Nach dem gestrigen Release möchte ich, wie angekĂŒndigt, ein wenig verraten, was noch auf meiner To-do-Liste steht und hoffentlich in den nĂ€chsten Monaten veröffentlicht werden kann.
âMagischer Double-Enderâ - Arbeitstitel
TL;DR
Ein intelligenterer Ansatz zur parallelen und verlustfreien Double-Ender Aufnahme mit folgenden Funktionen:
- Automatische Synchronisation der Spuren
- Netzwerkprobleme werden automatisch ausgeglichen
- Hinterbandkontrolle: direkt in die finale Aufnahme reinhören (Latenz 5-10 Sekunden)
- Fokus auf AudioqualitÀt, spÀter evtl. auch lokale Videoaufzeichnung
Damit Studio Link - Mix Rooms die Betaphase verlassen kann, fehlt u.a. noch ein sehr wichtiges Feature, der âDouble-Enderâ. Einige MaĂnahmen greifen bereits jetzt, um schlechte Verbindungen besser zu optimieren. Aber bei einer Live-Verbindung spielt jedoch auch die Latenz eine wichtige Rolle und ohne diese zu erhöhen lassen sich nicht immer alle Probleme (z.B. Paketverluste etc.) direkt ausbĂŒgeln.
Darauf liegt aktuell der Fokus und die bessere Integration in das bestehende Ăkosystem (Ultraschall etc.). Und natĂŒrlich hilft es auch das der Mix Room Server selbst eine gute Netzwerkanbindung schon hat. Aber das verhindert natĂŒrlich nicht das auf der Gegenseite oder irgendwo dazwischen weiterhin Probleme auftreten.
Aber ich möchte nicht nur einfach einen Double-Ender implementieren, sondern das ganze soll auch die Probleme die sich damit ergeben ebenfalls angehen.
Welche Probleme ergeben sich bei einer klassischen parallelen Aufnahme auf zwei oder mehreren Seiten?
1. QualitÀt ungewiss
Ich bezeichne das gerne auch als âSchrödingers Double-Enderâ. Erst wenn man reinhört weiĂ man welche QualitĂ€t wirklich zu erwarten ist. Nicht selten liegen die Probleme die auch wĂ€hrend der Aufnahme schon zu hören sind, gar nicht an der Internetverbindung sondern schon viel frĂŒher. z.B. falsche Samplerate, lokale Audio/Treiber Probleme, falsches Mikrofon etc. Das lĂ€sst sich hĂ€ufig schwer auseinanderhalten und wenn dann die hoffnungsvoll erwartete bessere lokale Aufnahme ankommt und genauso mies klingt, ist der Frust groĂ.
WÀre es nicht schöner vorher zu ermitteln wo die Probleme liegen und wie sich die finale
Aufnahme wirklich anhören wird?
2. Synchronisation
Alle die schon mal versucht haben mehr als eine Remote Spur zu schneiden, wissen wie aufwendig das ganze werden kann.
3. Browser sind nicht gut darin Daten zu speichern
Es gibt zwar Workarounds und APIs, mit denen sich auch gröĂere Datenmengen in Browsern speichern lassen, aber das Ganze stöĂt immer wieder auf Probleme. Je nach Browser und verfĂŒgbarem Speicherplatz kann dieser gerne mal unter 1 GB oder sogar noch geringer sein (z. B. auf mobilen GerĂ€ten). Somit entsteht eine weitere Fehlerquelle.
4. Geschwindigkeit/Handling
Es wÀre schön wenn man direkt mit dem finalen Schnitt beginnen kann und nicht erst auf alle Backup-Aufnahmen warten muss.
Hinterbandkontrolle
Wenn also alles klappt, gehören diese Probleme mit dem magischen Double-Ender dann der Vergangenheit an .So lÀsst sich z.B. direkt wÀhrend der Aufzeichnung in die finale Mehrspuraufnahme (mit ~5-10 Sekunden Latenz) hineinhören. Dadurch lÀsst sich direkt entscheiden ob die Probleme gravierend sind und analysiert werden sollten oder ob man beruhigt weitermachen kann. Quasi eine echte Hinterbandkontrolle.
Man kann also direkt selbst reinhören. Alternativ könnte auch ein Livestream angeboten werden, bei dem der Mix bereits repariert ist. Eine zweite Person oder das Publikum können dann direkt Feedback aus der Ferne geben.
Und wie funktioniert das dann?
Anders als beim klassischen Double-Ender wo die Aufnahme lokal erfolgt und die Ăbertragung im Nachgang oder Hintergrund stattfindet, werden direkt die defekten Audioteile (Paketverluste) noch einmal ĂŒbertragen. Daher lĂ€uft im Hintergrund eine parallele Aufnahme mit 5-10 Sekunden Versatz die genug Zeit hat alle Netzwerkprobleme auszugleichen. Das wird nach meinen Tests auch schon sehr gut von Browsern nativ unterstĂŒtzt.
Hat das Nachteile?
Neben den genannten Vorteilen und Problemen die das ganze löst, gibt es natĂŒrlich den Nachteil das es nur âeineâ Aufnahme QualitĂ€t gibt. Das ist bei Audio aber kein groĂes Problem da eh schon mit einer sehr guten QualitĂ€t (Opus 64kbit/s) fĂŒr Sprache ĂŒbertragen wird.
Ggf. werde ich fĂŒr Video noch einmal eine lokale Aufnahmefunktion implementieren, da es hier aufgrund von BrandbreitenbeschrĂ€nkungen (CPU, Codec etc.) eher zu sichtbaren QualitĂ€tsunterschieden kommen kann. Im Moment liegt der Fokus hier aber eher auf Audio.
Ultraschall, Standalone und iOS/Android Apps
Aktuell sind die Mix Rooms ein Zwischenschritt um die Entwicklung voranzutreiben und auch fĂŒr mich die Möglichkeit das Thema Video anzugehen. Der nĂ€chste groĂe Schritt ist also beide Universen wieder zu vereinen. Und das ist kein kleiner Schritt, daher wird dieser Punkt auch noch etwas dauern.
Fediverse/Mastodon/ActivityPub
Auch hier möchte ich den Funktionsumfang deutlich erweitern. z.B. wĂ€re es schön einem âMix Roomâ folgen zu können und Benachrichtungen zu bekommen (in beide Richtungen). Auch sollte das Login Feature um eine Art Authentifizierung erweitert werden.
Userinterface und mehrere Quellen
Neben neuen Funktionen, werde ich auch dem Userinterface noch einmal einen gröĂeren Feinschliff verpassen. Ich denke hier lĂ€sst sich noch einiges optimieren und vor allem soll auch das Handling von mehreren Audio- und Videoquellen besser werden (z.B. parallel Kamera und Screensharing).
Podstock 2025
Da wir zum ersten Mal richtig viele RĂ€ume zur VerfĂŒgung haben, wird der Fokus von diesem Podstock stark auf Workshops liegen. Ich hoffe, dass ich vor Ort genug Zeit haben werde, um selbst Workshops anzubieten und dann auch schon einiges mehr zeigen kann.
U.a. fahren wir ja die Video Aufnahmen vom Podstock mit einer modifizierten Mix Room Version. An der Stelle wird es dann auch wieder einige Neuerungen und Verbesserungen geben.
Danke!
Ich habe noch viele weitere Ideen, deren Umsetzung ohne die bisherige finanzielle UnterstĂŒtzung gar nicht möglich gewesen wĂ€re. Daher möchte ich zum Schluss noch einmal Danke sagen! Ăber Feedback freue ich mich natĂŒrlich auch weiterhin.