Podcasten mit Nackenbügelmikrofonen?

Ich habe mir für Gesprächspartner zwei Shure WH-20 XLR (aktuell 125 € bei Thomann) besorgt. Das ist eines der wenigen mit XLR-Anschluss, die ich gefunden habe. Es wird für Aerobic-Trainer beworben. Daher gehe ich davon aus, dass es relativ robust ist. Der Nackenbügel ist im Vergleich mit anderen bequem.

  • deutlich günstiger als die empfohlenen Headsets
  • stört unerfahrene Gesprächspartner weniger als Kopfhörer - normale Gesprächssituation
  • benötigt kein Monitoring-Setup mit Kopfhörerverstärker für die Gesprächspartner - ich verwende ein Headset am Headset-Ausgang des Audio-Interface als Monitor
  • Im Gegensatz zu Lavalier-Mikros ist die Position zum Mund fix, was die notwendige Konzentration reduziert. dafür nehme ich den geringeren Komfort in Kauf.

Insgesamt bin ich mit dem Setup aktuell ganz zufrieden. Ein Hörer meinte allerdings dass der Unterschied zwischen den Mikros hörbar sei.

Es ist eines der wenigen mit fest angebautem XLR-Stecker (in welchem sich eine kleine Platine mit dem Speiseadapter befindet)! Das ist kein Feature, sondern eine Einschränkung, da man somit das Mikrofon nur noch an XLR-Eingängen mit Phantomspeisung verwenden kann, und nicht mehr an Funkstrecken oder per Adapter an „Plugin-Power“ Eingängen der typischen Rekorder (oder, wie gerade mit dem HMC gesehen am iPhone / iBook / …

Das Shure ist sicher kein schlechtes Mikrofon, ich will es nicht schlecht reden. Nur sollte man die Mikros mit Mini-XLR, Klinke, Microdot, … (jeder Hersteller von (vor allem) Drahtlosanlagen kocht sein eigenes Süppchen) nicht aus der Auswahl werfen, nur weil sid nicht direkt an XLR Funktionieren: Adapter und Speiseteile sind relativ billig.

Für Veranstaltungen, von denen wir dann auch Podcasts produzieren, haben wir prinzipiell Headsets im Einsatz. Wir hatten einige Zeit mehrere AKG C 544 L im Einsatz; die sind vom Klang aber in meinen Ohren nicht ganz so erfreulich – weil sie hohe Frequenzen gerne mögen, muss man mit dem De-Esser ganz schön aufpassen, damit man ein halbwegs gleichmäßiges Klangergebnis erzielt.

Wir sind jetzt auf Shure PGA31 umgestiegen; klanglich sind die viel unkomplizierter; mit den Sprecherinnern und Sprechern, die bei uns dabei sind, sind die Stimmen da gut aufgehoben.

(Der Podcast ist https://itunes.apple.com/de/podcast/zeitfenster-der-gottesdienst/id1067678422?mt=2 – die Predigten aus einem Gottesdienst).

hmm… da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Mein Shure WH-20 XLR ist ein dynamisches Mikrofon, das keine Speisespannung braucht. Am Rekorder die Speisespannung komplett ausschalten und alles läuft wunderbar - zumindest an meinem Zoom H6. Die Qualität mag nicht ganz so gut sein wie bei den kapazitiven. Für mich reicht es aber und ich bin dankbar, nicht über Speisespannung und Stecker-Adapter nachdenken zu müssen. Ich habe bisher mit Adaptern schlechte Erfahrungen gesammelt. Funkstrecken sind aktuell kein Thema für mich.

Das Beyerdynamic TG H54c mit Beyerdynamic CV 18, das ganz oben im Thread erwähnt wird, schaue ich mir aber mal genauer an.

Nachdem ich eh’ noch ein viertes Mikro brauchte, habe ich mir mal das Beyerdynamic gekauft. Und obwohl ich nicht wirklich audiophile Ohren habe, meine ich einen Unterschied zu hören. Empfindlicher als das WH-20 XLR ist es auf jeden Fall. Jetzt kämpfe ich mit dem Impuls, die beiden Shures zu ersetzen.

Für mich ist die Entscheidung, nicht mit kompletten Headsets für alle Beteiligten zu arbeiten, immer noch die Richtige. Wir haben bei Kontrollverlust FM in der Regel Neulinge als Gesprächspartner, die das Sprechen mit Headsets nicht gewohnt sind. Und bisher gab es immer einen Besprechungsraum, in dem der Geräuschpegel OK war.