Ich habe immer wieder ein fiepen im Hintergrund in meinen Aufnahmen. Das Komplette entfernen oder auch das Aktivieren des Bypassing des DBX 286S bringt keine Änderung. Der direkte Anschluss des Shure SM7B verbessert die Situation auch nicht. Grund Scarlett 2i2 (USB powered)? Gibt es Verbesserungsvorschläge oder alternative Empfehlungen für USB-Audiointerfaces?
Wie hört sich das Fiepen an? Kannst Du mal ein Beispiel hochladen?
Laptop oder Desktop? Wenn Laptop, dann mal ohne Netzteil (nur auf Batterie) betreiben.
Phantom (am Scarlett) ist aus? Direktes Monitoring auch (um Feedback zu vermeiden)?
Was passiert, wenn Du eine (passive) DI-Box dazwischenschaltest - um Erdschleifen abzuklemmen?
Ja, die Scarlett 2i2 ist ausschließlich Bus-powered - und letztlich hängt sie von der Qualität der USB-Stromversorgung ab. Hinzu kommt, dass sie trotz ihrer guten Qualität (ich hatte sie ja selber mal) an Grenzen stößt.
Wenn der Fieps mit oder ohne dbx auftritt, kann man den Fehler auf die Scarlett oder eben die USB-Schnittstelle eingrenzen.
Btw, wenn der dbx drin ist, dürfte der Bypass-Schalter nix am Fiepen ändern, sonst wäre der dbx kaputt.
Die Scarlett hatte für mich schon in der ersten Generation Probleme mit dem Kopfhörer (Verstärkung zu schwach) und das soll sich auch in der 2nd Gen so fortsetzen, wie ich von einem befreundeten Händler gehört habe.
Meine 2i2 (1) habe ich verkauft und mittlerweile arbeite ich mit einer Steinberg UR242. War definitiv ein Fortschritt.
Dass das SM7B zwar ein qualitativ hochwertiges, aber vom Output her äußerst schwachbrüstiges Mikrofon ist, hast Du ja schon erkannt - sonst würdet Du wohl keinen 286er einschleifen.
Aber wenn das Fiepen ohnehin in der Direktverbindung Shure > Scarlett auftaucht, ist der Fehler woanders zu suchen.
Dass der Rechner und der dbx im selben Stromkreis Strom ziehen sollten, versteht sich von selbst. Aber das scheint als Fehlerursache auszuscheiden.
Hast Du die Möglichkeit, das Mikrofon an ein anderes Interface anzuschließen? Die Scarlett eventuell auszutauschen oder gar zurückzugeben? Ein Upgrade auf eine Steinberg?
Meiner Ansicht nach braucht das SM7B einen EXTREM guten Vorverstärker; bei meinen professionellen Aufnahmen haben wir mit Presonus gearbeitet.
Ich will nicht ausschließen, dass eine nicht sauber USB-powered Scarlett in dieser Kombination überfordert sein könnte.
Erdschleifen produzieren üblicherweise kein hochfrequentes Fiepen; so was stammt eher von schlecht abgeschirmten Kabeln (ich habe das Problem in einer Location, und da nützt die beste DI-Box nichts).
vielen lieben Dank für die schnellen Rückmeldungen. Anbei mal ein Sample des “fiepens” (DBX steht auf Bypass). Ich habe weder eine DI-BOX zur Hand noch ein alternatives Interface. Umtausch ausgeschlossen - habe das Interface schon sehr lange. Das Problem besteht eigentlich seit der Anschaffung des Shure SM7B.
Macht ein neues Interface Sinn? Empfehlungen? Bus powered überhaupt sinnvoll? Eventuell sogar SM7B ablösen?
Aber wenn das mit und ohne DBX fiept - was passiert bei einem anderen Mikro (direkt am Scarlett, und via DBX)?
Wenn das Problem dann komplett weg ist, dann fürchte ich dass das am Mikro liegen könnte.
Wenn das Problem auch mit einem anderen Mikro auftritt, dann dürften Scarlett oder Routing das Problem sein.
Für letzteres solltest Du noch mal doppelt überprüfen, dass
Hardware-Monitoring am Scarlett keinen Feedback-Loop baut (Soundkarten-Treiber)
In Deinem Beispiel sieht man zwei Peaks bei 9.6kHz und 19.2kHz, die liessen sich eigentlich noch gut mit einem scharfen EQ wegfiltern. Sind das die Störgeräusche auf die Du Dich beziehst?
DBX baut eigentlich ordentliche Geräte, insofern würde es mich wundern wenn es wirklich von dort kommt, eher hätte ich ein PC-/Laptopnetzteil in Verdacht. Kann aber natürlich alles sein.
Was ich ausprobieren würde:
auf alle Fälle symmetrische Verbindung zwischen DBX und Scarlett, also “Stereo” Klinenkabel (Spitze, Ring, Schaft = TRS) evtl. auch Klinke-XLR-Kabel
DI-Box zwischen DBX und Scarlett
Temporär Schutzleiter des DBX-Stromkabels mit Isoband/Tesafilm abkleben
Wenn Metallgehäuse: Leitende Verbindung zwischen Scarlett + DBX Gehäuse herstellen
vielleicht noch eine Information vorweg ich betreibe das ganze an einem festen Rechner (Tower). Mainboard und CPU wurden vor einer Woche durch neue Komponenten ersetzt. Problem bestand bereits vorher.
TRS->XLR ist schon mal gut, Phantomspeisung des Scalett ist aus, nicht wahr?
wäre ein Versuch wenn ohnehin vorhanden, sollte an sich nicht notwendig sein
Abkleben am besten in der Steckdose, anders geht das auch gar nicht
Die Idee hier ist, dass sich Potentialunterschiede oft durch das Kabel ausgleichen durch das auch der Sound geht, und dann bekommt man z.B. Fiepen/Brummen. Wenn die Gehäusemassen direkt verbunden sind ist der Potentialunterschied weg.
Wenn das alles nichts hilft wird die Fehlersuche aufwändiger.
Hast Du einen XLR-Terminierungsstecker? Mit diesem im Mikrofoneingang von DBX und Scarlett wäre ein Test interessant ob das Fiepen verschwindet.
ich denke, ich konnte die Probleme größtenteils beheben und mit dem Austausch des Interfaces den Klang verbessern. Hauptgrund für das Fiepen war offensichtlich das XLR-Kabel des Shure SM7B, welches an einem Stromkabel entlang lag. Anbei mal ein Soundsample. Was sagt Ihr dazu? Wie gut findet Ihr die Verbesserung?