Huhu
Wenn Du dir wirklich eine Zuhörerschaft aufbauen möchtest, solltest Du dir schon Gedanken zum Thema machen und ganz offen gesagt, macht podcasten erst dann auch längerfristig Spaß, wenn jemand zuhört. Gerade bei den Themen von allgemeinen Interesse gibt es schon sehr viele, sehr gute Podcasts. Im allgemeinen Bereich „Laberpodcasts“ z.B. wird es aus meiner Sicht eher schwierig, ohne ein wirklich tolles Konzept, noch Zuhörer*innen zu finden.
Du brauchst in der Regel ein Alleinstellungsmerkmal um Zuhörer*innen zu finden. Aus meiner Sicht eignen sich sehr spitze Themen da viel besser für den Anfang. Fang vielleicht einfach damit an, dich zu fragen, ob Du zu irgendwas viel weißt, oder ob es ein Thema gibt, zu dem Du richtig „nerden“ kannst. Mach dir ruhig eine Liste und es ist auch nicht schlimm, wenn dir nicht direkt 100 Themen für eine Folge einfallen. Dann guckst Du einfach mal, ob es schon Podcasts (oder YouTube-Kanäle) zum Thema gibt und schaust dir ein paar davon in Ruhe an. Vielleicht kommt dir dann schon die zündende Idee.
Gerade bei den spitzen Themen brauchst Du dann auch nicht direkt wöchentlich eine Episode machen. Versuche lieber einen Rhythmus zu finden, bei dem Du einen echten Mehrwert und gute Qualität bieten kannst. Die Zeit der Leute ist ja begrenzt.
Als Beispiel gibt es (vermutlich) hunderte tolle Podcast zum Thema Online-Gaming allgemein. Warum sollten die Leute sich ausgerechnet genau deinen (Neuen) anhören? Es da mit den anderen aufzunehmen, wird vermutlich sehr schwierig. Zumal es einen Gewöhnungseffekt gibt. Ich bin kein Gamer, aber vielleicht bietet das Spiel, dass Du schon seit Jahren zockst, da einen einfacheren Einstieg. Minecraft zum Beispiel oder noch spitzer, einen Podcast zu Minecraft Mods oder einem einzelnen Mod. Da hören dir dann natürlich nur die echten Nerds zu, aber immerhin gibt es dann auch einen guten Grund, genau dir zuzuhören. Und es gibt eine Community, bei der Du für deinen Podcast werben kannst.
Wenn Du dann irgendwann eine treue Zuhörerschaft hast und die Interessen der Leute kennst, kannst Du dich ja immernoch thematisch breiter aufstellen und im Beispiel auch zu anderen Online-Games Episoden machen. Wenns gut läuft, wird es irgendwann auch Anregungen aus deiner Community geben.
Ein noch besseres Beispiel: Es ist viel einfacher, erfolgreich ein Podcast über die Erfahrungen und Hürden zu machen, die man als homosexueller Mann mit seinem Partner nehmen muss, um sich den Kinderwunsch zu erfüllen. Da gibt es einfach eine spitze Community von Interessierten und man kann sehr spitz für diese Leute berichten, ohne zu viel Konkurrenz zu haben. Vermutlich suchen sogar viele Leute speziell danach. Später kann man das auch auf die Themen erweitern, die speziell Homosexuelle in der Kindererziehung beschäftigen oder sich mit Kindererziehung ganz im allgemeinen beschäftigen. Die eigene Community wächst dann mit. Mit einem neuen Podcast über Kindererziehung eine Zuhörerschaft zu finden, wäre aktuell vermutlich sehr schwer. Selbst wenn man das gut macht.
Grundsätzlich gilt natürlich seit eh und je, dass man machen kann, was man will. Nur zeigt die Erfahrung auch, dass es langfristig viel mehr Spaß macht, wenn sich mit der Zeit eine eigene Community bildet und man mit seinem Podcast etwas hat, für das sich Leute interessieren. Bei dem großen Angebot wird es immer schwieriger, eine Zuhörerschaft zu finden, selbst dann, wenn man ganz grundsätzlich ein Talent fürs podcasten hat.