Schaden durch Phantomspeisung

Hallo liebe sich auf der SUBSCRIBE rumtreibende Community,

Ich habe ein Soundinterface, das mir auf alle Kanäle 48V Phantomspeisung liefert (Behringer U-PHORIA UMC404HD).
Könnte ich mein Nexus7 oder Smartphone per einfachem Klinkenkabel (und dazugehörigen Adaptern) an das Gerät anschließen ohne, dass mir die Phantomspeisung was kaputt macht? Es wäre sehr praktisch einen der 4 Kanäle als Effektspur nutzen zu können.

Vielen Dank und sonnige Grüße aus Freiburg
Adrian

Also theoretisch ja, da es ja kombinierte XLR/Klinken Eingänge sind. D.h. 6,3 auf 3,5mm Adapter und da dann Kabel dran dass ans Phone whatever. Selbst getestet hab ich das nur an meinem UMC22 aber direkt am Klinkeneingang. Dürfte aber an dem Kombi Eingang auch gehen.

Inwiefern aber die Phantomspeisung dem Gerät schaden kann wissen hoffentlich andere ^^

Mal dumm gefragt: Wird die Phantomspeisung überhaupt über den Klinke Eingang übertragen oder nur über den XLR Eingang?

Keine dumme Frage. Habe ich mich auch gefragt und es sieht so aus als wäre das mit ner Monoklinke auf jeden Fall nicht möglich. Demnach könnte ich das Setup einfach mal testen. Die Info habe ich jetzt in 3 unabhängigen Musiker-Boards gelesen.
Will heißen: Altes Nexus dranhängen und schauen was passiert :wink:
Ich melde mich mit Ergebnissen
Danke

Wird nicht übertragen. Ich kenne kein Mischpult oder Audiointerface welches die Phantomspeisung in irgend einer Art und Weise an Klinkeneingänge legen würde. Dies klingt auch für XLR/Klinke Kombibuchsen, bei denen sind die XLR- und Klinkenkontakte komplett unabhängig voneinander.

Es gibt aber Adapterstrippen welche XLR auf Klinke umsetzen. Verwendet man diese an einem XLR-Eingang mit Phantomspeisung, so besteht durchaus die Gefahr, z.B. ein iPhone oder anderes Gerät mit Mini-Klinken-Ausgang kaputt zu machen.

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Weshalb ich mich das gefragt habe: Gibt es überhaupt “Klinke-Geräte” die 48V Phantomspeisung brauchen? Mir ist nur die 2,5V plug-in Power bekannt für gewisse kleine Mikrofone mit mini-klinke.

Von solchen Geräten habe ich noch nie gehört. Alleine schon wegen der Tendenz von Klinkensteckern beim Einstecken Signale kurzzuschließen eine sehr schlechte Idee. Der einzige Ort an dem einem Klinkenstecker (oder eher Bantam mit Phantom-Power begegnen könnten wären Patch Panels in Studios, falls Mikrofon-Eingänge darüber laufen.

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Hallo,

auch auf die Gefahr hin, dass ich Dein Posting falsch verstanden habe: Es gibt Klinkenanschlüsse, die ganz bewusst eine Spannung übertragen. So ist z.B. eine Spannungsversorgung in den Klinkenanschlüssen bei AC97 definiert:

Das ist die (typischerweise 5 oder 3,3 oder 2,5V) Plugin-Power. Diese war aber explizit nicht damit gemeint. (Würde ich auch nicht “Phantomspeisung” nennen, denn diese bezieht sich eben gerade auf eine symmetrische Verbindung)

Diese 2,5V für eine kleine Elektret-Mikrokapsel heißen manchmal auch Mikrofon “Bias” weil sie quasi als Nebeneffekt in “Single Ended” (d.h. ohne negative Betriebsspannung) Verstärkern auftritt, dort ist der Ruhepegel nicht bei 0V, sondern eben bei einem bestimmten Offset oder auch Vorspannung. Kann man manchmal mit z.B. hdajackretask unter Linux bei hd-audio kompatiblen Audio Chipsets um/an/ausschalten.

48V Phantomspeisung ist ein ganz anderes Kaliber, die spürt man auch wenn man aus versehen dran fasst.

Ich habe es gerade mal ausprobiert und mein HTC one (M7) über einen Klinkenadapter an den Behringer U-Phoria angeschlossen. Bei einem etwa 10 minütigen Testlauf ist dem HTC nichts passiert (wie nach dieser Diskussion ja vermutet) allerdings ist der Sound, der in Ultraschall ankommt sehr hallig und es fehlen Klangfetzen.
Ich werde schauen, dass ich das bis zu meiner nächsten Aufnahme am Mittwoch in den Griff bekomme, sonst war das halt eine schöne Idee, die aber nicht funktioniert hat…

Hast Du Dein Smartphone/MP3-Player mit einem 1:1 Stereo Miniklinke auf Stereo Klinke Kabel angeschlossen? Die Line-Eingänge des “Euphoria” sind symmetrisch, daher liegt in diesem Fall dann “Links” auf dem “Hot”-Eingang und “Rechts” auf dem “Cold”-Eingang, Du zeichnest also die Differenz zwischen dem Links und Rechts Signal auf, das klingt üblicherweise ziemlich bescheiden.

Du möchtest lieber ein [Miniklinke auf 2✕Klinke-Kabel] (http://www.thomann.de/de/cordial_cfy_3_wpp.htm) verwenden und das Stereo-Signal damit auf zwei Line-Eingänge (einer für Links, einer für Rechts) aufsplitten.

Wenn Du nur Mono brauchst, dann baust Du Dir ein Verbindungskabel Stereo-Miniklinke auf Mono/Unsymmetrisch-Klinke und verbindest Links und Rechts jeweils mit z.B. 200-1k Ohm oder somit dem “Tip” des Klinkenkabels.

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Die Versorgung für Computer- oder Smartphone-Headsets ist eine „Tonaderspeisung“ - anders geschaltet und anders versorgt. Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass da alles heile bleibt, wenn man die falsch lötet oder anschließt.

Ich würde da ganzganz vorsichtig mit einfachen Adaptern XLR-Klinke sein. Dann besser eine DI-Box oder bei Kombisteckern gleich die Klinke nehmen, wenn es auf Klinke geht. Oder mindestens die Phantomspannung aus. Denn egal ob mit oder ohne: ein PC/Smartphone-Mikro funktioniert damit schlicht nicht (siehe ältere Threads hier).

Auch wenn die Plugin-Power von PCs, Smartphones, DSLRs, … auf der typischen 3,5mm Miniklinke rein theoretisch eine Art „Tonaderspeisung“ darstellt finde ich es nicht zweckdienlich diese durch Verwendung des gleichen Begriffs mit der T12-Tonaderspeisung (Wikipedia) in einen Topf zu werfen.

T12-Tonaderspeisung (das erste Mikrofon mit dieser Versorgungsspannung war afaik das Sennheiser MHK104 aus den 1960ern! → Sennheiser, Ctrl-F „MKH Story“) hat doch kein halbwegs erschwingliches Aufnahmegerät mehr, nur die Film-Ton-Fritzen schwören noch auf ihre Oldtimer mit T-12. Und während man sich mit T12 durchaus dynamische Mikrofone oder Ausgangsübertrager von anderer Ausrüstung schiessen kann (12V über 180 Ohm!) ist diese Art der Zerstörung mit den 5V über mehrere kOhm bei „Plugin-Power“ einfach mal komplett ausgeschlossen.

Dem ist zuzustimmen.

„Einfach alles richtig machen.“ :wink:

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