Kann ein Podcast sich finanziell selbst tragen?

Hallo miteinander,

ich würde gerne einen Podcast starten, eher insgesamt als Hobby. Bräuchte dazu eben einen Hoster und würde gern eine Webseite basteln. Sowohl das podcasten als auch das Erstellen der Webseite ist beides niht wo ich ein absoluter Profi bin. Also mein Tages Geschäft lizegt eben woanders.

Aber genauso wie ich das aus Interesse gern alles machen würde, würde ich auch gern versuchen mit dem Podcast soviel Geld einzunehmen, dass er finanziell sich selbst trägt. Also denke wir reden da von 20-30€ maximal im Monat.
Meint ihr, dass das (relativ) einfach geht oder schon darin sau viel Arbeit steckt, bis das mal erreicht wird? Aber klar ist natürlich auch, dass es Arbeit sein wird und einem nichts geschenkt wird.

Bin gespannt auf eure Einschätzungen / Erfahrungen.

Gruß
Tinus

Ja, ein Podcast kann sich selber tragen. Das dauert aber etwas und erfordert, dass schon ne Menge an Leuten Deinen Podcast hören.
Wenn Du „nur“ 100 Hörende hast, wirds wohl kaum zusammen kommen, bei 1000 schon eher.
Wichtig ist dabei, dass Du eine Einnahmequelle hast, die quasi automatisch funzt. Wenn Du nur PayPal anbietest, überweisen Leute irgendwann mal, wenn sie dran denken und vergessen es oft.

Was auch wichtig ist: Wenn Du Geld einnimmst(oder was über ne Wunschliste bekommst), musst Du das versteuern, auch wenn wenig bei rum kommt. Du wirst also um eine kleine nebenberufliche Selbstständigkeit nicht rum kommen.
Solltest Du jemanden als Steuerberatung haben, solltest Du Dich mal mit der Person kurz schließen.
Es ist nicht aufwändig, aber man muss da schon mal einmal das durchdrungen haben, sonst hinterzieht man aus Versehen Steuern.

1 „Gefällt mir“

Im Selbst-Hosting können die monatlichen Kosten auf unter 5€gedrückt werden. Der technische Aufwand ist zu Beginn sicher höher, aber nicht untragbar hoch. Und wenn der Aufbau erst einmal steht, ist es nicht aufwändiger als bei einem Profi. Dafür sind die späteren Möglichkeiten des Ausbaus größer.

1 „Gefällt mir“

Was das Hosting angeht, kannst Du mal https://pods-blitz.org ausprobieren. Es ist kostenlos. Den Einstieg ins Podcasting so einfach wie möglich zu machen, war ein Grund für mich, das Projekt zu starten.
Außerdem hättest Du den Vorteil, hier direkten Support vom Autor der Software zu bekommen. :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Um es mal direkt zu sagen: Das mit dem „selbst tragen“ ist eine langwierige Angelegenheit. Ich podcaste bereits seit 2016, und erst seit etwa einem Jahr gibt es jemanden, der das Projekt unterstützt und die Kosten von etwa 10 Euro im Monat übernimmt.

Es ist ein langer Weg, der viel Geduld erfordert. Natürlich spielt das Thema eine Rolle, und mit populären Inhalten kann man dieses Ziel sicherlich schneller erreichen. Aber für mich steht der Spaß im Vordergrund – sei es beim Podcasten oder Bloggen. Es geht mir nicht darum, damit Geld zu verdienen.

Wichtig zu beachten ist, dass auch Kosten anfallen, wenn du Zahlungen empfangen möchtest. Bei einem Betrag von 10 Euro fallen beispielsweise 0,61 Euro Gebühren bei PayPal an, und bei anderen Anbietern liegen die Gebühren in ähnlichen Bereichen. Viele Anbieter bieten die Möglichkeit, Formulare für regelmäßige Zahlungen einzurichten, die du dann geschickt in deinen Podcast integrieren kannst. Das ist hilfreich, da die Zahlungen so automatisiert erfolgen.

Günstiger sind in der Regel Banküberweisungen, aber wer möchte schon sein privates Konto öffentlich machen? Selbst mit einem separaten Konto entstehen zusätzliche Kosten, die man berücksichtigen sollte.

1 „Gefällt mir“

Klare Antwort:
Ja, ein Podcast kann sich selbst tragen. Allerdings genügt es nicht, einfach ein paar Folgen rauszuhauen. Interaktion mit dem Publikum ist genauso wichtig, wie der regelmäßige Hinweis darauf, dass das Publikum aktiv helfen kann / muss / sollte.

Es dauert tatsächlich etwas, aber über die Zeit kann sich eine Basis bilden, die „sorgenfreies Podcasting“ ermöglicht.

Bei den Kosten würde ich aber nochmal genauer Kalkulieren. Ja, mit 20-30 € / Monat kann man loslegen. Aber die Kosten werden steigen, weil es die eigenen Ansprüche auch tun.
Hosting ist nur ein Teil davon. Irgendwo muss der Kram gespeichert werden (externe Festplatten), Dienste wie Studiolink, Zencastr, Zoom… Wollen alle dein Geld. Beim Equipment wird man anspruchsvoller und grundsätzlich ist der Nutzen von Auphonic und Co. nicht zu verachten. - Das muss alles nicht sein, aber die eigenen Ansprüche steigen mit der Zeit.

Hast du gelegentlich Gäste da? Vielleicht ist es nett, ihnen das Bahnticket zu kaufen und passende Snacks und Getränke anzubieten… Kurzum: Mehr Geld = Mehr Möglichkeiten = Mehr Ausgaben. - Wenn dein Publikum das weiß, werden sie dich unterstützen.

Auf der andere Seiten sehe ich das bei mir so: Hobbys sind meist teuer (und das ist OK). Podcasting kann eines der wenigen Hobbys sein, dass kein Geld kostet.

3 „Gefällt mir“

Hallo @Mespotine,

Also wäre deiner Meinung nach so eine Zielmarke 1000 Hörer für sowas? Und eben gucken das man Einnahmequelle generiert. Damit müsste ich mich noch befassen, was es da gibt und was Sinn macht.

Klar, alles nichts was in zwei bis drei Tagen funktioniert. Aber so hat man eben vielleicht schon mal ein Ziel, auf was man hin arbeiten kann und stochert nicht blind in die Gegend.

Das mit den Steuern ist schon klar. Bin eh schon vollzeit selbstständig.

Danke auf jedenfall für deine Hinweise und Einschätzungen.

@gNNY
Selbst hosting… Hmmm… Habe mich da immer etwas vor gedrückt, weil ich mich wie ich mich kenne da zu sehr in die technischen Details verlieren würde. Also im Sinne es muss immer mehr sein, was ich notfalls versuche selbst zu basteln. Daher wenig mit beschäftigt.

@pods-blitz
Schaue ich mir auf jedenfall mal an. Danke.

@Raumwelle
Auf der Kostenseite lässt es sich sicher noch drücken. War erstmal so eine grobe Schätzung von mir. Darf ich fragen wieviel Hörende du im Schnitt hast?
Am Ende zählt natürlich auch Glück dazu denke ich.

@SebastianStix
Ja, die Ansprüche. Da gebe ich dir absolut recht. Mir geht’s ja erstmal um eine Basis die sich selbst trägt und das beziehe ich nur auf die regelmäßigen Kosten. Ob ich mir neue Technik anschaffen will oder nicht dann mal soll ja keine Rolle spielen. Aber man sollte natürlich steigende Wünsche bei einem selbst beachten.
Danke auf jedenfall.

Im Durchschnitt erreicht jede Folge nach einer Woche etwa 200 Hörer. Über den gesamten Monat verteilt komme ich aktuell auf rund 2000 Hörer für alle Folgen zusammen.

Bei meinem Podcast über Musikproduktion sind die Zahlen etwas niedriger. Dort liegen die Hörerzahlen pro Folge bei etwa 150, und insgesamt erreiche ich monatlich rund 3000 Hörer. Das liegt vor allem daran, dass es in diesem Podcast viele themenspezifische Folgen gibt, die auch nach Jahren noch relevant und interessant bleiben.

1 „Gefällt mir“

Die 1000 war ne willkürliche Zahl. Es hängt von sehr vielen Faktoren ab,daher kann man das nicht so einfach sagen.
Du kannst auch 100000 Hörende haben, die alle nix beisteuern, wenn sie nur hören wollen, wie Du Dich im Podcast selbst zerlegst(wenn Du Ragebait machst), daher gibt’s keine Zahl.

1 „Gefällt mir“

Es gibt so eine sehr grobe Daumenregel, die besagt, dass etwa 1% deiner HörerInnen gewillt sind, dich finanziell zu unterstützen. Das dient mehr so der Orientierung, also: von 1000 HörerInnen (nicht Downloads) werden dir etwa zehn was zahlen. Das könnte dir also deine 20 - 30 € im Monat bringen, wenn jeder 2 - 3 Euro monatlich zahlt. Aber wie gesagt: eine sehr grobe Daumenregel für die Orientierung.

2 „Gefällt mir“

Aus einem anderen Winkel: Ich hab zum Spaß auch ein wenig YouTube gemacht (nicht Podcast sondern eben YT Videos). Eins der Videos wird morgen 1.000.000 Views erreichen. Ich werde damit nix verdienen…

Ich denke auch, das kann man einfach nicht generell beantworten. Wenn dein Content so einmalig ist und echte Probleme von Leute löst, werden wenige reichen um damit etwas Geld zu machen.

Ist dein Content „noch ein Laber-Podcast“ oder „Noch ein True Crime Podcast“, wirst du sehr gut sein müssen, damit überhaupt Leute etwas zahlen.

Geh mal eher davon aus, dass du keinen Euro bekommen wirst…

3 „Gefällt mir“

Nun, man könnte auch von Anfang an eine Folge mit einem Smartphone aufnehmen und ein crowdfunding starten. Und erst wenn die schätzungsweise ca. 350 € für ein Jahr zusammen kommen, startest du es. Durch die Einmaligkeit ist es auch leicht zu versteuern.

Wenn du allerdings auch deinen Aufwand vergütet haben willst, glaube ich, ist es ein sehr langer Weg, in einem umkämpften Markt.

Ich glaube das viel entscheidendere ist: hast du ein Thema, ein Projekt, eine Persönlichkeit, die deinen Podcast besonders macht, bzw. Der Inhalt exklusiv/nischig/nicht dagewesen ist?

Die Community-Finanzierung setzt eine Community voraus, bringst du die mit? Top. Wenn nicht, wirst du ein halbes Jahr mindestens brauchen bis eine Reaktion kommt. Und Podcasts, die mir als Hörer nur was verkaufen wollen, sind schnell aus dem Podcatcher gelöscht.

Fazit: anfangen, nichts erwarten, Spaß haben, erst später über Monetarisierung nachdenken oder vorher Community aufbauen/crowdfunding.

2 „Gefällt mir“

Glückwunsch :blush: