Vorab, es geht um ein kleines privates Projekt, welches ich, seit ca. 1 ½ Jahre betreibe. Ein wöchentliches Tagebuch über mein Leben in Asien.
Entsprechend sind mir die allermeisten statistischen Daten komplett wumpe. Ein Datum jedoch, macht mich geradezu wahnsinnig – und das ist die Geschlechterverteilung. Nur 18% weibliche Hörerinnen ist eigentlich nicht akzeptabel.
Ich hab ein paar Gründe im Kopf, die vielleicht eine Rolle spielen könnten:
A) Zuerst kam mir natürlich geschlechtergerechte Sprache in den Sinn. Ich bemühe mich zwar drum, aber oft genug geht das generische Maskulinum mit mir durch. Die paar Hörerinnen, die ich privat kenne, fanden, dies kann kein Problem sein.
B) Thematisch? Das Tagebuch eines deutschen Mannes im besten Alter aus Asien, ist, wenn man es so schreibt, schon ein bisschen cringe . Andererseits bestätigen mir meine (mir bekannten) Hörer:innen, dass das Format jetzt auch nicht sooo ungewöhnlich ist. Innerhalb des Podcasts wiederum kann ich keine Frauen- oder Männerthemen festmachen.
C) Vorauswahl. Damit meine ich, dass Frauen lieber Podcasts von Frauen hören. Das mag abwegig klingen, aber wir machen noch zwei „gemischte“ Podcasts, ebenfalls mit dem Zentralthema Asien, da ist das Geschlechterverhältnis ausgewogen. Ich kann mir vorstellen, dass, mal abgesehen von der Genus-Grammatik, anhand von Redewendungen, Duktus, Sound … ein Image herüberkommt, das von Frauen als Mansplaining interpretiert wird oder allein die Möglichkeit besteht, dass dies passieren könnte … und dann durchs präventive Nichtabonnieren vermeidet.
Vielleicht ist es auch von allem etwas oder gar nichts davon. Wie gesagt, ich bin ein wenig ratlos.