Kostenloses(?!) Hosting bei Spotify

Ich konnte keinen Thread dazu finden und anscheinend ist das Thema vollkommen an mir vorbeigegangen:

Als ich mich gerade bei Spotify for Creators einloggte, um mir aktuelle Statistiken anzusehen, wurde mir angeboten, mein komplettes Hosting kostenlos(?!) auf einen Spotify Server umzuziehen. Sie würden die komplette Migration übernehmen und den Podcast weiterhin auch auf anderen Plattformen ausspielen. Das ganze läuft ebenfalls unter dem Namen Spotify for Creators.

Wer hat denn Erfahrungen damit? Was spricht (abgesehen von der Abhängigkeit eines kommerziellen Anbieters) dagegen? Was verliere ich noch außer einer Website, die manche anderen Anbieter bzw. Selbsthosting zur Verfügung stellen.

Kostenlos ist selten etwas. Wenn im Internet z.B. Hosting kostenlos angeboten wird, bezahlst du nicht mit deinem Geld, aber mit deinen Daten. Auch ein Blick in die AGB zeigt vielleicht Unterschiede auf.

Abseits dieser Überlegungen könnte es für manche eine Rolle spielen, wo der Spotify-CEO sein Geld investiert: https://taz.de/Spotifygruender-investiert-in-Militaertechnik/!5820447/

Aus diesen Gründen würde ich persönlich lieber 5 oder 10€ monatlich an einen deutschen Hoster überweisen wollen, wo im Zweifel auch der Gerichtsstand ist und die Server im Land unseren Datenschutzvorschriften unterliegen.
Wenn das für dich keine Rolle spielt, dann ist das kostenlose All-in-Angebot für dich das richtige.

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Ich würde sagen, dagegen spricht, dass Du die Kontrolle über alles an Spotify abgibst. Wenn die, aus Gründen(neue AGBs, etc), entscheiden Deinen Podcast offline zu nehmen, verlierste Deine ganze Hörendenschaft. Wenn Du selber hostest, hat Spotify nicht diese Macht über Dich und Deinen Podcast.

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Spotify ist auch so nur bedingt cool im Umgang mit Podcasts: statt die externen Feeds einzubinden und auf die Originaldateien zu verweisen, ziehen die sich das auf ihre eigene Plattform und verteilen die Dateien von dort aus weiter. Das heißt, Downloadzahlen werden separat bei denen gezählt. Und wenn sich die Originaldatei ändert, weil man z.B. nachträglich einen Versprecher rausgeschnitten hat, werden die Dateien bei Spotify nicht automatisch aktualisiert, sondern man muss mühselig den Support von denen anschreiben und sie bitten, dass sich sich die Datei noch einmal ziehen. Sie versuchen also aus einem freien Medium ein geschlossenes System zu machen.

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FYI: Ich habe übers Wochenende nun auch eine E-Mail von Spotify erhalten, dass ich doch bitte bitte ihr kostenloses Angebot annehmen soll.

Und das überrascht dich jetzt inwieweit?

Ja gar nicht :wink:

Ich muss hier korrigieren. Dies stimmt nicht. Mein Podcast ist seit 2021 bei Spotify gehostet und ich kann kein einzige Makel an dieser Plattform finden betreffend Hosting von Podcasts. Auch Tonspuren runternehmen, korrigieren und neu hochladen ist absolut kein Problem.

mann muus hier unter scheiden ob man wirklich die platforn nutz um seinen podcast dort zu erstellen oder man einen rss feed einreicht.

aus erfarung ist die platform wenn man seinen podcast dort erstellt ganz okay. nur ist es wenn man seinen feed einrecht echt ein krampf.

Weil ich die Bedingungen von spotify (deren Umgang mit meinen Daten als Hörer) ablehne, klicke ich Links mit spotify nie. Nur dort gehostete Audios höre ich mir nicht an.

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Danke, dass ich jetzt das gute Gefühl kurz vorm Schlafengehen habe, nicht der zuweilen einzige zu sein mit einem Bewusstsein für solche Dinge.
Das ist keine Kritik an den anderen Beiträgen, denn es sollen ja alle Aspekte der Frage berücksichtigt werden. Mir kommt die moralische Seite nur manchmal zu kurz. Das ist wie bei den Leuten, die sich über datensaugende Techkonzerne beschweren, aber den Wechsel von Whatsapp zu z.B. Signal nicht schaffen.

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@Raumwelle hat es schon präzisiert, denn ich hatte mich nicht klar genug ausgedrückt: wenn ich meinen Podcast selbsbestimmt hosten möchte, kann ich meinen RSS-Feed z.B. bei Apple einbringen, und dann verweisen diese Plattformen auf die von mir bereitgestellten Dateien.

Wenn ich bei Spotify meinen RSS einbringe, lädt Spotify die Folgen auf ihre Plattform und verteilt sie dort weiter. Sie machen also einen eigenen Vertriebskanal auf.

Google macht es mittlerweile ähnlich. Denn während Google Podcasts damals die RSS-Feeds noch so (oder ähnlich) wie Apple behandelt hatte, wird man nach dessen Abkündigung nun von Google dazu angehalten, YouTube Music zu benutzen. Auch da werden beim Einbinden des RSS-Feeds die Dateien heruntergeladen und ab dann von YouTube vertrieben.

Das muss grundsätzlich nicht schlecht sein, es sollte nur hoffentlich nicht dazu führen, dass Podcasts irgendwann nur noch über geschlossene Systeme angeboten werden können. Denn dann wäre das Versprechen, ein kostenloses Hosting bei Spotify oder YouTube bekommen zu können, am Ende mit dem Niedergang von frei verfügbaren Podcasts zu bezahlen.

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Manchmal denke ich mir: Es müsste doch für Menschen einen echten Mehrwert darstellen, Tools von kleineren oder mittleren lokalen Unternehmen zu nutzen. Unternehmen, die fair agieren, die über viele Jahre bewiesen haben, dass sie ihren Markt und ihre Community ernst nehmen, die sogar bereit sind, in diese Community zu investieren (wie zB die Subscribe-Konferenz), ohne einen Gegenwert zu erwarten.

Doch dann stelle ich fest, dass ich selbst auch manchmal das kostenlose Produkt bevorzuge, einfach weil bestimmte Tools für mich nicht immer essenziell sind. Ich kann es daher gut nachvollziehen, dass Menschen in der aktuellen Wirtschaftslage Deutschlands – mit steigenden Kosten und stagnierenden Gehältern – natürlich versuchen, Geld zu sparen.

Ich bin schon seit längerem davon abgekommen, Menschen um jeden Preis überzeugen zu wollen, dass sie nicht zum kosteklosen Angebot greifen sollten. Bei Podigee sagen wir tatsächlich oft: „Wenn du das Thema Podcast nur testen möchtest oder es aktuell nicht in dein Budget passt, dann gibt es natürlich kostenlose Alternativen, die du nutzen kannst.“

Deshalb bin ich sehr dankbar bin für all die Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen dazu entscheiden, Podigee zu nutzen. Sei es, weil sie den Mehrwert unserer Lösung sehen und uns als lokalen Player schätzen oder weil sie uns als fairen Teilnehmer der Community betrachten. Einen, der nicht nur nehmen, sondern auch geben möchte, der Arbeitsplätze mit guten Konditionen für seine Mitarbeiter schafft. Es gibt zum Glück genügend Menschen in Deutschland, die bereit sind, für einen erkennbaren Mehrwert auch Geld zu bezahlen.

Mir ist aber auch klar, dass das zum Teil eine romantische Vorstellung ist. Das mache ich niemandem zum Vorwurf.

Letztendlich gibt es nichts umsonst. Wir könnten bei Podigee theoretisch auch überlegen, einen kostenlosen Plan anzubieten. Dann müssten wir aber die Frage beantworten: Woher bekommen wir dann das Geld für die Gehälter, die technische Infrastruktur, die Weiterentwicklung und die Steuer? Die wahrscheinlich einzige Antworr wäre: Werbung. Dann wäre es aber keine optionale Werbung mehr, sondern wir müssten unsere Nutzer permanent in diese Richtung drängen, damit am Ende die Bilanz stimmt.

Deshalb bevorzuge ich einen klaren Deal: Ich brauche einen Dienst, ich bezahle für diesen Dienst, und der Anbieter kann damit seine Kosten decken, seine Mitarbeitenden fair bezahlen, seinen gesellschaftlichen Beitrag leisten und dabei die erhebliche Steuerlast in Deutschland tragen. All das führt dazu, dass man nicht einfach so einen kostenlosen Dienst anbieten kann.

Um ein Fazit zu ziehen: Ich bin mittlerweile überzeugt, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Prioritäten und Werte haben. Ein Teil dieser Menschen möchte bewusst einen guten, unabhängigen Anbieter unterstützen, der fair agiert, seine Leute anständig bezahlt und Arbeitsplätze schafft. Andere haben in bestimmten Lebensphasen einfach andere Prioritäten oder müssen Geld sparen. Und das finde ich völlig in Ordnung.

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