Podcast Setup mit mehreren Mikrofonen (3-4)

Hallo zusammen,

ich betreibe seit ein paar Monaten mit zwei Freunden einen Podcast und wir wollen uns in Sachen Tonqualität verbessern, da die aktuelle 2 - USB Mikrofone an Laptop gerade in den Streams sehr hin und her wankt.
Mein Gedanke war jetzt, das System mal umzukrempeln und ein kleines Budget in die Hand zu nehmen, um dieses Makel abzuschaffen.

Folgendes ist (nach ein paar Stunden Videos und Angebote durchforsten) aktueller Stand:
Wir wollen mit drei Mikrofonen arbeiten, sodass jeder sein eigenes hat (es sollten auch zwei gleichzeitig verständen werden, gerade in den Diskussionen).
USB soll, wie die meisten sagen, von der Qualität her schlechter sein → Gedanke auf XLR umzuschwenken.
Anschaffung eines Audio-Interfaces (derzeit haben sich Zoom AMS-44 und Steinberg UR44 aufgrund der Eingänge und Kosten herauskristallisiert).
Anschaffung des nötigen Kabelmaterials (Verlängerungen von ca 6m um vom Laptop auf einen leistungsstärkeren Gaming PC zu switchen, ohne das Auf und Abbauen → Stream findet im Wohnzimmer statt).
Anschaffung neuer Mikrofone, da wird es jetzt komplizierter für mich. Meine Vorstellung wären Nackenbügelmikrofone, allerdings lese ich da viel von Mini-XLR, was wiederrum Adapter erfordern würde und sich da die Frage stellt, ob es eine „einfache“ von Mini-XLR auf XLR verbindung ist oder aufgrund der Pinbelegung was beachtet werden muss.
Andernfalls müssten Standartmikrofone mit XLR Anschluss angeschafft werden (hatte da mal das PC Tonor, aber auf USB war es ein Graus, da man entweder nah ranmusste oder ständig darauf achten, dass man nicht zu laut wurde).

An dieser Stelle bedanke ich mich, dass ihr es bis hierhin gelesen habt, jetzt kommen leider die Fragen:
XLR wirklich besser? Wenn ja, welche Mikros könnt ihr empfehlen, vorausgesetzt die Anschaffung hält sich bei drei in Grenzen? (Aktuell hab ich Solocast und Quadcast via USB im Einsatz, Ton eigentlich ok aber man hat die Doppelung manchmal und muss halt das Teil direkt vor sich haben)
Die genannten Audio-Interfaces: Jemand Erfahrungen mit diesen gemacht, im Bezug auf XLR, Installation, Betrieb etc.? Kostenpunkt?
Nackenbügelmikrofone euerseits empfehlenswert? Bei div. Seiten gibt es welche zw. 30-60€ aber mit der Mini XLR Ausführung.

Ziel soll es sein, dass die Tonqualität gut ist, man uns deutlich verstehen kann und selbst beim anschauen der Ton nicht direkt 80% seiner Leistung einbüßt. Wir wollen halt den Zuschauern / Zuhörern nicht dazu drängen, den Pegel voll aufdrehen zu müssen. Und (wenn Möglich) ein vertragbares Budget zu investieren (max. 400-500 Komplettanschaffung) → Ist dies realisierbar oder befinde ich mich auf der Traumstraße?

Danke für eure Zeit und ich wünsche euch noch eine erholsame Restwoche :wink:

Gruß
Couchi

Hi Couchi,
erstmal Glückwunsch und viel Erfolg bei deinem/eurem Projekt.
Die schnelle Antwort ist natürlich wie immer ‚kommt drauf an‘. Damit ist dir aber natürlich nicht geholfen. Hier also meine persönliche Einschätzung:
Hier im Forum gibt es diverse Artikel, welche sich mit Headsets (Mikro/Kopfhörer-Kombi) auseinandersetzen, das ist sicherlich einen Blick wert. Da gibt es im Einsteigerbereich interessante Lösungen.
Zum Thema USB Audiointerface: mit dem Steinberg macht ihr sicherlich nichts falsch. Alternativen von z.B. Tascam leisten vermutlich das selbe. Wenn Zoom als Hersteller in Frage kommt würde ich mir mal das PodTrack P4 anschauen. Das hat den smarten Vorteil, dass man auch mobil aufnehmen kann und nicht zwingend auf einen angeschlossenen Rechner angewiesen ist (solange ihr den nicht für z.B. StudioLink benötigt).
Als Einsteiger-Mikrofon habe ich gute Erfahrungen mit dem Thomann the t.bone BC 500 in Kombination mit dem TritonAudio FetHead (zusammen ca. 155,- €) gemacht. Funktioniert auch ohne FetHead, dann muss man aber gut aufpassen mit dem Eingangspegel.
Bei den Kabeln rate ich dir zu höherwertigen Kabeln. Wer hier billig kauft, kauft zwei mal (glaub mir).
Hoffe das hilft ein wenig. Gruß,
Andreas

Nachtrag: Das Zoom PodTrack P4 unterstützt, als USB Audio-Interface, nur 2 Spuren in und out, reicht also nur den Mix-Down durch. Einzelspuren müssen auf der SD-Karte aufgezeichnet werden und nachträglich in die Mix-Software importiert werden. Schade.

Hi @andimeier
vielen Dank für deine Rückmeldung und die Infos, die du mir gegeben hast.
Habe mir den PodTrack P4 angesehen und sah auf den ersten Blick gut aus, dein Nachtrag richtet sich dann bestimmt an die Eigenschaft, mehr 3-4 Mikros zeitgleich zu plaudern, dass dies dann nicht funktioniert, verstehe ich das richtig? Das 3-4 Leute gleichzeitig reden ist unwahrscheinlich aber es geht sich nur darum, dass auch alle Mikros ohne umschalterei / stummschalten funktionieren können. Es als Audio-Interface auch fest zu nutzen ist ebenfalls super, die Mobilität ist nice to have, aber ich weiß nicht, wie wir das umsetzen würden. Aktuell haben wir einen festen Raum und ich hau dann die Kamera, die zwei Mikros an den Laptop der vor uns ist und dann gehen wir mit einem Thema live. Plaudern ne Stunde frei dazu und fertig.
Wir sind immer zu dritt und müssen so schon drauf achten, dass wenn einer redet, der andere sein Mic auf stumm schaltet, da es sonst zur Doppelung kommt.

Danke an dieser Stelle und ich werd mich mal weiter im Forum umsehen, aber deine Vorschläge schaue ich mir auch nochmal genauer an :wink:

Gruß
Couchi

Hi. Der Nachtrag bezog sich darauf, dass du, wenn du das P4 als USB Audio-Interface nutzt, in der Aufnahme-Software nur die Stereo-Summe aufzeichnen kannst, was die Nachbearbeitung schwierig macht. Mit dem Steinberg z.B. kannst du (z.B. in Ultraschall oder jeder anderen DAW) die Spuren einzeln aufzeichnen und hinterher entsprechend abmischen/muten/schneiden. Da du nicht gesagt hast, mit welcher Software ihr aufnehmt, macht das die Beantwortung etwas schwierig. LG

Hi,
Bearbeitung ist aktuell noch nicht in Planung. Was wir derzeit machen ist nur ein Stream via Twitch, wo wir also live senden. Die jeweiligen Folgen sind dann eine Woche abrufbar. Zukünftig wollen wir dann diese Folgen nutzen für YT und ggf. als reine Tonaufnahme als Podcast (da würde ich dann die Tonspur extrahieren).
Wir sind hier also keine Profis, sehen es als Hobby an und sind zeitl. jetzt auch nicht so gut aufgestellt, dass wir da neben der Aufnahme noch die Folgen bearbeiten etc.
In erster Linie soll lediglich die Soundqualität verbessert werden ohne Fokus auf schneiden, mischen etc.

Danke dir,
Gruß Couchi

Ich hätte jetzt eine weitere Frage: Das Zoom PodTrack P4 scheint es mir fast angetan zu haben. Vom Design, Performance und Handhabung wird sehr viel positives berichtet, auch ohne ausreichende Vorkenntnis.
Ich überlege nun, für den Anfang auf das P4 mit 3x XLR Mikros zu gehen (Preistechnisch sagt mir Tonor oder FDUCE SL 40X zu).
Für den Stream würde ich versuchen das P4 mit meinem Smartphone zu verbinden. (Frage mich nur, ob die Spannungsversorgung dann fürs Smartphone übernommen wird, da der Anschluss ja auf das P4 ginge, dieses würde ich mit einer externen Versorgung anschließen).

Klingt dies in der Umsetzung her vernünftig oder laufe ich gefahr, da was entscheidendes zu vergessen?

Danke für eure Zeit :wink:

Gruß
Couchi

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Dass der P4 nur das Stereosignal direkt in den Rechner spielen kann, muss nicht unbedingt ein KO-Kriterium sein. Ich selbst benutze im beruflichen Umfeld den Rodecaster Pro II und nehme nur auf microSD-Karte auf. So habe ich während der Aufnahmesituation keinen Stress mit irgendwelcher herumzickender Software. Nach der Aufnahme nehme ich die Karte und kopiere die Einzelspuren zur weiteren Verarbeitung auf meinen PC und dann gehts bei mir weiter mit Standard-Reaper. Funktioniert für mich sehr gut. Und genau das kann das P4 auch: Aufnahme der Einzelspuren auf SD-Karte. Die nimmt man dann nach der Aufnahme einfach heraus und mit einem Kartenleser kopiert man die Spuren auf einen PC oder Laptop, wo man die Sachen dann je nach Belieben weiterverarbeiten kann. Wozu denn der Stress mit Software in Live-Aufnahmesituationen? Da drücke ich lieber Knöpfchen und beschäftige mich mit dem Podcast. Und ja der P4 kann gleichzeitig mit vier Mikros arbeiten und zusätzlich noch mit einem Telefon. Ich habe den bei mir sogar rumliegen, konnte aber mangels Menschen in meinem Umfeld, die gerne einen Podcast aufnehmen würden, leider seine Brauchbarkeit noch nicht praktisch testen. Hätte aber Lust dazu.

Im günstigen Segment kann ich sonst noch die Behringer XM8500 als Mikrofon empfehlen.
Kosten ca. 18 Euro und liefern ordentliche Qualität. Dann hättet Ihr das 4 Mikrosetup und noch paar Euros eingespart

Bei Thoman gibts gerade Osterangebote, da gäbe es ein M-Audio Mic für 20€ statt 80€. Keine Ahnung wie gut das ist: