Mute Switch oder Schalter für Mikrofon an Insert-Buchse basteln?

Hei Leute,

hat hier vielleicht schon jemand etwas gebastelt? Mein Behringer UMC404HD hat für jeden Mikrofon-Eingang eine Insert-Buchse. Daran kann man schöne Sachen per Patchkabel anschließen. So funktionieren im Prinzip alle möglichen Effektgeräte und Boden-Pedale, die man als Gitarrist so kennt. Aber ein einfacher Schalter, der einfach den Kontakt unterbricht und damit ein Mikrofon z.B. stummschalten kann. So etwas hat für die Insert-Buchse noch niemand hergestellt, so scheint mir.

Irgendwo habe ich mal ein sündhaft teures Pedal gesehen, das nur stummschalten kann. Das ist mir etwas zu viel: ca. 100 Euro.

Das muss einfacher gehen. Irgendein Gehäuse nehmen und ein Kabel daran, das man in den Insert einsteckt und ein Knopf im Gehäuse, der als An- und Abschalter dient. Ich suche gerade nach Ideen und passenden Zutaten. Hat vielleicht schon mal jemand so etwas gebaut?

Grüße
Stefan

Welchen Zweck hat es das über den Insert zu machen anstatt direkt im Mikrofonkabel?

Der Haken ist, dass der Mute-Taster selber stumm sein soll. Ein einfacher Schalter würde da bei jedem Schaltvorgang arg ploppen bis knallen - insbesondere wenn man noch Phantomspannung mit dazunimmt.

Entsprechendes als Tisch- oder Fußschalter gibt es beim großen T von Rolls (MS111 bzw. MM11) für knapp 90€
Oder man baut sich das selber - mit passenden Widerständen und Kondensatoren (die Zickzack-Dinger sind Widerstände, nicht Spulen; amerikanisches Schema).

Wenn man „Insert“ nimmt: das ist dann schon auf Line-Pegel. Und dann kann man billige(re) Fußpedale aus dem Gitarrenbereich nehmen, beispielsweise Tuner/Stimmgeräte. Zwar will ich da bei miner Stimme nichts stimmen - aber wenn man so einen Tuner per Fußdruck auf „Stimmen“ umschaltet, dann wird stummgeschaltet. Und das ist, was man dann mit Line-Level nutzen kann. (Nitpicking: das ist dann zwar noch nicht „Line“ sondern nur „Instrument“-Level - aber die meisten Gitarren-Pedale vertragen auch Line).

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Ich hatte sowas mal gebastelt, für 'ne ELA-Anlage in einer Kirche (wo diese mit der PA eines Chores/einer Kirchenband konkurrierte). Das ganze Knackfrei hinzubekommen ist, bei den immer existierenden kleinen Offsetspannungen der Eingangsverstärker nicht so 100% einfach wie es sich anhört.

In meinem Fall hatte ich zwei Blocking-Kondensatoren (Folie) & 'n Reed-Relais verwendet. War in einer kleinen externen DI-Box Kiste ( (als Gehäuse) eingebaut.

Du willst auch ganz sicher was zum „Kurzschließen“, nicht zum „auftrennen“, weil es sonst ganz sicher grausig viel rauscht.

Ich habe hier aktuell mal ein kaputtes Gitarrenpedal angeschlossen, ein Marshall Guvernor, der schaltet das Signal stumm, ohne Knacksen oder Rauschen. Braucht halt ein bisschen Platz auf dem Tisch. Ich denke auftrennen ist hier besser als kurzschließen.

Wenn ich nur einen Klinkenadapter in den Insert stecke ist das Signal auch unterbrochen, ohne dass etwas rauscht. Ich habe die Phantomspannung in Betrieb.

@Vtanger Den Tuner könnte ich auch einmal austesten. Ich hätte aber Lust mir einen schönen Notaus-Schalter zu basteln. :wink:

Danke Leute, für eure Ideen. Ich bin jetzt kein Elektronikfachmann, daher hoffe ich, dass ich mich verständlich machen kann, auch wenn ich mich nur laienhaft ausdrücke.

Ausgangssituation ist dieses Kabel: https://www.amazon.de/dp/B07M7CJ74C/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_YCQY2ZVXHYKQNZDHGR2Y

Das ist jetzt ein Y-Kabel bzw. Patchkabel auf der einen Seite hat es eine Mini-Klinke, die steckt mit einem Adapter auf Großklinke im Insert 1 des Behringer 404HD, im Mic-Input 1 steckt mein Podmic.

Ich habe folgendes getestet:

1.) Schließe ich an das Ende mit den beiden großen Klinken einen Marshall Guv’nor (Kompressor) an, der kaputt ist. Dann geht das Signal durch, wenn das Gitarrenpedal nicht aktiviert ist, also auf true bypass steht. Wenn ich das Pedal aktivierere, dann wird das Signal durch den Kompressor geleitetet, der aber kaputt ist und das Mic-Signal ist weg.

Hörprobe:

Wie man hört: Kein Knacksen!

2.) Weiterer Test, ohne Pedal, es ist jetzt nur das Y-Kabel an den Insert 1 des Behringer 404HD angeschlossen. Ich mache nichts anderes, als nur die Spitzen, der beiden großen Mono-Klinken aneinanderzuhalten.

Hörprobe:

Wie man hört: Auch hier kein Knacksen!

Idee: Wenn das so einfach geht, dann bastle ich mir jetzt etwas schönes mit einem Gehäuse, einem SPST On-OFF schalter, einer Stereo-Klinken-Buchse. Und nehme dazu ein Stereo-Klinken-Kabel 6,35 mm. :wink:

Kann jetzt eigentlich nicht so schwer sein.

Hat etwas geruht das „Projekt“: Damit gehts dann ganz gut.

1.) Stereo-Klinke 6,35
2.) Schalter und Kabel mit Klebefläche
https://www.amazon.de/gp/product/B09V29F6LF/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o01_s00?ie=UTF8&psc=1

Es ist tatsächlich nur eine Stereo-Klinke, ein on-off-Schalter und ein zweiadriges Litzenkabel nötig, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Der Schalter verbindet oder trennt einfach Ring und Tip. Und das wars. Das geht für ca. 20 Euro. Man kann jeden einzelnen Mikrofon-Kanal beim Behringer 404hd schaltbar machen. Das schwierigste dabei war es, einen Schalter zu finden, der nicht die Welt kostet und wie hier schön klein ist und schon ein Gehäuse hat.

Ist das Ganze ausschließlich für dynamische Mikros oder geht auch per Phantomspeisung irgendwie™?

Also ich habe bei mir die Phantomspeisung immer an. Da ich ein dynamisches Podmic mit inline Preamp verwende und ein Beyerdynamic Headset 797 mit Kondensatormic. Ich habe damit ein dynamisches und ein Kondensatormikro gleichzeitig im Einsatz bzw. eingesteckt und dafür zwei Schalter gelötet, kann jetzt also immer bei mir zwei Kanäle mit Knopfdruck aktivieren und den Gain-Regler eingepegelt lassen.

Für die Wirkungsweise des Mute-Schalters dürfte das aber egal sein. Du kannst die Funktion testen, wenn du eine Stereo-Klinke oder eine Mono-Klinke mit 6,35 in den „insert“ steckst, dann dürfte in jedem Fall der Mikrofoneingang unterbrochen sein. Für eigentlichen Schalter sollte man dann aber eine Stereo-Klinke verwenden.

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Hier sind noch ein paar Bildchen zur Veranschaulichung: