Podcast-Mikrofon: Shure PG42 vs. Rode NT-USB (Kaufentscheidungshilfe)

Na, da ist die Diskussion ja dann doch mal so richtig aus dem Ruder gelaufen. Ich begrüße das durchaus, weil sich so neue Perspektiven eröffnen.

Aus diesem Grund habe ich dort einen aktuellen Vergleichstest (Røde M3 vs. Sennheiser e 835s) eingestellt.
Ich fand den Vergleich im anderen Thread besser aufgehoben.

Warum diese beiden Mikrofone?

  • Das Sennheiser e 835 ist unter den kabelgebundenen - dynamischen - Handhelds eines der leistungsfähigsten und klanglich transparenteren Mikrofone mit einem sensationellen Preis-/Leistungsverhältnis.

  • Das Røde M3 ist ein äußerst günstiges und flexibles Kondensatormikrofon mit einer ¾"-Membran, das dem AKG C1000s nacheifert, meiner Meinung nach aber etwas funktioneller ist.

Beide operieren aktuell im Bereich bis 100 Euro. Man sollte die schwankenden Preise immer wieder mal überprüfen. Beide haben vor nicht allzu langer Zeit sogar nur 79 € gekostet; Sennheiser kratzte dann auch mal an der 100-Euro-Marke und scheint gerade wieder einen Rückzieher zu machen, während das M3 im gleichen Zeitraum laufend teurer zu werden schien. Auch der Gebrauchtmarkt ist höchst interessant.

Aufgenommen wurden sie mit einem Zoom H5 als Audio-Interface, um der Podcaster-Szene gerecht zu werden. Normalerweise würde ich mein Steinberg UR nutzen (das im übrigen eine Focusrite Scarlett ersetzt hat!).

„rund“ im Sinne von „gefärbt“ oder „frequenzoptimiert“?
Grundsätzlich gilt: Je größer die Membran, desto träger schwingt sie. Okay, das ist jetzt theoretische Physik. Und im dynamischen Mikrofon entsteht die Spannung durch die Schwingung der Mebran im Magnetfeld. Das Kondensatormikrofon holt sich die Spannungsunterschiede aus der Differenz zum vorgespeisten Feld. Natürlich kannst Du da mehr Ausdifferenzierung herausholen.

Aber nochmals: Es muss zu Dir passen.
Meine Stimmlage ist Bariton (nach dem Aufstehen mit einem verdächtig hohen Bassanteil - also unfachmännisch „tiefer Bariton“) - wobei ich, wenn ich mich in Rage rede, sehr schnell in der Tonleiter nach oben klettere. Da sind schon einige Großmembraner an mir verzweifelt.
Ginge es nur ums Sprechen (Off-Texte, Voice-Over, Nachrichten etc.): Ja, das würde was mit dem Großmembran-Kondensator. Interaktiv hingegen, oder auch leidenschaftlich, erzählend, im Wechsel zwischen fordernd und nachdenklich etc.: Schwierig - zumindest mit mir.

Sollte ich irgendwann mal wieder einen Kondensator-Großmembraner testweise ansprechen, wird es voraussichtlich ein Neumann TLM sein. Aber da operiere ich momentan noch nicht in der richtigen „Portokassen-Klasse“.

Ich hatte auch mal so ein Video am Start - und habe es wieder gelöscht.
Ein Kommentator schrieb mir dazu, akustische Vergleiche auf YT hätten nur dann Taug, wenn man sie als HD-Video hochladen würde. Das habe ich zwar nicht mehr überprüft, wäre aber mit YT als Referenz generell eher zurückhaltend.

Siehe oben.
Du weißt allerdings auch nie, ob und wie die Videos vor dem Upload bearbeitet wurden, was das für Einflüsse auf die Tonqualität hatte usw. usf.
Ich bin selber manchmal erschreckt, wie beschissen manche „Ratgeber“ ihre Videos produzieren.

Au weia. :worried:
Ja, ich lasse Dir Deinen Spaß, aber - aus der Erfahrung heraus - da folgst Du einem Irrweg. Du wirst es selber noch merken, bis dahin lasse ich Dich einfach mal toben.

Aber ich gebe Dir einen Denkanstoß mit: Betrachte mein Avatar.
Na gut, hier noch mal in groß (Quelle, mit Beschreibung unter dem Foto):

Es ist, streng genommen, vollkommen übertrieben, dieses Mikrofon in eine Spinne zu hängen (weil die Mikrofonklammern von Røde ihre Mikrofone wirklich festhalten - auch kopfüber, was ich so manchem Ersatz- und Billigteil nicht zutraue). Aber so wie hier gezeigt könnte man doch dieses Feeling, das den Bock in Dir weckt, erzeugen.
Nicht?
Autsch.
Weltweit finden Broadcast-Mikrofone in Spinnen Anwendung, die axial angesprochen werden:

  • AT BP40
  • EV RE20 / RE27 / RE320
  • Røde Procaster / Broadcaster (und auch das Podcaster)
  • Shure SM 7 B

… um auf die Schnelle die populärsten zu nennen.
Wenn Du nun immer noch auf der Optik des hängenden Großmembraners bestehst, kann ich nichts mehr für Dich tun und muss Deine Wünsche in die Rubrik „Fetisch“ weiterleiten. Dieser sei Dir unbenommen, bringt Dich produktiv im konkreten Fall aber leider nicht mehr weiter.

Doch erst einmal wünsche ich Dir - und allen anderen natürlich auch - viel Spaß mit den im anderen Thread hinterlegten und verlinkten Hörproben für die Mikrofone einer anderen Preisklasse.