Kabelfrage: Von der Stereoanlage in den Rodecaster Duo

Hallo zusammen,
je länger ich darüber sitze, umso verwirrender wird der Kabelsalat im Kopf.
Ich habe eine altmodische Stereoanlage, die über die 6,3-Klinkenstecker mit einer sehr alten, aber funktionstüchtigen externen Soundblaster-Soundkarte verbunden ist, die wiederum per USB mit dem PC.
D.h. Musik vom PC kann ich über meine Stereoanlage abspielen, meine eigenen Aufnahmen von der Anlage in den PC überspielen.
Jetzt hab ich einen Rodecaster Duo, der auch via USB am PC steckt und für meine Mikrofonaufnahmen da ist. Weil ich ab und zu aber auch fürs Internetradio aufnehme und dort auch Zuspieler oder Musik verwenden kann, die von der Stereoanlage kommen, ist die große Frage jetzt: Kann ich das Kabel von der Stereoanlage in den Soundblaster (für die Musik von der Anlage in den PC) ersetzen durch ein Adapterkabel 6,3-Klinke auf USB-C und das an den freien USB-Anschluss beim Rodecaster Duo anschließen?
->> z.B. so ein Kabel (hab kein anderes gefunden, soll keine Werbung fürs böse „A“ sein)
->> bei diesem Kabel steht in den Hinweisen, dass es nicht für die Aufnahme geeignet ist. D.h. das kommt für mich nicht in Frage?

Ich hoffe, dass ich mein Anliegen einfach ausgedrückt habe. Der 6,3-Ausgang beim Rodecaster geht direkt an die Stereoanlage. Das funktioniert sehr schön.

Danke schon mal im voraus.

Nein, das geht mit den Kabeln nicht, weil das im Prinzip Mini-Soundkarten im USB-Stecker sind, welche digitale Signale in analoge wandeln. Sie können aber den umgekehrten Weg nicht gehen, also analoge (aus der Stereoanlage) in digitale (in den USB-Anschluss des Rodecaster) Signale wandeln.

Du könntest ein Wireless ME TX nehmen und die analogen Ausgangssignale kabellos in den Rodecaster führen.

Du meinst, die Stereoanlage wird an das Wireless ME TX angeschlossen, das wiederum per Bluetooth mit dem Rodecaster verbunden? Oder steh ich jetzt auf dem Schlauch?

Wäre es möglich, die Stereoanlage mittels so eines Kabels mit dem Rodecaster zu verbinden?

Die letzte Frage hab ich mir eben selbst beantwortet, weil ich ein altes (wahrscheinlich nicht eben hochwertiges) Kabel wie das unter dem Link beschriebene gefunden habe. Nachteil ist, dass es keinen 6,35-mm-Klinke-Stecker hat zum Anschluss am Rodecaster, so dass ich einen Adapterstecker von 3,5 auf 6,35 verwenden musste. Der Klang kam allerdings viel zu laut im Rodecaster an, obwohl ich den Eingang dort auf „Line-in“ eingestellt hatte. Allerdings konnte ich bis 0 Dezibel runterstellen und es kam immer noch zu laut im Gerät an. Was mach ich falsch oder liegts einfach daran, dass es zwar von der Idee her das richtige Kabel ist, aber nicht das 100%ig beste?

Dsa Problem insgesamt ist, glaube ich, dass der Rodecaster nur Mikro-Eingänge hat, die vermutlich alle Mono sind. Es gibt nämlich auch die Möglichkeit, ein Headset (mit Mikro) vorne an der 3-5mm-Buchse anzuschließen. Aber das wird auch nur Mono sein, genau wie die Eingänge hinten. Insofern ist die Frage, wie glücklich du insgesamt mit dem Eingangssignal sein wirst, falls es irgendwann klappt über die Mikro-Eingänge. Vielleicht kommen deine Dezibel-Probleme auch daher, dass ein Stereo-Kabel in eine Mono-Buchse gesteckt wurde. Übrigens wird auch der Weg über den Transmitter wohl nur Mono liefern (können).

Du könntest mit einem Stereo-Kabel auf ein gesplittetes Monokabel gehen, dann könntest du hinten kein XLR-Mikro mehr anschließen, hättest dafür aber die Stereoanlage in den Rodecaster bekommen. Als Mikroeingang bliebe dann noch der 3,5mm-Eingang vorne.

Der Rodecaster hat zwei solcher XLR-Combo-Buchsen, insofern kann ich den fürs Mikro plus den für die Anlage behalten. Vielleicht probier ich es mal mit dem von dir vorgeschlagenen Kabel. Allerdings brauch ich für die Stereoanlage Cinch-Stecker, hab ich bemerkt. Da find ich so ein Kabel allerdings nur so wie in meinem Beitrag eins weiter oben verlinkt.

Wäre so eine Y-Verbindung eine Lösung?

Danke jedenfalls schon mal für deine Mühe und die Ideen, klasse.

Was ich meine ist, dass die zwei Kombo-Eingänge vom Rodecaster jeweils Mono sind. Der Y-Adapter von dir ist Stereo, der hilft nicht. Ein Adapterkabel Klinke auf Cinch sollte gehen. Dann musst du in der Software bzw. im Rodecaster die zwei Kombo-Eingänge wieder zu einem Stereo-Signal zusammenführen - falls das geht. Stereoaufnahmen auf Speicherkarte soll wohl gehen laut Beschreibung.

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Okay, du meinst, dass ich beide Klinkenstecker in die beiden Combo-Eingänge lege, oder?

Ich hatte in meinem Fundus gerade so einen Y-Adapter gefunden. Interessanter Effekt - eine R.E.M.-Nummer kam gänzlich anders raus als üblich, nämlich den Gesang ganz weit im Hintergrund. Für technisch Begabte gibts sicher eine gute Erklärung, für mich eher nicht :see_no_evil: Bei einem alten Jazz-Album hat es sich für mich wie das Original angehört, aber die war vielleicht in Mono aufgenommen?

Wenn ich das Kabel wie eben von Dir beschrieben verwende, müsste ich das Mikro an den vorderen Eingang anschließen. Der ist aber ein TRRS, also z.B. für Headsets. Zudem hat mein Mikro einen XLR-Anschluss.
Irgendwie kommt mir meine Idee inzwischen kompliziert vor…

Wenn Du Cinchkabel benutzz, hast Du zwei Stecker: einer für rechts und einer für links.
Du steckst den einen in eine Combobuchse und den Anderen in die zweite Combobuchse.
Da Combobuchsen normalerweise nicht cinch sind, brauchste noch Adapterstecker von Cinch(weiblich) auf 6mm Klinke(männlich), also die große Klinke.
WICHTIG: Die Adapterstecker müssen mono sein! Also nicht Kopfhöreradapter verwenden, das gibt seltsame Effekte eventuell!

Wenn Du aufnimmst, musst Du das Panning entsprechend einstellen, sprich, den Eingang wo das linke Signal rein kommt auf links stellen, den vom rechten Signal auf rechts, dann haste wieder Stereo.
Ich hab allerdings das Rode-Gerät nicht und kann Dir nicht sagen, wie man das macht.

Wenn der Effekt bleibt, dass der Gesang bei REM entfernt bleibt, versuch ein anderes Kabel, denn es scheint defekt zu sein.

Falls Du Klinke verwenden willst, brauchst Du, wie gesagt, ein Splitter-Kabel, wo auf der einen Seite ein Stereo-Stecker dran ist und auf der anderen Seite zwei Mono-Stecker.
Die stöpselst Du, wie oben beschrieben in die Kanäle rein.
Auch hier: wenn Du Adapterstecker für größere Größe brauchst, nimm welche die Mono sind und nicht die Stereoadapterstecker vom Kopfhörer. Sonst kann es zu seltsamen Effekten kommen.

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Einmal anders gedacht, denn die Anlage kommt ja schon in den Rechner. Könnte ein Programm wie Voicemeeter helfen? Diese kann mehrere Audioquellen verbinden. Dann kann jede Quelle an seinem jeweiligen Gerät bleiben, und alles wird über den virtuellen Mixer zusammengeführt.

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Also so wie ich die Doku des Rodecaster Duo verstehe, wirst du mit keiner Option glücklich. Du kannst zwar Kanal 1 + 2 als L + R von der Anlage bespielen, aber dann haste kein Mikrofon mehr zur Verfügung. Du kannst Geld ausgeben und nen Wireless ME oder GO transmitter nutzen, aber auch die belegen die Input Kanäle 1 + 2 – und du hast kein Mikrofon mehr.

Mein Vorschlag wäre: nimm ein Vocaster Two. Das hat zwei Mikrofon XLR-Eingänge, ordentliche Ausgänge für den Weg vom Interface zur Stereoanlage und es hat eine TRRS Kombobuchse als Eingang (eigentlich für Telefone). Mit dem passenden Kabel (steckst nur 2 der 3 Cinch Stecker in die Anlage, vermutlich rot und weiß, je nach Pin-Belegung) kriegst du da ein Stereosignal zusätzlich in dein Interface rein. Dann hast du zwei Mikrofon-Eingänge, einen Stereo-Eingang und einen Stereo-Ausgang und kannst alles machen, was du willst. Und das für 69 €. Außerdem kann das Vocaster auch noch auto-Gain und ein paar andere Spielereien.


Hier sieht man die Inputs: Beim Smartphone kommt dein Stereosignal von der Anlage rein (per TRRS 3,5 mm Klinke), bei den Boxen kommt dein Stereosignal zurück zu Anlage raus. Der Kameraport ist einfach noch ein Ausgang mit 3,5 mm Stereo (um einer Videokamera sauberes Audio nebenbei zuzuspielen) und rechts sind die beiden XLR Eingänge. Ach ja, und Bluetooth kann das Teil auch, falls du vom Smartphone zusätzlich noch ein Stereosignal einspielen willst – oder sogar über das Vocaster Two telefonieren möchtest wie mit einem Bluetooth Headset.

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Und in Software Audioquellen unter Windows zusammenmischen geht zwar in der Theorie, aber ich kenne ein paar Leute, bei denen läuft das alles andere als robust. Mal ist nach nem Reboot die Konfiguration kaputt, mal geht ein Effekt während der Nutzung aus… ich hätte wenig Lust, mich darauf zu verlassen. Your mileage may vary.

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Danke euch, @Mespotine @gNNY und @Joram für eure Zeit und eure Tipps.

Das klingt manchmal verwirrend für mich, weil ich gern einfache Lösungen habe, die es aber bei solchen Wunschkonstellationen nicht immer geben kann.

Jorams Idee mit dem Vocaster ist eigentlich verblüffend einfach - verblüffend, weil ich das Gerät schon im Haus habe. Ich habe es eigentlich durch den Rodecaster Duo ersetzt. Aber vielleicht ist der Vocaster tatsächlich das ideale Gerät für die Aufnahmen, bei denen Musik dabei ist. Den Rodecaster mag ich u.a. deshalb, weil er mir das Gefühl gibt, in einem Radiostudio zu sitzen. Ich kann Jingles einspielen und er hat ein (fast immer) gutes und verständliches Menü. Ich bin nur noch längst nicht vertraut mit allen Funktionen. Deshalb werde ich die Vocaster-Variante demnächst mal austesten, danke dafür!

Erschwerend kommt dazu, dass ich a) mit Linux Mint unterwegs bin (als Alternative aber auch Windows auf dem Rechner habe) und b) mein Studio im Keller ist, in dem ich so gut wie kein Handynetz habe, was z.B. für Interviews immer etwas schwierig ist, wenn jemand partout übers Telefon sprechen will. Dafür hatte ich mir letztens überlegt, ob ich mir ein Mobilteil mit Bluetooth-Funktion für mein DECT-Telefon kaufe. Aber das wäre dann wieder ein anderes Thema. :slightly_smiling_face:

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Unfachmännisch nachgefragt: In die TRRS-Buchse kommt die Anlage. Dafür genügt mir ein normaler Audio-3,5mm-Klinkenstecker, kein TRRS-Stecker?

Update: Ich hab das gestern ausprobiert, mit dem Kabel Cinch auf 3,5-Klinke an den TRRS-Anschluss. An sich okay, aber: Ich konnte den Eingangslevel nicht steuern, der war immer einen Ticken zu übersteuert. Es ließ sich weder über die Ausgangslautstärke der Anlage noch über den Regler des Line-In-Eingangs am Vocaster bzw. der Software regulieren.
Hat jemand eine Idee dazu?