#ppw15b-Doku: Podcast-Jeopardy

Das Podcast-Jeopardy wird nicht nur demnächst™ in Software-Quellen (Open Source, Baby!) von @gglnx veröffentlicht. Wir haben auch beschlossen, unsere Vorbereitung bzw. unsere Herangehensweise öffentlich zu machen - das wird übrigens nur eine Hälfte eines Postings, das erst durch die weitere Erklärung von @rstockm vollständig wird.

Erstmal hier drei Bilder, die unsere Matrix (aka: Moderationsstützen) zeigen:

Runde 1

Runde 2

Runde 3

(Original hier…)

Was sehen wir?

  • Rot sind die Daily Doubles markiert
  • Gelb ist (im Nachhinein) alles markiert, was man aus unserer Sicht mit “Buuuuh, Berlin Bubble!” kennzeichnen könnte.

Kriterien bei der Vorbereitung waren:

  • Pro Runde eine “Insider”-Kategorie (im Ergebnis: ppw, Sendezentrum, Clusterfuck). Die konnte man aber gut beantworten, wenn man sich ein bisschen für die weiteren Aktivitäten des Sendezentrums interessiert hat - siehe unser Sieger @theTJ .
  • Pro Runde eine Audio-Kategorie.
  • Pro Runde möglichst nur eine Bild-Kategorie.
  • Ungefähr gleiche Anteile technisches Wissen und Podcastkenntnis.
  • Viele Frauen.
  • Wenig Tech-Podcasts.
  • Nicht zu eingeschränkte geografische Verbreitung.

Z.B. ist die “Vom Folgentitel auf den Podcast schließen”-Kategorie (RflEttÜAÜG) bis auf Textilvergehen zu 100 Prozent aus Frauen besetzt.

Eine besondere Selbstkritik, die wir haben: Fragen und Antworten waren nicht ganz stimmig. Z.B. hätte bei “Wer bin ich” vier Mal die Frage “Wer war Bertolt Brecht?” sein müssen und nicht die Antwort. Übrigens unsere einzige echte Trollkategorie :slight_smile: Aus Fehlern wird man klüger: Nächstes Mal wüssten wir besser, wie an die Ausformulierung heran zu gehen ist.

Ansonsten ist klar zu stellen, dass natürlich bei so einem Special-Interest-Jeopardy alles etwas freier zu bewerten ist und eher der Weg das Ziel war. Kreative Erklärungsansätze waren durchaus einkalkuliert und humoriges Scheitern (inkl. der Moderatoren übrigens) ebenso. Dazu kann @rstockm aber gleich mehr schreiben…

Bei einer Wiederholung würden wir natürlich den Überraschungseffekt an sich aufgeben und das Spiel ankündigen. Kategorien + Antworten (mind. 8, so dass es Fallbacks gibt) könnten dann crowdgesourct werden. Bei der finalen Zusammenstellung würde ich aber jederzeit wieder die entsprechenden Auswahlkriterien ansetzen.

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So, und ergänzend von mir noch ein paar Einordnungen: “Warum das Ganze, und warum ist Special-Interest-Jeopardy vielleicht größer als die Summe seiner Teile?”

Ich war völlig geflasht, als ich auf meinem ersten Congress zum ersten mal “Hacker Jeopardy” gesehen habe.

Jeopardy fand ich ein eher so mittelinteressantes Quiz-Konzept, als Kind der 80er war mir “Der große Preis” viel näher.

Was aber das Hacker-Jeopardy des CCC so speziell machte, waren diese Eigenheiten:

  • Festlegung auf ein Thema (Technologie/Computer/Hacking);
  • dabei aber teilweise abstruse Seitenschritte in alle Richtungen, auf die man sich nicht sinnvoll vorbereiten kann (Titelmelodien von Star Treck, Morsecode),
  • Teilweise absurd schwierige Fragen, die exakt niemand spontan beantworten kann. Nur knapp über 50% der Fragen wurden richtig beantwortet.
  • Chaos und Improvisation auf allen Ebenen – die Technik spielt verrückt, Kandidaten sind volltrunken und kommen in Alu-Burkas auf die Bühne. Ich meine. ALUBURKAS!

Was also als Geist (Sniff) von Christoph Schlingensief über all dem schwebte:

SCHEITERN ALS CHANCE.

Ich war komplett verliebt, dieses Konzept musste jenseits der Hacker-Szene in die Welt hinaus getragen werden. Tragischerweise wurde das Hacker-Jeopardy mittlerweile eingestellt. Ich war mir aber todsicher, dass das Konzept auch für Podcasts gut funktionieren muss. Die Software war ja Open Source. Wie eigentlich IMMER findet man in der Podcast-Bubble schnell MitstreiterInnen, die sich für cleveren Unfug begeistern lassen, in dem Fall naheliegender Weise die alte Göttinger-Clusterbubble Claudia und Dennis. Dennis schaut sich die Software an, rümpft die Nase mit den Worten “Open Source heißt halt nicht, dass es auch bedienbar ist” und implementiert das Mal eben an vier Tagen komplett im Browser neu.

Es ist eine große Ungerechtigkeit dieser Welt, dass solche Leute (Dennis) nicht spontan mit Reichtum überschüttet werden. Vielleicht ist es auch besser für die Welt… und Jimmy Wales hätte nie die Wikipedia erfunden wenn es da Geld dafür gegeben hätte. Ich weiß es nicht.

Der Beginn war dann ebenso bierselig wie einfach: Kategorien waren schnell gefunden. Was aber knifflig war: für jede auch 5 GUTE Einträge zu finden. Bei “Lachen in Podcasts” hat jeder sofort Holgi im Ohr. Aber wen dann eigentlich noch? Und was gibt es denn sinnvolles neben der Skype N-1 Schaltung? Na den Double-Ender. Aber dann?

Die 75 Fragen komplett auszubauen, vor allem mit Tonbeispielen (wo FINDET man denn Denis wirklich gut Vadern?) war dann elende, harte Arbeit. Wie Claudia oben schreibt, würde man das nächstes mal (so es eines geben soll) etwas anders angehen müssen.

Ich glaube aber: es hat sich gelohnt. Es war ein Proof-Of-Concept, dass dieses Unterhaltungsformat auch in anderen Special-Intrest-Communities funktionieren kann. Meine Vision: jeder Kleingärtnerverein kann in einem Jahr eine leicht zu bedienende Software im Browser starten und so eine Show schmeißen, sofern sie nur genügend clevere Frage zusammen bekommen. Ich ahne, dass hier auf @gglnx noch einige üble Arbeit zukommt, auch wenn seine Version schon erschütternd stabil funktioniert hat. Und würde mir wünschen, dass wir alle ihm dabei helfen, aus dieser kleinen Nische, erst des CCC, jetzt wir, eine Bewegung zu machen.

Für mehr intelligente Abendunterhaltung auf Konferenzen!

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