen willst (z. B. Aufnahmen in der Natur), dann wirst du - zumindest mit dem H4n - recht schnell ein Grundrauschen in der Aufnahme haben, wenn du den Gain bei der Aufnahme hochziehen musst oder in der Nachbearbeitung die Lautstärke der eventuell zu leise aufgezeichneten Aufnahme. Desweiteren brauchen dynamische Mikrofone mehr Gain als Kondensatormikros, so dass sich auch hier ein Grundrauschen einstellen könnte.

Was ich bei beiden Geräten doof finde, ist dass du die Lautstärke-Aussteuerung der Mikros nur durch Kippschalter einstellen kannst. Das hört man dann auf der Aufnahme. Das Zoom H5 und das H6 haben dafür ein Drehrädchen, was keine Klickgeräusche bei der Aufnahme erzeugt.

Mein Rat: Versuche nochmal selber etwas über das Grundrauschen der Vorverstärker beim Tascam DR-40x zu finden. Kann sehr wohl sein, dass Tascam auch im niedrigeren Preissegment weniger rauscht als Zoom. Sofern du nicht nur Podcasts aufnehmen willst, sondern auch mal leise Atmos, Uhrenticken o.ä., wird ein guter Mikrofonvorverstärker im XLR-Eingang relevant.

Ich als Zoom-Besitzer wäre neugierig auf ein Tascam-Gerät, da Tascam teilweise eine bessere Usability unterstellt und bei vielen Geräten als qualitativ als etwas hochwertiger beschrieben wird. Für mich gibt es bei dieser Informationslage keinen eindeutigen Gewinner :man_shrugging:

Nachtrag: Für etwas mehr Geld hätte das Zoom H5 dann die Möglichkeit mittels der wechselbaren Aufsätze ggf. noch zwei Mikros mehr über XLR anzuschließen und sich damit „von unten“ der Mikrofon-Menge des H6 anzunähern - falls man mit mehr als zwei Leuten vor Ort mit externen Mikros aufnehmen will.

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Wow das mal ne ausführliche Antwort…
Danke!
Kann man eigentlich einen via Headset mit XML und einen über den integrierten recorder aufzeichnen? Dann brauch ich erstmal nur ein neues Headset?!
Einer günstige Empfehlungen?
Denke ich teste das Tascam einfach😊

Du kannst natürlich dem einen Gesprächspartner das eingebaute Mikro im Mobilrecorder unter die Nase setzen, und der andere bekommt ein eigenes Mikro über XLR (wenn du das mit XML meinst :grin:). Beide Geräte können gleichzeitig bis zu vier Monospuren aufzeichnen, in diesem Falle also das eingebaute Mikro in stereo und ein Headset-Mikro vermutlich in mono.

Beim Headset musst du allerdings schauen, wie das normalerweise (an den Rechner) angeschlossen wird. Viele billige Headsets fürs Zocken oder für Online-Konferenzen sind nur mit kleinen Klinkensteckern ausgestattet. Das könnte man u. U. mit einem Adapter auf große Klinke unten in die XLR-Buchse stecken, da beide Geräte – so meine ich zumindest – über die XLR-Buchse auch Line aufnehmen können (XLR und Line haben unterschiedliche Eingangsstärken). Da würde ich mir aber nochmal vorher das Handbuch des entsprechenden Gerätes als .pdf runterladen und darin über diese Option nachlesen.

Eigentlich brauchst du nur ein zweites Mikro. Meistens reicht es, wenn nur einer das Kontrollsignal über den Kopfhörer bekommt, um ggf. nachträglich auszusteuern. Abgesehen davon haben alle diese Geräte nur einen kleinen Klinkenanschluss als Kopfhöreranschluss, da passt ohne extra Kopfhörerverstärker eh nur ein Headset dran :wink:

Check auch, ob dein gewähltes Gerät als USB-Interface funktioniert. Dann könnt ihr ggf. auch die Mikros direkt durchschleifen und in Ultraschall/Reaper aufnehmen. Das wäre dann wie ein klassisches externes Audiointerface (z. B. das Focusrite Scarlett 2i2). Manche mobile Geräte können auch gleichzeitig das Signal zur Aufzeichnung am Rechner durchschleifen und parallel dazu eine Aufnahme auf dem Gerät selbst durchführen. Ich glaube aber, diese beiden Geräte gehören nicht dazu. Ist auch eher eine Backup-Strategie („Audio Interface [AIF] with Rec“).

Hier ist ein Test vom Grundrauschen des Tascam:

Leider gar keine Empfehlung. Zoom H4N Pro for the win :grin: Hier unbedingt aufs Pro achten, nur der hat dem H5/6 ebenbürtige Preamps.

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Holla, da hat Tascam ja mal fürs Klo produziert. Wenn ich jemandem auf YouTube in seinen Aussagen Vertrauen schenke, ist das Julian Krause (und vielleicht noch Curtis Judd). Danke für den Link!

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Oh das rauscht aber, warum man bei den ganzen Rezessionen überall das nicht liest wundert mich😱 aber danke dafür, teste ich übers we und notfalls gehts mo zurück.

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Ergänzung: Der von dir erwähnte Wechsel-Aufsatz (es ist der EXH-6)…

… kann keine Phantomspeisung bereitstellen. Er eignet sich daher nur für dynamische Mikrofone - oder Kondensatormikrofone mit Batteriespeisung (AKG C 1000 S, Røde M3 oder NT3 etc.).
:wink:

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