die Frage kam zwar in ähnlicher Form schon auf, aber zum Kern meines Problems konnte ich noch nichts finden. Mein Anliegen: Meine Schwester und ich möchten mit einem Podcast zu Steuerpolitik und Finanzthemen starten. Da es um politische Themen geht und wir zwei Frauen sind, möchten wir kein Impressum mit unseren privaten Adressen im Internet haben - wir haben wenig Lust darauf, dass plötzlich irgendwelche Sprallos bei uns vor der Tür stehen und Morddrohungen per Post müssen wir auch nicht unbedingt haben. Der Podcast ist ein reines Hobby, wir haben keine Absicht, Werbung zu schalten oder irgendwie Geld damit zu verdienen. Also irgendeine Firma mit anderer Adresse zu gründen wäre uns dafür zu teuer.
Gibt es eine rechtlich okaye und möglichst kostenfreie Möglichkeit, einen Podcast ohne Impressum zu veröffentlichen? Oder habt ihr einen Tipp, in welche Richtung ich da recherchieren könnte?
Moin. Das war hier schon häufiger Thema und wird allgemein einigermaßen ambivalent betrachtet, denn auch wenn es natürlich verständlich ist, dass ihr Eure Adresse(n) nicht online haben wollt, ist die Grenze für die Impressumspflicht anscheinend absurd niedrig. Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, Freunde oder Bekannte zu bitten, für das Impressum die Adresse zu „leihen“, das ist aber insofern riskant als das Impressum eine ladungsfähige Anschrift sein muss. Heißt: Abmahnungen oder gerichtliche Schreiben gelten als an Dich zugestellt, wenn sie bei Deinem Bekannten im Briefkasten liegen.
Es gibt verschiedene kommerzielle Lösungen, die in dem Zusammenhang zuverlässiger sind. Googlestichwörter können „Impressumsservice“ oder „virtuelles Büro“ sein. Früher™ waren auch Postfächer sehr beliebt, weil sie eine Zeit lang sehr günstig waren. Postfachadressen gelten jedoch nicht als ladungsfähig.
Die einfachste Lösung ist die Adresse Deines Anwalts anzugeben. Das ist dann ggf. auch eine zusätzliche Hemmschwelle für Leute die Adressen vielleicht missbrauchen könnten…
Das ist wirklich ein krasser Kampfpreis. Hier steht noch etwas zu den Kosten von weitergeleiteter Post, das ist auch sehr übersichtlich. Es scheint sich um ein sehr kleines Unternehmen zu handeln und ich kann nicht beurteilen, ob man auf weitere rechtliche Punkte (Datenschutz etc.) achten sollte, die auf der Seite nicht genannt werden.
Ich weiss nicht mehr genau welche Dienstleister das waren - aber es gab da auch einige sehr billige, schwarze Schafe, bei denen Testbriefe einfach nicht weitergeleitet wurden. Ist hier auch mal thematisiert worden, finde es nur spontan nicht mehr.
Also im Zweifel auch dem Dienstleister mal unter den entsprechenden Suchbegriffen hinterherrecherchieren
Ja, da muss man wohl aufpassen, da habe ich auch schon einige Blogartikel gefunden. Ich werde in die Richtung noch etwas recherchieren und auch versuchen, das über einen Anwalt abzubilden.
Leute, so ein Anwalt wird aber auch regulär kein Vermögen kosten und die Sicherheit ist es vielleicht auch wert mal ein paar Euro in die Hand zu nehmen. Warum nicht einfach mal unverbindlich bei einer lokalen Kanzlei anfragen?
Ich denke, dass es definitiv eine Zielgruppe gibt, die einerseits nicht gerne die eigene Adresse im Impressum stehen hätte und andererseits nicht viel Geld hat
Eine Anwaltskanzlei ist aber natürlich gefühlt am vertrauensvollsten.
Selbst wenn ein Anwalt die Adresse seiner Kanzlei für das Impressum hergibt (dazu muss natürlich ein Mandat erteilt werden):
Gemäß § 18 (2) Medienstaatsvertrag ist bei „journalistisch-redaktionell gestalteten Angeboten“ ein Verantwortlicher zu benennen - und das wird wohl kaum besagter Anwalt sein.
Es wäre vielleicht hilfreich, hier einen entsprechenden Fachmann zu Rate zu ziehen.