Podcast-Mikrofon: Shure PG42 vs. Rode NT-USB (Kaufentscheidungshilfe)

Ah OK, dann habe ich dich falsch verstanden.
Wenn du dir ganz sicher bist, dass das für immer so bleibt, kannst du natürlich ein USB-Mikrofon nutzen. :slight_smile:

Es ist wirklich eine sehr schwere Entscheidung. Da ich momentan Student bin, möchte ich auch nicht beide Mikrofone bestellen und testen. Erstens ist das nicht die feine englische Art, schließlich ist dann die Verpackung & Co aufgerissen (nicht so cool dem Verkäufer gegenüber), andererseits wird dann ein größerer Geldbetrag von meinem Konto abgebucht und es kann dauern bis das Geld zurückfließt. Es ist wirklich schwer.

Also ich würde es mal nicht vom Klang abhängig machen. Im Zweifel ist man davon immer enttäuscht, ist halt alles eine Frage von Erwartungen und subjektivem Empfinden.

Stattdessen: Preis, Funktionen, Größe/Gewicht/Robustheit für Transport, Treiberfreiheit, Erfahrungsberichte.

Versteh mich nicht falsch: Natürlich gibt es bei Mikros klanglich sehr große Unterschiede. Aber a) sind sie bei Mikros einer ähnlichen Preisklasse/Formfaktor/Zielgruppe sehr gering und b) ist Klang (meiner Meinung nach) auch sehr subjektiv.

Am besten ist es natürlich, mal in einen Musik-/Audio-Laden zu gehen und dort vor Ort was einzusprechen und zu vergleichen.

Was die Erfahrungsberichte angeht überwiegt das Rode USB. Dazu findet man eindeutig mehr Material. Vermutlich wegen dem Rode Podcaster und Procaster als Vorgänger, herrscht dort mehr Bedarf.

[quote=„lukasbestle, post:6, topic:4792“]Also ich würde es mal nicht vom Klang abhängig machen.
[/quote]
Doch, natürlich! Gerade vom Klang hängt die Mikrofonwahl ab!
Zumindest sollte sie das.

quote=„lukasbestle, post:6, topic:4792“ und b) ist Klang (meiner Meinung nach) auch sehr subjektiv.
[/quote]
Ja, natürlich ist er das, aber das ist in dem Fall doch kein Ausschlusskriterium. Ich würde Dir ja noch zustimmen, wenn es um die Farbe ginge (das hätte nun gar keine Auswirkungen auf den Podcast), aber beim Klang ist das eine ganz andere Baustelle.

Ein Mikrofon, das klanglich nicht zum Sprecher passt, wird für den Produzenten nie zufriedenstellende Podcasts erzeugen. Ich selber habe verschiedene Mikrofone angesprochen (darunter auch verschiedene hochwertige Shures) und klang je nach Modell von beschissen über neutral bis zu schmeichelnd und gar übertrieben.

Ich ziehe immer Vergleiche zur Kulinarik: Ein Koch sollte niemals ein Essen herausgeben, mit dem er nicht zufrieden ist bzw. das er selber nicht essen würde. Auch da entscheidet - subjektiv - natürlich sein Geschmack, was wiederum die guten von den schlechten Köchen unterscheidet.
Stell Dir vor, Du müsstest Kartoffeln kaufen und der Verkäufer sagt „es kommt nicht auf den Geschmack an, sondern dass die einen direkt vom Acker kommen und erst noch geputzt werden müssen und die anderen im Beutel alle die gleiche Größe haben“. Na danke - lasse ich nur dann gelten, wenn beide den gleichen Geschmack hätten. Haben sie aber in aller Regel nicht - und so ist das bei den Mikrofonen eben auch.

Da ich keine USB-Mikrofone verwende(n möchte), muss ich @Podcaster87 eine konkrete Empfehlung erst mal schuldig bleiben. Eins aber hat mich aufhorchen lassen:

Großmembran oder nicht (was noch mal eine ganz andere Baustelle ist): Wenn Du Angst vor Mikrofonnähe hast, holst Du Dir mit hoch empfindlichen Kondensatormikrofonen u.U. ein anderes Problem ins Haus: Raumhall. Oder haben Deine „Freunde & Co“ auch alle eine saubere Raumakustik? Nein? Dann ab in den Kleiderschrank!

Bist Du schon mal auf die Idee gekommen, dass Du mit einem amtlichen Interface plus einem guten Handheld-Mikrofon (zur Not auch ein Kondensator) preislich und qualitativ besser fährst - mit zusätzlicher Flexibilität?
Ja, ich weiß:

Ein kompaktes Interface frisst im Rucksack ja nun auch kein Brot, und beim „dicken XLR-Kabel“ musste ich lauthals loslachen. Ein kompaktes Stativ müsstest Du in beiden Fällen ohnehin mitnehmen (ich habe für solche Zwecke immer diese kompakte Variante dabei).

Nun ja.
Wie auch immer Du Dich entscheidest: Viel Erfolg. Aber nochmals - natürlich ist der Klang ein nicht zu unterschätzendes Argument.

Hier wurde schon fast alles gesagt, was man sagen sollte.
Ich will nur folgendes unterstreichen: Dass Dir hier alle - mehr oder weniger durch die Blume - von einem USB-Mikrofon abraten, hat schon seine Gründe.

Eine günstige XLR-Mikro + Interface Kombination kann am Ende tatsächlich preiswerter sein und länger Freude bereiten.

Hier sei, wie so oft, auf diese Beiträge verwiesen:

Da hier auch ein geringes Packmass wichtig ist, kann sich ein Headset besonders lohnen: Du sparst dir Stativ und zusätzliche Kopfhörer.

Ich hab mich wahrscheinlich falsch ausgedrückt. Was ich meinte: Man kann seine Kaufentscheidung nicht vom Klang abhängig machen, wenn man nicht mehrere Mikros bestellen und zurückschicken oder im Laden ausprobieren möchte. Das eine Mikro mit dem “besten Klang” gibt es einfach nicht.
Daher: Lieber auf andere objektive Kriterien achten.

Noch mal so als Tipp, solltet ihr einen Fachhandel in der Nähe haben, oft auch Geschäfte, die Instrumente verkaufen, könnt ihr dort Mikrofone in der Regel ausprobieren. Der Fairness wegen dort dann auch kaufen :wink:

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Wir benutzen das Rode NT-USB auch für Aufnahmen mit bis zu vier Sprechern. Man hört ein bißchen mehr Raum, aber da unser “Studio” (mein Wohnzimmer) sehr polsterig ist, gibt es keinerlei Echo. Die Sessions sind alle klar verständlich und angenehm zu hören. Manchmal brummelt sich einer etwas in den nicht vorhandenen Bart, dann passe ich bei Audacity die Dezibel des betroffenen Satzes an.

Wenn Du ein Headset nimmst, tu Deinen Hörern unbedingt den Gefallen und schneide den Podcast sorgfältig. Viele Menschen (mich eingeschlossen) geben manchmal so ein Schmatzgeräusch von sich, wenn sie anheben zu sprechen. Für den Hörer ist das jedes Mal wie ein feuchtes Küßchen auf die Ohrmuschel. Bäh. Manche Podcasts, die ich thematisch eigentlich toll finde, höre ich deswegen nur so mittel gern.

Nagut. Als kurzer Einwand, um mal auf eure Vorschläge einzugehen. Was ist vom "Rode NT-1A + Steinberg UR22 MKII USB " zu halten? Das kostet im Bundle bei Amazon nur 5€ mehr wie das Shure

Wenn Du kein Tonstudio o.ä. zur Verfügung hast, ist von Grossmembran-Kondensatoren meistens abzuraten. Entsprechend würde ich zu den “klassischen” Empfehlungen raten.

Was man hier im tieferen Preissegment häufig empfohlen bekommt:

  • Superlux HMC660 (braucht ein anderes Interface oder “Wandler” für die Phantomspeisung)
  • Sennheiser e835

Also mein Maximalbudget “All Inklusive” sind glatt 400€ (kein Cent mehr)

Da muss alles enthalten sein, außer ein Popschutz, da ich noch einen von K&M zu Hause habe.

Das heißt:

  • Mikrofon
  • Mikrofonspinne
  • Hochwertiges Gelenkarmstativ (das muss sein!) hab das Rode PSA1 im Auge.

Bei einem XLR-Mikrofon mit Interface, müsste selbstverständlich noch das Interface, das XLR Kabel & Co in den Preis. Die Versandkosten ebenfalls.

Also alles in allem inkl. Versandkosten, Kabel (etc. pp!) bin ich bereit 400€ zu bezahlen.

Ich versuche es mal (auch wenn es nicht ganz Dein Wunsch-Setup ist):

  • Focusrite Scarlett i2 (~120)
  • Rode Reporter (~150)
  • Tischstativ (~20)
  • XLR-Kabel (~8)

Wenn’s nicht unbedingt das Steinberg sein muss, dann haben hier im Forum Leute auch gute Erfahrungen mit dem Behringer UMC-202/404 (2- bzw. 4-kanal) als Billigvariante gemacht (70-110€), oder für nur wenig mehr eins von Focusrite oder ähnlich namhafteren Herstellern. Dazu dann Vocal-Bühnenmikros wie die Sennheiser e835 oder e845 zu je um 100,- Im Gegensatz zu den Studio-Großmembranern nehmen die nicht so viel Raumklang auf (d.h. brauchen eben nicht unbedingt ein Studio zum 'Drin-Aufnehmen) und brauchen (da Schwingungsdämpfung eingebaut) auch keine Spinne (der mitgelieferte Halter reicht), und auch Popps kommen da nicht so leicht durch (d.h. die brauchen nicht unbedingt einen Poppfilter).

Mit Kabel liegt mann dann so bei 200-250€ für einen Sprecher (plus ~100,- für jeden weiteren). Das ist dann insgesamt billiger, flexibler (insbesondere bei zweiten/dritten/vierten Gästen) und besser im Klang (weil weniger Raumanteil) für die meisten Situationen.

Gold-Standard wäre je Sprecher eine professionelle Hör-Sprech-Kombi, die aber jeweils so 300,- aufwärts kosten (beyerdynamic DT-290/-790 oder AKG HSC-271/-171/-240). Oder man versucht die oben schon genannte Billigvariante mit dem umgebauten (aber störeinstrahlungsempfindlichen) HMC-660x.

Folgende Idee:
Rode Procaster (XLR Version) = 169€
Spinne = 40€
Gelenkarmstativ!!! = 76€
XLR Kabel = 9€

= 294 Euro

Jetzt wäre im Budget noch ein Interface für ungefähr 105€ … wie wäre die Kombination?

Mir wäre wichtig, dass ich alles auf einen Schlag bei Amazon kriege nicht so gesplittet. Bzw. es wäre ganz nett.

Das Focusrite Scarlett Solo 2nd Gen gäb es beispielsweise für 110€ … ich weiß ja nicht, ob sich das Rode Procaster eignet? Und falls es sich eignet, ob das Focusrite Scarlett Solo 2nd Gen damit gut klar kommt. Das Rode Reporter ist mir viel zu lang.

Das Rode Reporter hatte ich auch mal. Ein gutes Mikro - aber wohl nicht für deine Zwecke.


Mein Vorschlag:

  • Sennheiser e835
  • Gelenkarmstativ Rode PSA1 (Der ist gut; den gebe ich vorerst nicht mehr her.) Aber mobil ist der nicht.
  • Steinberg UR22 MkII
  • XLR-Kabel

Kostenpunkt ohne Kabel: 280€
Da bist Du also 120€ unter deinem Budget. Die kannst Du später bei Bedarf in ein zweites e835, Raumakustik oder ein mobileres Stativ etc. stecken.

Diese Kombination habe ich schon genau so getestet. Um weiter zu sparen, könntest Du - wie von @vtanger erwähnt - das Behriger UMC202HD oder UMC204HD ausprobieren (nicht von mir getestet).

Die Mikrofonspinne habe ich bislang nie vermisst bei meinem e385.
Das Procaster habe ich selber früher oft verwendet. Das e835 gefällt mir besser und ist günstiger und braucht kein FetHead oder Cloudlifter zur zusätzlichen Verstärkung. Das spart nochmal einige Euro. Mobil ist das Procaster auch ohne diese Dinger nicht.


Da Du aber was mobiles suchst & 400€ hast, ginge auch:

  • Zoom H5 oder H6
  • Superlux HMC660

Mehr braucht’s nicht. Mobiler geht’s wohl nicht. Ausser du nutzt dein HMC noch so.
Sogar damit bist Du unter deinem Budget.

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Das mag jetzt vielleicht arrogant oder komisch klingen, aber ich benötige das Radio-Feeling. Podcasten soll nicht nur reine Informationsvermittlung sein, sondern auch Spaß machen. Man soll Freude daran haben. Ob man damit Geld verdient ist fraglich, deshalb sollte man vorerst davon ausgehen, dass es ein unentgeltliches Hobby ist. Eine Freizeitaktivität. Aus diesem Grund kommt ein Headset auf gar keinen Fall in Frage. Mag sein, dass es im Low-Budget-Bereich die beste Qualität liefert, aber das kann mir keine Freude bereiten.

Ich brauch die coole Spinne und das Gelenkarmstativ. Erst durch dieses Anblick vor meinem Gesicht komme ich so richtig in Fahrt, da krieg ich Bock und das färbt natürlich auch auf meine Stimme ab. Wenn man gerade Spaß an der Sache hat und Bock.

Dieses Rode Reporter oder auch ein Headset würde mir dieses Feeling nicht verschaffen. Das Rode Procaster sieht noch echt cool aus, aber ich verstehe, dass es nicht geht preislich, weil eine Gainverstärkung nötig ist. Auch das Zoom H6, da komme ich nicht in Fahrt. Ich brauche eben diese Spinne und das Gelenkarmstativ für die Psyche.

Mein Problem ist, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass ein Mikrofon wie das Sennheiser e835 für 85€ bessere Ergebnisse liefern soll wie ein USB-Mikrofon a la Rode Podcaster. Das geht mir als Laie so schwer in den Kopf, weil es nach einem absoluten Live-Mikrofon für irgendwelche Konzerte aussieht und nicht nach einem Mikrofon, welches perfekt für die Sprachausgabe geeignet ist.

Ok, gut zu wissen. Das hatten wir hier noch nicht oft - macht die Sache aber spannender! :sweat_smile:
Trotzdem: Das mit dem mobilen Einsatz wäre damit dann beerdigt?

Vorweg: Für Radio-Feeling braucht man sowieso Drehregler an 'nem Interface etc. Das gibt’s bei USB-Mikrofonen nicht wirklich.

Vor ein paar Jahren hätte ich noch das Gleiche gesagt. Ich verstehe deinen Gedankengang völlig. Das e835 liefert gute Ergebnisse, weil es in den akustischen Situationen glänzt, in denen Studio-Mikrofone ungeeignet sind. Das sind oft eben die Situationen, mit denen wir normal-sterblichen Podcaster konfrontiert sind (= schlecht klingende Räume). Dafür nutzt in einem Tonstudio (fast) niemand ein e835. Zudem ist das e835 (als eines der wenigen seiner Art) an normalen Interfaces betreibbar ohne Zusatzhardware.
Wichtig zu erkennen ist, dass jedes Mikrofon nur in der dafür gedachten Situation gut ist. In der nächsten Situation wird ein anderes Mikrofon benötigt.
Im Zweifelsfall lässt dich Thomann die Mikros testen, vergleichen und zurückschicken.

Spinnen gibt’s auch für diese Mikrofone, obwohl sie wohl weniger gebraucht werden.
Wenn Du’s fürs Feeling teuer brauchst, gibts natürlich noch das e935. Das ist teurer als das Rode Procaster - dann muss es ja besser sein. :wink:

Zudem bräuchtest Du dann noch einen radio-mässigen KH, da winkt der DT 770. Für echtes Feeling natürlich nur mit 250 Ohm an entsprechendem Interface. 140€ weg… (Aber gut ist der schon.)

Ich möchte hier auf gar keinen Fall deine Kompetenz (oder die Kompetenz anderer) angreifen. Auf gar keinen Fall. Ich bin sehr dankbar für die Hilfestellung und ich merke, dass hier natürlich viel mehr Fachwissen geboten wird als ich als Laie habe. Ich will nur mal meine subjektive Meinung zum Besten geben.

Ich verstehe, dass ein Großmembran-Kondensatormikrofon nicht die beste Wahl ist, weil es die Umgebungsgeräusche einfängt. Weshalb zum Beispiel ein „Rode NT-1A“ mit externem Interface nicht so geeignet für mich ist. Verstehe ich. Lüfter Geräusche vom Computer. Eventuell Störgeräusche von draußen, trotz geschlossener Fenster. Dann natürlich der akustische Raumhall.

Ich verstehe das! Rein aus der logischen Perspektive verstehe ich das. Nur wenn ich mir ein paar Audio-Examples anhöre von „Großmembran-Kondensatormikrofonen“ vs. „Dynamischen Großmembranmikrofonen“… dann klingen die Kondensatormikrofone jedes Mal besser. Auch in 0815-Tests ohne Studioumgebung. Sie klingen schön. Sie klingen qualitativ hochwertig. Die Stimmen wirken rund.

Sobald ich mir ein paar Examples anhöre von dynamischen Großmembranmikrofonen, finde ich nicht, dass sie sich professionell anhören. Das “Shure SM58” oder “Sennheiser E 835” klingen in Youtube-Tests & Co so … so… ich finde die Worte nicht? Ungerechtfertigt?

WIE GESAGT ICH VERSTEHE DIE GRÜNDE!!! Wirklich.

Nur wenn ich mir die Qualität eines Kondensatormikrofons anhöre, dann fällt es mir schwer den gleichen Preis (oder sogar mehr) für ein dynamisches Großmembranmikrofon auszugeben, obwohl das subjektiv so extrem beschissener klingt? ^^

Vielleicht ist Youtube auch nicht die beste Quelle, weil die Tonqualität runtergerendert wird (usw. / usw.), aber irgendwie wirken die alle so extrem billig vom Sound.