Mehrere Sprecher, ein Mikro

Moin zusammen,
normalerweise nutze ich zum aufnehmen 2 t.bone SC 440 USB Mikros. Damit bin ich auch relativ zufrieden. Nun wollte ich aber demnächst eventuell mal eine Runde mit mehr als zwei Sprechern aufnehmen und überlege wie ich da am Besten vorgehen könnte.
Ich habe schon einen Test gemacht aber aus der “Distanz” (1- 1,5 Meter) klingt mein Großmembranmikro eher dumpf. Wie gehe ich jetzt am besten vor?
Gibt es ein Mikro was 360° aufnimmt und auch aus der Distanz (sprich 1- 1,5 Meter) noch einen guten Sound liefert oder ist das sogar mit meinem t.bone irgendwie möglich.
Würde mich freuen wenn Ihr mir helfen könnt.
lG Jelto

Das wird schwer! Wie viele Sprecher_innen werden es denn, und wieviel Kanäle hast Du zur Verfügung?

Prinzipiell wird es aber nur sehr unwahrscheinlich, die Aufgabe ohne Interface / Recorder mit entsprechend vielen XLR-Abschlüssen und Mikros zu regeln.

Eine Mikrofon-Art, mit der sich mehrere Sprecher_innen gleichzeitig aufnehmen ließen, wären Grenzflächenmikrofone – Aber hier braucht Du idR XLR & Phantomspeisung. Außerdem wäre ein Kanal pro Stimme besser (fürs Editieren, Angleichen von Lautstärken, etc.).

Denkbar sind auch Kompromisse wie: mehrere Sprechende teilen sich ein/zwei dynamische Mikrofone (an einem lokalen Interface / Recorder), oder Teilnehmer_innen schalten sich von eigenen Computern (und Headsets / Mikrofonen) per Studiolink zusammen.

Aber ohne Anzahl, Raum und Gesprächssituation sowie Technik / Budget zu kennen, ist das schwer zu beurteilen

Besten Dank schon mal für deine Antwort :slight_smile:
es werden vermutlich 4 Sprecher/innen aber ich wäre gern generell unabhängig (was die anzahl angeht).
Habe gerade eben auf meiner verzweifelten Suche nach einer Lösung den Yeti von blue entdeckt.
Der verspricht zumindest eine “360°” Aufnahme und ist auch relativ günstig… Kenne mich mit dem Ding allerdings kaum aus. Wäre das vielleicht eine Alternative?

Ich persönlich kenne das Gerät nicht, bin aber skeptisch bei vier Teilnehmer_innen und nur einem Mic. Aber: Versuch macht klug.

Für dasselbe Geld bekommst Du schon ein nettes Zwei-Kanal-Interface – Aber das wäre auch wieder ne Stückelvariante mit Mehrkosten (Mikrofone).

Bester Tipp vmtl: Vier-Kanal-Interface/ -Recorder (H5, H6) und Mikros leihen und das mal in Ruhe ausprobieren.

Die Frage kommt ab und zu mal auf. Die Motivation ist verständlich und oft ähnlich: Nicht in neue Hardware investieren müssen.
Die unbequeme Antwort ist wohl die beste, wenn man’s richtig machen will: Pro Sprecher ein Mikrofon. Tut mir leid.
Zum Glück sind die HMCs nicht gerade teuer. Oder was ausleihen.
Behringer macht günstige und scheinbar brauchbare Mehrkanalinterfaces.

Das Yeti Blue ist okay, wenn man einen schallarmen Raum hat und alle etwa gleichnah am Mikro sitzen und da auch bleiben.
Wir haben früher so aufgenommen aber ohne “Mikrofondisziplin” und es ist anhörbar, aber nicht schön geworden.
Einmal hat sich ein Gast die ganze Zeit durch die Hose am Bein gekratzt. Das ist 1:1 auf der Aufnahme.

Die Goldlösung ist das sicher nicht, aber mit etwas Training (und dem schallarmen Raum) für das Geld recht gut.

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Wenn man was zum “Auf-den-Tisch-werfen-und-geht-schon” sucht, dann ist ein Samson UB-1 einen Versuch wert. Das wird allerdings in Sachen Verständlichkeit und Tonqualität deutlich von einem Zoom-H2n in Rundum- bzw. VorneHinten-Konfig klar geschlagen, der Aufnahmen auch so viel einfacher macht, da dann vor Ort nicht mal mehr ein Rechner nötig ist (aber immer noch möglich).

So sauber / hintergrundarm wie bei einem CloseMiking z.B. mit Headsets, Nachenbügel- oder Gesangsmikros wird das aber auch nicht.

Hab schon gemerkt, wer generell geile Podcasts machen möchte kommt um anständige Mikros mit XLR Anschluss Interface und dem ganzen Pi Pa Po nicht drum rum. Ich habe mir jetzt Übergangsweise das Blue Yeti bestellt (konnte es sehr günstig bei ebay schießen) und werde in Zukunft stück für Stück auf anständiges Equipment umrüsten. Vielen Dank für eure vielen Antworten und liebe Grüße :slight_smile:

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Du musst auf jeden Fall darauf achten, dass Du ein Mikro mit Kugelcharkteristik hast (das sind diese 360°) bzw. Dein Mikrofon umschaltest falls das möglich ist.

Bei mehreren Leuten ist es aber oft (finanziell) effizienter jedem ein Billo-Mikrofon in die Hand zu drücken, als eine teure Großmembran irgendwo in die Mitte zu stellen. Hängt natürlich auch stark von dem Raum ab. Je mehr reflektierende Flächen Du hast (Glas, Fliesen, Stein,. Laminat etc. = böse, Teppich, Stoff Gardinen, Vorhänge = gut), desto mehr “Raum” wirst Du mit aufnehmen.
Ich hab auch schon mit einer Hand voll 5-Euro Billig-Lavalier-Mikros Aufnahmen gemacht, die besser klangen als mit einem 600 Euro-Condenser, in der Mitte des Raumes…
Und der unschlagbare Vorteil liegt auch darin, dass Du am Ende eine Mehrspuraufnahme hast, wenn da am Ende irgendwas total versaut ist, kannst Du das eher retten, als wenn Du eine Spur mit allen Sprechern hast.

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