Hardwareausstattung für 2-Personen Interview

Hallo liebe Community!

Vorweg: Ich hab versucht mir hier schon mit alten Einträgen soviel Wissen wie möglich anzueignen, jedoch kann ich mich noch nicht ganz zu einer Variante durchringen. Daher wäre ich euch seeehr dankbar, wenn ihr euch mir annehmt :slight_smile:

Mein Set-Up:
Ich plane einen Podcast, bei welchem jede Episode jemand anders zu einem bestimmten Thema interviewt wird. Stattfinden soll das ganze, wenn möglich, in meiner Wohnküche. Akustikmäßig ist das ein Altbau (also hohe Wände, die leider schon zu hall neigen), ansonsten ist es mit Umgebungsgeräuschen recht leise, außer dem summen/brummen meines Kühlschranks :x

Da ich Studentin bin und nicht weiß, wie lange ich den Podcast tatsächlich betreibe, spielt für mich das Budget eine doch erhebliche Rolle. Im absoluten Idealfall bliebe ich dabei unter 200 Euro (alles in allem), maximal sind 350 Euro machbar (schmerzt dann aber schon ziemlich).

Ich habe mich hier schon soweit eingelesen und scheitere immer an der Frage, ob ich:

*ein separates Audio-Interface und 2 Mikrofone verwende und die zwei Audiospuren am Laptop aufnehme (der mMn auch recht vernehmbar summt) oder
*das Zoom Podtrak P4 nehme, damit etwas mobiler, aber auch ärmer bin und ohne Laptop arbeite

Bei ersterer Variante würde ich gerne wissen, mit welchem Programm ich denn beide Gesprächsteilnehmer auf separaten Spuren gleichzeitig aufnehmen kann (mit 2 Mikros)?

Und wenn ihr vlt einen Tipp hättet, für einen Mikro-Kit, bei dem ich nicht bzgl. Popfilter, Spinne, Stativ, etc. extra schauen muss und das klanglich und preislich zu stemmen ist, wäre ich euch wirklich extrem extrem dankbar. Bei den Headset-Varianten habe ich gelesen, dass hier mit der Phantomspeisung Probleme bestehen…und ich frage mich, ob die Headsets dann ohne Popfilter arbeiten oder dieser integriert ist?

Vielen, vielen lieben Dank für eure Hilfe!!
Schöne Grüße,

Christina

PS: Den Beitrag von *Joram, der einmal alles aufgelistet hat, hab ich schon öfters gelesen, aber ich kann nichts löten, daher komm ich hier auch nicht weiter.

Rode SC6L Interview-Kit für iPhone für circa 170 Euro und Auphonic.
Liebe Grüße

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Gute Wahl, aber setzt den Besitz eines iPhone/iPad mit Lightning Anschluss (nicht USB-C wie die „Neuen“) voraus.

Alternativ:
Digitalrecoder mit 2 eingb. Mikros, der aber auch gleichzeitig ein Audiointerface ist und auch zusätzlich mit separaten Mikros bestückt werden kann.
Möglicherweise reichen bei 2 Personen die eing. Mikros aus.
Vorteil: freie Ortswahl (und Batteriebetrib), später einfach auf PC übertragbar.
Bleibst du dabei, können später höherwertige Mikros zugekauft werden.

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Da kannst du dir sämtliche hier vorgestellten Schnittprogramme anschauen, mit welchem du am besten zurechtkommst - schwieriger wird es erst ab 5 oder so…

Der Vorteil von Headsets ist, daß die Mikrofone so nah an der erwünschten Schallquelle (Mund) sind, daß man sich um unerwünschte (Raumhall, Nebengeräusche) keine Gedanken machen muß. Und bei den üblichen Verdächtigen ist der aufgesteckte Schaum der Popschutz.
Mit einem Recorder, der zwischen euch aufgestellt wird, hast du wie schon geschrieben den Vorteil, daß keine zusätzliche Schallquelle (Laptop) hinzukommt, allerdings mußt du dann wirklich auch den Raumschall im Blick behalten und ggf. bearbeiten.
Wobei für deine Zwecke auch ein ganz kleiner Recorder wie Zoom H1 oder H2 schon reichen könnte - wichtig wäre dann auch, daß der Recorder auf einem Tischdreibein stände, um Trittschall abzufangen.

Ach ja: der Laptop muß (bei entsprechend langem USB-Kabel) auch nicht im direkten Sichtfeld sein, sondern kann auch auf einem Stuhl unterm Tisch stehen - dann würde die Tischplatte dessen Schall abschirmen…

Der Laptop muss bei einem (jedem) Digitalrecorder während der Aufzeichnung gar nicht laufen.
Die Rohaufnahme wird später (via SD Karte oder Cardreader Funktion an Digi) zum PC zum Weiterverarbeitung transferiert.
Statt Headset Mikro kann man, sofern notwendig, auch an einen 4 Kanal Recorder, wie z.B. oben genannt, (ditto auch bei Zoom H4, H5 etc) 2 Lavaliermikros an die zusätzlichen Mikroeingänge (via Adapter) anschliessen (nicht an H1, H2).

Sofern ich mich dann immer auf die eingebauten Mikros verlasse…

Guter Tipp…

Hi Christina,

willkommen im Sendegate :slight_smile:

Wenn Du nicht viel ausgeben willst, dann würde ich zu einem einfachen Zweikanalinterface raten und zu zwei dynamischen Mikrofonen um den Hall zu unterbinden.

Wenn es etwas besser klingen soll dann das hier (auch besser bzgl. Handgeräuschen und Poppanfälligkeit)

Das Interface hier sollte dir reichen:

Als Tischständer dann evtl. je 2x die Kombi:

Für die Mikros dann natürlich noch Kabel und Windschutz :slight_smile:

Ich rate ab von den Lavaliermikros oben (selbst probiert, die klingen in deinem Fall zu hallig) und vom DR40X (der ist weit rauschiger als das von mir empfohlene Behringer, maue Preamps). Der Podtrak P4 ist natürlich auch nice, aber kostet dann schon ne Stange.

Aufnehmen: Ultraschall ist wohl die beste Lösung. Reaper gibt’s eh 60 Tage kostenlos.

weisst du das aus eig. Erfahrung.
Mir war das vom Vorgänger (DR40 ohne X) bekannt und es sollte „Hörenlesen“ angeblich besser geworden sein.
Noch mal kurz zum Behringer UMC202…
Das hat einen „Designfehler“ im Direct Monitoring, Dieses „monoisiert“ die Inputs nicht zum Kopfhörer Ausgang., heisst ich höre das links eingesteckte Mikro auch nur links auf dem Kopfhörer.
Dies ist beim etwas teureren UMC 204 behoben, bzw. nicht der Fall.

@Dschinn: Das schaut toll aus, aber leider, wie schon vermutet, hab ich keine apple-Produkte. Vielen Dank aber für den Tipp!

@RaGu: Ich hatte mir das Zoom H2N schon mal bestellt und auf dem Tisch stehend getestet. Leider klingt die Aufnahme über das Gerät selbst, in meiner Wohnküche sehr hallig und man muss schon sehr starr sitzen um keine Bewegungsgeräusche draufzuhaben :sob:
Daher bin ich eher auf der Suche nach „näheren“ Mikrofonen für beide Sprecher*innen.
Headset-mäßig versuche ich gerade durchzublicken.
Vielen lieben Dank für die Hilfe!!

@AbspannAlex: Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Das von dir zusammengestellte Paket ist auf jeden Fall schon mal notiert, falls aus der Headset-Variante nix wird!

Aktuell bin ich noch in einem zweiten Thread zum HMC660X vertreten und warte dort auf Rückmeldung bzgl. eines passenden Phantomspeisungsgeräts. Sofern Headsets gut klingen, wirkt es auf mich am sympathischten, weil es mir auch vor dem wöchentlichen Auf-/Abbau von Stativ etc. bisserl graut, und ichs auch vom Anblick recht „erschlagend“ finde.
Aber mal sehen, ob sich hier eine Lösung findet mit dem Headset und 2 Sprecher*innen.
Falls ihr hier auch Bescheid wisst, freue ich mich natürlich sehr über eure Hilfe!

Herzlichen Dank jedenfalls für die extrem raschen und ausführlichen Antworten!!

Liebe Grüße,

Christina

Klar gerne.

Wegen Headset: Die Dinger klingen auch fein. Ich denke mit Löten findest Du im Zweifel jemanden hier im Forum der/die dir helfen kann. Wenn nicht dann hilft dir die Box hier:

Kannst Du mit dem Interface kombinieren dass ich dir empfohlen hab :slightly_smiling_face:

Wenn die Interviews überschaubar lang sind dann kannst Du die dynamischen Mikros natürlich auch in der Hand halten (machen wir auch). Dann aber zum AKG D5 greifen weil das Handlingnoise eher unterdrückt als das Behringer.

In dem Falle:

2x Rode SmartLav+ 52 Eurox2 = 104 Euro
Rode SC6 = 12,60 Euro
Wenn Dein Handy kein Klingen Anschluss hat, brauchst Du einen Adapter von Klinke auf (was auch immer dein Handy hat) für 3 Euro zusätzlich.

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Hallo Alex!

Danke für die beeindruckend schnelle Antwort :smiley:

Lt. der Seite von Thomann, bietet das Gerät das du verlinkt hast nur 48V?
Les ich da was falsch?

Dann hätt ich noch eine Alternative gefunden von Millenium, die auf 12V umschaltbar ist, aber die wiederum nur mit Netzteil läuft…was ja irgwie ok wär, aber lieber wärs mir mit Batteriebetrieb weil eh schon 100 Kabel.

Ich hab die Frage in dem Thread zu HMC660X gestellt…steht jetz dementsprechend doppelt hier drinnen, sorry!

Liebe Grüße,

Christina

Nein, es ist umschaltbar (guckst du Bilder…) von 48V auf 12V

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@Dschinn Cool vielen Dank!!

Und benötige ich, wenn ich am Handy / Tablet aufnehme, dann kein Audointerface?
Hat das Handy eine bessere Soundkarte als jetzt der Laptop zB, oder leistet da das Mikrofon selbst die ganze Arbeit.

Sorry, ich bin, wie du sicher merkst, wirklich Audio-Technik-Anfängerin :see_no_evil:

Vielen Dank!

WOW! Tatsächlich :smiley:
Ich bin begeistert!!!

Vielen Dank!!

Dazu musst du aber wissen, das ein Android Handy immer nur mono (Mikroeingang) aufzeichnen kann und die fertige Tonspur somit auch bei 2 Teilnehmern nur Mono ist, somit ist keine getrennte Bearbeitung hinterher möglich…

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Handy oder Laptop müssen da schon ne gewisse Arbeit leisten. Was besser da ist, ist schwer zu sagen. Wenn Du ein etwas besseres Smartphone hast (iPhone, Galaxy S etc. - sagen wir gehobene Mittelklasse) dann würde ich eher darauf wetten, ist ausserdem leichter zum nutzen mit Auphonic App oder so.

Klanglich liegt das aber unter der Lösung Headset/Handmikro. Kann ich klar aus eigener Erfahrung sagen :slight_smile:

Genau. Für die Rode-Lav-Mikrofone brauchst du kein Audiointerface. Allerdings solltest du testen, ob der Klang nicht trotzdem recht hallig ist, weil das Kugelmikrofone sind, die in alle Richtungen aufnehmen.

Für einen halligen Raum sind dynamische Mikrofone mit Supernieren-Charakteristik (wie das oben erwähnte AKG) eigentlich besser geeignet.

Jupp und das der eine Eingang muss zwei Mikros anfeuern, das wird auch recht rauschig dann. Du hast mit der Kugelcharakteristik auch immer das Problem dass Du dann auf beiden Mikros recht gut zu hören bist, was gerade in einem halligen Raum nicht wirklich dolle klingt

Und das ist nicht mal das einzige Problem mit Android aber ist halt ein No Budget Podcast.

200-350 ist durchaus ein Budget mit dem man Arbeiten kann :slightly_smiling_face: