Podcast optimieren: 111 mögliche Stellschrauben

Ich versuche gerade eine Matrix zu finden, in der man seinen eigenen Podcast einordnen kann, um einzelne Elemente zu verbessern. Ob da wohl was fehlt?

PODCAST
Dimensionen und mögliche Stellschrauben zur Veränderung
@lobodingbauer

  1. Länge
  2. Tonqualität / Auphonic-Verwendung
  3. Frequenz der Veröffentlichung
  4. Aktuelle Folgenzahl
  5. Anzahl Downloads
  6. Regelmäßigkeit der Veröffentlichung
  7. Format
  8. Community-Angebot
  9. Live-Aufnahme mit Chat
  10. Live-Option vor Publikum
  11. Monetarisierungswille
  12. Förderungspotenzial für Geldgeber
  13. Anzahl an Stimmen, unterscheidbar/ähnlich
  14. Sprechweise und Sprechtechnik
  15. Genderwahrheit (Gäste, Inhalt, Art zu reden)
  16. Gewalt in der Sprache vs. Gesprächskultur
  17. Bedarf für diesen Podcast
  18. Massentauglichkeit
  19. Skalierbarkeitselemente
  20. Aktuelle thematische Relevanz
  21. Definierte existierende Zielgruppe
  22. Außerhalb-der-Zielgruppen-Chancefaktor
  23. Abhängigkeiten irgendwelcher Art
  24. Medienhaus im Nacken vs. Indie
  25. Interessensgruppe im Nacken vs. Indie
  26. Support von angrenzenden Abteilungen
  27. Persönlichkeitszuordnung & Rampensau-Faktor
  28. Kleinteiligkeit, Gestaltungsdichte
  29. Schnitt oder nicht
  30. Vorbereitungsdauer
  31. Definierter Workflow zur Episodenentstehung
  32. Kontributorendeklaration
  33. Bearbeitungsdauer nach der Produktion
  34. Unverwechselbarkeit, Vergleichbarkeitsfaktor
  35. Vorbilder irgendwo vorhanden?
  36. Grafik und Metatexte
  37. Signation, Sounddesign, Soundlogo
  38. Newsletter begleitend
  39. Facebook / Twitter / Instagram / TicToc
  40. Vorankündigung der Folgen
  41. Planungshorizont
  42. Podcast-Community-Anbindung D/Ö
  43. Nähe-Ferne-Potenzial ausgeschöpft
  44. Ausspielkanäle ausgeschöpft
  45. Lizenzfragen geklärt
  46. Jingle / Signation / akustische Trennungselemente
  47. Transkript und Transkript-Player-Einbettung
  48. Übersetzung in andere Sprachen & Länder
  49. Micro Payments und weitere Spendenmöglichkeiten
  50. Hörer-Adressierung
  51. Housekeeping : Content - Ratio
  52. Mikrofondisziplin
  53. Überraschungselemente
  54. Impact-Factor - wird erwähnt, Cross-Empfehlungen
  55. Shownotes gepflegt
  56. Episodenbilder und Episodenunterscheidbarkeit
  57. Ästhetisierungsfaktor im Gesamtbild
  58. Schnöselfaktor
  59. Kritikmöglichkeit
  60. Hörertreffen
  61. Podcast-Radio-Crossoverpotenzial
  62. Podcast-Print/Online Crossoverpotenzial
  63. Abo-Button auf Homepage
  64. Internetauftritt: Episodenliste versus „letzte Folge only“
  65. Aufkleber, Kugelschreiber, Luftballons, Shirts etc.
  66. Kindermit/zuhörtauglichkeit
  67. Intimitätsfaktor, Lagerfeuerfeeling, Radiogefühl, Drama und große Bühne?
  68. Geschwindigkeit / Pace
  69. Doppelgeschwindigkeitsabspielgeeignet
  70. Innovationspotenzial - ganz vorne in der Meute?
  71. Professionalitätsgesamteindruck
  72. Dauer-Archivierung (archive.org) vs „stirbt mit Macher:in“
  73. Kapitelmarken / Bilder zu Kapitelmarken
  74. Würde man eine Episode zufällig hören wollen - Faktor
  75. Hat bei einem Symposion darüber erzählt
  76. Hat einen Preis gewonnen, Preistauglichkeit
  77. Universitäts-Anbindung
  78. Zitierbarkeit angesprochen bzw. geklärt
  79. Volatilität - Folgen ändern sich ständig / bleiben gleich
  80. Ausgereiztheit. Fertig. bzw. Potenzial für wie viele Folgen
  81. Haben-die-Gestalter:innen was davon-Faktor
  82. Podcast-als-Haltung Kompatibilität
  83. Bei fyydd und panoticum geclaimed?
  84. Foto der Gestalter:innen irgendwo dabei
  85. Eigene Domain
  86. Hobbyproduktion, Nebenbei oder Hauptberuf
  87. Wie finden es andere - Stimmen bekannt?
  88. Im Sendegarten je gewesen?
  89. Gäste oder nicht
  90. Prominenzfaktor passiv (Gäste) und aktiv (Hörer:innen)
  91. Themenklarheit
  92. Würde es mein Vater hören - Faktor
  93. Druck auf die Veröffentlichung der nächsten Folge vorhanden
  94. Redigierte Manuskripte bzw. Zweitverwertung der Inhalte
  95. Hinweise auf andere Podcasts im Programm
  96. Gibt es eine oder mehrere Gold-Folgen, sind diese auf der Homepage dargestellt
  97. Sieht auf allen Playern und Devices gut aus
  98. Veränderungswille, -wunsch, oder -druck
  99. Existierendes Einkommen aus Podcast / Folgeaufträgen
  100. Könnte man es als Unternehmen aufblasen-Faktor
  101. Wurde bereits eine Folge zurückgezogen
  102. Könnte jemand eine produzierte Folge zurückziehen - (Droh)potenzial
  103. Troll-Freiheit
  104. Text-Redundanzen/Dubletten in der Folgendarstellung (Titel, Untertitel, Beschreibung)
  105. Wenn kommerziell: Produktionskosten bekannt, Verkaufskosten pro Folge bekannt
  106. Nachhaltigkeitspotenzial für Produzent:innen, „wesensgemäßes Podcasten" möglich?
  107. Glücksfaktor aktiv (Produktion) und passiv (Zuhören)
  108. Qualitätsmananagement
  109. Feedback vorhanden
  110. Feedbackmanagement vorhanden
  111. Einsam versus gemeinsam - Faktor
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Wow. Einfach nur wow. Mehr fällt mir im Moment noch nicht ein. Tolle Liste! Danke Dir.

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Whoa, das ist ganz schön viel zu lesen.

Was mir auffällt: Du mischst technische Aspekte (Kapitelmarken, Bilder dazu, Abobutton auf der Homepage) mit eher komplexen Themen (Veränderungswille, aktuelle thematische Relevanz). Alleine eine Sortierung in technische Aspekte und inhaltliche Aspekte würde der Übersicht schon helfen. Bei den technischen Aspekten gibt es außer Zeit ja oft nicht viel, was dagegen spricht, hier kann man also durch Abarbeiten einen Zugewinn erzeugen.

Bei inhaltlichen Themen hingegen gibt es superviel abzuwägen: Ist die Länge Stärke oder Schwäche? Ist Massentauglichkeit dem Thema angemessen oder nicht? Mache ich den Podcast, um einen Bedarf zu befriedigen oder für mich zum Spaß?
Man kann also vielmehr reflektieren aber weniger strikt abarbeiten.

Mit ein bisschen Ordnung kann da glaube ich ein interessanter Ratgeber bei rumkommen, und vielleicht sogar mit ein bisschen Schwarmerfahrung sogar ein paar gute Schwellenwerte (man sollte X von Y Punkten bei Technik erfüllen, um gut anzukommen, z.B.).

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ich würd eher sagen „um sich damit wohlzufühlen“

Der Rest kommt dann eh.

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Ich stell mir das so vor: 30 Podcaster:innen beschreiben ihren Podcast anhand dieser Matrix. Dann sollte man eine Normalverteilung um das übliche Maß an Technik herum sehen, anhand derer man dann ja auch so ein bisschen die Erwartung der Hörer:innen abschätzen kann.

Und das wäre dann, was ich Leuten empfehlen würde, ebenfalls zu erreichen, um nicht unterdurchschnittlich unterwegs zu sein. Am Ende hast Du aber Recht: die Podcaster:innen sollen sich auf jeden Fall wohl fühlen.

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Ist aber ne gute Idee, so als Orientierung. Man muss nur dazu schreiben “Ihr dürft es auch komplett anders machen, ausdrücklichst!” :slight_smile:

Ich habe noch 10 weitere Punkte gefunden. Es geht mit bei dieser Liste nicht um ein “richtig/falsch” Bewertung, sondern um eine Sammlung von Stellschrauben. Wenn man etwas verändern möchte, könnte man diese Punkte durchsehen, um zuerst eine Standortbestimmung durchzuführen, um danach jene zu identifizieren, an denen man drehen möchte/könnte/dürfte/sollte/müsste. Alternativ könnte man sich natürlich beliebig viele gute/schlechte/spezielle Podcasts anschauen, um Lücken zu finden, die nicht bedient werden. Oder um gemeinsame Problem- oder Erfolgsfaktoren zu erkennen.

  1. Accessibility: Hörbehinderung, Sehbehinderung, Leichte Sprache
  2. Fachzeitschriften Anbindung
  3. Sprachmix / Mehrsprachigkeit
  4. Freies Radio Anbindung/Verwandtschaft/Herkunft
  5. Fach-Experten machen Podcast vs. Laie
  6. Risikofaktor 1: was würde passieren, wenn was inhaltlich schiefgeht
  7. Risikofaktor 2: was würde passieren, wenn der Feed bricht und alle Abos weg sind
  8. Kopf und Kragen - Faktor: Ist jemand abhängig vom Podcast
  9. Geplante Obsoleszenz/Ablaufdatum vorhanden
  10. Langzeitarchivierung gesichert
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Danke Lothar!
Das ist eine gute Sammlung!
Hilft mir auch schon beim Einstieg meine Position genauer zu bestimmen, unterstützt die “Trennschärfe”
Bringt mir eine ganze Reihe neuer Ideen, sowohl Thematisch, als auch was noch alles zu erledigen ist …

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Erstmal danke für diese tolle Liste, an der ich mich auf jeden Fall auch noch abarbeiten muss!
Zu der Regelmäßigkeit: Was würde denn eurer Meinung nach eine gute Frequenz sein? Sollte irgendein Wochentag bevorzugt werden?
Aktuell nehmen wir alle zwei Wochen auf und ich denke, dass eine höhere Frequenz die Relevanz eines Podcasts erhöhen kann (da kontinuierlichere Wahrnehmung), öfter kann aber sicherlich schnell zu einem Überangebot führen.
Wie ist da so eure Meinung/ Erfahrung?

Es gibt keine allgemeingültige Antwort. Wenn Du über tagesaktuelle Dinge sprichst, kann sich ein häufiger Rhythmus lohnen. Genauso funktionieren aber auch Formate die nur 4 Folgen im Jahr machen, dann aber von hoher Qualität — und alles dazwischen.

Das gleiche gilt für den Wochentag, ich würde einfach sagen, such Dir einen aus und bleib dann bei diesem. Da Podcasts zeitsouverän konsumiert werden, ist der Uploadtag weniger wichtig als bei social media — du musst bei podcasts keinen Algorithmus verführen, sondern einfach nur den Content produzieren, den deine Hörer:innen hören wollen.

Wenn man die übrigens fragt, wollen die immer am liebsten kurze podcasts mehrmals die Woche (so gesehen selbst auf twitter und als ergebnis von hundert millionen Bachelor/Master/Marketing Podcast Umfragen) — tatsächlich hören die dann aber alle Formate, die länger sind und seltener veröffentlicht werden. Denn sehr kurz und sehr häufig sind nur die wenigstens Podcasts.

Hi Joram!

Vielen Dank für deine Antwort. Vermutlich hast du Recht: Aus unseren eigenen Statistiken lässt sich erkennen, dass der größte Peak meist an Frei- und Sonntagen ist, wobei man bei unserer Hörerzahl vermutlich noch nicht von repräsentativen Ergebnissen sprechen kann. Danke Dir!