Setup für Podcast mit Publikum

wir planen nächstes jahr im rahmen einer größeren veranstaltung eine podcast-ausgabe (studienlage mit / vor Publikum (20 Leute?) aufzunehmen.
aktuell nehmen wir unsere folgen per studiolink mit reaper/ultraschall auf.
wie machen wir es nun am besten mit publikum? auf laptop aufnehmen? Rodecaster oä. ? Mikrofone: bisher mit NT-1/ elgato audio-interface und beyerdynamic headset/scarlett. Headset sinnvoll? Monitor für beide nötig?
publikumsmikrofon wäre schön.
vorhanden ist auch noch ein zoom h6.
fragen über fragen…

vielen dank!

Besorgt Euch ein dynamisches Funkmikrofon mit XLR-Anschluss. Das Zoom H6 würde ich zur Aufnahme des Podcasts (2 Teilnehmer) und auch zur Aufnahme des Funkmikros nehmen.

Danach dann Import der Wave-Files in Reaper/Ultraschall und Post-Production.

Ihr braucht vermutlich auch einen Assistenten, der das Funkmikro zur entsprechenden Person bringt. Monitor braucht ihr für beide Podcast-Teilnehmer, Headset ist gut und den Kopfhörerausgang vom H6 nutzt man für einen Kopfhörerverstärker wie Behringer HA400, an dem man die Monitorkopfhörer anschließt.

Ich würde jedoch für einen einheitlichen Look das gleiche Equipment für die Hauptakteure wählen. Also beide Headset oder beide externes Mikrofon mit Kopfhörern. Auch sollte das Funkmikro gemutet werden, solange niemand spricht…das sollte am H6 möglich sein.

Evtl. kann man auf dem 4. Kanal des H6 noch ein Kondensatormikro mitlaufen lassen, um die Atmo vom Publikum mit aufzunehmen, also Kapsel von den Sprechern weggerichtet hin zum Publikum.

Solange Du keine Anrufer live in die Sendung nimmst und Du kein Mix-Minus für ein Telefon brauchst, lohnt sich ein Rodecaster oder Mixcast 4 nicht.

So würde ich das machen…

Viele Grüße und viel Erfolg!

Sven

3 „Gefällt mir“

danke! klingt praktikabel.

Auf der Sendegate Podcast-Bühne auf dem letzten Chaos Communication Congress haben wir ein Zoom L12 zum Aufnehmen genommen mit DT297 Headsets auf der Bühne. Ein Mix des Zoom haben wir für die Lautsprecher im Raum verwendet.

2 „Gefällt mir“

Bei Live will man

  1. drei (3) Ausspiel-Kanäle: Live, Recording, Stream
  2. die Pegel sofort, eindeutig und ohne Mausrumgesuche korrigieren können (Feedback anyone?). Also physische Regler, egal ob Drehregler am Interface oder Fader
  3. die Aufnahhmepegel sollten unabhängig vom Raum-Pegel regelbar sein. Sonst muss man jede Live-„Korrektur“ im Stream und in der Aufnahme nachregeln. Also Mischpult mit Pre-Fader-Recording
  4. parallel Live-Mix, standalone-Multispuraufnahme und(!) Computer-Audiointerface haben
  5. die Gain sowie die drei o.g. Pegel auch unabhängig voneinander regeln können (bei Multitrack-Recording reicht Gain)
  6. alle Kanäle über maximal 1 (in Zahlen: eins) USB-Interface in den Computer bekommen (oder WordClock-synchronisierte Studiogeräte - teuerteuer)

Budget-Empfehlung sind da die Zoom L8 / L12, als „amtliches“ Equipment die Behringer X32 (außer dem Rack-Teil) und natürlich das Allen&Heath Qu16.

Die Rodecaster Pro scheitern AFAIK an Punkten 1und 5

2 „Gefällt mir“

Ich podcaste mit Easy German seit einigen Monaten hin und wieder live vor Publikum. Wir machen ein reguläres Multitrack-Recording + Multicam-Video-Aufnahme. Das finale Ding kommt als Audio-Only in den Podcast-Feed und als Video auf YouTube (hier ein Beispiel aus Berlin / hier eins aus Wien).

Unser Setup besteht im Kern aus einem RodeCaster Pro (II) und einigen dynamischen Mics. Vor Ort brauchen wir lediglich aktive Boxen — alles andere haben wir dabei. Das ganze Setup ist relativ Low-Budget, aber wir sind bis jetzt immer sehr gut damit gefahren. Im Detail:

Hardware

  • RodeCaster Pro II — Ursprünglich hatten wir Version 1, aber der ist dann auf einer Reise kaputt gegangen. Seitdem haben wir Version II dabei. Er ist so konfiguriert, dass das Publikum über den Monitor Out einen Mix mit angemessenem High-pass filter und Noise Gate hört, aber der RodeCaster intern auf SD-Karte und über USB Pre-Fader und ohne Effekte aufnimmt, so dass wir in der Post-Produktion die volle Flexibilität haben.
  • Rode Procaster Mics + XLR-Kabel — 2-3 je nachdem ob wir zu zweit oder zu dritt auf der Bühne sitzen. Sind ziemlich hefty, bei längeren oder weiteren Reisen nehmen wir auch schon mal was simpleres und leichteres mit, z.B. einfach ein paar Samson Q2U. Headsets gehen natürlich auch.
  • Sennheiser EW 135P Funkstrecke — Als kabelloses Publikums-Mic. Das nutzen wir, weil wir es sowieso für unsere Videodrehs haben. Ein Rode Wireless GO II mit Rode Interview GO sollte vermutlich auch gut funktionieren (solange man es ordentlich gatet). Beide haben allerdings eine Miniklinke und erwarten Plugin-Power, daher nutzen wir ein Rode VXLR+ um den Sennheiser-Receiver an den RodeCaster zu bekommen.
  • 2 x Klinkenkabel (6,3 mm Stereo-Klinke male auf male) — Monitor Out (L/R) vom RodeCaster zu den Boxen oder der PA vor Ort. Wir haben 5m-Kabel dabei und das hat bisher immer gereicht.
  • 2 x XLR Male auf Klinke Female Stereo — Um mit den Klinkenkabeln auch auf Boxen gehen zu können, die per XLR bespeist werden möchten.

Auch noch nützlich

  • Just in case: 2 x Stereo-Klinke Female > Stereo Miniklinke Male — Haben wir noch nie gebraucht, aber es könnte ja mal sein, dass wir auf eine Anlage gehen müssen, die eine Mini-Klinke erwarten.
  • Kopfhörer — Tragen wir persönlich während der Live-Show nicht, sind aber sehr nützlich beim Setup und Tech Check.
  • Strom: Verlängerungskabel + Multistecker
  • Gaffertape
  • Große, schwarze Tischdecke — Ein professioneller, passgenauer Molton-Überzug ist natürlich schicker — aber diese Decken reichen, um jeden Tisch halbwegs bühnentauglich zu machen.
  • Zoom Recorder (z.B. H4n) — Je nach Setup nützlich, wenn man ein bisschen Atmo (Lacher im Publikum, Klatschen) deutlicher einfangen will, als dass es die dynamischen, vom Publikum abgewandten Mics tun. (Wir stellen ihn zum Publikum gerichtet unter die Bühne.) Wenn der RodeCaster noch einen Eingang frei hat, kann man direkt daran gehen (via Line Out am Zoom Recorder → langes Mini-Klinkenkabel → Rode VXLR+ → Mic In am RodeCaster), dann ist es perfekt synchron mit den anderen Tracks. Sonst muss man hinterher syncen. So oder so würde ich diesen Track dann aber nur selektiv und sehr konservativ nach oben pegeln und sonst gemutet lassen. Also eher arbeitsaufwändig und für längere Aufnahmen eher unpraktikabel. Aber zumindest für den Applaus am Anfang und Ende ganz nett zu haben. Muss im Live-Mix fürs Publikum natürlich gemutet sein.

Aufnahme & Software

  • Der RodeCaster II nimmt intern auf SD-Karte auf. Multitrack, Pre-Fader, ohne Effekte. Das ist allerdings nur unsere Backup-Aufnahme.
  • Zusätzlich nehme ich via USB direkt am MacBook mit Audio Hijack auf (ebenfalls Multitrack, Pre-Fader, ohne Effekte).
  • Musik, Jingles etc. spiele ich direkt über den RodeCaster und/oder via Farrago am Mac.

Video

  • Kameras: Wir nehmen in der Regel mit 4-5 Kameras auf. Das Setup ist alles andere als ideal, weil es ein ziemlich wilder Mix an Kameras ist. Irgendwann wird’s professioneller…
  • Audio-Sync: Da wir auch noch ein Rode Wireless Mic Go II rumfliegen haben, schließen wir dessen Transmitter (Mic) an einen Kopfhörer-Anschluss des RodeCasters an und den Receiver an die „Floater-Kamera“, bei der sehr häufig neue Aufnahmen gestartet werden. Dadurch haben dessen Video-Clips den gleichen Ton, den der RodeCaster aufnimmt (allerdings Post-Fader und mit Effekten), was die automatische Synchronisation sehr erleichtert. Die anderen Kameras synchronisieren allerdings auch mit ihrem In-Camera-Sound gut genug, dass wir noch nie manuell nachjustieren mussten. (Peinlich aber wahr: Dieses RodeCaster-Kopfhörer-Out-zu-Kamera-Setup hat mir beim letzten Mal tatsächlich den Arsch gerettet, als ich vergessen habe, die Aufnahmen zu starten, was mir erst nach 5 Minuten aufgefallen ist… so konnte ich diese ersten 5 Minuten retten indem ich das Audio der Kamera nutzte. Note to self: Checkliste beim nächsten Mal wirklich nutzen.)
  • Schnitt: Ich schneide mit Final Cut Pro X als Multicam-Edit. Jede Audio-Spur bekommt eine eigene „Role“, so dass ich am Ende die finalen Spuren separat exportieren und durch Auphonic jagen kann, bevor der finale Mix wieder in Final Cut unter das Video gelegt wird.

Vielleicht hilft das. :slight_smile: Bin offen für Fragen und Verbesserungsvorschläge.

4 „Gefällt mir“

Mischt ihr auch den Liveton komplett von der Bühne? Falls ja: Wie groß ist das Publikum, gibt es eine Grenze ab der ihr euch das nicht mehr zutraut?
In Wien klingst du als wäre dein Mikrofon die ganze Zeit kurz vor der Rückkopplung, beim Gast geht es auch in die Richtung - als Zuhörer lenkt mich das tierisch ab, muss ich zugeben. Die Situation mit der Zirkusmanege ist für Livesound natürlich auch recht anspruchsvoll.

Ja, wir versuchen den Live Ton vorab so gut wie möglich zu mischen und ich korrigiere während der Show nur wo nötig direkt von der Bühne. Unser Publikum ist bislang maximal 100 Personen stark, bisher ging das noch ganz gut.

Und ja, der Raum in Wien war zwar hübsch, aber soundtechnisch leider eine Katastrophe. Wir saßen unter einem Kreis von Fernsehern (die sich auch nicht abhängen oder zuklappen ließen), dazwischen ein riesiger Hohlraum ohne jegliches Sound-Treatment. Eine Echo-Kammer wie aus dem Buche. :man_shrugging:

Hallo, wir wollen eine Podiumsdiskussion als Podcast abbilden. Das einfachste Setup wäre eigentlich, dynamische Nahbesprechungsmikrofone auf die Bühne zu stellen, XLR-Kabel in den Mixer, vom Mixer in die Boxen, um das Publikum zu versorgen und im Mixer direkt Multitrack aufzunehmen. Als Backup eventuell vom Mixer mit XLR-Kabel in ein Interface und am Laptop mitschneiden. Was sagt ihr dazu? Wäre das nicht der einfachste Weg?

Wie umgeht ihr die Dopplung? Die Mikrofone fangen ja auch das Signal der Monitore auf.