ich habe mir ein Zoom H6 gekauft, t.bone SC 400 Mikros (Nierencharakteristik, toller Sound) und Mikrofonständer, die stabil sind und am Tisch stecken. So weit, so gut.
Was mir jetzt auffällt (ich habe zuvor nie mit so professionellem Equipment gearbeitet): Die schnappen alles auf, wenn ich mir über die Hose streiche, hört man das, wenn ich Zettel in der Hand habe, sowieso.
Klar nimmt ein Mikro nicht nur exakt das auf, was aus meinem Mund kommt, aber habt ihr Tipps wie man das auf ein Minimum reduzieren kann?
Wie ich das Zoom eingestellt habe:
Phantomspeisung aktiviert 48V, Limiter1 aktiviert, Hochpass 98Hz aktiviert, gespeichert als WAV48kHz-16bit.
Das Grundproblem ist, dass Du ein Kondensatormikro nutzt. Die sind von Natur aus so empfindlich und fein auflösend. Die brauchen einfach eine stille Umgebung, da ist „Funkdisziplin“ Pflicht.
Alternativen sind dynamische Mikros, die dann zwar nicht so empfindlich sind, aber meist auch sehr kräftige Preamps brauchen, die teurer sind als die von den meisten Podcastern genutzten.
Ich habe mein Großmembranmikrofon ausgemustert, weil ich im ersten Stock den Fernseher und Unterhaltungen im Erdgeschoss mit auf der Aufnahme hatte. Der Sound ist unschlagbar, aber dynamische Mikrofone erzeugen deutlich weniger Stress.
Klassische Bühnen-Gesangsmikros sind recht gut darin, nur wenig Nebengeräusche mitzuschneiden.
Der Rock-Klassiker Shure SM-58 hat einen ausgeprägten Nahbesprechungseffekt (wird bassiger/rotziger, wenn man so nah’ rangeht, dass man daran nuckelt), beliebt weil günstig und brauchbar sind die Sennheiser e840/e835.
Der Wesentliche Unterschied ist vor allem: ABSTAND. Damit Bühnenmikros noch einen brauchbaren Pegel liefern, muss man auf wenige cm nah’ ran. Die vertragen das dann aber auch. Bei Studiomikros ist man meist 10x weiter (oder noch weiter) weg - und muss bei Schallpegeln (je nach Mikro) auch vorsichtig(er) sein.
Mit kleinerem Abstand ist der Lautstärkeunterschied zwischen Nutzsignal und Hintergrund wesentlich höher. Deshalb sieht man Sänger auf der Bühne meist (fast) am Mikro nuckeln, während man bei Studioaufnahmen gerne mal einen viertel bis halben Meter zwischen Sänger und Mikro beobachten kann (und die beide umgebende Schallisolierungskabine - ratet mal warum…)
So haben die beliebten (weil auch ohne Mikrodisziplin gut nutzbaren) Headsets/Nackenbügelmikros meist Mikrofone vom Kondensatortyp (weil so stark miniaturisierte dynamische Mikros schlicht grottig klingen) - sind aber sehr nah an der Schallquelle (und auch dafür gebaut).
Dynamische Mikros - man nimmt welche mit Nierencharakteristik - erfordern Mikrofondisziplin, man muß aufpassen, dass die Schallquelle den Empfindlichkeitskegel nicht verläßt, da sonst das das Signal schnell leiser aufgenommen wird. Das mag ggf. mehr Stress für den Sprecher erzeugen.
Nettes Teil, aber ich kann’s nicht gebrauchen, meine Mikros haben verschraubbare Klein-Tuchel Stecker. Also mußte ich mir ein Kabel Tuchel (w)->XLR(m) löten.
Hi, ich weiss nicht ob das hier auch reinpasst aber wir nehmen zB unsere Audiospuren separat auf (mein Podcast Partner schickt mir meist seine Audiospur via Dropbox). In letzter Zeit fällt mir in der Nachbearbeitung auf, dass man jeweils den anderen immer ganz leise mit leichter Latenz im Hintergrund hört. Sind hierbei einfach die Kopfhörer zu laut oder kann man das auch in der Nachbearbeitung irgendwie korrigieren?
Verwenden Studio One zur Bearbeitung und Aufnahme.
Danke
Ja, beides. Natürlich will man das Problem gar nicht haben, statt es nachher beheben zu müssen.
Prävention:
Geschlossene Kopfhörer mit genügend Anpressdruck verwenden; oder In-Ears, die genügend abschirmen
Kopfhörer leiser stellen
Kein empfindliches Mikrofon verwenden
Bearbeitung:
Hier gibt’s mehrere Varianten. Wenn Du die Spruen so synchronisieren kannst, dass sich das „Echo“ mit der Hauptspur deckt, geht’s wohl unter. Ist das Echo leise genug, kann vielleicht ein Noisegate helfen. Und natürlich kann man’s dank Multitrack-Aufnahme auch einfach schneiden.