Nächster Versuch: Musiker interviewen und GEMA

Mich lässt die Idee nicht los, Musiker über ihre Instrumente zu interviewen. Problem ist die GEMA, wie so oft, kenne s um Musik geht. Wenn die Musiker bei der GEMA gemeldet sind, und eines ihrer Stücke spielen, ist GEMA fällig.

Aber gilt das auch, wenn sie zwar bei der GEMA gemeldet sind, aber nur rumimprovisieren? Also keines ihrer bei der GEMA gemeldeten Stücke spielen?

Oder ein völlig krude Idee: Wenn man das formal als PR-Aufnahme deklariert, für dass mich der Musiker beauftragt … ach vergesst es einfach …

warum sollte das in irgendeiner Form problematisch sein, wenn ein Musiker sein Instrument benutzt, ohne ein GEMA Stück zu spielen? Kenne mich zugegebenmaßen nicht aus, aber das würde ich auf jeden Fall einfach machen.

Bei der GEMA rechne ich inzwischen mit allem.

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…Dann muss es da vielleicht auch Gegenwind geben :smiley:

Ich glaube wirklich fest daran, dass sich ein GEMA Künstler völlig problemfrei seines Instruments annehmen kann. Zumindest sollte das so sein.

Gerade wenn der Künstler selbst spielt, sollte das ganze Thema GEMA doch ohnehin hinfällig werden? Gut, das ist vielleicht Diskussionsstoff. Trotzdem: Eric Clapton darf doch auch seine Freunde einladen und ihnen in seinem Wohnzimmer Layla vorspielen. Und wenn Eric Clapton das in dem Podcast seines guten Freundes MarcusAnhaeuser machen möchte, sollte er das auch einfach machen können.

Und wenn wir dann noch Layla rausnehmen, und Eric nur bisschen Impro-rumzupft: was hat das überhaupt noch im entferntesten mit GEMA zu tun? Vielleicht sollte man sich da auch nicht zu viel Angst machen lassen und die ganze Firma auch nicht wie den unberechenbaren Verklage-Satan sehen. Ich glaube (und finde, so sollte das sein): unbezahlt Musik einzuspielen, die woanders Geld kostet, ist problematisch. Alles andere nicht.

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Die GEMA vertritt Künstler mit ALLEN ihren Stücken. Also auch Improvisationen.
Wenn Künstler ihre eigenen Stücke auf eigenem, selbstorganisierten Konzert spielen, dann müssen sie auch selber GEMA-Gebühren abdrücken. Sie bekämen die ja anteilsmäßig je wieder ausgeschüttet (so zumindest die Theorie).
Ein bekannter solcher Fall ist der von Barbara Clear 2009

Die alternative Rechteverwertungsgesellschaft C3S ist noch in Aufbau/Genehmigung. Dort können dann einzelne Musikstücke nach Standardtarif verwertet werden - was aber Nebenabreden (kostenlos bei Benefiz oder eigenen Konzerten) anders als bei der GEMA nicht ausschließt.

Bonusrunde: rechtlich sieht das bislang in den Terminen mit den Zulassungsbehörden gut aus. Wenn die dann anerkannt wird, dann fällt auch die GEMA-Vermutung - weil die GEMA dann eben nicht mehr die einzige Verwertungsgesellschaft für Musik ist. Dauert aber noch so 1-3 Jahre.

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Ich ahnte sowas schon, danke für die Info. Das ist so ein Generve.

Dann schäme ich mich maßlos für mein vorlautes Mundwerk.

Aber:

WAS FÜR EIN IRRSINN

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Sobald man bei der GEMA ist, ist alles was man musikalisch macht GEMA gebühren pflichtig.

Selbst eichende Bandseiten müssen lizenziert werden!

Man kann einige Nutzungsanteile wohl ausschließen. Digital wenn ich mich recht entsinne. Dann muss man nicht mehr für die eigene Webseite zahlen aber profitiert auch nicht von der Rechteverwertung, die die Gema ja anbietet.

Es ist kompliziert. Ich hoffe die Gema-Alternative „C3S“ kommt endlich mal in die Puschen. Da warte ich schon seit Jahren drauf.

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Ich habe jetzt mal bei der GEMA nachgefragt, wie das ist, wenn man Musiker interviewt, die bei der GEMA gemeldet sind, aber keine Stücke von ihnen im Podcast vorkommen, sondern nur Improvisationen, um zum Beispiel den Klang eines Instruments zu demonstrieren.

Das scheint so nicht zu stimmen. Ich habe dieser Tage eine Antwort von der GEMA bekommen, bei der deutlich wird, dass es nicht um „Musiker“ geht, sondern um „Werke“. Ein Musiker/eine Musikerin, die bei der GEMA gemeldet ist, aber Musik spielt, die nicht bei der GEMA gemeldet ist, muss nicht bei der GEMA lizenziert werden. (s.u.)

Habe inzwischen Antwort bekommen, aus der deutlich wird, dass es nicht um Musiker/innen, sondern um Werke geht: Der Mitarbeiter schreibt mir: „Grundsätzlich geht es bei der Lizenzierung durch die GEMA darum, dass Werke des GEMA –Repertoires (Komponisten sind Mitglied einer Verwertungsgesellschaft) gespielt werden, und zwar in einer wiedererkennbaren Art und Weise. Eine GEMA-Autorin können beispielsweise auch einen Song (den jemand anderes geschrieben hat) vortragen, ohne dass dies lizenzpflichtig wäre.“

Dabei nehme ich an, dass das andere Werk nicht bei der GEMA gemeldet ist.

Wenn der Musiker (als Komponist oder Texter) bei der GEMA als Mitglied ist, dann sind Improvisationen von ihm auch seine Werke und damit automatisch GEMA-verwertet,
In der GEMA sind nicht einzelne Werke gemeldet, sondern Komponisten - und damit automatisch all ihre Werke.

Erst bei der C3S soll das andersherum laufen, und Einzelwerke angemeldet & lizensiert werden.

Nur (und nur dann) wenn der Musiker FREMDwerke spielt, deren Komponisten weder beider GEMA noch bei ausländischen Verwertungsgesellschaften gemeldet sind (für ausländische kassiert die GEMA im angenommenen Auftrag), nur dann muss nicht an die GEMA gezahlt werden.

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Das kläre ich gerade. Da der Mitarbeiter ja explizit von Werken des GEMA-Repertoires spricht, verstehe ich das so, dass ein freies Rumimprovisieren völlig in Ordnung ist, (nicht das Anspielen von Stücken, die bei der GEMA gemeldet sind (es werden dort Werke gemeldet, so war das zumindest früher als ich selbst noch Musik gemacht habe)). Interessant finde ich die Formulierung: „(…) Werke gespielt werden, in einer wiedererkennbaren Art und Weise.“ Da warte ich auch noch auf einer Erklärung, was das genau bedeutet.

Der Mitarbeiter hat mir jetzt nochmal bestätigt, dass es um Werke geht. Er hat mir sogar einen Link zu einer GEMA-Suche geschickt, in der man recherchieren kann, ob ein Werk bei der GEMA gemeldet ist. https://online.gema.de/werke/search.faces

Ein freies Improvisieren wäre also kein Problem.