Podlive Release - Verpasse nie mehr eine Livesendung!

Moin in die Runde,
ich möchte mich an dieser Stelle outen und euch mitteilen, ich war der, der Sebastian auf folgendes hingewiesen hat.

  1. Ich liebe StudioLink
  2. Ich finde Podlive ist eine fantastische App
  3. Ich will StudioLink unbedingt weiter benutzen
  4. Ich möchte mit dem Metercast auch unbedingt in Podlive erscheinen
  5. Ich möchte die Möglichkeit haben, mich zu entscheiden, ob ich in einem Dienst der mit meinen Inhalten Geld verdient auftauche oder nicht. Unabhängig ob dieser Dienst eine App ist oder ein Streaming-Dienst.

Dat war es auch schon.

Gruß an Sebastian von StudioLink und an das Team von Podlive.

Danke für eure tolle Arbeit
Martin vom Metercast

So, ich bringe noch mal drei Argumente hier rein, zu denen ich gerne mal eine Gegenposition hören würde:

###1. Metadaten sind frei, und das ist auch gut so

Wir haben dieses Thema in der Bibliothekswelt zig mal rauf und runter diskutiert - mittlerweile gibt es da zum Glück einen breiten Konsens: die Metadaten, auch von geschützten Werken, müssen frei sein. Wenn also ein Werk CC NC ist, so bezieht sich das auf den Content, nicht auf die beschreibenden Metadaten - Titel, Autor, Cover. Diese Metadaten sind immer CC0 oder besser gleich public domain. Wenn man sich daran nicht hält, landet man sehr, sehr schnell im Tal des Schmerzes. Beispiel: ich muss dafür Sorge tragen, dass ich keinesfalls in der Wikipedia erwähnt werde - denn davon gibt es “kommerzielle” Druckdienste, die das als Print-On-Demand anbieten. Man kann das alles sehr schön an der Europeana (Europäische Digitale Bibliothek) nachvollziehen: http://pro.europeana.eu/page/creative-commons-zero-public-domain-dedication
Im konkreten Fall bedeutet dies: wenn ein Podcast unter CC NC steht, so gilt dies für den Audio-Bereich. Dieser soll nicht - womöglich zerstückelt - irgendwo auf CD gebrannt (sic) werden oder in einem Bohlen-Song resamplet oder was auch immer werden. Aber die Metadaten - die ich auch noch als RSS-Feed ohne Authentifizierung in die Welt hinaus schreie - die sollten public domain sein.

###2. Nach der Logik: dann auch raus aus den Clients
Jetzt nehmen wir mal an, aus welchen Gründen auch immer würde man sich - entgegen aller Vernunft aus 1. - auf die Position stellen, auch die Metadaten eines Podcasts seien CC NC. Dann muss man doch aber direkt uns als allererstes dafür sorgen, dass sämtliche kommerzielle Podcast-Clients (was so ziemlich fast alle sind) auffordern, den Podcast aus deren Verzeichnis zu nehmen? Denn, das ist doch hoffentlich klar: es werden hier exakt dieselben Metadaten verwendet, inklusive der Bilder. Es wird (fast) bitidentisch derselbe Audio-Kontent abgespielt. Es gibt nicht den allergeringsten Unterschied. M.E. ist eine Herangehensweise “ich suche mir aus, in welchen Clients ich gespielt werden will” nicht wirklich praktikabel. Der Feed ist da, und die Metadaten werden genutzt.

###3. Das Signal für das Ökosystem
Aus 2. folgt für mich im ganz konkreten Fall: es konnte überhaupt nur desshalb zu der Situation kommen, weil es derzeit nur exakt einen einzigen Player für die Streams gibt. Gäbe es schon 20 oder 30 - die alle die freie(!) API nutzen und dieselben freien (!) Metadaten aus dem RSS-Feed, wäre hier vermutlich niemand auf den Gedanken gekommen, nun Änderungen für genau einen Client vorzuschlagen. Nun ist das aber passiert, und @sreimers sitzt jetzt ganz konkret daran, das alles auf Opt-In umzustellen. Wie ich oben schon schrieb: die schlechteste aller Möglichkeiten. Es ist sein gutes Recht das zu machen, denn er trägt im Zweifel die Risiken wenn er verklagt wird. Konkret bedeutet das aber: die Podcast-Welt wird wieder ein Stück komplizierter. Es ist eben nicht mehr 1Klick. Wollen wir denn - der Logik aus 2. folgend - dann jetzt konsequenter Weise auch Opt-In für Podcast-Clients haben? Ernsthaft?
Alternative App-Entwickler werden sich gut überlegen, ob sie noch Zeit und Mühen investieren wenn potentiell gleich die Abmahnanwälte bereit stehen. Ja, ist im aktuellen Fall nicht so gewesen, aber dasselbe Ergebnis ist da: Sebastian ist getriggert und geht auf Nummer sicher, und das aufgrund eines wie ich finde (siehe 1. und 2.) am ehesten als “Missverständnis” zu verstehenden Situation.

Ich finde das sehr, sehr schade und ein eher abschreckendes Signal in die Szene.

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Vielen Dank Martin!

Ich moechte es an dieser Stelle nicht versaeumen zu erwaehnen, dass wir nicht mit Deinen Inhalten Geld verdienen, sondern dass wir eine Infrastruktur am Leben erhalten muessen, um diesen Dienst ueberhaupt anbieten zu koennen - sofern das mit einer derart geringen Einmalzahlung machbar ist! Davon leben kann niemand.

Fuer mich stellt sich ein Konzept wie Podlive eher so dar, dass es mehr Hoerer zu den Produzenten bringt, was ja im Interesse derer sein sollte. Ich selbst habe ueber diesen Weg schon einige Podcasts fuer mich neu entdeckt.

Danke fuer’s nicht einschlafen
Frank von Podlive

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Das ist der entscheidende Inhalt dieser Nachricht, bzw. ein Hinweis darauf.

Ein weiterer Hinweis.

Die Lizenz muss natürlich respektiert werden. Also, „nehmen wir sie mal wichtig“:

Wir wollen uns die NC-Lizenzen ansehen. Hier geht’s um die Nutzung für „kommerzielle Zwecke“.
Was ist ein kommerzieller Zweck? Bzw.: Wann ist etwas nicht-kommerziell? Das definiert man in seiner NC-Lizenz ja gleich selber (4.0):

NonCommercial means not primarily intended for or directed towards commercial advantage or monetary compensation. For purposes of this Public License, the exchange of the Licensed Material for other material subject to Copyright and Similar Rights by digital file-sharing or similar means is NonCommercial provided there is no payment of monetary compensation in connection with the exchange.

(Hervorhebungen durch mich)

Zu Deutsch:

Nicht kommerziell meint nicht vorrangig auf einen geschäftlichen Vorteil oder eine geldwerte Vergütung gerichtet. Der Austausch von lizenziertem Material gegen anderes unter Urheberrecht oder ähnlichen Rechten geschütztes Material durch digitales File-Sharing oder ähnliche Mittel ist nicht kommerziell im Sinne der vorliegenden Public License, sofern in Verbindung damit keine geldwerte Vergütung erfolgt.

Ob @funkenstrahlen nun kommerziell agiert, weiss er am besten selber. Mir fallen da Argumente ein, weshalb das nicht-kommerziell ist.

Ein valider Punkt. Nur: Wenn andere das falsch handhaben, erlaubt uns das nicht, die gleichen Fehler zu begehen.
Aber: Das öffnet eine relevante Sichtweise. Hier wird ja nur angeboten, was schon da ist. Die App ist nur ein Fenster - quasi eine aufgebohrte Version eines klassischen Links.
Um auf die Lizenz zurückzukommen: Kann man überhaupt noch etwas bereitstellen, das schon bereitgestellt ist? Problematisch wird’s z.B. da, wo man (= der Anbieter der App via App) das Werk „vervielfältigt“. Das ist schlussendlich eine technische Frage, die wieder nur @funkenstrahlen zu beantworten weiss. Kurzum: Je nach technischer Ausgestaltung der App bleibt man da lizenztreu.

So, das sollte momentan genug „Wichtignehmen“ sein. Bei Bedarf kämen mir da aber noch ein paar dogmatisch interessante Fragen in den Sinn… :sweat_smile:

@rstockm’s AGB-Idee wäre ebenfalls ein bequemer Weg. Einwilligungen sind immer nützlich.

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iPhone neu gestartet, dann ging es, danke!

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Ich persönlich gehe glaube ich alle Deine Punkte problemlos mit und würde jederzeit unterschreiben, dass so viel wie irgend möglich von dem, was produziert wird, frei verfüg-, abruf-, pars- und indexierbar sein sollte.

Auch Tims Argument, dass die API keine Sonderregelung für einzelne Clients beinhalten sollte, unterschreibe ich so.

Einzig der Ton, mit dem der angekündigten Änderung begegnet wurde, war mir zu harsch.

Ggf. könnte man den Kompromiss finden, dass die API nicht die Einstellung “Möchte ich bei Podlive auftauchen” beinhaltet, sondern “Möchte ich in Drittdiensten mit meinem Livestream gelistet werden”. Quasi die robots.txt für StudioLink Streams. Daran müssen sich dann alle Clients, die die API konsumieren, halten.

Ich kann verstehen, dass das einige (Tim) albern finden werden, da die dahinterliegenden Informationen ja andernorts frei verfügbar sind, würde da aber immer dagegen halten, dass ich mich als Sendender bewußt dafür entscheide, wenn ich im Ultraschall-Interface auf den entsprechenden Knopf drücke. Mittelfristig in die Zukunft gedacht gibt es ggf. eben die von Ralf angesprochenen 20 Clients à la Podlive und ich möchte eben nicht in diesen auftauchen (warum das im Einzelnen auch immer der Fall sein sollte - hier sollten wir meiner Meinung nach immer die Entscheidung des Einzelnen zunächst akzeptieren, so sinnlos sie uns persönlich auch vorkommen mag). Man hätte dann gar keine Möglichkeit (sowohl technisch als auch gedanklich) zu überblicken, in welchen Clients man seinen Stream gewhitelistet hat und in welche nicht. Daher “blanket opt-in” oder eben nicht.

Von mir also Daumen hoch an @sreimers für die Änderung - ggf. in Zukunft mit dem Wunsch daraus ein “indexierbar” Setting zu machen, was zwar Podlive als Auslöser hatte aber sonst Nichts mehr direkt mit Podlive zu tun hat.

Aber erkläre doch bitte hier meinen Punkt 2: warum ist das beim Streaming ein potentielles Problem, aber nicht bei den normalen Clients? Ich würde das wirklich gerne verstehen. Es hat diese Debatte nie bei den Clients gegeben - warum also jetzt?

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Kann ich Dir nicht erklären, da ich nicht der mit dem Problem bin.

Ich sehe das ähnlich wie Du, maße mir nur nicht an aus meiner Sichtweise eine allgemeingültige Regel abzuleiten. Nur weil ich kein Problem damit habe, dass meine Inhalte überall verstreamt und verindexiert werden, heisst das doch noch lange nicht, dass das andere auch so sehen. Und ggf. haben die ja valide Einwände.

Nun bevor man aber eine bestehende Infrastruktur einfach so umwirft, hätte ich da dann doch gerne logisch nachvollziehbare Argumente. Weil „ich will das halt nicht“ kann man einfach lösen: einfach den Dienst nicht nutzen und ein anderes Streaming verwenden.
Es geht ja gerade darum, dass jetzt FÜR ALLE etwas umgestellt werden soll. Dafür möchte ich bitte, bitte vernünftige Argumente haben in Bezug auf meine Punkte 1. und 2.

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Wenn ich das richtig übersehe, wirft hier niemand irgendwas um. Es gab eine Nachfrage, Sebastian hat eine Option eingebaut, es wurde bekannt gegeben und die Reaktionen darauf hier waren Unverständnis und “Blödsinn”. Meine Kommentare drehten sich zu 95% um den Ton der Reaktionen (wie schon dreimal gesagt). Inhaltlich bin ich bei Dir - argumentativ finde ich Extremhaltungen immer etwas schwierig. So eine Community lebt halt von verschiedenen Inputs - auch von solchen, die wir beide ggf. nutzlos finden.

Die Änderung ist da, wenn Du den Schalter für sinnlos hälst, nutz ihn halt nicht (das Argument geht auch in die andere Richtung). Mein Vorschlag, die Einstellung etwas “allgemeiner” zu machen, findest Du oben.

P.S.: Unter “Umwerfen” bestehender Infrastruktur verstehe ich etwas anderes als “eine Option hinzufügen”. Dir ist ja nichts abhanden gekommen, andere haben etwas dazugewonnen.

Das ist falsch. Kein neuer Podcast wird - ohne selbst aktiv zu werden - jetzt in Podlive gelistet. Das ist das Prinzip von Opt-In und senkt die Attraktivität der App massiv da 70% der Podcasts das verbaseln oder übersehen werden.
Deine „nur eine Option“ wäre ein Opt-Out gewesen.

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Oh doch! Dieser neue Schalter wirft so ziemlich Alles um! Sebastian ist auf unser Bitten netterweise nur einen Kompromiss eingegangen, dass der Content fuer eine Woche bestehen bleiben kann, wie er gerade vorhanden ist. Eine Woche - in der Hoffnung, dass dann das Gros der Podcaster den Schalter im Interface findet - wir hatten heute schon diverse Nachfragen, wo sich dieser denn befinde -, und sie so wie bisher von Vielen live gehoert werden koennen.

Waehre Sebastian auf diesen Kompromiss nicht eingegangen, dann haetten wir in logisch konsequenter Folge unsere Datenbank sofort leeren muessen, und haetten eine "funktional kaputte"™ App. Das nenne ich sehr wohl eine „Infrastruktur umwerfen“.

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Daher hier ja die Ankündigung. Ich sehe darin weiterhin kein Problem.

Ihr bietet ein kommerzielles Produkt auf der Basis einer Community-getriebenen API an. Entschuldige, wenn sich mein Mitleid in Grenzen hält. Ich verstehe Dein/Euer Problem, habe aber mit Sebastian die Erfahrung gemacht, dass er, obschon gut beschäftigt, durchaus bereit ist zu kommunizieren und solche Änderungen in Zukunft sicherlich nicht mehr von heute auf morgen einführt sondern Euch und anderen eine gewisse Vorlaufzeit bietet. Das ist in meinen Augen ein Kommunikations-Problem und kein systemisches.

Wie fast alles in diesem Thread.

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Guten Abend zusammen,

interessant, was sich hier für unerwartete Diskussionen entwickeln können. Nachdem ich den Thread gelesen und etwas nachgedacht habe, finde ich folgende zwei Möglichkeiten sinnvoll:

1. OnAir nur nutzbar, wenn dem Auslesen der API von externen Anbietern ohne Einschränkungen zugestimmt wird

Diese Option ist entspricht @timpritlove’s und @rstockm’s Auffassung und dafür müsste StudioLink im Prinzip wieder in den Ausgangszustand von vor ein paar Stunden gebracht werden. Sollte sich Sebastian (@sreimers) dazu entscheiden, fände ich aber eine Übergangsphase sinnvoll, in der den OnAir-Nutzern (Audio-Produzenten) ein Hinweis angezeigt wird, dass es eine API gibt, diese offen ist und es konkret ein Produkt (und in Zukunft vielleicht weitere) gibt, die die Streams in einer kostenpflichtigen App anzeigen. Bei der Weiternutzung des Dienstes nach einer festgelegten Frist würde diese Tatsache (die ja im Prinzip keine Änderung ist) als akzeptiert gelten, wie man das von AGB-Änderungen großer Anbieter kennt. Aus meiner Sicht sollte bei dieser Option auch eine Möglichkeit gegeben werden, seinen Podcast restlos von OnAir zu löschen.

2. OnAir bekommt ein Opt-out für Erscheinen in externen Angeboten via API

Diese Option greift @derrobert’s Verweis auf die robots.txt bei Webcrawlern auf. Die Inhalte jeder öffentlichen Webseite sind auch öffentlich einsehbar, egal ob mit oder ohne Webcrawler. Allerdings bietet die robots.txt eine Möglichkeit, Webcrawlern (und somit vor allem Suchmaschinen) mitzuteilen, dass man dort nicht gelistet werden möchte. Ob dies berücksichtigt wird, ist eine andere Frage, aber die Idee basiert eben auf dem freundlichen Einverständnis verschiedener Akteure. Und es stimmt schon, dass damit die Auffindbarkeit des eigenen Angebots stark eingeschränkt werden kann, wenn man denn möchte. Diese Option würde den OnAir-Nutzern (Audio-Produzenten) eine Wahlmöglichkeit geben mit dem Standard, dass gelistet wird. Auch hier müsste Sebastian eine Änderung vornehmen, die vermutlich aber nur im Umbennenen der Option und Umkehrung der Funktion besteht.


Beide meiner Vorschläge widersprechen dem, was Sebastian bereits umgesetzt hat und es würde sicher etwas zu Verwirrungen führen, wenn es jetzt noch einmal geändert wird. Und ich möchte auch klar betonen, dass es Sebastians Entscheidung ist und ich mich nicht darin einmischen möchte, wie er seine Plattform gestaltet, denn am Ende haftet er womöglich. Langfristig macht es aus meiner Sicht aber schon Sinn, hier eine durchdachte Lösung zu finden, die für Podcaster möglichst einfach bedienbar ist (deshalb wenn Opt-out, weil wahrscheinlich selten) und es Entwicklern wie @funkenstrahlen und @phranck ermöglicht, in einer App auch wirklich ein großes Angebot der streamenden Podcasts zu präsentieren.

Danke für’s Lesen, gute Nacht :slight_smile:

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Wir sind ja im Podcasting nicht die ersten, die mit dem Thema Rechte an Metadaten zu tun haben. So sehr mir die Idee völlig freier Metadaten in Feeds gefällt, sehe ich doch auch im Bereich des Bloggings Urteile, die die Verwendung von Metadaten als Urheberrechtsverletzung sehen (http://www.zdnet.de/41539840/urheberrechtsverletzung-durch-einbinden-eines-rss-feeds, http://www.moenikes.de/ITC/2011/06/28/rss-feeds-einbinden-ohne-entsprechende-rechtseinraumung-ist-rechtswidrig).

Tim’s Argument, die Podcatcher Apps nutzen die Metadaten auch, stimmt zwar, ich kann aber auch verstehen, dass sich wenig risikofreudige Entwickler dieser möglichen rechtlichen Gefahr nicht aussetzen möchten. David Weinberger hat mal in einer tollen Rede in der Library of Congress (http://www.hyperorg.com/blogger/2004/11/21/library-of-congress-mp3s/) gesagt, das online die Grenze zwischen Daten und Metadaten verschwimmt und genau in diesem Graubereich sind wir hier.

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Erst mal möchte ich hier sagen, wie sehr ich mich freue, dass jemand einen Studiolink Client für iOS zu bauen. WMR hat schon 14 Follower, was mehr ist als ich gedacht hätte. Ich schau mir den noch mal etwas genauer an und werde ihn gerne kräftig bewerben wenn er funktioniert. Die 4$ die ich abdrücken musste finde ich angemessen. Ich weiß wie schwer es ist mit iOS Software Geld zu verdienen und werde mich nicht über Preise für eine gute App beschweren die weniger kostet als ein Kaffee. Danke für die ganze Arbeit!

Des weiteren finde ich ja sehr erleichternd, das – anders als ich anfangs befürchtete – niemand abgemahnt wurde oder juristisch bedroht oder sonst wie angepisst wurde sondern sich alles ja doch in einem zivilisiertem Rahmen bewegt und jeder mit jedem redet. Da finde ich den ganzen Aktionismus mal eben alle Podcasts rauszukegeln und die Wortwahl dann doch ziemlich übertrieben und unglücklich. Soweit ich das überschauen kann hat hier niemand irgendwen zu irgendwas gezwungen. Ich halte auch das Risiko einer Abmahnung für relativ gering und das finanzielle Risiko für überschaubar. Wenn euch was a eurer App liegt solltet ihr sie nicht ohne Not so beschneiden, weil ich die Angst, dass die meisten Podcasts aus Unwissenheit oder Verpeiltheit nicht dabei wären für extrem berechtigt halte. Hätte ich nicht zufällig auf einen Tweet geantwortet hätte ich diese ganze Diskussion hier nie mitbekommen. Irgendwann hätten sich dann vielleicht mal Hörer bei mir beschwert und alles wäre unnötig kompliziert und langwierig gewesen. Um ehrlich zu sein: weil ich heute nicht mehr an den Rechner komme und morgen nicht mehr dran denke kann es immer noch passieren, das ich vergesse mich einzuopten. Und wenn nicht für WMR dann eben für nerds.fm, sobald man mehr als einen Podcast haben kann. Bitte, macht es zumindest opt-out und nicht opt-in.

Und meine Meinung zu der ganzen Debatte nun auch noch: es sollte keine Möglichkeit zum opt-out geben. Zum einen halte ich die Interpretation der CC-Lizenz, das sie sich auch darauf bezieht, das sie nicht innerhalb einer kommerziellen Software dargestellt/angespielt werden darf für arg talibanesk. Nach der Logik dürften CC-NC Bilder/Videos/Musik auch nicht in kommerziellen Browsern wie Safari, Edge oder Chrome abgespiegelt werden, oder auf kommerziellen Hardwareplayern oder Autoradios. Ich finde diese Interpretation als juristischer Laie zumindest extrem abwegig. Damit kommen wir zum zweiten Punkt: meine Tweets stehen schon seit Jahren unter einer CC-NC Lizenz, was übrigens die Welt Kompakt mehrfach nicht davon abgehalten hat mich ungefragt abzudrucken. Was würde nun Twitter tun wenn ich sie auffordern würde meine Tweets nicht mehr in kommerziellen Clients wie Tweetbot anzuzeigen? Falls sie überhaupt reagieren würden würden sie mir vermutlich freundlich daraufhinweisen, dass ich ja gern meinen Account löschen kann. Und das solltet ihr auch tun (das hinweisen, nicht das löschen). Es macht die Software für euch als Entwickler, für die Hörer und für die Macher unnötig komplizierter und senkt ihren Nutzen enorm. Es dürfte den Supportaufwand um einiges erhöhen. Wenn man eine Schnappatmung bekommt, weil sich jemand nebenbei mit seiner kostenlosen geilen Infrastruktur ein Trinkgeld dazu verdient dann ist die Lösung des Problems ganz einfach: einfach die Plattform nicht mehr nutzen. Aber so weit ich das sehe scheint das in diesem Thread ja wirklich niemand zu wollen, weswegen es ja noch absurder ist, warum es das Feature und die Diskussion überhaupt gibt.

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Mal eben auf der Metaebene:

<3

Das ist so perfekt-typisch Internetforum: Man ärgert sich so über die übertriebene Wortwahl aller Schreibenden, dass man 10 Zeilen später erst mal die dickste Wortkeule des ganzen Threads rauspackt :slight_smile:

Aber dass sich @343max und ich einmal in irgendwas inhaltlich einig sind, kommt auch mal gar nicht so häufig vor :eyes:

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Ich denke nicht, dass man die sinnlosen Entscheidungen Einzelner akzeptieren muss/sollte. Das ist zwar erstmal „nett“ gedacht, aber wenn man diese Einstellung weiter denkt höchst gefährlich.

Weiß zwar nicht, was daran gefährlich sein soll, die Standpunkte anderer Menschen als solche zu akzeptieren, aber es hat ja niemand gesagt, dass auf alle Meinungen oder Inputs auch sofort reagiert werden soll.

Grundsätzlich geht es doch nur darum nicht alle Feature-Wünsche sofort als “Blödsinn” abzutun, nur weil man sich selber in diesem Moment nicht vorstellen kann, wozu das gut sein soll. Nicht mehr aber eben auch nicht weniger.