Setup für 2 Mikrofone // Voneinander "abschirmen"?

Hallo zusammen,

ich stehe jetzt kurz vor meinen ersten Aufnahmen. Das ist das erste Mal, bei dem ich zwei Mikrofone im Einsatz haben werde. Bisher ist folgendes vorhanden:

  • Rodecaster Pro
  • 2 Mal Rode NT1A
  • 1 davon auf einem schweren Tischstandfuß mit Isolierschild
  • 1 davon auf einem günstigen Mikrofonarm, welchen ich am Tisch befestige

Ich frage mich ob ich irgendwas berücksichtigen muss, wenn wir uns am Tisch direkt ggü. sitzen. Muss / Wie würde man denn die zwei Mikrofone akustisch voneinander abtrennen?

Vielen Dank für hoffentlich hilfreiche Tipps :slight_smile:
Martin

Hallo Martin

Dieser unerwünschte Effekt wird meist „microphone bleed“ oder „spill“ genannt. Vermutlich wirst Du das nicht zu 100% verhindern können; gerade bei Kondensatormikrofonen kann das schwieriger werden.

Was generell hilft:

  • Distanz zueinander
  • Die Mikrofone (und damit Sprecher) so ausrichten, dass ihre „toten“ Zonen zueinander zeigen. Beim NT1-A ist das die Rückseite.

Auch würden Abschirmungen oder leiser Sprechen theoretisch helfen, aber weniger Sinn machen (abgesehen von Corona).

Da beide Mikros ins gleiche Interface laufen, werden die Spuren perfekt synchron sein, wodurch man diesen Spill weniger wahrnimmt, insbesondere bei Mono-Produktionen. Bei zwei getrennten Spuren (immer zu empfehlen) kannst Du den Spill später auch im Schnitt entfernen.

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Hallo Joey,

da hast du mir ja viele Tipps geben können und vor allem kenne ich jetzt einen Begriff nach dem ich googeln kann, wenn ich weiter zum Problem recherchieren möchte. Eine Anschlussfrage noch und bitte lach mich dafür nicht aus:

Beide Mikros haben auf einer Seite einen Punkt. Als ich nur eines hatte, dachte ich, dass dieser Punkt die Vorder-/Rückseite markieren würde. Aber beim zweiten Mikrofon ist der Punkt anders ausgerichtet, wenn das Mikro in der Spinne eingedreht ist. Woran erkenne ich die Rückseite des Mikrofons?

Herzlichen Dank für die hilfreiche Unterstützung :raised_hands:

Viele Grüße
Martin

Die Frage ist nicht dumm. Bei dieser Bauform sind die Mikros oft äusserlich symmetrisch, womit die Vorder- und Rückseite gleich aussehen. Bei Rode Mikrofonen – beim NT1-A sicherlich – ist das so, dass der goldene Punkt die Vorderseite darstellt. Du schaust beim Sprechen also den goldenen Punkt an.

Hast Du da vielleicht was verkehrt in die Spinne eingesetzt?

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Ja, wahrscheinlich habe ich sie falsch montiert. Ich werde die morgen noch einmal auseinander nehmen. Großen Dank! Ich werde die Tipps beherzigen und morgen mal eine Probe-Aufnahme machen.

Viele Grüße
Martin

Ich kann vielleicht noch ergänzen: Falls du nochmal mit anderen Mikros in einem Raum aufzeichnest, kannst du dir auch die Richtcharakteristik (engl. „Polar Pattern“) des einzelnen Mikrofons im Datasheet anschauen (hier z. B. für NT1-A). Das hilft dir beim Finden der von @Joey bereits erwähnten „toten Zone“, um den „bleed“ zu minimieren. In diesem Fall ist es eine Nieren-Charakteristik, so dass das rückseitige gegenüber Aufstellen super funktioniert. Andere Richtcharakteristiken können einem das Leben durchaus schwerer machen :wink:

Ist mir als Neuling auch bei meinen Rode NT 1 passiert. Wusste das anfangs nicht mit dem goldenen Punkt.:face_with_hand_over_mouth: