Nach der Frage still sein…

… es passiert mir immer wieder. Dieses Weiterquatschen nach der Frage. Dieses Alternativen anbieten. Ahhhhh…

Beim Schneiden fliegt das raus. Und es wird so viel besser.

Da denke ich mir dann, warum nicht gleich den Mund halten beim Aufnehmen.

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Ich persönlich finde das nicht so tragisch. Mir fällt häufig während ich die Frage stelle eine präzisere Formulierung ein und dann schiebe ich die nach, so wie du es im ersten Beispiel machst. Wenn die Antwort dann doch in die falsche Richtung geht, kann ich meine ursprüngliche Frage wieder aufnehmen.

Was mich (in meinen eigenen, dienstlichen Interviews) eher stört, ist wenn mir in der Antwort ein „mhm“ rausrutscht. Im Radio möchte man ja „saubere“ O-Töne haben.

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Das ist ja das Grandiose bei diesen Mehrspuraufnahmen. Wenn es stört, ist es weg. Beim Einspurradioaufnehmen ist es wirklich blöd. Aber ehrlich, ich genieße das, beim Podcastaufnehmen nicht den Mund halten zu müssen und ich gebe ständig mhm als Rückmeldungen. Wie im normalen Leben. :slight_smile:

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Im Podcast mag ich das auch. Aktives zuhören rockt und gibt das Gefühl, nicht ins Leere zu sprechen.

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Wir machen einen Paar-Gespräche-Podcast.
Wo wir es im täglichen Miteinander gewohnt sind, zuzuhören, weil uns der Andere wirklich interessiert, haben wir auf den ersten Aufnahmen gehört, wie leblos das auf jemanden wirken kann, der ja nur zuhört, uns dabei also nicht sehen kann.
Also haben wir geübt, nachzufragen, während der Andere noch spricht, oder Ergänzungen einzuwerfen. Das hat es lebendiger gemacht. Eine Frage ist allerdings bei uns eine Frage und die steht da erstmal allein. Wenn die Pause bis zur Antwort zu lang ist, kann man die ja im Schnitt etwas verkürzen.
Wenn mir jemand eine Frage stellt und mich dann nicht zu Wort kommen lässt, indem er meine Antworten vorausnimmt, dann sage ich auch im wirklichen Leben erstmal nichts und sehe mein Gegenüber zuerst interessiert und dann immer spöttischer an.
Sieht man im Podcast natürlich auch nicht.

Aus Hörer"sicht" stören mich Gesprächspartner, die oft reinquatschen, andere nicht zu Wort kommen lassen meistens sehr, es sei denn, sie haken interessiert nach. Und die Präzisierung einer Frage ist eher gut in meinen Ohren.

Auf Dein Beispiel im ersten Post: Das wäre mir beim Hören überhaupt nicht negativ aufgefallen. Und doch klang es nach der Bereinigung irgendwie … besser.

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Das passiert mir auch und wie bei Dir fliegt das im Schnitt häufig raus.

Meinem Gegenüber gibt das eine Idee von der Frageintention und verschafft etwas Zeit zu überlegen.
Ich würde nicht darauf verzichten wollen.

Wenn es eher Gespräche und keine klaren Interviews sind, ist das die Gelegenheit meinen Standpunkt mit unterzubringen und eine Diskussion anzustoßen. Dann bleibt das natürlich drin.

Wenn ich irgendwo zu Gast bin, finde ich es eher störend, wenn mir einfach eine Frage hingeworfen wird (am besten noch vom Blatt gelesen).
Ich weiß dann nicht, was der Mensch will, worauf er hinaus will und bin gerne der Mensch, der Fragen (so klar sie auch gestellt werden) völlig missversteht und in eine ganz andere Richtung geht.
Das fällt besonders auf, wenn die nächste Frage zwar zur ersten passt, aber nicht zum Gesagten.
Ich finde das furchtbar.

Deshalb ist es vollkommen OK, wenn mein Gegenüber sich nicht zu kurz hält. Im Schnitt kann das dann meinetwegen auch entfernt werden. Aber als Gast ist das eine echte Hilfestellung.

Definitiv. Da mag ich mal wissen, wie viel viel aktives Zuhören später noch drin ist. Bei manchen Podcasts finde ist das ständige „hmm“ „ja“… absolut störend. Bei anderen wiederum empfinde ich das als sehr angenehm. Ich konnte aber noch kein Muster erkennen.

Ich bin auch eher Fraktion Frage etwas ausführlicher stellen und würde das nicht mal kürzen, es sei denn, es wird dreimal das exakt selbe gesagt.
Zum Einen auch, weil es das Gespräch etwas natürlicher macht und dem Interviewten, wie @SebastianStix schon meinte, die Chance gibt die Antwort zu überlegen, was den Gesprächsfluss auch runder macht. Man überbrückt etwas die Nachdenkpause.

Auch muss man sich auch vor Augen halten, dass es ja nicht nur die Gesprächspartner:innen sind, die Teil des Podcasts sind, sondern eben auch die Zuhörenden.
Und die können halt nicht nachfragen zum besserem Verständnis. Da sind ausführlichere Fragen auch hilfreich um die darauf folgende Antwort auch besser zu verstehen.

Generell darf man sich da nicht zu sehr in die eigene Perfektion begeben. Menschliche Kommunikation ist voller Redundanz und das so alltäglich, dass ne Frage ausführlicher stellen als ganz natürlich empfunden wird.
Man empfindet das im eigenen Podcast deswegen als störend, weil man genauer hinhört(z. B. Nachbearbeitung, etc), aber in der Praxis fällt das niemandem auf, nicht mal in anderen Podcasts(es sei denn, jemand stellt keine Frage sondern einen Roman und lässt die andere Person gar nicht zu Wort kommen).

Es sieht natürlich in manchen Kontexten anders aus.
In @schaarsen Radioarbeit geht es um zielgerichtete Information und dafür müssen die Inhalte kompakt, klar und inhaltlich verständlich sein für eine riesige diverse Zielgruppe.
Dafür braucht man aber auch das Handwerk Fragen exakt so zu stellen. Erst recht, wenns nicht distanziert rüberkommen soll.
Wenn man das nicht kann, kann mehr in der Tat mehr sein.

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So, jetzt habe ich nun auch ein Positiv-Beispiel gefunden wo ich die Nachsetzfrage/2. Frage gut aushalten kann.

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