Kapitelbilder bläht Datei auf und verlangsamt Kontextmenü

Hallo,

nachdem unsere erste Podcast-Episode eingesprochen war, habe ich mich mit dem „pimpen“ der Datei beschäftigt. Dabei bin ich auf das Einbetten von Kapitelbildern in die MP3-Datei gestoßen. Jetzt habe ich 19 Bilder im Format 1400x1400 eingebunden mit entsprechenden Kapitelmarken. Das vergrößert die Datei um gut 25 MB.

Was mich verwundert ist, dass die „Nutzung“ der neuen Datei unter Windows verlangsamt ist. Vor allem das Öffnen des Kontextmenüs im Datei-Explorer („Rechtsklick“) kann bis zu einer Minute dauern! Auch in abspielenden Programmen kann es zu Verzögerungen kommen, wenn man die Datei öffnet.

Um zu testen, ob es an der erstellten MP3 aus meinem Projekt liegt, habe ich beim Export nach der Erstellung der MP3 meine Version der Datei durch eine andere (die Kapitel-Beispieldatei von auphonic.com) ersetzt, bevor ich meine Metadaten inkl. Bilder eingebunden habe. Natürlich passen dann die Kapitel und Bilder nicht mehr zum Inhalt. Aber auch hier wächst die Datei um ca. 25 MB an und wird anschließend sehr, sehr träge in der Verarbeitung bzw. beim Rechtsklick im Datei-Explorer.

Ist das ein bekannter Effekt?

Gruß
Andreas

  • Windows 10
  • Reaper 6.27
  • Ultraschall 5.0.3

Geht es dir um die Dateigröße oder um die Zeit, die der Explorer braucht, um das Kontextmenü anzuzeigen?

Um die Zeit.

Irgendein Tool versucht die Datei zu parsen, um dir relevante Infos im Kontextmenü anzuzeigen. Hast du mal geguckt, ob irgendeine nicht-native App im Kontextmenü hängt? Dann könnte man eingrenzen, woher die Verzögerung kommt.

die Datei habe ich einmal auf ein recht frisches Windows übertragen, auf dem keine zusätzlichen Kontektmenüeinträge sind. Es hat ca. 40 „Wartekreisumdrehungen“ gebraucht, bis sich das Kontextmenü geöffnet hat. Um es mit Deichkind zu sagen: „Sanduhr, Sanduhr, Sanduhr“ :slight_smile:

Du wirst sicherlich recht haben, dass hier systemseitig versucht wird, Daten auszulesen. Vermutlich werden die Bilder per Text in die Datei geschrieben und müssen mitsamt der restlichen Metadaten erst einmal ausgelesen und analysiert werden.

Aber wenn das ein normales Verhalten ist, müsste das doch auch anderen aufgefallen sein, oder?

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ich bin auf macOS unterwegs und da ist mir nix aufgefallen, außer dass manchmal Quicklook crasht, wenn Kapitelmarken in den mp3s sind. Ich glaube, die ganzen Kapitelmetadaten in mp3 sind zwar dokumentiert aber aus den Augen von Betriebssystemen immer noch ein Hack, den sie nicht erwarten. Aber vielleicht kann jemand anderes mit Windows mal berichten, ob bei ihnen auch alles kriechend langsam wird.

Ich habe das hier (unter Windows 11) mal mit meinen Dateien getestet. Da konnte ich keine merkliche Verzögerung feststellen. Auch die Dateigröße ist kaum größer als ohne Bilddateien. 0,6 MByte mehr bei z.B. 7 Bildern.
Ich lasse das MP3 allerdings von Podigee final bauen.

Kann es sein, dass du die Bilddateien in Originalgröße mit reingepackt hast? Sehr große Dateien machen viele Dinge träge. So ein 5MByte JPEG ist schon ziemlich fies und unnötigt.

@Mespotine Übernimmt Reaper Kapitelbilder in Originalgröße oder werden die vor dem Einbau skaliert? Werden die Metadaten entfernt?

Bei mir verkleinere ich die Bilder auf max. 1000x1000px bevor ich sie irgendwie einbinde.
Das geht mit den Powertoys für Windows extrem einfach (Kontextmenü → Bildgröße anpassen → Fertig) auch für mehrere Dateien.
Ein JEPG ist dann meist noch 60-120kb groß.
Die Powertoys entfernen auf Wunsch auch alle Metadaten aus Bildern. Das halte ich für ziemlich sinnvoll, damit garantiert auch alle Daten wie GPS-Position, zus. Thumbnail-Daten, Kameramodell, Aufnahmezeitpunkt etc. sicher entfernt werden. - Sonst ist womöglich noch ein Wohnort und sogar eine konkrete Anschrift in den Bilddaten zu finden. - Das will man eher nicht.

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Danke für’s Nachschauen.

Bei mir sind es fast 3x so viele Bilder (7 vs 19), die je 40% größer sind (1000x1000 vs 1400x1400), das könnte schon ein Unterschied sein. Falls du das mal in der Menge und Größe in einer Testdatei ausprobieren könntest, wäre das cool. Müssen ja nicht unterschiedliche Bilder sein, vermutlich reicht es auch, ein 1400x1400-Bild an gut 20 Marken einzufügen.

Ein Problem könnte mein Dateiformat sein: ich habe einfach PNGs genommen, die sind je Bild zwischen 1,5 und 2 MB groß. Ein anderes Format, eine kleine Auflösung könnte schon was bringen.

Reaper wird vermutlich die Bilder nicht noch einmal skalieren, wenn zu Beginn hatte ich 3000x3000-Bilder verwendet, da gab es eine Warnung, dass man besser nicht über 1400x1400 gehen sollte, also habe ich auf die Größe runter skaliert.

Von meiner Seite aus werde ich also auch mal versuchen, die Bilder kleiner zu bekommen und testen, wie sich die Datei dann verhalten wird.

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Im Grunde hast du schon die Lösung:

  • Reaper skaliert nicht und rührt die Dateien nicht an (sonst wäre die Warnung ja quatsch)
  • Deine PNG’s sind ca. 1,5 - 2 MB groß
  • 19 Bilder x 1,5 MB = 28,5 MB

PNG ist ein wunderbares Format für Grafiken und Transparenz, aber wenn es nicht gerade Charts mit kleiner Beschriftung sind (kann am Handy eh keiner lesen), dann würde ich es wirklich mal mit JPEG versuchen. Bei 70% Quality sollte das Ergebnis gut genug sein und die Dateien insgesamt vielleicht noch 1,5 - 3 MB ausmachen.
Danach klappt’s vielleicht auch mit dem Windows-Explorer. - Das würde mich noch ein mal interessieren.

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Guter Punkt mit den Metadaten. Ich schaue mal, ob wir da was nachschrauben sollten.

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Bei einer 70%-Qualität und einer Größe von 600x600 sind die einzelnen Dateien keine 100k mehr groß. Diese dann als Metadaten eingefügt, lässt die MP3-Datei um gut 2MB anwachsen. Das Aufrufen des Kontextmenüs ist damit deutlichst geschmeidiger, um nicht zu sagen, dass man keinen Unterschied merkt.

Insofern war also doch die Dateigröße mein Problem. Danke für die Denkanstöße!

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gestern habe ich noch ein paar Tests gemacht.

Bis zu 5 MB zusätzlich an Metadaten (Bild und Text) scheint noch ok zu sein. Zumindest hält sich die Verzögerung beim Aufruf des Menüs in Grenzen. Vielleicht kann man in Ultraschall eine Warnung oder Hinweis einbauen, wenn die Gesamtgröße der Metadaten an diese Grenze kommt?

Was die Bildqualität angeht, so liegt für mich der Sweetspot irgendwo zwischen 1200x1200 und 1000x1000 bei der JPEG-Bildgröße sowie zwischen 80% und 90% bei der Bildqualität.

Reduziert man die JPEG-Qualität von 100% auf 90%, verkleinerten sich meine Bilder um ca. 62%, bei 80% Qualität waren es 73% Größe im Vergleich zur 100er-Qualität und bei 70er Qualität dann 77% verglichen mit der 100er-Qualität. Die Reduktion der Dateigröße von Qualität 80 auf 70 ist also nicht mehr so groß wie von 90 auf 80 oder gar von 100 auf 90.

Was für einen persönlich passt hängt natürlich vom Inhalt ab. Bilder lassen sich unterschiedlich gut komprimieren und vertragen zunehmende Artefaktbildung durch die steigernde Komprimierung unterschiedlich gut.

Übrigens war die PNG-Datei einen Hauch kleiner als die JPEG bei 100% Qualität. Sobald man allerdings die Qualität runterschraubt, gewinnt natürlich die JPEG-Datei (bei mir schon 15% kleiner bei Qualität 99).

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