Hallo liebe Community,
für meinen Podcast „TSP-Talk“, in dem es um People-Fotografie geht, suche ich eine Möglichkeit, auch Outdoor, schnell und ungezwungen gute Recording für Interviews oder Solo aufzunehmen.
Da ich den Charme von „alten“ XLR-Mikrofonen sehr mag, habe ich nach einer XLR-Recording Lösung gesucht. Zielsetzung war auch, nach Möglichkeit ohne Kabel.
Mir ist durchaus bewusst, dass es wesentlich hochwertigere Mobile Recorder mit besseren Preamps gibt. Jedoch war für mich ausschlaggebend:
- möglichst ohne Kabel,
- leicht
- schnell einsatzbereit
- XLR (dynamik Mikrofone) kompatibel
Klar kann ich mit dem Zoom F6, hochwertigere Aufnahmen anfertigen, jedoch habe ich dann ständig das Kabelgewirr vom XLR Kabel und Kopfhörer etc… Wenn das Fotografieren die Haupttätigkeit ist, dann ist das störend.
So bin ich zu dem Entschluss gekommen, für solche Situationen eine Alternative zu suchen und habe mich entschlossen, dem Tascam DR-10x eine Chance zu geben.
Heute habe ich Outdoor mit diversen Mikrofonen eine Testreihe aufgezeichnet und dachte mir, vielleicht könnte das für den ein oder anderen von euch auch interessant sein.
Die Testreihe beinhaltet:
-
RAW-Recording aus dem Tascam
-
Auphonic,
Loudness Normalisation -16 LUFS, -1dBTP EBU R 128,
Normalization Method: Program Loudness -
Auphonic,
Loudness Normalisation -16 LUFS, -1dBTP EBU R 128,
Leveling: Broadcast Mode 5LU, Auto Settings
Noise Reduction: only constant noise
Normalization Method: Program Loudness -
Auphonic,
Loudness Normalisation -16 LUFS, -1dBTP EBU R 128,
Leveling: Broadcast Mode 5LU, Auto Settings
Noise Reduction: speech isolation
Normalization Method: Program Loudness:
Cutting: Automatic Cutting, cut silence
Für den Test stand ich draussen bei windiger Umgebung und habe den Tascam folgendermaßen eingestellt:
- LowCut aktiv
- Gain: Mittel
- Limiter: Ein
48kHz, 24-Bit
Am selben Ort, habe ich nacheinander in folgende Mikrofone mit den gleichen Einstellungen eingesprochen:
- Sennheiser MD21(zuerst ohne, dann mit original Windschutz)
- Sennheiser MD441-U (Präsenzanhebung aktiviert, TP-Filter Stufe 1)
- Sennheiser MD421 (mit Windschutz), TP-Filer Stufe 1
- Sennheiser e835 (mit original Windschutz)
Audiodateien und Screenshots von den Einstellungen
Mir ist durchaus bewusst, dass dies keinen wissenschaftlichen Test darstellt. Dies spielt jedoch keine Rolle, da mich die Praxistauglichkeit für eine „run and gun“ Situation interessiert hat. Insbesondere die Kombination aus dem Sennheiser MD21 und dem Tascam ist so eine kleine Kombination, dass sie problemlos in einer kleinen Foto-Umhängetasche verschwinden kann. Man ist zum fotografieren unterwegs und wenn sich vor Ort Situationen ergeben, die man authentisch auf dem Tape festhalten möchten, dann kann man die Kombination schnell einschalten und sofort loslegen.
Da mich die „schnelle“ Weiterverarbeitung ebenfalls interessiert hat, habe ich den Test jeweils mit verschiedenen Einstellungen durch Auphonic gejagt.
Für alles andere oder gezielte gibt es ja dann dedizierte Fieldrecorder. Und manuelles Mixing/Mastering. Kann man hier mehr herausholen - sicher. Jedoch verlangt dies Wissen und Zeit.
Alles in allem, finde ich, dürfte auch hier für jeden „Geschmack“ etwas passables dabei sein.
Wer es genauer wissen möchte, dem empfehle ich einmal in die Aufzeichnungen reinzuhören:
MP3, 320 kbps, und FLAC stehen zur Verfügung, sowie die original WAV-Datei aus dem Recorder.
Ich persönlich finde insbesondere das MD21 mit dem Postprocessing 2 am angenehmsten (16 LUFS, Broadcast Mode 5LU) so hat man noch etwas ATMO und trotzdem eine optimierte Sprachverständlichkeit.
Jetzt würde mich eure Meinung interessieren. Was haltet ihr vom Tascam und welche Mikrofon/Postprocessing Methode gefällt euch am besten.