Referentin: @Brigitte
Session-Titel: Schreiben fürs Hören. Ein Workshop für das Podcasten mit Manuskripten
Datum: 07.05.2016 / 15:15 Uhr
Raum: Mosaik
Veranstaltung im SUBSCRIBE-Wiki: Link
Kurzbeschreibung:
Links:
Unterschied zum Geschriebenen
- Kein optischer Eindruck von der Länge und der Struktur eines Textes
- Vorgabe des Tempos
- Zurückspringen nicht einfach umsetzbar
- Wegfall von Notationen (Anführungszeichen)
Regeln für das Schreiben für das Hören
- Kurze Sätze bilden mit möglichst kurzen Worten mit möglichst wenig Silben, da das Gehörte beim ersten Mal verstanden werden muss
- Gedanken schrittweise entwickeln - wenig Verschachteltes
- Substantive durch Verben ersetzen, wo immer es geht (-ung-Substantive lassen sich meistens sehr gut in ein Verb umwandeln)
- Verben nach vorne (insbesondere Formulierungen mit haben verzichten, weil das Partizip dann meistens ganz am Ende des Satzes steht, was den Hörer lange Zeit im Unklaren lässt.)
- Struktur schaffen durch beispielsweise Nummerierung von Gedanken (“Dazu habe ich fünf Gedanken. 1. … Mein zweiter Gedanke…” etc.)
- Hinweis auf http://www.textanalyse-tool.de
- Abwechslung durch beispielsweise die Nutzung von erzählerischer Gegenwart
- Nutzung des Aktivs macht Dinge klarer (Passiv: Die Demonstranten wurden vertrieben vs. Aktiv: Die Polizei vetrieb die Demonstranten)
- Abwechslungsreicher Satzbau.
- Bilder bei den Hörenden entstehen lassen (passende Verben (gehen vs. schleichen vs. stolpern vs. hetzen), klare Begriffe, viele Adverbien und Konjunktionen).
- Beim Schreiben laut das Geschriebene sprechen - oder zunächst diktieren, transkribieren und neu einsprechen
- Gute Vorbereitung ermöglicht es, das zuvor Aufgeschriebene recht frei vortragen zu können: gute Struktur und Natürlichkeit in der Sprache
- Hinweis auf Michael Rossié: Frei sprechen http://www.amazon.de/dp/3658027509/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_9h0lxb08MT8SS
- Vorsichtiger Umgang mit Zahlen: ggf. in einen Vergleich packen (Vorbild: Sendung mit der Maus: etwas ist so groß wie fünf Fußballfelder); Zahlen in Relationen bringen (z.B. konkrete Zahlen und deren prozentualer Anstieg), keine langen Auflistungen von Zahlenreihen - Konzentration auf Kernaussage; wenig Zahlen hinter dem Komma nennen: 9,8 = fast 10)
- Vorsicht mit erklärungswürdigen Fremdwörtern oder Euphemismen - Zielgruppe beachten - gutes Beispiel: Podcast “Auf Distanz”
- Wortwiederholungen erleichtern das Verständnis bei den Hörenden - im Gegensatz zum Schreiben fürs Lesen weniger Synonyme für den gleichen Begriff suchen
- Strukturierende Aussagen verwenden: Zusammenfassungen, Ankündigungen des nächsten Themas
- Hinweis auf “die gelbe Bibel” Radio-Journalismus von Walther von La Roche und Axel Buchholz http://www.amazon.de/dp/3658026839/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_Dy0lxb1QN6MW8