MacBook Pro 2016 - Netzbrummen, Magische Hand und Interface

Seit ich das MacBook Pro 2016 hab funktioniert einiges mit meinem h4n Pro und meinem damit angeschlossenen HMC 660 nicht mehr. Ein gewisses Grundrauschen haben meine Aufnahmen immer schon, wahrscheinlich hab ich das nicht richtig konfiguriert in Reaper und kenn mich auch nicht genug aus, seit dem neuen Gerät kommt aber ein sehr hässliches Brummen dazu. Ich probiere jetzt seit Tagen herum, hab nahezu alles ausgetauscht - doch es will einfach nicht.

Jetzt habe ich eine interessante beobachtung gemacht. Sobald ich mein Macbook “berühre” ist das brummen weg. Sobald ich die Hand vom Gerät nehme ist es massiv da. Man hört es sogar in der Aufnahme. Ich hab hier mal eine verlinkt. Es ist am Gerät nichts angeschlossen außer das Zoom - und das via USB C auf MIni USB Kabel von Belin (das was Apple direkt verkauft / empfiehlt). Offensichtlich hat das irgendwas mit Strom und Erdung zu tun?

  1. Kommt sowas häufiger vor?
  2. Wie kann ich das umgehen ohne das Notebook dauernd berühren zu müssen?
  3. Gerät (Notebook) defekt?

Bitte um Hilfe, bin schon am verzweifeln
LG Jan

Ja das ist ein bekanntes Problem, und so ziemlich die Archillesverse des HMC660x: anfällig für 50Hz Netzbrummen.

Zum Glück hiermit leicht zu beheben:

(oder einem ähnlich gebastelten Erdungskabel - deine Hand macht nicht anderes, als Dein Setup zu erden).

Danke für den Tipp, noch zwei Fragen zum Verständnis:

  1. Netzbrummen kann es geben ohne das ein Netzteil irgendwo angeschlossen ist? Die Aufnahme entstand wirklich völlig ohne ein angeschlossenes Netzteil. Klar - Strom floss über das USB - C zu USB B Kabel vom Notebook zu Zoom, dachte bisher aber so gibt es kein Netzteilbrummen eig.?!

  2. In meinem Fall “erde” ich ja mein Gerät ja selbst in dem ich es berührere. Mein Notebook, nicht mein Zoom. Heißt in dem Fall bastel ich mir ein Erdungskabel mit Klinke und stecke es ins Notebook? Am Interface habe ich auch nichts frei außer nen XLR Anschluss (und das auch nicht immer). Kann ich ja froh sein dass das MacBook Pro 2016 mit Touchbar zumindest noch ne Klinke hat ^^

Die Arbeitshypothese ist die folgende: Jedes Objekt sammelt mehr oder weniger „Netzbrumm“ (Störungen) aus seiner Umgebung ein. Der Spannungsunterschied zwischen zwei Objekten (Elektrisch verbunden sind das die Kombination Laptop+H4+Headset versus Dein Körper) kann in nicht ausreichend abgeschirmte Elektronik einkoppeln. Eine (wenn auch nur sehr schlecht) leitende Verbindung zwischen dem Laptop+H4+Headset und Dir durch das Handauflegen neutralisiert diesen Spannungsunterschied und damit das Brummen.

Der Normalfall ist aber tatsächlich ein Steckernetzteil. Dieses kann wegen der, ironischerweise zur Störunterdrückung eingebauten, Kondensatoren zwischen Ausgangsseite und Netzeingang eine ~100V Wechselspannung bei sehr kleinem und ungefährlichem Strom auf Dein Computersetup aufprägen. Der Unterschied zwischen dieser Spannung und Deinem Körper ist dann die Ursache für den Brumm, und das „Erdungskabel“ zwischen H4 und der Steckdose leitet die Spannung ab, und unterdrückt die Störung.

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Verstehe. Glaub ich :wink:

Netzteil an eines der beiden Geräte (Notebook/Zoom) anstecken, oder an beide, verschlimmert das Problem nur.

Was mir jetzt noch nicht ganz klar ist - muss das selbst gebastelte Erdungskabel zwingend ans Zoom, oder reicht das Notebook?

Im Zweifel würde ich das einfach mit einem Kabel ausprobieren… klassischer Weise geht man eher dichter dran ans Mikro, also an das Soundinterface. Aber MBP erden könnte auch gehen.
Werden beim MBP noch die “dicken” Stromkabel mitgeliefert? Die haben gegenüber den dünneren den Vorteil dass sie die Erdung mitnehmen.
Ansonsten hat sich hier oft gezeigt: im Raum mal nach Störquellen suchen, beliebt sind alle strahlenden Quellen wie andere Netzteile, Dimmer für Lampen, Kühlschrank etc.

Was genau meinst du mit “mit einem Kabel ausprobieren” bzw wie / wo?

Ne die schuko Kabel gibts nicht mehr dazu, kann man extra kaufen rolleyes ist aber ne gute Idee. Aktuell hab ich das Netzteil direkt in der Steckdose, wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe könnt das dicke Schuko Kabel das da verbessern ne? Muss ich mal ausprobieren, liegen genug noch von alten MacBooks hier rum zum Glück.

Im Zweifelsfall Probier ichs mal mit dem bastel Kabel am MacBook direkt über Klinke. Danke

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Hast Du ggf. noch ein altes Teil, bzw. kann man die nachkaufen. Das Schukokabel leistet eigentlich gute Dienste gegen Brummen.

So, eines der rumliegenden Schuko getestet - es ist leiser, also nicht mehr so extrem wie in der oben gelinkten Datei, aber immer noch “spürbar” da ,… Weiter geht die Suche. Spiel mal ein wenig mit “Netzteilen” herum, vielleicht gibts da was besseres, und probier mir so ein Kabel für den Klinkestecker am MacBook zu basteln

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Nimmst Du uber Klinke auf?
Achte mal auch auf Dein USB Kabel. Diese Ferritkrrne bringen ne Menge.

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Könnte was bringen. Ich habe auch Brummen via HMC 660 gehabt, bis ich ein Steckernetzteil in 1m Entfernung abgeschaltet habe.

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Ne, nehme mit XLR auf. Also HMC660 mit XLR ins H4nPro und das ist via USB B auf USB C Kabel mit dem MacBook Pro verbunden, thats it.

Netzteil herum spielen hat ein wenig geholfen. Es wird weniger aber ist noch nicht weg. Heute Abend dann Erdungskabel basteln =)

Danke für die Hilfe an alle mal auf jeden Fall!

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Ich bin sehr gespannt auf Deine Experimentier-Ergebnisse, @Finariel, denn ich habe auch fiesestes Brummen und bei mir hat das Erdungskabel zwar das Brummen deutlich verringert, aber es ist immer noch deutlich zu hören.
Setup ist ähnlich: MBP late 2016, Zoom H6, behringer HA400, ein, zwei oder drei HMC660X dran – übrigens: immer wenn ich in Reaper ein HMC660 mehr auf Aufnahme schalte, addiert sich das Brummen, wird lauter. :frowning:
Habe tatsächlich auch ein USB-Kabel fürs H6 gefunden, was einen Ferrit-Kern hat – hat nichts gebracht.
Mein Erdungskabel habe ich mal im MBP, mal im 4. XLR/Klinke Eingang des H6 – kein Unterschied. Es brummt weiter.
Wenn ich im Raum befindliche Steckernetzteile entferne oder Lampen ausmache bringt das auch nichts.
Und wie bei Dir: auch wenn das MBP auf Akku läuft ist es hörbar.
Und auch wenn ich den Behringer Kopfhörerverstärker komplett (inkl. Netzteil) aus der Gleichung entferne, also nur ein HMC660 direkt mit Input und Output am H6 – es brummt. :frowning:
Und wie bei Dir: wenn ich meine Hände aufs Macbook lege (oder das Gehäuse des HA400 anfasse) verschwindet das Brummen nahezu komplett.
Frage an die Elektriker: kann sowas auch mit der Haus-Strom-Verkabelung zu tun haben? Ich muss mein Setup mal wo anders hin mitnehmen und testen …

Ich kann leider wenig neues berichten ,… hab aber viel rumprobiert. Erdungskabel hab ich mir noch nicht gebastelt da es da noch Probleme gibt das richtige Klinkekabel zu finden.

Was ich bisher probiert habe / herausgefunden habe:
Je nach Netzteil ist das Brummen anders. Und es wird stärker / schlimmer je nach dem wie viel Strom rein geht und raus geht. Das kann man in den Systeminformationen nachsehen. Überraschend: Nicht Originales Netzteil das 45w liefert und relativ viel angeschlossen ist die beste Lösung bisher.

Anderes Interface probiert - hab mir so ein Behringer 302 mal schnell geschossen um zu schauen ob es ds ggf. löst - Brummen ist ganz anders, auch leister als am Zoom, löst es aber auch noch nicht.

Wie ichs bisher gelöst habe:
Danke an Reaper, Ultraschall und gute Videos von @rstockm - Ich filtere mir das Grundrauschen direkt aus Reaper raus - das funktioniert wirklich gut. Zum Glück ist das Grundbrummen ja sehr “konstant” und von der Frequenz her ganz anders als meine Stimme, macht gar keine Probleme. Echte Lösung ist das halt leider keine.

Ja, eine echte Lösung ist das leider nicht und mich ärgert das ungemein, dass es so brummt und man das nicht einfach mal “grund-ursächlich” lösen = abstellen kann.

Mit dem Edungskabel und dann in der Postproduction durch Auphonic (Häkchen bei Netzbrummen setzen) habe ich es jetzt einigemaßen unter Kontrolle. Aber anders wär besser…

Was bei mir immer wieder reproduzierbar hilft: andere Netzteile im Raum ausstecken. Selbst wenn gar nichts dran hängt, senden die zuweilen absurde Störungen durch den Äther.

@rstockm Ich glaube ich hab bei mir den Bösewicht identifiziert. Das smarte Heizungsthermostat. Nur eher doof im Winter ,…

@metawops So blöd das jetzt klingt aber es freut mich, dass es anderen mit dem MBP auch so geht. Ich dachte schon ich spinne. Und ggf. finden wir über kurz oder lang ja gemeinsam ne Lösung :wink:

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Soodele. Ich glaube, mit dem Erdungskabel und dem Tipp von @rstockm, möglichst alle Netzteile in der Umgebung auszustecken – ich hab gleich möglichst alle Stecker von möglichst allen elektrischen Geräten ausgesteckt – haben wir mit unserer neuen Episode doch wieder eine ganz gute Soundqualität hinbekommen.
Oder was meint ihr?

Lediglich das Original-MBP-Netzteil (mit kurzem, zweipoligem “Direktstecker”) und das dem behringer HA400 beiligende (Billig-)Netzteil (ohne Ferritkern) waren dabei im Einsatz. Das USB-Kabel (über den einfachen Original-Apple-USB-C-zu-USB-A-Adapter) vom MBP zum Zoom H6 hatte einen Ferritkern.

Ich bin froh, dieses Thema hier gefunden zu haben. Bei mir brummt’s auch. Da der Beitrag hier aus 2017 stammt, gibt es zwischenzeitlich eine (andere) Lösung oder muss ich einfach alles in der Umgebung ausstecken?

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Hallo Valerie,

das ist immer noch der Status Quo. Das HMC hat sich auch technisch nicht (soweit ich das beurteilen kann) geändert.

Die Einträge im von Ralf verlinkten Thread sind wesentlich aktueller als die hier, also ist das so wohl noch aktuell.

Dem Netzbrummen kann man schrittweise, durch Ausschlussverfahren… auf die Schliche kommen. Magst du bei weiteren Fragen, Problemen dich in dem o. a. Thread äußern?

Viel Erfolg!

Ludger

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